Im Rahmen des ARTE-Themenabend "Hände hoch - Geld her" wird nun der zweite Dokumentarfilm zum gefaketen rumänischen Bankraub gesendet.
Zur Version von Irène Lusztig gibt es bereits einige Beiträge in diesem Blog.
Sonntag, 9. Januar 2005 um 23:00
VPS : 23.00
Der große kommunistische Bankraub
Dokumentation, Deutschland / Frankreich / Großbritannien 2004, Erstausstrahlung
Regie: Alexandru Solomon
Der Film erzählt die unglaubliche Geschichte eines Bankraubs in Rumänien und des Prozesses, der den Tätern gemacht wurde. Sie wurden gezwungen, an der filmischen Rekonstruktion des Tathergangs teilzunehmen und kurze Zeit später zum Tode verurteilt und exekutiert.
An einem ruhigen Augustmorgen 1959 wird in Bukarest ein Wagen der Nationalen Bank von Rumänien ausgeraubt. Eine Gruppe bewaffneter und maskierter Männer entkommt mit 1,6 Millionen Lei, einer Summe, die damals dem Gegenwert von 5.000 Gehältern entsprach. Kaum ein Jahr später faszinierte ein einstündiger Film das rumänische Publikum, denn er erzählte die eigentlich unglaubliche Geschichte dieses Bankraubs. Und die echten Bankräuber spielten in diesem Film mit. Nur zwei Monate nach dem Überfall waren die fünf Männer und eine Frau gefasst worden, die nun ihre eigenen Rollen in dieser Polizei-Rekonstruktion übernahmen. Von der Regierung waren ihnen dafür mildernde Umstände zugesichert worden. Das Publikum war von den Tätern ebenso überrascht wie die Geheimpolizei Securitate: Hochrangige frühere Parteimitglieder, Männer, die zuvor selbst für die Securitate gearbeitet hatten, einer war sogar der Schwager des Ministers für Innere Angelegenheiten. Alle sechs waren Juden und gehörten während des Zweiten Weltkrieges zur kommunistischen Widerstandsbewegung. Ihnen wurde ein Aufsehen erregender Schauprozess gemacht und die Tat als Bedrohung des kommunistischen Regimes dargestellt. Und noch während der Film dem entsetzten Publikum vorgeführt wurde, verurteilte das Gericht die "roten Gangster" zum Tode und sie wurden exekutiert. "Rekonstruktion" ist der Titel des Films, der damals entstand und der mehr verbirgt als enthüllt. Warum sollte eine Gruppe von Apparatschiks das System angreifen, für das sie gekämpft hatten? Was sollten sie mit dem Geld anfangen in einem Land, das sie nicht verlassen konnten? Nach über 40 Jahren sind noch immer viele Fragen offen.
Zur Version von Irène Lusztig gibt es bereits einige Beiträge in diesem Blog.
Sonntag, 9. Januar 2005 um 23:00
VPS : 23.00
Der große kommunistische Bankraub
Dokumentation, Deutschland / Frankreich / Großbritannien 2004, Erstausstrahlung
Regie: Alexandru Solomon
Der Film erzählt die unglaubliche Geschichte eines Bankraubs in Rumänien und des Prozesses, der den Tätern gemacht wurde. Sie wurden gezwungen, an der filmischen Rekonstruktion des Tathergangs teilzunehmen und kurze Zeit später zum Tode verurteilt und exekutiert.
An einem ruhigen Augustmorgen 1959 wird in Bukarest ein Wagen der Nationalen Bank von Rumänien ausgeraubt. Eine Gruppe bewaffneter und maskierter Männer entkommt mit 1,6 Millionen Lei, einer Summe, die damals dem Gegenwert von 5.000 Gehältern entsprach. Kaum ein Jahr später faszinierte ein einstündiger Film das rumänische Publikum, denn er erzählte die eigentlich unglaubliche Geschichte dieses Bankraubs. Und die echten Bankräuber spielten in diesem Film mit. Nur zwei Monate nach dem Überfall waren die fünf Männer und eine Frau gefasst worden, die nun ihre eigenen Rollen in dieser Polizei-Rekonstruktion übernahmen. Von der Regierung waren ihnen dafür mildernde Umstände zugesichert worden. Das Publikum war von den Tätern ebenso überrascht wie die Geheimpolizei Securitate: Hochrangige frühere Parteimitglieder, Männer, die zuvor selbst für die Securitate gearbeitet hatten, einer war sogar der Schwager des Ministers für Innere Angelegenheiten. Alle sechs waren Juden und gehörten während des Zweiten Weltkrieges zur kommunistischen Widerstandsbewegung. Ihnen wurde ein Aufsehen erregender Schauprozess gemacht und die Tat als Bedrohung des kommunistischen Regimes dargestellt. Und noch während der Film dem entsetzten Publikum vorgeführt wurde, verurteilte das Gericht die "roten Gangster" zum Tode und sie wurden exekutiert. "Rekonstruktion" ist der Titel des Films, der damals entstand und der mehr verbirgt als enthüllt. Warum sollte eine Gruppe von Apparatschiks das System angreifen, für das sie gekämpft hatten? Was sollten sie mit dem Geld anfangen in einem Land, das sie nicht verlassen konnten? Nach über 40 Jahren sind noch immer viele Fragen offen.
vabanque - am Mittwoch, 5. Januar 2005, 00:20 - Rubrik: Bankraub-Dokus - Themenabende usw.