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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 

BankerInnen und PolizistInnen

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titelt der Standard (27.10. 2006) einen Bericht über die Reaktinen auf den Verkauf der Bank Austria Creditanstalt (BA-Ca) an den italienischen Bankenriesen Unicredito Italiano um insgesamt 13,7 Mrd. Euro.

Die gleiche Überschrift findet sich beimOnline-Angebot des Münchner Merkur (25.10. 2007)s:

„Das ist die Legalisierung des Banküberfalls”
Kleinanleger der HypoVereinsbank laufen Sturm gegen Abgabe der Bank Austria

München -­ Die Kleinaktionäre der HypoVereinsbank fühlen sich von der Konzernmutter Unicredit verraten und verkauft. Dass die Bank Austria als Ertragsperle aus ihrer HVB herausgelöst und an die Italiener übertragen werden soll, ist für viele gleichbedeutend mit der Ausplünderung ihrer Bank. Auf einer turbulenten außerordentlichen Hauptversammlung liefen die Kleinanleger Sturm gegen den Schritt. „Das ist die Legalisierung des Banküberfalls”, rief ein aufgebrachter Aktionär. Letztlich werde damit nur ein Ziel verfolgt: „Der Griff in die Taschen des Streubesitzes”, sagte der Anleger.


Und die Süddeutsche Zeitung (26.10. 2006) findet das Zitat gleichermaßen berichtenswert:

"Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) beispielsweise sprach von einem weiteren traurigen Kapitel für die HVB. ,,Ich werde das Gefühl nicht los, dass die HVB ausgeschlachtet wird‘‘, sagte die streitbare Aktionärsschützerin und Rechtsanwältin.

Unicredit löse die Filetstücke aus dem Münchner Bankkonzern heraus, zurück bleibe doch ,,nur noch eine wertlose Hülle‘‘, sagte sie unter dem anhaltenden Applaus der etwa 600 versammelten Aktionäre. Andere sprachen von Ausplünderung oder von der Legalisierung des Banküberfalls."

Mitunter repräsentiert sich die "Wahrheit" auf verschlungenen Pfaden. Aber dass sich Finanzkapital und Bankraub nicht wirklich so groß unterscheiden, unterstreicht eine Namensnennung ostdeutscher GymnasiastInnen, die aus einem Bericht der Märkischen Allgemeinen (16.10. 2006) hervorgeht:

"Die "Bankräuber" vom Gymnasium "Am Burgwall" Treuenbrietzen" haben den Wochensieg beim Planspiel Börse errungen. Sie konnten - nicht zuletzt dank eines Aufschwungs der "bwin"-Papiere - den Wert ihres Depots um 0,68 Prozent steigern. Dafür sind die Zehntklässler um Jasmin Jorkschat am Freitagnachmittag mit einer historischen Aktie ausgezeichnet worden.

Bei der Aktion von Mittelbrandenburgischer Sparkasse und Märkischer Allgemeiner Zeitung versuchen Jugendliche zwischen Havel und Fläming seit reichlich zwei Wochen, ihr fiktives Startkapital von 50 000 Euro zu mehren. Dabei müssen sie unter den realen Bedingungen der Weltwirtschaft agieren. Wöchentlich wird prämiert, wer die größte Wertsteigerung geschafft hat. Am Ende wird das Vermögen im Depot entscheidend sein, so dass sich eine kontinuierliche Strategie ebenfalls auszahlen kann."


Eben. Früh übt sich, wer ein Meister werden will ...

Ob es sich nur um eine weitere Spirale des Angriffs auf ArbeitnehmerInnen-Rechte, sprich Klassenkampf handelt, soll zunächst mal dahingestellt bleiben. In jedem Fall artikuliert sich im Angestelltenkontext (Infoweek, 4.9. 2006) eine vielleicht nicht mehr ganz so neue Konfrontation (Name des Verfassers: Marcel Wüthrich, sic!), die mit Blick auf den Vergleichsrahmen Bankraub interessanterweise aber jenen Aspekt beim Bankraub unerwähnt lässt, der genau auf der gleichen Linie liegt: den Tipgeber aus dem Innern der Bank - und von den leitenden Angestellten mal ganz abgesehen ...

Sicherheits-Risiko Mitarbeiter

von erschienen am 4. September 2006

Spam, Spyware und Viren halten Sicherheits-Verantwortliche zwar nach wie vor auf Trab. Doch die eigentliche Gefahr lauert heute innerhalb des Unternehmens selbst, warnen Security-Experten.

Heinz Johner, Information Security Consultant bei IBM Schweiz, zeichnet ein beängstigendes Bild der aktuellen IT-Sicherheitslage. Einen modernen Angriff auf die IT-Sicherheit – so Johner – könne man sich heute nicht mehr wie einen Banküberfall vorstellen, der, noch bevor die Sicherheitsmassnahmen greifen, möglichst schnell zum Ziel führen soll. Vielmehr erinnern die Ausführungen des IBM-Manns an einen High-Tech-Thriller. «Der moderne Angreifer lässt sich Zeit, sehr viel Zeit. Ein Angriff dauert nicht mehr ein paar Minuten, sondern Monate. Der Angreifer hält sich im Verborgenen, er lauscht, überwacht, befragt unauffällig und geschickt andere Mitarbeiter, und er führt den Angriff in vielen kleinen Schritten aus. Er lernt vielleicht zufällig ein wichtiges System-Passwort, nutzt es aber nicht sofort für einen Angriff, sondern installiert sich nur ein kleines Stück Software, das ihm erst später hilfreich sein wird. So schleicht er sich mit kleinen, unscheinbaren und schwer erkennbaren Schritten zielsicher in ein System ein», erzählt Johner.
(...)

Johner von IBM spricht von zwei Strategien, um die IT-Sicherheit künftig gewährleisten zu können: Die Bewusstseinsschulung der Mitarbeiter und der Einsatz neuer technischer Hilfsmittel. «Die Bewusstseinsschulung muss sehr feinfühlig geschehen, ist aber mindestens so erfolgsversprechend wie reine technische Massnahmen und in der Regel kosteneffizienter.» Jedoch müsse darauf geachtet werden, dass kein Klima des Misstrauens und der Überwachung entsteht. Technische Abwehrmassnahmen wiederum würden dadurch raffinierter, dass sie gesammelte Informationen über einen längeren Zeitraum speichern und analysieren. So lassen sich neue Verhaltensmuster auch dann erkennen, wenn eine Attacke schleichend erfolgt."

Laut dpa (14.08.2006) gestand jüngst in Trier ein wegen Bankraubs angeklagter Kriminaloberkommissar zu Prozessauftakt die ihm zu Last gelegte Tat

Der Polizist gab zu, dass er Ende April ein Geldinstitut im nahe gelegenen Trierweiler überfallen hat. Der 53-Jährige hatte damals seine Dienstwaffe dabei und war maskiert. Massive Geldprobleme hätten ihn zu der Tat getrieben, sagte er. Er erbeutete rund 80 000 Euro und stellte sich einen Tag nach dem Überfall seinen Kollegen.

Die Welt (15.8. 2006) liefert weitere Informationen. Mit der Überschrift "Ich wusste, dass Banküberfälle auch gut gehen können" zitiert sie den glücklosen Kriminaloberkommissar.

"In seiner Einlassung gab der Angeklagte an, dass der Banküberfall sein "letzter Ausweg" gewesen sei. Sein Konto sei "total überzogen" gewesen und er habe keine Rechnungen mehr bezahlen können. Als ihm die Stadtwerke gedroht hätten, ihm und seiner Familie Wasser und Strom abzustellen, und er seiner Tochter die Busfahrkarte zur Schule nicht mehr bezahlen konnte, sei ihm der Gedanke gekommen "Wenn das so weitergeht, muss ich eine Bank überfallen", erinnerte sich der Mann. "Ich habe das für meine Familie getan."
(...)
Aus krimineller Sicht hatte der erfahrene Polizist, der unter anderem bereits in Mainz beim Landeskriminalamt und in Koblenz beim Mobilen Einsatzkommando tätig war, den Überfall nicht sonderlich professionell ausgeübt. "Es gab schon schwierigere Fälle", sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Roos nach der Festnahme des Beamten. Als Tatfahrzeug hatte dieser den Wagen einer luxemburgischen Freundin benutzt, den er nach der Flucht an einer Grillhütte abgestellt hatte. Die vor dem Überfall selbst gebastelten Kölner Kennzeichen hatte er mitgenommen. Anhand des Autos gelangten die Beamten rasch auf seine Fährte. Aus seiner beruflichen Erfahrung habe er gewusst, "dass Banküberfälle auch gut gehen können", sagte er.

Berliner Zeitung (3.6.2oo6)

"Berliner Bankraub
Die politische Aufklärung des größten deutschen Bankenskandals ist abgeschlossen. Der Bericht nennt Verantwortliche und Gründe für das Fiasko: Gier, Größenwahn, Unfähigkeit, kriminelle Energie. Die Stadt zahlt.
Den Wahnsinn auf eine knappe Formulierung zu bringen ist nicht leicht. Man muss Frank Zimmermann, SPD-Politiker im Abgeordnetenhaus von Berlin, in jedem Fall zugute halten, dass er sich darum bemüht hat: "Beim Berliner Bankenskandal", sagte der 49-Jährige gestern, "führten Gier, Unfähigkeit, Ignoranz und Selbstüberschätzung bis hin zum Größenwahn zu einem besonders dramatischen Fall der Vernichtung öffentlichen Eigentums." Dies ist durchaus keine übertriebene Beschreibung für die berüchtigte Fast-Pleite der zu gut vier Fünfteln landeseigenen Bankgesellschaft Berlin AG (BGB) im Jahr 2001, die das Land damals 1,75 Milliarden Euro Zuschuss kostete. Dazu kommen laut Bericht Eigenkapital-Zinsen in Höhe von 1,1 Milliarden Euro, die der Bank überlassen wurden. Und es kommt eine Landesbürgschaft hinzu, genannt Risikoabschirmung, die im nächsten Vierteljahrhundert noch einmal geschätzt mindestens 4,75 Milliarden Euro, eventuell aber auch bis zu 9,7 Milliarden Euro kosten wird.
Dies ist monetäre Fazit des laut Zimmermann größten Skandals in der bundesdeutschen Bankengeschichte."


Da fragt man sich dann schon angesichts des offensichtlichen Mißverhältnisses gegenüber der populären Version des Bankraubs .. aber das ist wahrscheinlich eh allen klar.

Und die Verantwortlichen?

"Gründungsfehler: Der MilliardenSchaden für das Land Berlin - und damit für den Steuerzahler - konnte nur entstehen, weil im komplexen Bankenkonzern letztlich die öffentlich-rechtliche Landesbank Berlin (LBB) für die privatrechtlichen Institute wie die Berliner Bank und die BerlinHyp sowie später für die Konzerntochter IBG mit ihren hochriskanten Immobilienfonds haftete. Diese Konstruktion war politisch gewollt, das Risiko für die öffentliche Hand - das gesetzlich hätte klar begrenzt werden müssen - wurde in Kauf genommen. Verantwortlich für diesen Konstruktionsfehler waren Politiker und Banker gemeinsam - etwa die Senatoren Norbert Meisner (SPD) und Elmar Pieroth (CDU), die Fraktionschefs Ditmar Staffelt (SPD) und Klaus Landowsky (CDU), der BGB-Aufsichtsratschef Edzard Reuter, die Bankvorstände Hubertus Moser und Wolfgang Steinriede."

Wieder mal ein Polizist, der seinen kriminellen Neigungen Ausdruck verliehen hat. Die Medien berichten genüßlich (Spiegel Online: "Polizeikommissar überfällt Bank") über einen Trierer Polizeikommissar, der offensichtlich zuviele Filme gesehen hatte. Unsereins fragt sich natürlich, was sind das für Kommissare, die sich so leicht schnappen lassen.

Mit der Bemerkung "Verkehrte Welt" berichtet Spiegel Online (26.4. 2006) über einen Fall in Trier:

"Verkehrte Welt: Ein Polizist hat in der Nähe von Trier eine Bank ausgeraubt und sich mit einem fünfstelligen Betrag davongemacht. Sein Fluchtfahrzeug wurde dem Kripobeamten schließlich zum Verhängnis.

Der 52-jährige Oberkommissar hatte eine Volksbankfiliale überfallen und sich dann mit dem Wagen seiner Freundin aus dem Staub gemacht. Die Fahnder hatten das Auto der in Luxemburg lebenden Frau an einer Grillhütte gefunden. Als sie überprüften, wem der Wagen gehört, kamen sie ihrem Kollegen auf die Spur. "


Die Überschrift der Berliner Morgenpost (27.4. 2006) über einen dpa-Bericht ist dann doch etwas überkandidelt:

"Deutschlands dümmster Bankräuber
Kriminaloberkommissar überfällt Kreditinstitut bei Trier - Fluchtwagen gehört Freundin

Trier - Der Kriminaloberkommissar hat es seinen Kollegen wirklich leicht gemacht. Nur einen Tag nach einem Banküberfall in Trierweiler (Kreis Trier-Saarburg) konnte er als mutmaßlicher Täter festgenommen werden. Denn der eigentlich erfahrene Polizist hatte den Kardinalfehler begangen, bei der Bank mit dem Auto seiner Freundin vorzufahren."


Den Finger in die Wunde legt der Staatsanwalt:

"Es gab schon schwierigere Fälle", sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Roos am Mittwoch in Trier. Offenbar habe der Kriminaloberkommissar "keinen Vorteil gehabt, weil er bei der Polizei war" und sich Tag für Tag mit Verbrechen beschäftigte. Gegen den 52jährigen Beamten ist inzwischen Haftbefehl wegen räuberischer Erpressung ergangen.


Und der hier eigentlich interessierende Aspekt ist die Reaktion der Kollegen des Bankräubers:

"Der Fall hat im Polizeipräsidium Trier tiefe Betroffenheit unter den rund 1300 Mitarbeitern ausgelöst. "Wir sind doch ausgebildet im Bekämpfen von Verbrechen, nicht im Verüben von Verbrechen", sagte Präsidiumssprecherin Monika Peters. Niemand habe etwas von den angeblichen Geldproblemen des Kripo-Kollegen gemerkt, die er als Grund für den Banküberfall angegeben hatte. "Vorgestern hätte ich noch für den Kollegen die Hand ins Feuer gelegt", sagte Peters fassungslos.

"Man kann auch unter Polizisten nicht ausschließen, daß das eine oder andere schwarze Schaf darunter ist", sagte Roos. Bundesweit gebe es schließlich etwa 250 000 Polizeibeamte. Den Fall hat inzwischen das Polizeipräsidium der Stadt Koblenz übernommen."


Inwiefern Verbrechen und Verbrechensaufklärung immer sehr nahe beinanderliegen, ist aufgeklärten Menschen ein nicht so unbekannter Zusammenhang. Dass diejenigen, die meinen "die Guten" zu sein, diesen Zusammenhang nicht sehen wollen oder können ist aber auch nicht so überraschend.

Wüppesahl muss für viereinhalb Jahre in Haft

melden die verschiedensten Zeitungen und Online-Dienste

"Der frühere Bundestagsabgeordnete und Kriminalbeamte Thomas Wüppesahl muss wegen Planung eines Raubmordes für viereinhalb Jahre hinter Gitter. Das Hamburger Landgericht Die Kammer sah es als erwiesen an, dass Wüppesahl einen Geldtransporter überfallen und dabei den Geldboten erschießen wollte."

Nun haben sie ihn also zur Strecke gebracht - und er sich wohl auch ein Stück selbst. Wir warten die Revisionsverhandlung ab.

Spiegel online
In der taz schreibt die gegenüber Wüppesahl kritisch eingestellte "Fraktion"
N24

das jedenfalls meinte ein Kripomann gegenüber dem Stern (6.6. 2005), der in einem ausführlichen Artikel und vor dem Hintergrund des Falles Wüppesahl die Nähe zwischen Kriminalität und Kriminalitätsbekämpfung erörtert:

" Es stimme schon, sinnierte der Kripomann im Gespräch mit stern.de am Telefon, Polizisten seien "potentielle Verbrecher". Viele Ordnungshüter kämen aus der "Mittelschicht". "Macht, Geld und Prestige" seien für sie "enorm wichtig". Verführerische Gründe, um die Seiten zu wechseln. Außerdem: "Nach ein paar Dienstjahren kennt man ja auch die Tricks".
(...)
Abgesehen von diesem spektakulären Prozess - dessen Ausgang noch völlig offen ist - es ist keineswegs selten, dass Polizisten kriminell werden. Beinahe jeden Monat sorgt ein neuer Fall für Aufsehen:"


Dann folgt eine ganze Latten von Verfahren gegen Polizisten sowie einige "Experten"-Meinungen in Sachen polizeilicher Kriminalität.
Der Artikel betont schließlich den Unterschied zwischen kriminellen Polizisten und anderen Berufsgruppen:

"Um so schockierender ist es, wenn Polizisten als Totschläger, Kinderschänder, Räuber, Vergewaltiger, Dealer, Zuhälter oder Betrüger Schlagzeilen machen. Schwarze Schafe gibt es überall, winken Polizeipräsidenten und Innenminister in solchen Fällen gerne ab, betonen, dass die Polizei eben auch nur ein "Spiegelbild der Gesellschaft" sei.

Beschwichtigungsversuche, die darüber hinweg täuschen sollen, dass es ein besonderes Problem ist, wenn Polizisten, deren Job es ist, Gesetze zu hüten, kriminell werden. Zwar gibt es auch Lehrer, Bäcker oder Fleischer, die Verbrechen begehen. Doch anders als diese Berufsgruppen kennen Polizisten das Strafgesetzbuch nicht nur viel genauer und haben täglich vor Augen, was Recht und Unrecht ist. Polizisten sind eine der wichtigsten Säulen des Rechtsstaates. Gesetzeshüter, die zu Verbrechern werden, gefährden das Rechtssystem. Deshalb ist ein Polizist, der Dealer festnimmt, aber selbst Drogen verkauft, eine viel schlimmere Bedrohung für das Gemeinwohl als ein kiffender Journalist oder eine klauende Verkäuferin. "Polizisten sind nicht per se die besseren Menschen", sagt Polizeiforscher Rafael Behr ("Cop Culture Alltag des Gewaltmonopols") von der Universität Frankfurt."


Schließlich wird darüber räsonniert, warum im Gegensatz zu den USA, die kriminelle Energie deutscher Polizisten keinerlei wissenschaftlicher Erforschung findet.

Die Nordausgabe der taz (24.6.2005) berichtet über die Aussagen Wüppesahls vor Gericht. Demnach habe er sich nur auf diese Geschichte eingelassen, da er eine Spitzelverdacht gegen seinen Freund hegte:

Vom Köder zur Falle
Prozess gegen Thomas Wüppesahl: Gericht glaubt dem Kritischen Polizisten die Angst vor V-Mann

Im Prozess gegen den Kritischen Polizisten Thomas Wüppesahl war gestern vor dem Landgericht der Tag der Verteidigung: Es ging um die Frage, ob Wüppesahl die Planung des Raubmordes tatsächlich nur inszeniert hat, um seinen Freund Andreas Sch. als "V-Mann" zu enttarnen und skandalöse Ermittlungsmethoden bei der Polizei aufzudecken. Den Spitzel-Verdacht hegte er, nachdem während seines Urlaubes 2001 in sein Haus eingebrochen wurde und überwiegend Unterlagen verschwanden. Zudem wollte ein Nachbar damals Wüppesahls Auto gesehen haben, das dieser an Sch. verliehen hatte. (...)

Der ganze Text hier

Ein weiterer taz-Artikel ("Mobbing in drei Akten": 17.6. 2005), in dem der Tenor sich gegen Wüppesahl richtet.

Die Hamburger MoPo (16.6.2005)

Das St. Galler Tagblatt (7.6. 2005) berichtete über einen "falschen" Banküberfall. Der Überfall auf den Filialleiter der Bregenzer Deniz-Bank, der gerade 145 000 Euro bei der Raika einzahlen wollte, war - wie sich Im Zuge der Ermittlungen herausstellte - nämlich nur vorgetäuscht, das Geld in Wirklichkeit vom Angestellten veruntreut worden:

"Weil ihn der Chef ärgerte, hat ein Filialleiter einer Bregenzer Bank einen Überfall inszeniert. (...) Der 33-Jährige hatte die Tasche mit den Geldbündeln längst seinem Freund übergeben, als er sich selbst Reizgas ins Gesicht sprühte und in die Raiffeisenlandesbank torkelte. Doch alle glaubten zunächst die Geschichte vom Überfall. Eine Grossfahndung wurde eingeleitet. Der Filialleiter muss sich nicht mehr wegen des getürkten Überfalls vor Gericht verantworten. Er war bereits damals schwer krank und verstarb Anfang Mai. Doch sein 34-jähriger Freund stand gestern wegen Hehlerei vor Gericht. Ihm hatte der frustrierte Filialleiter zuvor erzählt, er werde Gelder abzweigen, weil er in letzter Zeit nur noch Ärger mit den Vorgesetzten habe. Von 150 000 Euro war konkret die Rede. Dennoch stritt der Angeklagte ab, etwas von dem getürkten Raubüber- fall seines Freundes gewusst zu haben."

 

twoday.net AGB

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