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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 

Lotto und Bankraubphantasien

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Erwogen schon, bleibe aber beim Lotto / Mentioned yes, but not dared, prefer Lotto
Das ist verboten, daher ... / That's forbidden, therefore
Ja nat
Was hei

  Resultate

vabanque, 14:27h.


Noch so ein Fundstück von annodazumal und das musste doch auch mal gesagt werden:
Science, Vol 162, Issue 3859, 1243-1248 , 13 December 1968

The Tragedy of the Commons
Garrett Hardin
(The author is professor of biology, University of California, Santa Barbara. This article is based on a presidential address presented before the meeting of the Pacific Division of the American Association for the Advancement of Science at Utah State University, Logan, 25 June 1968. )


The population problem has no technical solution; it requires a fundamental extension in morality.
(...)
If the word responsibility is to be used at all, I suggest that it be in the sense Charles Frankel uses it (20). "Responsibility," says this philosopher, "is the product of definite social arrangements." Notice that Frankel calls for social arrangements--not propaganda.

Mutual Coercion Mutually Agreed upon
The social arrangements that produce responsibility are arrangements that create coercion, of some sort. Consider bank-robbing. The man who takes money from a bank acts as if the bank were a commons. How do we prevent such action? Certainly not by trying to control his behavior solely by a verbal appeal to his sense of responsibility. Rather than rely on propaganda we follow Frankel's lead and insist that a bank is not a commons; we seek the definite social arrangements that will keep it from becoming a commons. That we thereby infringe on the freedom of would-be robbers we neither deny nor regret.

The morality of bank-robbing is particularly easy to understand because we accept complete prohibition of this activity. We are willing to say "Thou shalt not rob banks," without providing for exceptions. But temperance also can be created by coercion. Taxing is a good coercive device. To keep downtown shoppers temperate in their use of parking space we introduce parking meters for short periods, and traffic fines for longer ones. We need not actually forbid a citizen to park as long as he wants to; we need merely make it increasingly expensive for him to do so. Not prohibition, but carefully biased options are what we offer him. A Madison Avenue man might call this persuasion; I prefer the greater candor of the word coercion.

finden sich im Suna-Weblog unter der Überschrift "Hot Art" bereits vor einem Jahr. Hier wird der Kunstraub favorisiert ....

Die italienischen Zeitungen überbieten sich schon seit geraumer Zeit mit sogenannten „Regalos“. Eco soll darüber auch schon eine entsprechende Satire verfasst haben. „La Repubblica“ wirbt derzeit mit Kriminalromanen („Le strade del Giallo. Capolavori ad Alta Tensione“), die die Leserinnen „a soli 5,90 EURO in più“ gemeinsam mit der Zeitung erwerben kann.

Für den Roman „der große Eisenbahnraub“ über dem Gentleman-Dieb Edward Pierce im Jahre 1855, von Michael Crichton, verkündet die Marketingabteilung der Zeitung über eine ganze Seite:
„Sono soprattutto i moralisti a credere che il delitto non paghi.“
(Es sind vor allem die Moralisten, die glauben, dass sich das Verbrechen nicht auszahlt“.)

Der Film-Plot wird in den Alligator-Papieren wie folgt kolportiert:
Drei Gauner rauben 1855 in England Goldbarren aus einem fahrenden Zug. Die auf Tatsachen beruhende, anfangs etwas langatmige Krimikomödie besticht durch ihre Ausstattung und die glänzend aufgelegten Darsteller (Sean Connery, Lesley-Ann Down, Donald Sutherland).
Kinotitel war:

Der große Eisenbahnraub
(GB 1978, R.: Michael Crichton)
Drehbuch: Michael Crichton
LV: Michael Crichton

nach Fahndungsaufruf in Villingen-Schwenningen

"VS-Weigheim (rat) Letzten Donnerstag am frühen Nachmittag überfiel ein Bewaffneter die Volksbankfiliale in Weigheim. Nun, eine knappe Woche später, ist er noch immer auf freiem Fuß. Polizeisprecher Wolfgang Schyle von der zuständigen Direktion Villingen-Schwenningen allerdings ist sicher: "Wir kriegen ihn." Der Mann hat rund 5000 Euro Beute gemacht; zehn Prozent davon, 500 Euro, hat nun die Trossinger Volksbank, deren Zweigstelle ausgeplündert wurde, als Belohnung ausgesetzt.

Doch damit steht es momentan nicht zum Besten. Die Resonanz unter der Bevölkerung sei recht schwach gewesen, räumt Hauptkommissar Schyle ein - niemand, so scheint es, hat den Bankräuber im auffälligen gelb-karierten Hemd auf seiner Flucht aus der Bank beobachtet. Am frühen Nachmittag, beklagen die Ermittler, war im ruhigen Stadtbezirk Weigheim wohl kaum jemand auf der Straße unterwegs."


Im Südkurier (7.7. 2004) weiterlesen

SPIEGEL ONLINE titelt am 5. Juli:
"Die Nacht der Gier
Wie ein englisches Dorf die örtliche Bank plünderte"

über eine Geschichte, die bereits Ende April die englischen und einige deusche Zeitungen berichteten. Beim SPIEGEL wird daraus ein merkwürdig moralinsaures Geseiere mit Pfarrer, Umkehr und pipapo:
0,2951,15750,00
"Vielleicht wäre die Geschichte anders verlaufen, wenn Reverend John Hopkins an jenem Mittwochabend nicht so müde gewesen wäre. Der 64-Jährige ist Priester an St. Mary, der Anglikanisch-katholischen Kirche von Wooler, einem idyllischen Städtchen im Nordosten Englands. Es ist seine Gemeinde; er hätte
ein Signal geben können, ein Zeichen zur Umkehr."


Was ist eigentlich passiert? Folgen wir der Version der Tagesschau vom 28.4.2004:

"Mitten in der Nacht hatte sich die Nachricht in der nordwestenglischen
Ortschaft Wooler wie ein Lauffeuer verbreitet: Der örtliche Bankautomat
spuckte doppelt so viel Geld aus wie angefordert. Innerhalb kürzester Zeit
bildete sich eine Schlange vor dem großzügigen Automaten, die beinahe die
gesamte Hauptstraße entlang reichte, wie der "Daily Telegraph" berichtete."


Die BILD-Zeitung darf auch nicht fehlen:
geldautomat

Schließlich wissen wir irgendwann einmal, dass es sich um die Filiale der Barclays-Bank handelt und wer für den unverhofften Geldsegen verantwortlich ist:

"Bis zur Öffnung der Barclays-Bank entlockten die glücklichen Kunden dem
Apparat fast 100.000 Euro. Keinen schönen Tag dürfte der Bankmitarbeiter
haben, der für die Bestückung der Automaten zuständig ist: Er hatte das Fach
für die Zehn-Pfund-Scheine versehentlich mit 20-Pfund-Scheinen gefüllt.

Für die Einwohner hingegen, war das Glück am Morgen komplett: Die Bank gab
bekannt, dass die Kunden das Geld behalten dürfen. Zwar wisse das Institut,
wer abgehoben, aber nicht, wer zuviel erhalten habe."


Die Bank will sich nämlich laut Skynews woanders schadlos halten:

Barclays Doubles Your Money
"Barclays have stated that they will not be asking for the money back, but will be seeking compensation from the third-party company who fill the machines."


Und dem Daily Telegraph verdanken wir dann auch die Überlieferung, der zu erwartenden Analyse der Nutzernießer dieses kollektiven Banküberfalls:

Whoever was to blame, the general view in Wooler was that "the banks rob you blind anyway, this is just small change to them but a lot money to us".

„Nur Sieger zählen, Loser werden ausgeblendet“

Podiumsdiskussion über die Folgen der erzwungenen Einsparungen bei den Wohlfahrtsverbänden in Darmstadt:

Seit die hessische Landesregierung mit ihrer „Operation Sichere Zukunft“ 30 Millionen Euro Fördermittel für den sozialen Bereich gekürzt hat, stehen viele Anlaufstellen für sozialschwache Menschen kurz vor dem Aus. In einer Podiumsdiskussion am Donnerstagabend zogen Vertreter der Darmstädter Wohlfahrtsverbände und Landtagsabgeordnete eine Bilanz über die Auswirkungen der Kürzungen.

In einem Bericht des Darmstädter Echos (19.6.2004) wird folgender Vergleich kolportiert:

Das Publikum macht den Politikern Vorschläge. „Wir sollten lieber überlegen, wie wir wieder mehr Geld kriegen, damit Einrichtungen wie Drogen- und Migrantenberatung aufrecht erhalten werden, statt ständig zu jammern, wir hätten kein Geld“, wirft Heinrich Uhrmann ein. Die Abgeordneten verteidigten Kürzungen, als wenn sie unabänderliche Naturgesetze wären. „Wenn man mit ihnen über soziale Sicherung diskutiert, ist es, wie wenn man mit einem Bankräuber über sichere Geldanlagen redet“, meint Bastian Ripper.

Das Bild ist ein wenig schief, aber es wird schon deutlich, was gemeint ist. Weil das Geld bzw. die Ansprüche, die einem beim Sozialklau abhanden kommen, sind im Gegensatz zur Einlage in einer Bank (nachdem der oder die Bankräuber/in zugange waren), tatsächlich futsch. Aber vielleicht wird diese Regelung in der nächsten "Deregulierungs"-Welle auch bald hinfällig?

In "Urdrüs wahre Kolumne" salbadert Ulrich "Redsocks" "Reineking schon ziemlich aus dem Zusammenhang gerissen über seine heimlichen Berufspräferenzen unter der Überschrift "Alles fitt im Schritt?"

(...)
Rund dreieinhalb Jahrzehnte nach dem Abitur am Gymnasium Ernestinum in Rinteln nehme ich heute zum ersten Mal an einem Klassentreffen teil und bin gespannt, ob aus Irgendjemand Turnlehrer, Autohausbesitzer, Kernphysikerin, Offizier oder ähnlich Verachtenswertes geworden ist. Falls es aber jemand zum Bankräuber oder zur Agentin des kubanischen Geheimdienstes gebracht hat, wird diesem Klassenkameraden neid- und respektvoll begegnen.


taz Bremen, 12.6.2004, Seite 26,
die anderen 116 Zeilen

lottowien2

der Wiener Banküberfälle finden wir im Forum des "STANDARD":

Stephan Fadinger | 05.05.2004 14:35

HOCH SPARTAKUS!
"...
Den Spießer faßt ein Grauen,
Er schließt den Geldschrank auf, ja auf
Max Hölz quittiert die Rechnung
Mit dem Pistolenlauf!"

 

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