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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
Bankräuber-Tölpel in der französischen Schutztruppe

PARIS. Vom Einsatz an der Elfenbeinküste wanderten zwölf französische Soldaten in ihrer Heimat direkt ins Gefängnis. Sie hatten eine Bank, die sie beschützen sollten, um umgerechnet 160.000 Euro erleichtert.

Statt die Zweigstelle der westafrikanischen Zentralbank in der Stadt Man, wie befohlen, vor Räubern zu schützen, schritt das Trüppchen französischer Soldaten lieber selbst zur Tat. Vor der Heimkehr nach Frankreich stahlen die zwölf Soldaten, Teil der 4000 Mann des französischen Friedenskorps an der Elfenbeinküste, der Bank 160.000 Euro.

Langfingrige Beschützer

Sie hatten darauf spekuliert, den örtlichen Rebellen den Raub in die Schuhe schieben zu können. Auf umgerechnet 30 Millionen Euro summiert sich inzwischen die Beute aus Banküberfällen, mit der Aufständische und lokale Fürsten ihren Krieg gegen die Regierung finanzieren.

Erst vor ein paar Monaten hatten vier französische Soldaten der Schutztruppe einen angeblich "vergessenen Geldsack" aus einem Tresor der Zentralbank im Zentrum der Stadt Bouaké mitgehen lassen. Die Beute damals: umgerechnet 57.000 Euro. Doch diese Sache flog eben so auf wie der jüngste Bankraub.

Beute war nicht eintauschbar

Colonel Gerard Dubois kündigte eine harte Bestrafung der Soldaten an. Darüber hinaus sind sie auch zum Gespött der Truppe geworden. Denn über die Dummheit der zwölf können ihre Kameraden nur den Kopf schütteln.

Gerade jetzt hat an der Elfenbeinküste eine große Geldumtauschaktion begonnen, bei der bis Ende des Jahres alte Geldscheine gegen neue eingetauscht werden müssen. Das soll dem "schmutzigen Geld" im Land den Garaus machen.

Wer umtauscht, muss plausibel begründen können, woher sein Reichtum stammt. Die französischen Gelegenheitsbankräuber hätten da gewiss einiges zu erklären gehabt.


OÖnachrichten vom 23.09.2004

Di, 28.09.2004, Einlass ab 20.30h
Zatopek-Kinolounge: Lady Killers
Das Original mit Alec Guiness, Peter Sellers und Katie Johnson von 1955

Zum Remake

Irgendwie brauchen die Medien solche Stories. Entweder sind tote "Terroristen" gute "Terroristen" oder die Masche Saulus Richtung Paulus wird abgekaspert. Der Bonner Generalanzeiger jedenfalls (21.9.2004)
hat da nun auch eine Story entdeckt, die schon lange (1999) bekannt ist. Die einstige RAF-Kombattantin Silke Maier-Witt engagiert sich inzwischen für das Bonner Forum Ziviler Friedensdienst im Kosovo.

Ihre politische Abwendung von der RAF begründet sie mit einem mißlungenen Banküberfall:

"Maier-Witt: Für meinen Ausstieg gab es schon einen konkreten Anlass: Ich bin ausgestiegen, nachdem eine unschuldige Frau 1979 in der Schweiz bei einem Banküberfall der RAF erschossen wurde. Aber damals habe ich die Politik der RAF noch nicht für völlig falsch gehalten. Erst später habe ich klargekriegt, dass da ein ganz grundsätzlicher Widerspruch besteht: Die Menschheit zu retten und Gewalt anzuwenden, das geht nicht."

Im Bonner Generalanzeiger heißt es dazu:
"Ihre Mitgliedschaft in der Terrorzelle währte zwei Jahre. 1979 verließ sie die Gruppe, nachdem eine Unbeteiligte bei einem Banküberfall in Zürich erschossen und ein Komplize gefasst worden war. "Das hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Schon damals interessierte mich das Schicksal der getöteten Frau mehr, als das des gefassten Komplizen. Das zeigt, dass ich mit der Politik der Gruppe zum damaligen Zeitpunkt nicht mehr einverstanden war."
(...)
1991 dann der Prozess vor dem Stuttgarter Oberlandesgericht: Wegen Vorbereitungen zur Entführung und Ermordung von Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer, wegen des gescheiterten Attentats auf NATO-Oberbefehlshaber Alexander Haig und wegen der Beteiligung am Banküberfall in Zürich wurde sie zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. 1995 entließ man sie wegen guter Führung."


Kurzbiographie

 

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