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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
neuere Beiträge
Das Album "Die Maske" von Sido wird wie folgt beworben:
"Teutonischer Gangsta-Rap hat einen neuen Messias"



"fahr los Alter
drück aufs Gas, strapazier die Achsen,
siehst du die Knarre hier? und glaub nich ich mach Faxen!

chill dich, mach dich locker ich fahr schon den ganzen Tag.
ich scheiß mich nich an, weil du ne Knarre hast die die Maske hat!

ey mir is egal was du glaubst wer ich bin,
ich mach das hier nur für meine Frau und mein Kind.

Weiter im Text

Aus dem Album: Die Maske (2004)

Au weia .... Sido und diese Sorte von Gangsterrap, das alles ist wohl nur für pubertierende Hiphop-Anhänger auszuhalten ...

DER SPIEGEL (30/2004 - 19. Juli 2004) berichtet über die Bankgebührenentwicklung bei Automaten-Abhebungen:

Barabhebungen am Geldautomaten sind für viele Kunden so teuer wie noch nie, die fälligen Gebühren bisweilen kaum durchschaubar. Wer den Automaten einer Bank benutzt, bei der er nicht Kunde ist, muss dafür häufig fünf Euro oder mehr zahlen. "Vor zwei Jahren lagen die Gebühren noch einheitlich bei einem Prozent der Summe oder mindestens zwei Euro", berichtet Manfred Westphal, Finanzexperte beim Bundesverband der Verbraucherzentralen. Hintergrund für die Preissteigerung, so der Verbraucherschützer, sei eine EU-Verordnung, die im Juli 2002 in Kraft trat. Sie schreibt vor, dass Barabhebungen im Ausland nicht teurer sein dürfen als im Inland.

dillingerHeute vor 70 Jahren wurde John Herbert Dillinger (geb. 1903), amerikanischer Bankräuber erschossen.

Im Linken Pressedienst (herausgegeben vom KPÖ-Landesvorstand
Oberösterreich,
Linz, 30.10 2003) beklagt die KPÖ die "Superprofite durch Ausplünderung der KonsumentInnen" und fordert: "Zeit für Verstaatlichung der Großbanken ist reif". logo1

Zunächst wird allgemein festgestellt:

"Während die Konjunktur entgegen den Jubelprognosen diverser Experten nicht und nicht anziehen will und mit Berufung auf eine EU-konforme Budgetgestaltung den Lohnabhängigen und PensionistInnen das Fell über die Ohren gezogen wird, explodieren die Profite der Banken und wächst damit die Macht des Finanzkapitals. "


Und schließlich kommt der Beitrag über die Abzockerei der Bankkunden ....

"Die Superprofite der Banken resultieren unter anderem aus einem
systematischen Abzocken der Kunden, etwa durch eine enorme Verteuerung der Bankdienstleistungen oder kriminelle Praktiken durch die Nichtweitergabe von Zinssenkungen bei laufenden Krediten wie vom Bankenkartell jahrelang praktiziert.


zu einem in diesem Weblog sehr gut bekannten Argument:

Angesichts dieser Methoden hat das Wort „Bankräuber“ eine völlig neue Bedeutung erhalten. Bertolt Brecht stellte in der „Dreigroschenoper“ fest „Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen eine Gründung einer Bank?“ Angesichts der Praxis des Finanzkapitals ist dem nichts hinzuzufügen, meint KPÖ-Landesvorsitzender Leo Mikesch. Aus der Sicht der KPÖ hat der Einfluss der Großbanken längst ein Ausmaß erreicht, welcher deren Verstaatlichung geboten erscheinen lässt."

Die Kronenzeitung (13.7. 2004) zählt (in ihrer Zählweise) den 40. Banküberfall in Wien in diesem Jahr. Dieses Mal ist er gescheitert.

Bankangestellter schlägt Räuber in die Flucht
"Die Serien von Banküberfällen in Wien reißt nicht ab - doch diesmal zog der Räuber den Kürzeren. Zum 40. Mal wurde am Dienstag in der Bundeshauptstadt eine Bank überfallen, doch wegen des mutigen Einsatzes eines Angestellten musste der Täter ohne Beute flüchten."

Korpys / Löffler - unter Bildhauern
18.07.04-26.09.04

Wilhelm Lehmbruck Museum
Friedrich-Wilhelm-Straße 40
47049 Duisburg
fon 0203 / 2 83 26 30 / 32 94
korpysloeffler
Aus aktuellem Anlass zeigt die Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum eine umfangreiche Einzelausstellung des Künstlerduos Korpys/Löffler und stellt ihr vielschichtiges und anspielungsreiches Werk aus den letzten zehn Jahren vor. Im Zentrum stehen Rauminstallationen mit Zeichnungen, Skulpturen, Videos und Fotos, ebenso werden mehrere Filme eingebunden.

Seit über zehn Jahren recherchieren Andree Korpys (geb. 1966) & Markus Löffler (geb. 1963) für ihre Projekte und Filme in gesellschaftlichen und politischen Räumen, die häufig durch besondere Funktionen und Sicherheitsstrukturen geprägt sind oder als repräsentative historische Topographien gelten.

Überwachungstechnik, Kontrollsysteme, repräsentative öffentliche Architekturen werden in den Arbeiten der Künstler in ihrer formalen Ausgestaltung wahrgenommen und untersucht. Es entsteht eine eigene ästhetische grammatikalische Struktur, die nach dem Verhältnis von Kunst und Macht und vor allem von Kunst und Gewalt fragt. Dabei verzichten die Künstler auf Kommentierung, moralische Stellungnahme oder einer aufklärerischen Geste.

Mitte der 90er Jahre kündigten sie eine Ausstellung mit „sehr schlechten Bildern“ an, die sich mit den KZ-Gedenkstätten in Deutschland auseinandersetzte. In einem anderen Zusammenhang entstand eine Installation, die einen akribisch geplanten Bankraub dokumentierte. Die Installation „Sandhaufen“ geht der abstrusen Geschichte des Kunstmalers Theo Sand nach, bei dem ein Ehepaar bei einem Besuch ein Wandbild bestellte, dann plötzlich den Künstler überwältigte und einen Raketenwerfer auf die gegenüberliegende Bundesanwaltschaft richtete.
Ein Info-Heft ist in Vorbereitung. Außerdem wird zur Finissage der umfangreiche Reader vorgestellt, der im September im Revolver-Verlag, Frankfurt a. M., erscheint.


Zu den Künstlern

findet sich der Sonntagsausgabe (18.7. 2004) der Wiener Kronenzeitung ("Krone Bunt, S. 16.ff.) ein Portrait von Tom Hanks.

7_4eDltV1lDf7Uo_119566_476Anlässlich der Neuverfilmung von "The Ladykillers" durch die Coen-Brüder, gibt die Kronenzeitung vor, mit Tom Hanks über den Film und sein Leben gesprochen zu haben. Wir haben keine Ahnung, ob er das wirklich so gesagt hat, aber das ist hier auch nicht entscheidend, schließlich ist vor allem interessant, dass die Kronenzeitung das so aufgreift und darstellt:

"Bakraub, gibt es da irgendwelche Affinitäten? Hanks: 'Es gab Zeiten, da hatte ich auch schon daran gedacht ...' Wie bitte? Hanks. 'Als meine US-TV-Serie 'Bosom Buddies 1980 dermaßen floppte, das sie von heute auf morgen eingestellt wurde, da dachte ich: Okay. Tom, - das war's. Du hattest deine Chance, jetzt bist Du erledigt. Meine Ersparnisse schrumpften in Richtung null ... Ich hatte später dann das Glück, gute Filmen zu machen. Wer weiß sonst ..."

kommt jetzt in die Kinos:
(Aber vielleicht sollte man doch zunächst mal das Orginal von 1955 wieder anschauen)

Tom Hanks gegen die Bank als Gentleman-Ganove
"Nach über einem Jahrzehnt kehrt Tom Hanks zu seinen komödiantischen Wurzeln zurück und arbeitet bei der Neuverfilmung von "The Ladykillers zum ersten Mal mit den Oscar-prämierten Filmemachern Joel und Ethan Coen zusammen.

ladykillersDer zwielichtige Professor Goldthwait Higginson Dorr (Tom Hanks) hat ein ehrgeiziges Ziel: Er will ein Kasino bis auf den letzten Cent ausrauben. Zu diesem Zweck heuert er eine Hand voll Experten an, die mit der dafür nötigen kriminellen Energie bestens ausgestattet zu sein scheinen. Als Untermieter getarnt bezieht Dorr ein Zimmer im Haus einer älteren Dame, Mrs. Munson (Irma P. Hall), und trifft sich alsbald im Keller mit seinen Kumpanen, um dort mit ihnen angeblich der Kirchenmusik zu frönen. In Wirklichkeit lässt er von dort aber einen unterirdischen Gang zum Tresorraum des Kasinos graben. Der fantastische Coup gelingt - zunächst.

Allerdings unterschätzen die Ganoven die Hausherrin: Als sie nämlich auf die Pläne der Bande aufmerksam wird, will sie den Professor samt Konsorten wieder auf den Weg der Tugend zurückbringen. Ein fataler Entschluss. Denn Dorr sieht sich nun genötigt, die Lady aus dem Weg zu räumen. Doch bald wird klar, dass die Durchführung deutlich schwieriger ist als angenommen …
In diesem grandiosen Remake der schwarzen Komödie von 1955 brilliert Oscar-Preisträger Tom Hanks ("Catch Me If You Can") unter der Regie der genialen Coen-Brüder ("Fargo - Blutiger Schnee", "O Brother, Where Art Thou? - Eine Mississippi-Odyssee")"

Kinostart: 29.07.04
Genre: Komödie Laufzeit: 104 Min.
Regie: Joel Coen, Ethan Coen
Darsteller: Tom Hanks, Irma P. Hall, Marlon Wayans
OT: The Ladykillers
Land: USA Jahr: 2004

Etwas informativer ist die Rezension auf ZDF-Online

"Die Brüder Coen widmen sich erneut ihrem Lieblingsthema: einer Bande von ungeschickten, unerfahrenen, rührend dummen Ganoven, die einen zum Scheitern verurteilten Coup planen. Diese Verbrecher-Azubis treten in die Fußstapfen der Looser aus "Raising Arizone", "Fargo" oder "O Brother, Where Are Thou?" und haben außerdem viel von den unzähligen, auf ewig unbekannt bleibenden Kleingaunern, von denen es täglich in den Lokalzeitungen wimmelt und die den Brüdern Coen schon häufig den Stoff für ihre haarsträubenden Geschichten geliefert haben."

war wohl die Komödie "Das Geld ist im Eimer":

BINGENHEIM (au). "Dies ist ein anonymer Anruf der Bingenheimer Bankräuber Alfons Lachmann und Bertram Lenz, der zur Ergreifung der Täter in der Feldgemarkung Echzell auf einem Acker von Reitz-Rühl beitragen soll . . .!" Mit der Kriminalkomödie "Das Geld ist im Eimer" präsentierte der Kultur- und Carnevalverein Bingenheim (KCB) am vergangenen Wochenende in zwei ausverkauften Vorstellungen im örtlichen Bürgerhaus unter dem bewährten Regie-Gespann von Monika Stete und Doris Pipp einen echten Knaller.

Weitere Hinweise zu Trampelanfällen in besagtem Etablissement im "Kreis Anzeiger" (14.7. 2004) von Gießen. Über den Autor des Stückes (Dietmar Steimer) erfährt der interessierte Leser allerdings nichts.

Hierzu finden sich aber beim Deutschen Theaterverlag folgende aufschlussreiche Sätze:

Dietmar Steimer wurde 1967 in Untersulmetingen geboren. In seiner Kindheit führte er mit seinen Vettern und Cousinen einfache und heitere Rollenspiele bei Familienfesten auf. In der Theater AG seiner Schule wirkte er bei verschiedenen Stücken mit. Unterstützt von der Landjugend Untersulmetingen gründete er als Mitglied der Theatergruppe 1992 den Theaterverein "Lodrlada". Seit der Gründung ist der Autor 1. Vorsitzender und Regisseur dieser Theatergruppe. Die neuen Stücke des Autors werden zunächst von diesem Theaterverein aufgeführt bevor sie überarbeitet und an den Verlag versendet werden.

Dietmar Steimer ist verheiratet, Vater von zwei Töchtern und arbeitet als Projektleiter in einer Maschinenbaufirma die als Marktführer Verpackungsanlagen für die pharmazeutische Industrie herstellt.

Berliner Morgenpost (15.7.2004) merkt an:

Berlin - Holger Pfahls hat es wieder einmal geschafft. Er wird ganz weit oben, vielleicht sogar über seinem eigentlichen Stand, gehandelt. Als "meistgesuchten Deutschen" bezeichnen ihn die flink zusammengeschriebenen Texte der letzten Tage. Schaut man sich die aktuelle Fahndungsliste der "meistgesuchten Personen" des Bundeskriminalamtes an, so finden sich dort neben Pfahls allerdings noch andere illustre Gestalten: drei RAF-Mitglieder, ein brutaler Raubmörder, zwei vermutliche Linksterroristen, ein Bankräuber. Für die Ergreifung des letzteren sind 15 000 Euro Belohnung ausgesetzt, für den Raubmörder gar 100 000 Euro. Für Holger Pfahls waren es nur 5000 Euro.

SPIEGEL Online berichtete am 16.7. 2004 von einem Selbstmordbankräuber aus Tschechien:

Bankräuber sprengt sich in die Luft

"In Tschechien hat sich ein verzweifelter Bankräuber mitsamt seiner Beute in die Luft gesprengt. Der Mann war von der Polizei umstellt und wusste keinen anderen Ausweg. Er war sofort tot.

Prag - Der Mann stürmte am Morgen maskiert in eine Bank der ostböhmischen Stadt Havlickuv Brod, berichtet die Nachrichtenagentur CTK. Während des Überfalls schoss der Räuber den Angaben zufolge auf einen Angestellten und einen Kunden.

Er flüchtete dann zu Fuß vor der Polizei und warf eine Handgranate auf die ihn verfolgenden Beamten. Die Granate explodierte jedoch nicht. Als die Polizisten den Mann anschließend in einem Park stellten, habe er sich mit einer weiteren Granate getötet. Die Höhe der Beute war zunächst nicht bekannt."

Frau drohte mit Bombe
Der 39. Bankraub dieses Jahres in Wien traf eine Bank in der Praterstraße in Wien-Leopoldstadt. Eine Frau hatte die Filiale betreten und gedroht, sie würde die Bank in die Luft sprengen. Geschockt füllte die Kassiererin das Geld in ein Kuvert und gab es der unbewaffneten, rund 30 Jahre alten und rund 170 Zentimeter großen Räuberin, wie die "Krone" berichtete. Sie trug einen langen dunklen Mantel.

Die Kronenzeitung (7.7.2004) berichtete darüber hinaus über einen "Maulwurf-Einbruch" in einem Wiener Fotogeschäft. Wegen der Orginalität des Einbruches sei ausnahmsweise auch hierüber berichtet:

"Einbrecher werden immer dreister: Bei einem Einbruch in ein Fotogeschäft in Wien-Donaustadt stemmten die Räuber ein Loch in den Fußboden, um vom Keller aus in das Geschäft zu gelangen.

Der "Maulwurf"-Einbruch geschah in der Nacht zum Donnerstag in der Stadlauer Straße im 22. Wiener Gemeindebezirk. Die noch unbekannten Täter stemmten vom Keller aus ein Loch in den Fußboden und stahlen Digitalkameras im Wert von 100.000 Euro."


Das Photo hierzu findet sich hier

nach Fahndungsaufruf in Villingen-Schwenningen

"VS-Weigheim (rat) Letzten Donnerstag am frühen Nachmittag überfiel ein Bewaffneter die Volksbankfiliale in Weigheim. Nun, eine knappe Woche später, ist er noch immer auf freiem Fuß. Polizeisprecher Wolfgang Schyle von der zuständigen Direktion Villingen-Schwenningen allerdings ist sicher: "Wir kriegen ihn." Der Mann hat rund 5000 Euro Beute gemacht; zehn Prozent davon, 500 Euro, hat nun die Trossinger Volksbank, deren Zweigstelle ausgeplündert wurde, als Belohnung ausgesetzt.

Doch damit steht es momentan nicht zum Besten. Die Resonanz unter der Bevölkerung sei recht schwach gewesen, räumt Hauptkommissar Schyle ein - niemand, so scheint es, hat den Bankräuber im auffälligen gelb-karierten Hemd auf seiner Flucht aus der Bank beobachtet. Am frühen Nachmittag, beklagen die Ermittler, war im ruhigen Stadtbezirk Weigheim wohl kaum jemand auf der Straße unterwegs."


Im Südkurier (7.7. 2004) weiterlesen

Für eine Übung der GSG 9 wurde großer Aufwand betrieben. So wurde der Luftraum über Egelsbach komplett gesperrt, Flieger von der Frankfurter Startbahn West wurden umgeleitet.

Was wurde geübt? Laut Offenbacher Post (6.7.2004) die Verfolgung eines Bankräubers:


"Als die sechs Beamten der Anti-Terror-Einheit GSG 9 schließlich in 4 000 Fuß Höhe aus dem Puma-Hubschrauber springen, legt auch der letzte Zuschauer seinen Kopf in den Nacken. Wer entsprechend ausgerüstet ist, stiert durch Fernglas oder Teleobjektiv in die Wolken. Plötzlich öffnen sich die Fallschirme, die Springer zünden die Rauchfackeln an ihren Füßen und zeichnen so Spiralen in Rot und Blau an den Himmel. Jetzt starten auch die Maschinen der Polizeihubschrauberstaffel. An Bord: Beamte des hessischen Sondereinsatzkommandos (SEK). Staffelchef Helmut Lingnau erklärt den tausenden Besuchern das Szenario: "Wir stellen hier eine typische Übungssituation nach. Ein Bankräuber ist mit einem Auto auf der Flucht. Wir bringen das SEK an einen günstigen Zugriffsort, ein weiterer Hubschrauber verfolgt den Täter." Schon kommt der Eurocopter auf nur 13 Metern Höhe heran geschossen. Die vermummten Elite-Polizisten seilen sich blitzschnell ab und gehen hinter einem alten VW-Bus in Deckung. Als der Mercedes mit den Bankräubern auf gleicher Höhe ist, zünden die Männer eine Rauchbombe, stoppen den Wagen und nehmen die Täter fest."

Die Wiener Zeitung (6.7. 2004) berichtet über die "Sommerspiele Grein" in Oberösterreich, die heuer zum 40. Mal stattfinden:

Ein flottes Damenquartett
"Das Bankräuberspiel" heißt die turbulente Kriminalkomödie von Hannes Dahlberg, die jetzt bei den Sommerspielen Grein Premiere hatte. Vier Damen spielen mehrmals wöchentlich miteinander Bridge. Zur Unterhaltung. Doch, mit der Zeit hält sich das Vergnügen daran in Grenzen und man sinnt auf Neues: Wie zum Beispiel, wäre es mit einem Bankraub?"

Weiter in der Besprechung

SPIEGEL ONLINE titelt am 5. Juli:
"Die Nacht der Gier
Wie ein englisches Dorf die örtliche Bank plünderte"

über eine Geschichte, die bereits Ende April die englischen und einige deusche Zeitungen berichteten. Beim SPIEGEL wird daraus ein merkwürdig moralinsaures Geseiere mit Pfarrer, Umkehr und pipapo:
0,2951,15750,00
"Vielleicht wäre die Geschichte anders verlaufen, wenn Reverend John Hopkins an jenem Mittwochabend nicht so müde gewesen wäre. Der 64-Jährige ist Priester an St. Mary, der Anglikanisch-katholischen Kirche von Wooler, einem idyllischen Städtchen im Nordosten Englands. Es ist seine Gemeinde; er hätte
ein Signal geben können, ein Zeichen zur Umkehr."


Was ist eigentlich passiert? Folgen wir der Version der Tagesschau vom 28.4.2004:

"Mitten in der Nacht hatte sich die Nachricht in der nordwestenglischen
Ortschaft Wooler wie ein Lauffeuer verbreitet: Der örtliche Bankautomat
spuckte doppelt so viel Geld aus wie angefordert. Innerhalb kürzester Zeit
bildete sich eine Schlange vor dem großzügigen Automaten, die beinahe die
gesamte Hauptstraße entlang reichte, wie der "Daily Telegraph" berichtete."


Die BILD-Zeitung darf auch nicht fehlen:
geldautomat

Schließlich wissen wir irgendwann einmal, dass es sich um die Filiale der Barclays-Bank handelt und wer für den unverhofften Geldsegen verantwortlich ist:

"Bis zur Öffnung der Barclays-Bank entlockten die glücklichen Kunden dem
Apparat fast 100.000 Euro. Keinen schönen Tag dürfte der Bankmitarbeiter
haben, der für die Bestückung der Automaten zuständig ist: Er hatte das Fach
für die Zehn-Pfund-Scheine versehentlich mit 20-Pfund-Scheinen gefüllt.

Für die Einwohner hingegen, war das Glück am Morgen komplett: Die Bank gab
bekannt, dass die Kunden das Geld behalten dürfen. Zwar wisse das Institut,
wer abgehoben, aber nicht, wer zuviel erhalten habe."


Die Bank will sich nämlich laut Skynews woanders schadlos halten:

Barclays Doubles Your Money
"Barclays have stated that they will not be asking for the money back, but will be seeking compensation from the third-party company who fill the machines."


Und dem Daily Telegraph verdanken wir dann auch die Überlieferung, der zu erwartenden Analyse der Nutzernießer dieses kollektiven Banküberfalls:

Whoever was to blame, the general view in Wooler was that "the banks rob you blind anyway, this is just small change to them but a lot money to us".

Zwischen trautem Heim und krimineller Härte

Beim Münchner RischArt-Projekt bietet ein spezielles Kunst-Taxi auch die Möglichkeit an einem Ausflug in einem Fluchtauto eines Familienvaters und Bankräubers mitzumachen:
(...)
Peter Bömmels hat mit diesem Papa-Mobil wohl den umstrittensten und begehrtesten Beitrag zu RischArt-Projekte in München geleistet. Insgesamt stehen sechs Spezialautos am Rindermarkt samt Chauffeur für kostenlose Ausflüge bereit. "Gute Fahrt" heißt die spaßige, gehaltvolle Kunst im öffentlichen Raum, die wirklich was bewegt.
(...)
Die rollenden Provokationen, zu denen Kuratorin Katharina Keller zur achten Ausgabe der Kunstprojekte bundesweit eingeladen hat, kann man auch telefonisch buchen.
(...)
Mit deutscher Realität geht es bei Frank Herzogs Ich-AG weiter: Hier wird das Private zum Geschäftlichen, die Person zum Unternehmer. Landkarten, Fußmatten, Wackel-Madonna, Fliegen, Kippen und Brezen hat der "moderne Chronist" geschnitzt: Der Mensch zwischen Arbeit, Staat und Resten einer Persönlichkeit ist eingemeißelt in das rollende Heim. Ähnlich arbeitet Patricia Waller: Sie häkelt ihr Zubehör. Am Kühler die tote Katze, im Kofferraum das Dreirad, am Sitz die Blutspuren verweisen in ihrem Fluchtfahrzeug auf den Familienvater, der gerade einen Banküberfall hinter sich hat. Die Grenze zwischen trautem Heim und krimineller Härte, den Fall des braven Bürgers erlebt der Beifahrer als Geisel. Wie das ausgeht, das darf man selbst im Fortsetzungsroman schreiben."

Weiterhin "Gute Fahrt"

Brack, Hans: Mord, Erpressung, Banküberfall – Kapitalverbrechen in Mainz und Rheinhessen. Ein Kriminalbeamter berichtet.
Reihe: Frieling-Kriminalliteratur
144 Seiten, Taschenbuch (Paperback)
EUR 9,00 • ISBN 3-8280-2012-7

coverBandenmäßiger Kfz-Diebstahl, bestialischer Kindsmord, Erpressung – immer wieder passieren Verbrechen, die letztendlich das menschliche Zusammenleben in einer Gesellschaft bedrohen. Daher bedürfen sie dringend der Aufklärung. Der Kriminalbeamte Hans Brack berichtet aus erster Hand von erschütternden Gewalt- und sonstigen Straftaten, von Banküberfällen, von einem Säugling, der aus Habgier erstochen wurde, oder von einer Ehefrau, die ihrem Mann nach dem Leben trachtete. Die Leser erhalten Insider-Informationen und Einblicke in die oft mühselige Ermittlungstätigkeit. Dennoch sind die Ermittlungen fast immer von Erfolg gekrönt: 98 Prozent der Kapitalverbrechen werden aufgeklärt – Mord und Totschlag lohnen nicht!


Der Kriminalbeamte als moralische Veranstaltung

 

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