Quod erat demonstrandum: Die wirklichen Summen fließen wo ganz anders ...
FRANKFURT ap Die Frankfurter Staatsanwaltschaft ermittelt in einem neuen Bestechungsskandal. Verdächtigt werden mindestens 40 Banker, die sich bei Immobiliengeschäften bereichert haben sollen. Nach Angaben der Strafverfolgungsbehörde sollen dabei Schmiergelder in Millionenhöhe geflossen sein. Mindestens 500.000 Euro seien allein an einen Geschäftsführer einer Deutsche-Bank-Tochter gegangen. Geschmiert habe ihn ein Manager der Deka Immobilien Investment GmbH, der seit Juni in Untersuchungshaft sitze und dort ausgesagt habe. Dabei sei es unter anderem um den Bau eines 450 Millionen Euro teuren Hochhauses der Investment Banking Center, einer Tochter der Deutschen Bank, gegangen. Die Staatsanwaltschaft sprach von einem sehr großen Ermittlungsverfahren, bei dem mit weiteren Verdächtigen zu rechnen sei.
taz vom 3.9.2004
FRANKFURT ap Die Frankfurter Staatsanwaltschaft ermittelt in einem neuen Bestechungsskandal. Verdächtigt werden mindestens 40 Banker, die sich bei Immobiliengeschäften bereichert haben sollen. Nach Angaben der Strafverfolgungsbehörde sollen dabei Schmiergelder in Millionenhöhe geflossen sein. Mindestens 500.000 Euro seien allein an einen Geschäftsführer einer Deutsche-Bank-Tochter gegangen. Geschmiert habe ihn ein Manager der Deka Immobilien Investment GmbH, der seit Juni in Untersuchungshaft sitze und dort ausgesagt habe. Dabei sei es unter anderem um den Bau eines 450 Millionen Euro teuren Hochhauses der Investment Banking Center, einer Tochter der Deutschen Bank, gegangen. Die Staatsanwaltschaft sprach von einem sehr großen Ermittlungsverfahren, bei dem mit weiteren Verdächtigen zu rechnen sei.
taz vom 3.9.2004
vabanque - am Donnerstag, 2. September 2004, 23:32 - Rubrik: Ueber Banken
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Irgendwie hat sie schon recht die belgische christliche Gewerkschaft des Gefängnispersonals, die taz verkauft ihre Ansichten unter der Rubrik "Die Wahrheit". Aber ist es nicht auch mit Banküberfällen so, dass Geiselnahmen vor allem eine Folge der Sicherheitsmaßnahmen und somit Teil einer sich drehenden Aufrüstungsspirale sind?
Schlupflöcher für die Häftlinge in belgischen Gefängnissen hat die christliche Gewerkschaft der Vollzugsbeamten verlangt. "Gefangene müssen weiter daran glauben, dass sie auf klassische Weise ausbrechen können", erklärte die Gewerkschaft. "Es ist besser, wenn sie mit Strickleitern oder durch die Verwechselung mit anderen Personen flüchten können, als wenn sie Bomben legen müssen oder Wärter als Geiseln nehmen." Die Wahrheit backt schnell ein paar Feilen in Kuchen ein. Das ist doch die schönste und klassischste Variante.
taz vom 1.9.2004,
Schlupflöcher für die Häftlinge in belgischen Gefängnissen hat die christliche Gewerkschaft der Vollzugsbeamten verlangt. "Gefangene müssen weiter daran glauben, dass sie auf klassische Weise ausbrechen können", erklärte die Gewerkschaft. "Es ist besser, wenn sie mit Strickleitern oder durch die Verwechselung mit anderen Personen flüchten können, als wenn sie Bomben legen müssen oder Wärter als Geiseln nehmen." Die Wahrheit backt schnell ein paar Feilen in Kuchen ein. Das ist doch die schönste und klassischste Variante.
taz vom 1.9.2004,
contributor - am Donnerstag, 2. September 2004, 11:49 - Rubrik: Techniken der Fahndung und Ueberwachung
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heißt ein Artikel auf der ersten Seite der Süddeutschen Zeitung am 1.9. 2004 über drei Tunnel unter dem Pariser Santé-Gefängnis (Vgl. a. den Standard vom 1.9. 2004:
"Die Tunnels wurden offenbar bereits im August entdeckt, als Häftlinge meldeten, sie hätten regelmäßig nächtliche Geräusche gehört. Zu jener Zeit war die Verlegung einer Reihe gefährlicher Sträflinge in andere Haftanstalten geplant.
Nach den Berichten sollen die Tunnels jeweils etwa 20 Meter lang sein. Sie befinden sich in Tiefen zwischen vier und 17 Metern. Zwei der alten Steinbrüche führen unter Wachtürmen des Santé-Gefängnisses hindurch, der dritte unter dem Haupteingang. Ihre Existenz war seit jeher bekannt, und sie waren deshalb mit Gittern versehen.
Die mehr als zehn Meter hohen Mauern und mehrere Sicherheitsschleusen haben nicht verhindert, dass es immer wieder zu spektakulären Ausbrüchen aus der Santé gekommen ist."
Dieser Sachverhalt wird zum Anlass genommen um über historische Ausbrüche aus dem Gefängnis zu berichten:
"Der Gangster Jacques Mesrine und zwei Komplizen brachen mit Hilfe von Waffen aus, die sie durch Bestechung eines Wärters beschafft hatten.
Die Flüchtige nahmen Gefängniswächtern deren Uniformen ab und entkamen über die Außenmauer, nachdem sie Bauarbeiter gezwungen hatten, Leitern anzulegen.
Mesrine wurde später von Polizisten erschossen."
"Die Tunnels wurden offenbar bereits im August entdeckt, als Häftlinge meldeten, sie hätten regelmäßig nächtliche Geräusche gehört. Zu jener Zeit war die Verlegung einer Reihe gefährlicher Sträflinge in andere Haftanstalten geplant.
Nach den Berichten sollen die Tunnels jeweils etwa 20 Meter lang sein. Sie befinden sich in Tiefen zwischen vier und 17 Metern. Zwei der alten Steinbrüche führen unter Wachtürmen des Santé-Gefängnisses hindurch, der dritte unter dem Haupteingang. Ihre Existenz war seit jeher bekannt, und sie waren deshalb mit Gittern versehen.
Die mehr als zehn Meter hohen Mauern und mehrere Sicherheitsschleusen haben nicht verhindert, dass es immer wieder zu spektakulären Ausbrüchen aus der Santé gekommen ist."
Dieser Sachverhalt wird zum Anlass genommen um über historische Ausbrüche aus dem Gefängnis zu berichten:
"Der Gangster Jacques Mesrine und zwei Komplizen brachen mit Hilfe von Waffen aus, die sie durch Bestechung eines Wärters beschafft hatten.
Die Flüchtige nahmen Gefängniswächtern deren Uniformen ab und entkamen über die Außenmauer, nachdem sie Bauarbeiter gezwungen hatten, Leitern anzulegen.
Mesrine wurde später von Polizisten erschossen."
contributor - am Donnerstag, 2. September 2004, 11:30 - Rubrik: Biographien des Bankraubs
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Der Corriere della Sera (15.8.2004) berichtet im Zusammenhang mit den Terror-Alarmmeldungen über die Kriminalitätsentwicklung in Italien im Zeitraum zwischen Juli 2001 bis Juni 2004 („stato della sicurrezza in Italia“).
Darüber hinaus führt der Corriere auch die vergleichbaren Zahlen für den Zeitraum zwischen Juli 1998 und Juni 2001 an. Insgesamt sind (mit Ausnahme der Computerkriminalität) sowohl die absoluten Zahlen als auch die Prozente gesunken. Insbesondere die Überfälle haben abgenommen.
Auf Banken und Juweliergeschäfte um 8,6, %, auf Geld-und Wertransporte um 29,9 %, auf Postautos um 45,5% und auf LKWs gar 48,3 %. Nur die Postämter haben mit 7,1% einen Zuwachs zu verzeichnen, so dass der Rückgang der absoluten Zahlen von 13.985 (1998-2001) auf 12.208 (2001-2004) doch nur relativ gering ausfällt.
Auch die Diebstähle und Gewaltverbrechen gegen Personen sind leicht rückläufig: „L'Italia è 'statisticamente' più sicura perche aumenta la pressione delle forze di polizia contro i delinquenti.“ So sei die Zahl der Verhaftungen im Zeitraum zwischen 2001 und 2004 (der Ära Berlusconi) um 14.6% gegenüber dem Vergleichszeitraum 1998-2001, in dem die Linksliberalen regiert hatten gestiegen.
Allerdings kann im Zeitalter der Kontrollgesellschaft, eine Gesellschaftsformation die der Notstände bedarf wie das tägliche Brot, auch nicht sein was nicht sein darf. Insofern werden nicht nur die Erfolge der eigenen „Sicherheitspolitik“ gefeiert, sondern darauf hingewiesen, dass es einen erheblichen Unterschied zwischen tatsächlicher Kriminalitätsentwicklung und angezeigter Delikte gebe.
Dass aber mit Berlusconi der eigentliche Gangster an der Regierungsspitze sitzt, wird dabei wohlweislich verschwiegen. Symbolisch nachvollziehbar wird das aber in einem allerorten verbreiteten Photo des „cavaliere“ mit Piratenkopfschmuck, den er aufgrund einer Haarbehandlung derzeit glaubt zur Schau tragen zu müssen. In solcher Gesellschaft fühlt sich insbesondere Tony Blair recht wohl, wie ein Agenturbild in der Süddeutsche Zeitung (20.8.2004) illustriert. Selbst die betuliche Bozener Dolomitenzeitung (20.8. 2004) fragt in diesem Zusammenhang („das Bild der Woche“) was diese Attitüde wohl bedeuten mag: „Ein Schelm wer Böses dabei denkt! Wenngleich ... erraten – wir Steuerzhaler lassen grüßen ... Die römischen Beutezüge tun dennoch weh. Uns. Der ganzen Flotte. Und so langsam säuft sie ab. Aber die Enterhaken fliegen munter weiter.“
Hier der offizielle Bericht des Innenministeriums
Darüber hinaus führt der Corriere auch die vergleichbaren Zahlen für den Zeitraum zwischen Juli 1998 und Juni 2001 an. Insgesamt sind (mit Ausnahme der Computerkriminalität) sowohl die absoluten Zahlen als auch die Prozente gesunken. Insbesondere die Überfälle haben abgenommen.
Auf Banken und Juweliergeschäfte um 8,6, %, auf Geld-und Wertransporte um 29,9 %, auf Postautos um 45,5% und auf LKWs gar 48,3 %. Nur die Postämter haben mit 7,1% einen Zuwachs zu verzeichnen, so dass der Rückgang der absoluten Zahlen von 13.985 (1998-2001) auf 12.208 (2001-2004) doch nur relativ gering ausfällt.
Auch die Diebstähle und Gewaltverbrechen gegen Personen sind leicht rückläufig: „L'Italia è 'statisticamente' più sicura perche aumenta la pressione delle forze di polizia contro i delinquenti.“ So sei die Zahl der Verhaftungen im Zeitraum zwischen 2001 und 2004 (der Ära Berlusconi) um 14.6% gegenüber dem Vergleichszeitraum 1998-2001, in dem die Linksliberalen regiert hatten gestiegen.
Allerdings kann im Zeitalter der Kontrollgesellschaft, eine Gesellschaftsformation die der Notstände bedarf wie das tägliche Brot, auch nicht sein was nicht sein darf. Insofern werden nicht nur die Erfolge der eigenen „Sicherheitspolitik“ gefeiert, sondern darauf hingewiesen, dass es einen erheblichen Unterschied zwischen tatsächlicher Kriminalitätsentwicklung und angezeigter Delikte gebe.

Hier der offizielle Bericht des Innenministeriums
vabanque - am Donnerstag, 2. September 2004, 01:29 - Rubrik: Bankraub-Trends
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Die italienischen Zeitungen überbieten sich schon seit geraumer Zeit mit sogenannten „Regalos“. Eco soll darüber auch schon eine entsprechende Satire verfasst haben. „La Repubblica“ wirbt derzeit mit Kriminalromanen („Le strade del Giallo. Capolavori ad Alta Tensione“), die die Leserinnen „a soli 5,90 EURO in più“ gemeinsam mit der Zeitung erwerben kann.
Für den Roman „der große Eisenbahnraub“ über dem Gentleman-Dieb Edward Pierce im Jahre 1855, von Michael Crichton, verkündet die Marketingabteilung der Zeitung über eine ganze Seite:
„Sono soprattutto i moralisti a credere che il delitto non paghi.“
(Es sind vor allem die Moralisten, die glauben, dass sich das Verbrechen nicht auszahlt“.)
Der Film-Plot wird in den Alligator-Papieren wie folgt kolportiert:
Drei Gauner rauben 1855 in England Goldbarren aus einem fahrenden Zug. Die auf Tatsachen beruhende, anfangs etwas langatmige Krimikomödie besticht durch ihre Ausstattung und die glänzend aufgelegten Darsteller (Sean Connery, Lesley-Ann Down, Donald Sutherland).
Kinotitel war:
Der große Eisenbahnraub
(GB 1978, R.: Michael Crichton)
Drehbuch: Michael Crichton
LV: Michael Crichton
Für den Roman „der große Eisenbahnraub“ über dem Gentleman-Dieb Edward Pierce im Jahre 1855, von Michael Crichton, verkündet die Marketingabteilung der Zeitung über eine ganze Seite:
„Sono soprattutto i moralisti a credere che il delitto non paghi.“
(Es sind vor allem die Moralisten, die glauben, dass sich das Verbrechen nicht auszahlt“.)
Der Film-Plot wird in den Alligator-Papieren wie folgt kolportiert:
Drei Gauner rauben 1855 in England Goldbarren aus einem fahrenden Zug. Die auf Tatsachen beruhende, anfangs etwas langatmige Krimikomödie besticht durch ihre Ausstattung und die glänzend aufgelegten Darsteller (Sean Connery, Lesley-Ann Down, Donald Sutherland).
Kinotitel war:
Der große Eisenbahnraub
(GB 1978, R.: Michael Crichton)
Drehbuch: Michael Crichton
LV: Michael Crichton
vabanque - am Donnerstag, 2. September 2004, 01:14 - Rubrik: Lotto und Bankraubphantasien
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zeigt ein in den letzten Tagen oft abgebildetes Transparent aus den Montagsdemonstrationen gegen die Agenda 2010 samt Hartz-Reform:

Eine weitere Variante aus Duisburg:


Eine weitere Variante aus Duisburg:

contributor - am Samstag, 28. August 2004, 00:24 - Rubrik: Populaere Kultur Musik
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berichten zahlreiche Zeitungen.
FAZ online (27.8.2004) berichtet über die Begleitumstände des Banküberfalls, bei dem zunächst eine Geiselnahme angenommen wurde.
27. August 2004 Mit Phantombildern will die Polizei nach den beiden Unbekannten suchen, die am Donnerstag eine Bank in Lübeck überfallen hatten. Die Täter im Alter von 30 bis 40 Jahren waren offenbar mit einem gestohlenen Schlüssel in einer Lübecker Volksbank-Filiale eingedrungen. Dort hatten sie die Mitarbeiter überwältigt und waren mit einer Beute von mindestens 40.000 Euro entkommen. Da die Polizei zuerst eine Geiselnahme vermutete, löste sie einen Großeinsatz mit mehr als 200 Beamten aus.
Es gebe noch keine Hinweise auf die Täter, teilte die Polizei in Lübeck mit. Einer der beiden maskierten Bankräuber habe eine Kappe mit der Aufschrift „100 Jahre Volksbank“ getragen und sei von seinem Komplizen „Dicker“ genannt worden. Der andere Mann wurde von seinem Begleiter „Peter“ gerufen. Die Vermutung, es habe einen dritten Komplizen gegeben, soll sich bisher nicht bestätigt haben.

27. August 2004 Mit Phantombildern will die Polizei nach den beiden Unbekannten suchen, die am Donnerstag eine Bank in Lübeck überfallen hatten. Die Täter im Alter von 30 bis 40 Jahren waren offenbar mit einem gestohlenen Schlüssel in einer Lübecker Volksbank-Filiale eingedrungen. Dort hatten sie die Mitarbeiter überwältigt und waren mit einer Beute von mindestens 40.000 Euro entkommen. Da die Polizei zuerst eine Geiselnahme vermutete, löste sie einen Großeinsatz mit mehr als 200 Beamten aus.
Es gebe noch keine Hinweise auf die Täter, teilte die Polizei in Lübeck mit. Einer der beiden maskierten Bankräuber habe eine Kappe mit der Aufschrift „100 Jahre Volksbank“ getragen und sei von seinem Komplizen „Dicker“ genannt worden. Der andere Mann wurde von seinem Begleiter „Peter“ gerufen. Die Vermutung, es habe einen dritten Komplizen gegeben, soll sich bisher nicht bestätigt haben.
contributor - am Freitag, 27. August 2004, 23:32 - Rubrik: Trachtenkunde des Bankraubs
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"Jeder hat ein wenig Dreck am Stecken" oder aber auch "Jeder will doch ein wenig Geld haben". Im Osten sind sie nicht nur sauer auf Schröder, im Osten wägen Sie nun auch schon auf der Bühne das Für und Wider eines Banküberfalls ab. So lässt sich jedenfalls ein Bericht der Schweriner Volkszeitung vom 28. August 2004 deuten:
"Flossen hoch" im Bankentrubel
Ein junges Tanztheaterprojekt und die Jagd ums große Geld
Dass sich das bewaffnete Verbrechen nicht lohnt, davon wussten vor Jahren schon die Österreicher ein Liedchen zu singen. Zu Zeiten der Band "Erste Allgemeine Verunsicherung" nämlich, die damit einen "Ba-Ba-Banküberfall" persiflierte. Die moderne Rostocker Variante lässt sich nun gar tanzen. Und das nicht schlecht. "Flossen hoch" heißt das aktuelle Stück der jungen Tänzerinnen von F.A.C.T und coolen Breakdancern alias "electric flyers", das am Donnerstag im Kulturgüterbahnhof (KGB) seine Premiere hatte.
Als "locker-flockige Tanzparodie auf viele bekannte Bankräuber-Klassiker" bezeichnet die Truppe ihr eigenständig inszeniertes Werk, bei dem es schon bald nicht mehr um die Frage geht, wer denn eigentlich hier der Böse ist.
Jeder hat ein wenig "Dreck am Stecken"
Vielmehr liefern sich Banker, Putzfrau, Security-Team und Verbrecher ein derartiges Katz-und-Maus-Spiel, dass nahezu jeder irgendwie "Dreck am Stecken" zu haben scheint. Jagdtrieb und Gier treiben daher fleißig ihre skurrilen Blüten und bieten dem spaßbereiten Publikum viele lustige Momente und Einlagen. Interessante Ideen, tanzgerecht umgesetzt und mit wenigen Requisiten dennoch überraschend deutlich gemacht. Selbst Tanzleiter und Regisseur Peter Mann sorgt für Lacher, wenn er als "blinder Passagier" im Bankentrubel einen Cameo-Auftritt hat.
(....)
In der Rostocker Stadtillustrierte "Piste" (26.8.2004) findet sich folgende Vorankündigung:
"Banken sind wichtig, Banken ziehen an, Banken haben es in sich. Und vor allem geht es um den "Bankinhalt". Weil: Schön sind wir alle, aber reich? So versucht ein jeder und auf seine Art, diesem gemeingültigen Anspruch näher zu kommen. Ganz zufällig ist auch gleich um die Ecke ein so genanntes Geldinstitut. Auf denn, ein "Bruch" will geübt sein! Aber die Bankangestellten haben es faustdick hinter den Ohren, die Security verhält sich derart dilettantisch, dass sie schon verdächtig wirken, die Kunden verwickeln sich in ominöse Geschäfte, die Putzfrau hat alle Schlüssel. Und die Bande? Ein göttliches Quartett! Im Verlauf der Geschichte wissen weder Publikum noch Regie und Darsteller, wer hier eigentlich welche Rolle spielt und es scheint so, dass es nicht mehr um Geld, sondern um das nackte Überleben geht. Flossen hoch" ist eine locker fröhliche Tanzparodie auf viele bekannte Bankräuber-Klassiker. "
"Flossen hoch" im Bankentrubel
Ein junges Tanztheaterprojekt und die Jagd ums große Geld
Dass sich das bewaffnete Verbrechen nicht lohnt, davon wussten vor Jahren schon die Österreicher ein Liedchen zu singen. Zu Zeiten der Band "Erste Allgemeine Verunsicherung" nämlich, die damit einen "Ba-Ba-Banküberfall" persiflierte. Die moderne Rostocker Variante lässt sich nun gar tanzen. Und das nicht schlecht. "Flossen hoch" heißt das aktuelle Stück der jungen Tänzerinnen von F.A.C.T und coolen Breakdancern alias "electric flyers", das am Donnerstag im Kulturgüterbahnhof (KGB) seine Premiere hatte.
Als "locker-flockige Tanzparodie auf viele bekannte Bankräuber-Klassiker" bezeichnet die Truppe ihr eigenständig inszeniertes Werk, bei dem es schon bald nicht mehr um die Frage geht, wer denn eigentlich hier der Böse ist.
Jeder hat ein wenig "Dreck am Stecken"
Vielmehr liefern sich Banker, Putzfrau, Security-Team und Verbrecher ein derartiges Katz-und-Maus-Spiel, dass nahezu jeder irgendwie "Dreck am Stecken" zu haben scheint. Jagdtrieb und Gier treiben daher fleißig ihre skurrilen Blüten und bieten dem spaßbereiten Publikum viele lustige Momente und Einlagen. Interessante Ideen, tanzgerecht umgesetzt und mit wenigen Requisiten dennoch überraschend deutlich gemacht. Selbst Tanzleiter und Regisseur Peter Mann sorgt für Lacher, wenn er als "blinder Passagier" im Bankentrubel einen Cameo-Auftritt hat.
(....)
In der Rostocker Stadtillustrierte "Piste" (26.8.2004) findet sich folgende Vorankündigung:
"Banken sind wichtig, Banken ziehen an, Banken haben es in sich. Und vor allem geht es um den "Bankinhalt". Weil: Schön sind wir alle, aber reich? So versucht ein jeder und auf seine Art, diesem gemeingültigen Anspruch näher zu kommen. Ganz zufällig ist auch gleich um die Ecke ein so genanntes Geldinstitut. Auf denn, ein "Bruch" will geübt sein! Aber die Bankangestellten haben es faustdick hinter den Ohren, die Security verhält sich derart dilettantisch, dass sie schon verdächtig wirken, die Kunden verwickeln sich in ominöse Geschäfte, die Putzfrau hat alle Schlüssel. Und die Bande? Ein göttliches Quartett! Im Verlauf der Geschichte wissen weder Publikum noch Regie und Darsteller, wer hier eigentlich welche Rolle spielt und es scheint so, dass es nicht mehr um Geld, sondern um das nackte Überleben geht. Flossen hoch" ist eine locker fröhliche Tanzparodie auf viele bekannte Bankräuber-Klassiker. "
contributor - am Freitag, 27. August 2004, 23:23 - Rubrik: Theater
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Die Kronenzeitung (27.8.2004) zählt mit - Nr. 43 - dieses mal im 2. Bezirk, aber die Übertreibungen gehören natürlich zum Geschäft:
Kaum ein Tag in Wien vergeht ohne Banküberfälle: Am Freitag um 10 Uhr Vormittag stürmte ein Bankräuber in eine BAWAG-Filiale in der Wiener Engerthstraße. Der zwischen 30 und 35-jährige Mann sprang über den Bankschalter, warf das Alarmpaket weg und flüchtete mit einer Beute im Wert von 8.000 Euro. Nach dem Räuber wird gefahndet.
Den ganzen Kronezeitungs-Artikel
Dort finden sich auch "anschauliche" Bilder von der Polizei, die die Häuser in Kampfmontur durchkämmen
Kaum ein Tag in Wien vergeht ohne Banküberfälle: Am Freitag um 10 Uhr Vormittag stürmte ein Bankräuber in eine BAWAG-Filiale in der Wiener Engerthstraße. Der zwischen 30 und 35-jährige Mann sprang über den Bankschalter, warf das Alarmpaket weg und flüchtete mit einer Beute im Wert von 8.000 Euro. Nach dem Räuber wird gefahndet.
Den ganzen Kronezeitungs-Artikel
Dort finden sich auch "anschauliche" Bilder von der Polizei, die die Häuser in Kampfmontur durchkämmen
vabanque - am Freitag, 27. August 2004, 19:29 - Rubrik: Wien 2004
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Auf was der Stürm-Biograf Reto Kohler eigentlich mit seiner Darstellung hinauswill, ergibt sich aus einem Facts-Artikel (Nr. 33/12.08.2004). Alte Rechnungen begleichen:
Auf dem linken Auge blind
"Walter Stürm, Dieb und Ausbrecherkönig: In den Achtzigerjahren stilisierte ihn die Linke zu ihrem Idol. Dabei sei er Kapitalist gewesen, schreibt Autor Reto Kohler in einem neuen Buch. Für FACTS zeigt er auf, wie sich Politiker und Journalisten blenden liessen.
(...)
Es war die Zeit der Achtzigerrevolte. Ungehorsam zu sein, gehörte sich. Die Leute bewunderten Stürms Courage. Die Abenteuer des «Ausbrecherkönigs» waren bald in aller Munde. «Hopp Stürm» war in grossen Lettern an Hauswänden zu lesen, wenn er grad wieder auf der Flucht war. Schriftsteller Niklaus Meienberg bewunderte Stürms «Freiheitsdurst», Erica Pedretti «sein Talent auszubrechen». Regisseur Rolf Lyssy, Psychoanalytiker Paul Parin und SP-Nationalrätin Lilian Uchtenhagen unterschrieben Zeitungsinserate für das Idol hinter Gefängnismauern. Journalisten zollten Respekt: Die Schreibe war vom «Gentleman- Gangster» («Neue Luzerner Zeitung») und vom «cleveren Stürm» («Die Weltwoche »). Bald flogen ihm, der dem Staat so furchtlos die Stirn bot, auch die Herzen des kleinen Mannes zu. «Dieser Mann hat ein Denkmal verdient», stand in einem Leserbrief der «Berner Zeitung». Aus Walter Stürm, dem gelernten Karosseriespengler, dem rechtskräftig verurteilten Bankräuber, war ein Rebell geworden und ein Held der politischen Linken im Land."
Das ist schon ein Missverständnis, dass nur politisch Unbedarften unterläuft, nämlich dass wenn man sich für Personen wie Stürm einsetzt, tatsächlich glauben könnte, dass das Helden sind.
Auf dem linken Auge blind
"Walter Stürm, Dieb und Ausbrecherkönig: In den Achtzigerjahren stilisierte ihn die Linke zu ihrem Idol. Dabei sei er Kapitalist gewesen, schreibt Autor Reto Kohler in einem neuen Buch. Für FACTS zeigt er auf, wie sich Politiker und Journalisten blenden liessen.
(...)
Es war die Zeit der Achtzigerrevolte. Ungehorsam zu sein, gehörte sich. Die Leute bewunderten Stürms Courage. Die Abenteuer des «Ausbrecherkönigs» waren bald in aller Munde. «Hopp Stürm» war in grossen Lettern an Hauswänden zu lesen, wenn er grad wieder auf der Flucht war. Schriftsteller Niklaus Meienberg bewunderte Stürms «Freiheitsdurst», Erica Pedretti «sein Talent auszubrechen». Regisseur Rolf Lyssy, Psychoanalytiker Paul Parin und SP-Nationalrätin Lilian Uchtenhagen unterschrieben Zeitungsinserate für das Idol hinter Gefängnismauern. Journalisten zollten Respekt: Die Schreibe war vom «Gentleman- Gangster» («Neue Luzerner Zeitung») und vom «cleveren Stürm» («Die Weltwoche »). Bald flogen ihm, der dem Staat so furchtlos die Stirn bot, auch die Herzen des kleinen Mannes zu. «Dieser Mann hat ein Denkmal verdient», stand in einem Leserbrief der «Berner Zeitung». Aus Walter Stürm, dem gelernten Karosseriespengler, dem rechtskräftig verurteilten Bankräuber, war ein Rebell geworden und ein Held der politischen Linken im Land."
Das ist schon ein Missverständnis, dass nur politisch Unbedarften unterläuft, nämlich dass wenn man sich für Personen wie Stürm einsetzt, tatsächlich glauben könnte, dass das Helden sind.
vabanque - am Donnerstag, 26. August 2004, 15:38 - Rubrik: Biographien des Bankraubs
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Die WOZ (Marcel Elsener) vom 26.08.2004 rezenseniert eine neue Biographie über Walter Stürm
Kohler, Reto: «Stürm. Das Gesicht des Ausbrecherkönigs». Verlag: Zytglogge. Bern 2004, 320 Seiten. 36 Franken
«I bi jo dusse»
Der Basler Journalist Reto Kohler hat die Biografie des Ostschweizer «Ausbrecherkönigs» geschrieben, der im Zuge der Knastdebatte zum Idol der Linken wurde.
Stürm! Der Name ist SchweizerInnen eingebrannt, als überlebensgrosse Ikone, als einer der wenigen Stars, die dieses Land je hatte, in den achtziger Jahren so berühmt wie nur die populärsten Sportler, ein Begriff wie Regazzoni, Colombin, Odermatt. An den Mauern vieler Städte, beileibe nicht nur der grössten, prangten Sprayaufschriften wie «Hopp Stürm!» - offensichtlich genoss da ein moderner Eidgenosse Volksheldenstatus fast wie Robin Hood oder Tell (wie damals auch das Leibblatt der «Bewegung» hiess). Tatsächlich ist Walter Stürm (1942-1999) nicht nur in der Person des Einbrecherprofis und «Ausbrecherkönigs» in die Geschichte eingegangen, sondern auch mit einem legendären Satz, den noch heute alle über Dreissigjährigen im Lande mit ihm verbinden: «Bin Eier suchen gegangen», schrieb er frivol auf den Zettel, den er beim erneuten Ausbruch aus dem Zuchthaus Regensdorf kurz vor Ostern 1981 hinterliess. Stürm befand sich auf dem Gipfel seines Ruhms: Linke und Jugendbewegte, die ihn zur Leitfigur im Kampf gegen Isolationshaft und Knastwillkür erkoren hatten, applaudierten der Flucht ebenso wie zehntausende DurchschnittsbürgerInnen, denen es imponierte, wie ein Einzelner den scheinbar übermächtigen Staatsapparat foppte. In jenen Jahren glaubte nicht nur ein Enkel, der gerade die Autobiografie von Frankreichs «Staatsfeind Nr. 1», Jacques Mesrine, las, in Stürm einen Quasiverbündeten zu haben, sondern auch dessen Grossvater, der sich über Steuern und Parkbussen nervte.
(...)
Am Ende bleibt vom angeblichen Frauenhelden ebenso wenig übrig wie vom «Gentleman-Ganoven», der verklärte Rebell ist als Spiessbürger entlarvt. Stürm, eher verklemmt als enthemmt, von seinem brutalsten Komplizen und besten Freund Hugo Portmann mal als «Buchhalter Nötzli» bezeichnet, soll zumindest in zwei Fällen nicht vor Gewalt zurückgeschreckt sein - einmal bei einem frühen Banküberfall gegen eine wehrhafte Alte, ein andermal gemäss seiner damaligen Freundin auf einer Ferienreise in der Türkei, als er einen Radkappendieb auf frischer Tat ertappte und verprügelte («Der wollte mich bestehlen, dieser Vagant!»). Nicht gewusst oder verdrängt haben dürften viele LeserInnen, dass Stürm offenbar zwei Entführungen geplant, aber nicht ausgeführt hatte - in beiden Fällen milliardenschwere Promis: Paul Sacher und Marc Rich.
(...)
Trotzdem bleiben nach der Lektüre einige Fragen nach den Absichten des Autors. Das liegt weniger am Moralin, von dem er nicht lassen kann, oder an einigen Ausrutschern im Tonfall - zuweilen raunt es am Ende der Kapitel so spannungserzeugend wie in den Trailern der Hollywood-Produktionen. Bedenklicher als kleinere Ungereimtheiten allerdings ist der Beigeschmack der betonten «Ideologiefreiheit». Man wird den Verdacht nicht los, dass es Kohler auch um eine Abrechnung mit den linken Protestbewegungen ging, zumal er sein Buch mit einem in dieser Hinsicht zugespitzten Artikel im «Facts» lancierte (Titel: «Auf dem linken Auge blind»).
Die ganze Rezension
Eine weitere Rezension von Marianne Fehr "Der Vogel" in der Weltwoche Nr. 34/2004 ("Linke und Nette stilisierten ihn zu ihrem Helden – und waren seine Opfer: die Biografie des Verbrechers Walter Stürm" hält das Buch zwar für lesenswert, doch stellt sie zugleich einige Vereinfachungen und Mißverständnisse richtig:
"Mit einiger Verzweiflung stellt Reto Kohler Deutungsversuche an und kommt zu keinem Schluss: «Weshalb nur beharrte er so stur auf seinem Kurs? Über die wahren Gründe dieses Stillstands könnte man lange psychologisieren. Man könnte der Mutter die Schuld geben, oder dem Vater, oder dem materiellen Hintergrund der Familie. Und bei jedem Erklärungsansatz würde man feststellen, dass der gegenteilige Zugang ebenfalls zutrifft. [...] Einen Schuldigen für die Tragödie des Walter Stürm wird man nie überführen können. Die Gründe seines Scheiterns sind glitschiger als eine frische Forelle.» Vielleicht weil die Antwort so einfach ist? Stürm machte dasselbe wie ein braver Tischler, der den eigenen Fertigkeiten vertraut und bis zur Pensionierung Tische baut. Stürms Fertigkeiten lagen im Autoklauen, Aufschweissen von Tresoren, Sichdurchmischeln als Häftling oder meistgesuchter Flüchtiger."
Eine Auswahl verschiedenster Artikel zu Walter Stürm hat Alain Kessi beim Pressebüro Savanne zusammengestellt. Hier findet sich auch die ungekürzte Version des Kessi-Beitrags für das Vabanque-Buch von Klaus Schönberger.
Kohler, Reto: «Stürm. Das Gesicht des Ausbrecherkönigs». Verlag: Zytglogge. Bern 2004, 320 Seiten. 36 Franken

Der Basler Journalist Reto Kohler hat die Biografie des Ostschweizer «Ausbrecherkönigs» geschrieben, der im Zuge der Knastdebatte zum Idol der Linken wurde.
Stürm! Der Name ist SchweizerInnen eingebrannt, als überlebensgrosse Ikone, als einer der wenigen Stars, die dieses Land je hatte, in den achtziger Jahren so berühmt wie nur die populärsten Sportler, ein Begriff wie Regazzoni, Colombin, Odermatt. An den Mauern vieler Städte, beileibe nicht nur der grössten, prangten Sprayaufschriften wie «Hopp Stürm!» - offensichtlich genoss da ein moderner Eidgenosse Volksheldenstatus fast wie Robin Hood oder Tell (wie damals auch das Leibblatt der «Bewegung» hiess). Tatsächlich ist Walter Stürm (1942-1999) nicht nur in der Person des Einbrecherprofis und «Ausbrecherkönigs» in die Geschichte eingegangen, sondern auch mit einem legendären Satz, den noch heute alle über Dreissigjährigen im Lande mit ihm verbinden: «Bin Eier suchen gegangen», schrieb er frivol auf den Zettel, den er beim erneuten Ausbruch aus dem Zuchthaus Regensdorf kurz vor Ostern 1981 hinterliess. Stürm befand sich auf dem Gipfel seines Ruhms: Linke und Jugendbewegte, die ihn zur Leitfigur im Kampf gegen Isolationshaft und Knastwillkür erkoren hatten, applaudierten der Flucht ebenso wie zehntausende DurchschnittsbürgerInnen, denen es imponierte, wie ein Einzelner den scheinbar übermächtigen Staatsapparat foppte. In jenen Jahren glaubte nicht nur ein Enkel, der gerade die Autobiografie von Frankreichs «Staatsfeind Nr. 1», Jacques Mesrine, las, in Stürm einen Quasiverbündeten zu haben, sondern auch dessen Grossvater, der sich über Steuern und Parkbussen nervte.
(...)
Am Ende bleibt vom angeblichen Frauenhelden ebenso wenig übrig wie vom «Gentleman-Ganoven», der verklärte Rebell ist als Spiessbürger entlarvt. Stürm, eher verklemmt als enthemmt, von seinem brutalsten Komplizen und besten Freund Hugo Portmann mal als «Buchhalter Nötzli» bezeichnet, soll zumindest in zwei Fällen nicht vor Gewalt zurückgeschreckt sein - einmal bei einem frühen Banküberfall gegen eine wehrhafte Alte, ein andermal gemäss seiner damaligen Freundin auf einer Ferienreise in der Türkei, als er einen Radkappendieb auf frischer Tat ertappte und verprügelte («Der wollte mich bestehlen, dieser Vagant!»). Nicht gewusst oder verdrängt haben dürften viele LeserInnen, dass Stürm offenbar zwei Entführungen geplant, aber nicht ausgeführt hatte - in beiden Fällen milliardenschwere Promis: Paul Sacher und Marc Rich.
(...)
Trotzdem bleiben nach der Lektüre einige Fragen nach den Absichten des Autors. Das liegt weniger am Moralin, von dem er nicht lassen kann, oder an einigen Ausrutschern im Tonfall - zuweilen raunt es am Ende der Kapitel so spannungserzeugend wie in den Trailern der Hollywood-Produktionen. Bedenklicher als kleinere Ungereimtheiten allerdings ist der Beigeschmack der betonten «Ideologiefreiheit». Man wird den Verdacht nicht los, dass es Kohler auch um eine Abrechnung mit den linken Protestbewegungen ging, zumal er sein Buch mit einem in dieser Hinsicht zugespitzten Artikel im «Facts» lancierte (Titel: «Auf dem linken Auge blind»).
Die ganze Rezension
Eine weitere Rezension von Marianne Fehr "Der Vogel" in der Weltwoche Nr. 34/2004 ("Linke und Nette stilisierten ihn zu ihrem Helden – und waren seine Opfer: die Biografie des Verbrechers Walter Stürm" hält das Buch zwar für lesenswert, doch stellt sie zugleich einige Vereinfachungen und Mißverständnisse richtig:
"Mit einiger Verzweiflung stellt Reto Kohler Deutungsversuche an und kommt zu keinem Schluss: «Weshalb nur beharrte er so stur auf seinem Kurs? Über die wahren Gründe dieses Stillstands könnte man lange psychologisieren. Man könnte der Mutter die Schuld geben, oder dem Vater, oder dem materiellen Hintergrund der Familie. Und bei jedem Erklärungsansatz würde man feststellen, dass der gegenteilige Zugang ebenfalls zutrifft. [...] Einen Schuldigen für die Tragödie des Walter Stürm wird man nie überführen können. Die Gründe seines Scheiterns sind glitschiger als eine frische Forelle.» Vielleicht weil die Antwort so einfach ist? Stürm machte dasselbe wie ein braver Tischler, der den eigenen Fertigkeiten vertraut und bis zur Pensionierung Tische baut. Stürms Fertigkeiten lagen im Autoklauen, Aufschweissen von Tresoren, Sichdurchmischeln als Häftling oder meistgesuchter Flüchtiger."
Eine Auswahl verschiedenster Artikel zu Walter Stürm hat Alain Kessi beim Pressebüro Savanne zusammengestellt. Hier findet sich auch die ungekürzte Version des Kessi-Beitrags für das Vabanque-Buch von Klaus Schönberger.
vabanque - am Donnerstag, 26. August 2004, 14:20 - Rubrik: Biographien des Bankraubs
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"Frankfurter Kriminalmuseum erzählt von Mördern und Tresorknackern / Ein Jahr Wartezeit"
"Nichts für schwache Nerven" sei der Besuch des Frankfurter Kriminalmuseums laut dem Wiesbadener "Online-Kurier" (26.8. 2004) bzw. einem dpa-Bericht:
"FRANKFURT (dpa) Das Frankfurter Kriminalmuseum im neuen Polizeipräsidium erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Allerdings ist die Warteliste für Besuchergruppen so lang, dass vor September 2005 keine Termine mehr frei sind.
"Zur Nitribitt kommen wir später", sagt Dieter Wachsmundt gleich am Eingang des kleinen Kriminalmuseums im Keller des Präsidiums. Der 57 Jahre alte Polizeihauptkommissar weiß genau, was seine Besucher erwarten und will ihre Aufmerksamkeit erst einmal von der ermordeten Prostituierten auf zwei Geldschränke lenken. Der eine ist aufgeschweißt, der andere mit einer Art Riesen-Dosenöffner namens "Knabber" aufgebrochen worden. Unter den Ganoven in der Bankenstadt habe es früher eine richtige Berufsgruppe der "Schränker" gegeben, erzählt Wachsmundt, um gleich bedauernd hinzu zu fügen: "Heute wird ja nur noch gesprengt oder der Tresor gleich als Ganzes mitgenommen."
Mehrere hundert Zeugnisse aus der bewegten Kriminalgeschichte der größten hessischen Stadt haben Wachsmundt und seine Vorgänger zusammengetragen, ursprünglich als Lehrmittelsammlung für angehende Polizisten. Mit dem Umzug ins neue Präsidium wuchs aber der Wunsch, die Öffentlichkeit an den teils skurrilen, aber immer interessanten Stücken teilhaben zu lassen. "Wir haben die Sammlung ein bisschen entschärft", berichtet der Museumschef.
(...)
Über mangelnden Andrang kann er sich trotzdem nicht beklagen: Bis September 2005 ist er nahezu ausgebucht, immer mit vorangemeldeten Gruppen zwischen 10 und 25 Leuten. Bei der Premiere zur Frankfurter Museumsnacht kamen fast 8000 Neugierige in das etwas abseits gelegene Präsidium.
(...)
der vom ersten Bankraub nach Kriegsende auf die Deutsche Effecten- und Wechselbank im Stadtteil Bockenheim, bei dem die Bankräuber nicht nur zwei Bedienstete erschossen, sondern auch ihren eigenen Komplizen schwer verletzten und die Beute liegen ließen."
"Nichts für schwache Nerven" sei der Besuch des Frankfurter Kriminalmuseums laut dem Wiesbadener "Online-Kurier" (26.8. 2004) bzw. einem dpa-Bericht:
"FRANKFURT (dpa) Das Frankfurter Kriminalmuseum im neuen Polizeipräsidium erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Allerdings ist die Warteliste für Besuchergruppen so lang, dass vor September 2005 keine Termine mehr frei sind.
"Zur Nitribitt kommen wir später", sagt Dieter Wachsmundt gleich am Eingang des kleinen Kriminalmuseums im Keller des Präsidiums. Der 57 Jahre alte Polizeihauptkommissar weiß genau, was seine Besucher erwarten und will ihre Aufmerksamkeit erst einmal von der ermordeten Prostituierten auf zwei Geldschränke lenken. Der eine ist aufgeschweißt, der andere mit einer Art Riesen-Dosenöffner namens "Knabber" aufgebrochen worden. Unter den Ganoven in der Bankenstadt habe es früher eine richtige Berufsgruppe der "Schränker" gegeben, erzählt Wachsmundt, um gleich bedauernd hinzu zu fügen: "Heute wird ja nur noch gesprengt oder der Tresor gleich als Ganzes mitgenommen."
Mehrere hundert Zeugnisse aus der bewegten Kriminalgeschichte der größten hessischen Stadt haben Wachsmundt und seine Vorgänger zusammengetragen, ursprünglich als Lehrmittelsammlung für angehende Polizisten. Mit dem Umzug ins neue Präsidium wuchs aber der Wunsch, die Öffentlichkeit an den teils skurrilen, aber immer interessanten Stücken teilhaben zu lassen. "Wir haben die Sammlung ein bisschen entschärft", berichtet der Museumschef.
(...)
Über mangelnden Andrang kann er sich trotzdem nicht beklagen: Bis September 2005 ist er nahezu ausgebucht, immer mit vorangemeldeten Gruppen zwischen 10 und 25 Leuten. Bei der Premiere zur Frankfurter Museumsnacht kamen fast 8000 Neugierige in das etwas abseits gelegene Präsidium.
(...)
der vom ersten Bankraub nach Kriegsende auf die Deutsche Effecten- und Wechselbank im Stadtteil Bockenheim, bei dem die Bankräuber nicht nur zwei Bedienstete erschossen, sondern auch ihren eigenen Komplizen schwer verletzten und die Beute liegen ließen."
vabanque - am Donnerstag, 26. August 2004, 13:59 - Rubrik: Kriminalitaetsgeschichte allgemein
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"Postagentur schließt wegen Überfalls"
lautet die Überschrift in verschiedenen Zeitungen, die einen Artikel, des "lsw" am 9.8. übernahmen. Tatsächlich ist der Grund der Schließung das Geschäftsgebaren der deutschen Post AG:
FORBACH. Eine Postagentur bei Forbach (Kreis Rastatt) soll geschlossen werden, weil die Betreiberin nach einem Überfall das geraubte Geld nicht einschließlich Zinsen an die Post zurückzahlen will. Die Betreiberin Ingrid Langenbach bestätigte einen entsprechenden Bericht des "Badischen Tagblatts". Die Frau war vor drei Jahren von einem unbekannten Täter, der sich als Telekom-Mitarbeiter ausgegeben hatte, ausgeraubt worden. Die Post forderte von Langenbach den gestohlenen Betrag zurück - mit der Begründung, die Agentur hätte sich selbst gegen Überfall und Diebstahl versichern müssen. Langenbach ist nach eigenen Angaben bereit, das Geld in Raten zurückzuerstatten. Eine Zinszahlung lehnt sie jedoch ab. Daher sei ihr zum Oktober die Kündigung ausgesprochen worden.
Sie habe inzwischen mit Unterstützung von Bürgermeister Kuno Kußmann bei der Regulierungsbehörde und bei Post-Chef Klaus Zumwinkel Einspruch eingelegt. Bisher jedoch ohne Erfolg. Aus Protest gegen die Kündigung erwäge nun die Gemeindeverwaltung, ihre Postbankverbindung zu kündigen und mit dem Briefverkehr andere Unternehmen zu beauftragen.lsw
Schöne Geschäftspartner - drum prüfe wenn Du Dich vertraglich bindest.
lautet die Überschrift in verschiedenen Zeitungen, die einen Artikel, des "lsw" am 9.8. übernahmen. Tatsächlich ist der Grund der Schließung das Geschäftsgebaren der deutschen Post AG:
FORBACH. Eine Postagentur bei Forbach (Kreis Rastatt) soll geschlossen werden, weil die Betreiberin nach einem Überfall das geraubte Geld nicht einschließlich Zinsen an die Post zurückzahlen will. Die Betreiberin Ingrid Langenbach bestätigte einen entsprechenden Bericht des "Badischen Tagblatts". Die Frau war vor drei Jahren von einem unbekannten Täter, der sich als Telekom-Mitarbeiter ausgegeben hatte, ausgeraubt worden. Die Post forderte von Langenbach den gestohlenen Betrag zurück - mit der Begründung, die Agentur hätte sich selbst gegen Überfall und Diebstahl versichern müssen. Langenbach ist nach eigenen Angaben bereit, das Geld in Raten zurückzuerstatten. Eine Zinszahlung lehnt sie jedoch ab. Daher sei ihr zum Oktober die Kündigung ausgesprochen worden.
Sie habe inzwischen mit Unterstützung von Bürgermeister Kuno Kußmann bei der Regulierungsbehörde und bei Post-Chef Klaus Zumwinkel Einspruch eingelegt. Bisher jedoch ohne Erfolg. Aus Protest gegen die Kündigung erwäge nun die Gemeindeverwaltung, ihre Postbankverbindung zu kündigen und mit dem Briefverkehr andere Unternehmen zu beauftragen.lsw
Schöne Geschäftspartner - drum prüfe wenn Du Dich vertraglich bindest.
contributor - am Donnerstag, 26. August 2004, 10:03 - Rubrik: Ueber Banken
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FBI reports elderly bank robbers part of growing national trend
THE NEW YORK TIMES (August 2, 2004)
(...)
"Although it may be tempting to view these bank-robbing grandparents as evidence of a broad moral collapse among older Americans, more likely they say something about the changing nature of the crime of bank robbery. Once the pursuit of hardened, shoot-'em-up bandits like Bonnie and Clyde, and later of violent street gangs packing 9 mm automatic weapons, bank robbery has become a kind of Everyman's felony.
While about half of bank robberies in the United States are still committed by drug addicts desperate for money and a third by veteran bank thieves, law enforcement officials and criminologists say an increasing number are being pulled off by thieves who have a lot more in common with Willie Loman than Willie Sutton. They are teenagers and senior citizens, stay-at-home parents and established career types - in short, anyone at all with an acute need for cash.
[Anfänger dominieren]
The number of bank robberies nationwide has fluctuated for 15 years, spiking during tough economic times and falling during good years. Although violent bank robberies are still a problem, the majority of the 7,412 robberies last year were so-called "note jobs," heists committed by pen and paper rather than a weapon. Twenty-five years ago, according to the FBI, only about a third of robberies were note jobs - the preferred method of the Average Joe and Jane bank robber with no criminal past, experts say.
(...)
Security and law enforcement officials say a number of factors are to blame for the democratizing of bank robbery, chief among them the knowledge - widespread among the public - that bank tellers are often instructed to comply with thieves in order to get them out of the bank as quickly as possible.
[Wissensmanagement]
Michael MacLean, the bank robbery program manager at the FBI's headquarters in Washington, said that robbing a bank once required specialized knowledge, usually passed among veteran thieves. Now, he said, debriefings of bank robbery suspects have revealed "a more general knowledge about how to commit a bank robbery.
Approximately 57 percent of all bank robberies are solved, according to the FBI. Rehder, the former FBI investigator, said the average take in a "note job" is usually between $2,000 and $3,000, far less, he said, than most amateur bank robbers need to get them out of trouble. Many try again, he said, and eventually are caught."
Der ganze Text via Omaha World-Herald
THE NEW YORK TIMES (August 2, 2004)
(...)
"Although it may be tempting to view these bank-robbing grandparents as evidence of a broad moral collapse among older Americans, more likely they say something about the changing nature of the crime of bank robbery. Once the pursuit of hardened, shoot-'em-up bandits like Bonnie and Clyde, and later of violent street gangs packing 9 mm automatic weapons, bank robbery has become a kind of Everyman's felony.
While about half of bank robberies in the United States are still committed by drug addicts desperate for money and a third by veteran bank thieves, law enforcement officials and criminologists say an increasing number are being pulled off by thieves who have a lot more in common with Willie Loman than Willie Sutton. They are teenagers and senior citizens, stay-at-home parents and established career types - in short, anyone at all with an acute need for cash.
[Anfänger dominieren]
The number of bank robberies nationwide has fluctuated for 15 years, spiking during tough economic times and falling during good years. Although violent bank robberies are still a problem, the majority of the 7,412 robberies last year were so-called "note jobs," heists committed by pen and paper rather than a weapon. Twenty-five years ago, according to the FBI, only about a third of robberies were note jobs - the preferred method of the Average Joe and Jane bank robber with no criminal past, experts say.
(...)
Security and law enforcement officials say a number of factors are to blame for the democratizing of bank robbery, chief among them the knowledge - widespread among the public - that bank tellers are often instructed to comply with thieves in order to get them out of the bank as quickly as possible.
[Wissensmanagement]
Michael MacLean, the bank robbery program manager at the FBI's headquarters in Washington, said that robbing a bank once required specialized knowledge, usually passed among veteran thieves. Now, he said, debriefings of bank robbery suspects have revealed "a more general knowledge about how to commit a bank robbery.
Approximately 57 percent of all bank robberies are solved, according to the FBI. Rehder, the former FBI investigator, said the average take in a "note job" is usually between $2,000 and $3,000, far less, he said, than most amateur bank robbers need to get them out of trouble. Many try again, he said, and eventually are caught."
Der ganze Text via Omaha World-Herald
vabanque - am Mittwoch, 25. August 2004, 13:24 - Rubrik: Bankraub-Trends
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Die Oberösterreichischen Nachrichten (vom 20.08.2004) über eine US-Soziologie der Bankräuber:
Die meisten US-Bankräuber sind unbedarfte Amateure
WASHINGTON. Die Zahl der Banküberfälle in den USA ist sprunghaft angestiegen. Die meisten der derzeit 7500 Überfälle pro Jahr werden nicht von Profis, sondern von Hausfrauen, Schülern und Rentnern verübt.
Die Citibank-Filiale im East Village in Manhattan wurde vor kurzem von einem zwölfjährigen Jungen überfallen, der 30.000 Dollar erbeutete und kurz darauf geschnappt wurde.
In Versailles im Bundesstaat Illinois wurde ein Bankräuber mit einem Nylon-Strumpf über dem Kopf auf der Flucht überwältigt. Als die Polizei ihm den Strumpf vom Kopf zog, kam der 70 Jahre alter Rentner Gordon Bryant zum Vorschein, der nie zuvor straffällig gworden war.
Die Hausfrau Sally Smith, 56 Jahre alt und von den Nachbarn als liebenswürdige Frau und Großmutter beschrieben, überfiel in Peoria (Arizona) zwei Banken mit der Waffe in der Hand.
Was treibt unauffällige Normalbürger dazu, eine Bank zu überfallen? Wieso versuchen sich hilflose Amateure am Gewerbe der Schwerverbrecher? Zeiten hoher Arbeitslosigkeit haben immer zu einem Anstieg der Banküberfälle geführt, sagen Soziologen, doch vermutlich sind andere Gründe ausschlaggebend: "Das Gerücht geht um, dass ein Banküberfall einfach, sicher und lohnend ist", sagt Robert McCrie, der am College of Criminal Justice in New York seit 30 Jahren Motive für Banküberfälle erforscht.
Vor allem hat sich herumgesprochen, dass man gar keine Waffe braucht, sondern allein mit einer Notiz, dass es sich um einen Überfall handelt, sicher an Geld kommen kann. Denn fast alle amerikanischen Banken weisen ihre Mitarbeiter an, bei einem Überfall unverzüglich das Geld herauszugeben, kein Risiko einzugehen und alles zu tun, damit der Räuber die Bank zügig wieder verlässt.
Der jährliche Schaden von umgerechnet 63 Millionen Euro ist für die US-Banken ein vergleichsweise kleiner Verlustposten. Allein Betrug innerhalb der Banken verursacht einen zehnmal so hohen Schaden.
Die Amateurbankräuber kommen relativ glimpflich davon. Wer beim ersten Versuch geschnappt wird, ist spätestens nach einem Jahr wieder frei. Wiederholungstätern drohen Haftstrafen zwischen vier und zwölf Jahren.
Die meisten US-Bankräuber sind unbedarfte Amateure
WASHINGTON. Die Zahl der Banküberfälle in den USA ist sprunghaft angestiegen. Die meisten der derzeit 7500 Überfälle pro Jahr werden nicht von Profis, sondern von Hausfrauen, Schülern und Rentnern verübt.
Die Citibank-Filiale im East Village in Manhattan wurde vor kurzem von einem zwölfjährigen Jungen überfallen, der 30.000 Dollar erbeutete und kurz darauf geschnappt wurde.
In Versailles im Bundesstaat Illinois wurde ein Bankräuber mit einem Nylon-Strumpf über dem Kopf auf der Flucht überwältigt. Als die Polizei ihm den Strumpf vom Kopf zog, kam der 70 Jahre alter Rentner Gordon Bryant zum Vorschein, der nie zuvor straffällig gworden war.
Die Hausfrau Sally Smith, 56 Jahre alt und von den Nachbarn als liebenswürdige Frau und Großmutter beschrieben, überfiel in Peoria (Arizona) zwei Banken mit der Waffe in der Hand.
Was treibt unauffällige Normalbürger dazu, eine Bank zu überfallen? Wieso versuchen sich hilflose Amateure am Gewerbe der Schwerverbrecher? Zeiten hoher Arbeitslosigkeit haben immer zu einem Anstieg der Banküberfälle geführt, sagen Soziologen, doch vermutlich sind andere Gründe ausschlaggebend: "Das Gerücht geht um, dass ein Banküberfall einfach, sicher und lohnend ist", sagt Robert McCrie, der am College of Criminal Justice in New York seit 30 Jahren Motive für Banküberfälle erforscht.
Vor allem hat sich herumgesprochen, dass man gar keine Waffe braucht, sondern allein mit einer Notiz, dass es sich um einen Überfall handelt, sicher an Geld kommen kann. Denn fast alle amerikanischen Banken weisen ihre Mitarbeiter an, bei einem Überfall unverzüglich das Geld herauszugeben, kein Risiko einzugehen und alles zu tun, damit der Räuber die Bank zügig wieder verlässt.
Der jährliche Schaden von umgerechnet 63 Millionen Euro ist für die US-Banken ein vergleichsweise kleiner Verlustposten. Allein Betrug innerhalb der Banken verursacht einen zehnmal so hohen Schaden.
Die Amateurbankräuber kommen relativ glimpflich davon. Wer beim ersten Versuch geschnappt wird, ist spätestens nach einem Jahr wieder frei. Wiederholungstätern drohen Haftstrafen zwischen vier und zwölf Jahren.
vabanque - am Mittwoch, 25. August 2004, 13:04 - Rubrik: Bankraub-Trends
Die Welt am Sonntag (22.8.2004) über Raptile und die diversen Klischees bzw. den Typen von Rappern:
"Unser Mann in Amerika
Es treten auf: ein "Conscious Rapper", der davon berichtet, wie es ist, ein Hip-Hop-Album zu machen; ein "Player", der mit einer hinreißenden Hymne auf die Hinterteile großer Frauen glänzt; ein abgehalfterter "Storyteller", der sich am Ende bei einem Banküberfall abknallen lässt. Die drei Grundtypen des Hip-Hop - der verantwortungsvolle, der hedonistische und der Geschichten erzählende Rapper - finden sich allesamt von nur einem Künstler verkörpert. Einem, der sein Geld bisher mit Oberligafußball verdiente und in seinem Heimstudio unter der Erde Münchens lebt."
"Unser Mann in Amerika
Es treten auf: ein "Conscious Rapper", der davon berichtet, wie es ist, ein Hip-Hop-Album zu machen; ein "Player", der mit einer hinreißenden Hymne auf die Hinterteile großer Frauen glänzt; ein abgehalfterter "Storyteller", der sich am Ende bei einem Banküberfall abknallen lässt. Die drei Grundtypen des Hip-Hop - der verantwortungsvolle, der hedonistische und der Geschichten erzählende Rapper - finden sich allesamt von nur einem Künstler verkörpert. Einem, der sein Geld bisher mit Oberligafußball verdiente und in seinem Heimstudio unter der Erde Münchens lebt."
vabanque - am Mittwoch, 25. August 2004, 13:00 - Rubrik: Populaere Kultur Musik
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Die Kronen Zeitung (23.8.2004) berichtet den nächsten Wiener Banküberfall:
Der heuer schon 42. Banküberfall in Wien ereignete sich am Montagvormittag in einer Filliale der BA-CA im 12. Bezirk. Die Täter sind flüchtig.
Der heuer schon 42. Banküberfall in Wien ereignete sich am Montagvormittag in einer Filliale der BA-CA im 12. Bezirk. Die Täter sind flüchtig.
vabanque - am Mittwoch, 25. August 2004, 12:53 - Rubrik: Wien 2004
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Ein Geburtstag ist noch nachzutragen:
"Der legendäre Posträuber Ronald Biggs feiert am Sonntag 75. Geburtstag - im Gefängnis
BERLIN, 6. August. Noch vor fünf Jahren feierte er am Fuße des Zuckerhuts seinen Geburtstag mit einem einwöchigen Fest. Heute sitzt Ronald Biggs in einer Zelle im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in London. Viele glauben, er sei längst tot. Stimmt aber nicht. Er wird am Sonntag 75 Jahre alt. Als Geschenk wünscht er sich nichts sehnlicher, als in Freiheit mit seinem Sohn ein kaltes Bier zu trinken. "
Weiter in der Berliner Zeitung vom 8.8. 2004
"Der legendäre Posträuber Ronald Biggs feiert am Sonntag 75. Geburtstag - im Gefängnis

Weiter in der Berliner Zeitung vom 8.8. 2004
vabanque - am Dienstag, 24. August 2004, 16:27 - Rubrik: Biographien des Bankraubs
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"(...)So schwierig wie notwendig dagegen erscheint es mir, auf Höflichkeit in unkonventionellen, ja sogar illegalen Situationen hinzuweisen. Es muß betont werden, daß die Handlungen, auf die ich eingehen möchte an sich nicht nur unkonventionell oder unsittlich, sondern ausgesprochen kriminell sind. Nehmen wir etwa ein an sich so kriminelles wie unhöfliches Delikt wie den Bankraub oder den Banküberfall, und denken wir an jene bis dato so gesetzestreue, anständige, ehrenwerte Dame, die am hellichten Tag - genauer gesagt gegen 15.29 Uhr - im Vorort einer deutschen Großstadt eine
Sparkasse um 7000 Mark erleichterte. Man muß sich das einmal vorstellen: eine einundsechzigjährige Dame von der Sorte, die man zerbrechlich nennt, hei deren Anblick man an Patiencen oder Bridge denkt, Witwe eines Oberstleutnants, betritt die Filiale einer Sparkasse, um sich illegal in den Besitz von Geld zu bringen! Wenn diese Dame als die "höfliche Bankräuberin" bekannt geworden, sogar in den Polizeiakten als solche bezeichnet worden ist, so ist mit dem Adjektiv höflich ihre besondere Gefährlichkeit gemeint. Diese Dame hat instinktiv getan, was der höfliche Bankräuber tun muß: an Waffen, an Gewalt, an Geschrei gar nicht erst zu denken, solche plumpen Methoden gar nicht erst zu erwägen. Es ist ja nicht nur unhöflich, auch gefährlich, mit Pistolen oder Maschinengewehren herumzufuchteln und zu schreien: "Her mit dem Zaster, oder es knallt!", und natürlich geht eine Dame wie die unsrige nicht einfach aus abstrakter Geldgier in die nächstbeste Bank, auch nicht, weil sie plötzlich aus dem Gleichgewicht geraten ist, sondern weil sie in einer vertrackten Situation ihr Gleichgewicht wiedergefunden hat. Sie hat sieh diese Aktion genau überlegt und hat ihre Motive!"
Weiter im Text bei: Heinrich Böll: Gesammelte Erzählungen 2, Kiepenheuer & Witsch, 1981

Weiter im Text bei: Heinrich Böll: Gesammelte Erzählungen 2, Kiepenheuer & Witsch, 1981
contributor - am Dienstag, 24. August 2004, 14:39 - Rubrik: Literatur und Bankraub
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wurde auf Wikipedia unter die Kategorie " Mann | US-Amerikaner | Räuber | Mörder" einsortiert.
John Herbert Dillinger (* 22. Juni 1903 in Oak Hill bei Indianapolis; † 22. Juli 1934 in Chicago) war der erste Mensch, den das FBI als Staatsfeind Nr. 1 bezeichnete.
Er und seine Bande waren auf Bankraub spezialisiert. Auf ihn wurde damals vom FBI das zu dieser Zeit größte Kopfgeld aller Zeiten ausgesetzt - 25.000 US-Dollar. John Dillinger genießt den Ruf, ein moderner Robin Hood gewesen zu sein. Am 22. Juli 1934 wurde er von der Zimmergenossin seiner Freundin verraten. Er wurde beim Verlassen eines Kinos von einem FBI-Beamten erschossen.
Der ganze Text
John Herbert Dillinger (* 22. Juni 1903 in Oak Hill bei Indianapolis; † 22. Juli 1934 in Chicago) war der erste Mensch, den das FBI als Staatsfeind Nr. 1 bezeichnete.
Er und seine Bande waren auf Bankraub spezialisiert. Auf ihn wurde damals vom FBI das zu dieser Zeit größte Kopfgeld aller Zeiten ausgesetzt - 25.000 US-Dollar. John Dillinger genießt den Ruf, ein moderner Robin Hood gewesen zu sein. Am 22. Juli 1934 wurde er von der Zimmergenossin seiner Freundin verraten. Er wurde beim Verlassen eines Kinos von einem FBI-Beamten erschossen.
Der ganze Text
contributor - am Dienstag, 24. August 2004, 12:00 - Rubrik: Biographien des Bankraubs
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lautet der Name einer jazzigen "Expressionistic Grindcore Metal Madness"-Band. Hier interessiert nur der Bandname, und der soll laut einem Interview auf powermetal.de folgendermaßen zustandegekommen sein:
So kam auch der Entschluss zu dem außergewöhnlichen Namen in gemütlicher Runde, ohne Hintergedanken. "Er fiel uns relativ spontan ein. Wir wollten einen unvergesslichen Titel." Die historische Person Dillinger gab es übrigens wirklich: John Herbert Dillinger war der erste Mensch, den das FBI als Staatsfeind Nr. 1 bezeichnete. Ein kleiner Exkurs in die Geschichte: In den 30er Jahren hat die Weltwirtschaftskrise die USA fest im Griff. In dieser Zeit
sind Dillinger und seine Bande auf Bankraub spezialisiert. Gleichzeitig genießt er den Ruf ein moderner Robin Hood und ein vorzüglicher Liebhaber zu sein. 25.000 Dollar werden vom FBI auf ihn ausgesetzt. Doch Dillinger ist wie ein Phantom und kann immer wieder seinen Häschern entkommen. Bis zum 22. Juli 1934: An diesem Tag verrät ihn die Zimmergenossin seiner Freundin. Beim Verlassen eines Kinos in Chicago wird er von einem FBI-Beamten erschossen... Liam: "Eigentlich hat sich von uns niemand groß Gedanken über John Dillinger gemacht. Wir haben uns auch nicht besonders mit seiner Biografie beschäftigt." (Kurzer Zwischengedanke des Schreibers: Warum macht man sich eigentlich die Mühe und denkt sich Fragen aus, wenn es immer nur triviale Gründe für bestimmte Namen, Titel oder Texte gibt...?!)
So kam auch der Entschluss zu dem außergewöhnlichen Namen in gemütlicher Runde, ohne Hintergedanken. "Er fiel uns relativ spontan ein. Wir wollten einen unvergesslichen Titel." Die historische Person Dillinger gab es übrigens wirklich: John Herbert Dillinger war der erste Mensch, den das FBI als Staatsfeind Nr. 1 bezeichnete. Ein kleiner Exkurs in die Geschichte: In den 30er Jahren hat die Weltwirtschaftskrise die USA fest im Griff. In dieser Zeit

contributor - am Dienstag, 24. August 2004, 11:47 - Rubrik: Populaere Kultur Musik
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Mit netten Bankraubfilmen wartet das Fernsehen in dieser Woche auf.
Zunächts am Dienstag, 24.8., 20.15 auf Kabel 1: „Quick Change“. USA 1990.
New York. Nach einem genial ausgetüftelten Banküberfall befindet sich das Gangstertrio Grimm (Bill Murray), Phyllis (Geena Davis) und Loomis (Randy Quaid) mitsamt der Beute auf dem Weg zum Flughafen. Doch Verkehrsstaus, Umleitungen, ein Autodiebstahl, eine konkurrierende Gangsterbande und ein wütender Polizeichef (Jason Robards) lassen die Flucht zu einem Chaostrip werden.
R: Howard Franklin und Bill Murray; D: Bill Murray, Geena Davis, Randy Quaid u.a.
Am Freitag, 27.8., 22.30 Uhr sendet 3SAT den Klassiker „Butch Cassidy and The Sundance Kid – Zwei Banditen. USA 1968.
Zwei Banditen werden um 1900 nach einem Überfall fast zu Tode gejagt, setzen sich nach Bolivien ab, überfallen dort erneut Banken und werden schließlich doch noch gefasst. - Eindrucksvoll fotografierter tragikomischer Western von George Roy Hill mit Paul Newman und Robert Redford.
Die Überfälle mit Spickzettel zur spanisch korrekten Wortwahl gehören mit zu dem witzigsten, was die Western-Filmgeschichte zu bieten hat.
Am Sonntag, 29.8. 2004, 20.15 Uhr | SAT.1
Sass - Die Meisterdiebe
Die Sass-Brüder Franz (Ben Becker) und Erich (Jürgen Vogel), werden Ende der 20er-Jahre weit über Berlin hinaus bekannt. Durch eine Reihe spektakulärer Bankeinbrüche avancieren sie zu wahren Volkshelden. Immer wieder gelingt es ihnen, der Polizei und gegenerischen Banden ein Schnippchen zu schlagen. Ihr größter Coup ist der Tresor der Diskonto-Bank, der als uneinnehmbar gilt.
Rezension
Weitere Rezensionen
Vgl. auch die Filmbesprechung von Klaus Schönberger im Schwäbischen Tagblatt vom Dezember 2001
Und dann gibt es da auch noch die tatsächliche Geschichte
Zunächts am Dienstag, 24.8., 20.15 auf Kabel 1: „Quick Change“. USA 1990.
New York. Nach einem genial ausgetüftelten Banküberfall befindet sich das Gangstertrio Grimm (Bill Murray), Phyllis (Geena Davis) und Loomis (Randy Quaid) mitsamt der Beute auf dem Weg zum Flughafen. Doch Verkehrsstaus, Umleitungen, ein Autodiebstahl, eine konkurrierende Gangsterbande und ein wütender Polizeichef (Jason Robards) lassen die Flucht zu einem Chaostrip werden.
R: Howard Franklin und Bill Murray; D: Bill Murray, Geena Davis, Randy Quaid u.a.
Am Freitag, 27.8., 22.30 Uhr sendet 3SAT den Klassiker „Butch Cassidy and The Sundance Kid – Zwei Banditen. USA 1968.
Zwei Banditen werden um 1900 nach einem Überfall fast zu Tode gejagt, setzen sich nach Bolivien ab, überfallen dort erneut Banken und werden schließlich doch noch gefasst. - Eindrucksvoll fotografierter tragikomischer Western von George Roy Hill mit Paul Newman und Robert Redford.
Die Überfälle mit Spickzettel zur spanisch korrekten Wortwahl gehören mit zu dem witzigsten, was die Western-Filmgeschichte zu bieten hat.
Am Sonntag, 29.8. 2004, 20.15 Uhr | SAT.1
Sass - Die Meisterdiebe
Die Sass-Brüder Franz (Ben Becker) und Erich (Jürgen Vogel), werden Ende der 20er-Jahre weit über Berlin hinaus bekannt. Durch eine Reihe spektakulärer Bankeinbrüche avancieren sie zu wahren Volkshelden. Immer wieder gelingt es ihnen, der Polizei und gegenerischen Banden ein Schnippchen zu schlagen. Ihr größter Coup ist der Tresor der Diskonto-Bank, der als uneinnehmbar gilt.
Rezension
Weitere Rezensionen
Vgl. auch die Filmbesprechung von Klaus Schönberger im Schwäbischen Tagblatt vom Dezember 2001
Und dann gibt es da auch noch die tatsächliche Geschichte
vabanque - am Dienstag, 24. August 2004, 00:34 - Rubrik: Bankraub in Film und Fernsehen
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Bankäuber: Nur zehn Anrufe von Zuschauern
Unmaskiert überfiel der Taunus-Räuber am Montag die Sparkasse in Weilrod-Rod, dennoch konnte oder wollte ihn niemand wiedererkennen.
MK. Enttäuschung machte sich gestern breit bei der Wiesbadener Kripo. Die Fahndung in der Fernseh-Sendung "XY-Ungelöst" am Donnerstag nach dem sechsfachen Taunus-Bankräuber hat nicht den erhofften Erfolg gebracht. Lediglich zehn Hinweise gingen ein, weit weniger als erwartet.
Und das, obwohl die ZDF-Sendung mit einem Marktanteil von 16,1 Prozent, was immerhin 3,36 Millionen Zuschauern entspricht, an diesem Abend der absolute Quoten-Sieger war. "Ich habe keine Erklärung, warum nicht mehr Hinweise eingingen", räumte Kriminalrat Udo Sprenger, der Leiter des zuständigen Kommissariats der Wiesbadener Kripo gestern ein.
Der ganze Text unter Rhein-Mainer Online, 07.08.2004
Unmaskiert überfiel der Taunus-Räuber am Montag die Sparkasse in Weilrod-Rod, dennoch konnte oder wollte ihn niemand wiedererkennen.
MK. Enttäuschung machte sich gestern breit bei der Wiesbadener Kripo. Die Fahndung in der Fernseh-Sendung "XY-Ungelöst" am Donnerstag nach dem sechsfachen Taunus-Bankräuber hat nicht den erhofften Erfolg gebracht. Lediglich zehn Hinweise gingen ein, weit weniger als erwartet.
Und das, obwohl die ZDF-Sendung mit einem Marktanteil von 16,1 Prozent, was immerhin 3,36 Millionen Zuschauern entspricht, an diesem Abend der absolute Quoten-Sieger war. "Ich habe keine Erklärung, warum nicht mehr Hinweise eingingen", räumte Kriminalrat Udo Sprenger, der Leiter des zuständigen Kommissariats der Wiesbadener Kripo gestern ein.
Der ganze Text unter Rhein-Mainer Online, 07.08.2004
vabanque - am Dienstag, 24. August 2004, 00:23 - Rubrik: Techniken der Fahndung und Ueberwachung
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Eine Begebenheit im us-amerikanischen Davenport war der Süddeutschen Zeitung gleich zwei Erwähnungen in einer Ausgabe (6/8/2004) unter verschiedenen Rubriken („Politik“: „Diebe nutzen Wahlkampf“ und „Panorama“: „Die Kandidaten sind da – die Bankräuber auch“) und unter Berufung auf verschiedene Quellen (dpa und AP) wert.
So nutzten Bankräuber die Wahlkampfauftritte von George W. Bush und John Kerry in Iowa dazu, gleich drei Banken in der Davenport (100.000 Einwohner) zu überfallen. Ein Zusammenhang zwischen den drei Überfällen vermutet die Polizei nicht. Die Banküberfälle ereignete sich doch jeweils während der Wahlkampfveranstaltungen der beiden US-Präsidentschaftskandidaten. „Drei an einem Tag ist schon ein Ding.“ Schließlich würde in Davenport ansonsten nur einmal im Monat eine Bank überfallen. Ein Tatverdächtiger sei allerdings schon gefasst.
Vgl. a. Spiegel Online, 5.8. 2004 und News.ch
Blick Online (5.8.2004)
Bush und Kerry - (Unfreiwillige) Komplizen beim Banküberfall
DAVENPORT – Nur wenig voneinander entfernt, schwingen US-Präsident Bush und sein Herausforderer Kerry feurige Reden – und werden so für dreiste Bankräuber zu Komplizen.
Iowa ist im Präsidentschaftswahlkampf ein heiss umkämpfter Bundesstaat. Bei den Wahlen vor vier Jahren gewann der damalige demokratische Kandidat Al Gore mit einer Mini-Mehrheit von 4000 Stimmen. Klar, dass die jetzigen Kandidaten, Bush und Kerry, alles daran setzen, Iowa deutlich für sich zu gewinnen.
Also halten die beiden Kontrahenten ihre Wortgefechte nicht nur zeit- sondern auch noch ortsgleich ab. Während George W. Bush im LeClaire Park vor rund 10'000 Anhängern seine Reformvorschläge der Geheimdienste mit markigen Worten rechtfertigt, («Es reicht nicht, Reformen zu propagieren, man muss sie auch umsetzen.»), zieht John Kerry ein paar Häuserblocks weiter lautstark gegen Bushs Wirtschaftspolitik ins Feld.
Wieder einige Häuser und Strassen weiter nutzen «Panzerknacker» die Gunst der Stunde und machen Bush und Kerry kurzum zu ihren Komplizen. In der Annahme, die Davenporter Sicherheitskräfte seien wegen den Wahlkampfveranstaltungen anderweitig beschäftigt, sehen die Räuber ihren grossen Moment für gekommen: Sie überfallen nicht weniger als drei Banken. Über die Höhe ihrer Beute ist allerdings nichts bekannt.
Die Annahme der Gauner erwies sich jedoch nur zum Teil als richtig: Einer der Langfinger hatte Pech. Die Polizei unterbrach sein Treiben und verhaftete ihn.
So nutzten Bankräuber die Wahlkampfauftritte von George W. Bush und John Kerry in Iowa dazu, gleich drei Banken in der Davenport (100.000 Einwohner) zu überfallen. Ein Zusammenhang zwischen den drei Überfällen vermutet die Polizei nicht. Die Banküberfälle ereignete sich doch jeweils während der Wahlkampfveranstaltungen der beiden US-Präsidentschaftskandidaten. „Drei an einem Tag ist schon ein Ding.“ Schließlich würde in Davenport ansonsten nur einmal im Monat eine Bank überfallen. Ein Tatverdächtiger sei allerdings schon gefasst.
Vgl. a. Spiegel Online, 5.8. 2004 und News.ch
Blick Online (5.8.2004)
Bush und Kerry - (Unfreiwillige) Komplizen beim Banküberfall
DAVENPORT – Nur wenig voneinander entfernt, schwingen US-Präsident Bush und sein Herausforderer Kerry feurige Reden – und werden so für dreiste Bankräuber zu Komplizen.
Iowa ist im Präsidentschaftswahlkampf ein heiss umkämpfter Bundesstaat. Bei den Wahlen vor vier Jahren gewann der damalige demokratische Kandidat Al Gore mit einer Mini-Mehrheit von 4000 Stimmen. Klar, dass die jetzigen Kandidaten, Bush und Kerry, alles daran setzen, Iowa deutlich für sich zu gewinnen.
Also halten die beiden Kontrahenten ihre Wortgefechte nicht nur zeit- sondern auch noch ortsgleich ab. Während George W. Bush im LeClaire Park vor rund 10'000 Anhängern seine Reformvorschläge der Geheimdienste mit markigen Worten rechtfertigt, («Es reicht nicht, Reformen zu propagieren, man muss sie auch umsetzen.»), zieht John Kerry ein paar Häuserblocks weiter lautstark gegen Bushs Wirtschaftspolitik ins Feld.
Wieder einige Häuser und Strassen weiter nutzen «Panzerknacker» die Gunst der Stunde und machen Bush und Kerry kurzum zu ihren Komplizen. In der Annahme, die Davenporter Sicherheitskräfte seien wegen den Wahlkampfveranstaltungen anderweitig beschäftigt, sehen die Räuber ihren grossen Moment für gekommen: Sie überfallen nicht weniger als drei Banken. Über die Höhe ihrer Beute ist allerdings nichts bekannt.
Die Annahme der Gauner erwies sich jedoch nur zum Teil als richtig: Einer der Langfinger hatte Pech. Die Polizei unterbrach sein Treiben und verhaftete ihn.
vabanque - am Montag, 23. August 2004, 23:53 - Rubrik: Bankraub-Trends
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Investoren wollen an das Geld der Konzerne
Laut Welt (18.8.2004) wollen die Aktienbesitzer vor allem eines, den Gewinn der AGs abschöpfen.
"Volle Kassen wecken Begehrlichkeiten - Bei Eon, BASF, KPN, Heineken, Vodafone, SAP bestehen gute Ausschüttungschancen.
Frankfurt/Main - Konzernbosse müssen sich dieser Tage fühlen wie beim Banküberfall. Sie bekommen die Pistole auf die Brust gesetzt: "Her mit der Kohle", schallt es ihnen von den Kapitalmärkten entgegen. Die Rufe sind mittlerweile so laut geworden, dass jetzt die Investmentbank Merrill Lynch gleich ihre monatliche Fondsmanagerumfrage unter das Motto "Show me the Money" stellen musste. (...)
Der Ruf nach Ausschüttungen war nicht immer so laut. Noch im Jahr 2002 legten die Marktteilnehmer großen Wert darauf, dass die Unternehmen im Umfeld von Massenpleiten ihre Bilanzen durch Schuldenabbau wieder aufpolieren. Im vergangenen Jahr forderten die Experten dann, dass die Firmenlenker angesichts der anziehenden Konjunktur das Geld in wachstumsträchtige Investitionen stecken sollen. Nun wollen die Institutionellen aber offenbar auf Nummer Sicher gehen und begnügen sich mit dem Spatz in der Hand als der Taube auf dem Dach. "Das ist auch ein Ausdruck von Konjunktur-Pessimismus", erklärt Bowers. Denn die Befragten glaubten zum einen nicht an attraktive Investitionsmöglichkeiten der Unternehmen. Zum anderen sähen sie wohl nur begrenztes Kurspotenzial und wollten durch Ausschüttungen ihre Gesamtperformance aufbessern. (...)"
Laut Welt (18.8.2004) wollen die Aktienbesitzer vor allem eines, den Gewinn der AGs abschöpfen.
"Volle Kassen wecken Begehrlichkeiten - Bei Eon, BASF, KPN, Heineken, Vodafone, SAP bestehen gute Ausschüttungschancen.
Frankfurt/Main - Konzernbosse müssen sich dieser Tage fühlen wie beim Banküberfall. Sie bekommen die Pistole auf die Brust gesetzt: "Her mit der Kohle", schallt es ihnen von den Kapitalmärkten entgegen. Die Rufe sind mittlerweile so laut geworden, dass jetzt die Investmentbank Merrill Lynch gleich ihre monatliche Fondsmanagerumfrage unter das Motto "Show me the Money" stellen musste. (...)
Der Ruf nach Ausschüttungen war nicht immer so laut. Noch im Jahr 2002 legten die Marktteilnehmer großen Wert darauf, dass die Unternehmen im Umfeld von Massenpleiten ihre Bilanzen durch Schuldenabbau wieder aufpolieren. Im vergangenen Jahr forderten die Experten dann, dass die Firmenlenker angesichts der anziehenden Konjunktur das Geld in wachstumsträchtige Investitionen stecken sollen. Nun wollen die Institutionellen aber offenbar auf Nummer Sicher gehen und begnügen sich mit dem Spatz in der Hand als der Taube auf dem Dach. "Das ist auch ein Ausdruck von Konjunktur-Pessimismus", erklärt Bowers. Denn die Befragten glaubten zum einen nicht an attraktive Investitionsmöglichkeiten der Unternehmen. Zum anderen sähen sie wohl nur begrenztes Kurspotenzial und wollten durch Ausschüttungen ihre Gesamtperformance aufbessern. (...)"
contributor - am Montag, 23. August 2004, 13:00 - Rubrik: Geiz ist geil
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Für die Westernfans gibt es jetzt in Templin zweimal täglich Banküberfall. Ein Western-Freizeitpark öffnet seine Tore- jährlich sollen 250 000 Besucher kommen. Die Berliner Zeitung (31.7.2004) berichtet u.a.
TEMPLIN. Manchmal sorgt die Historie für Zufälle, die passen. Zu DDR-Zeiten trugen die Jungpioniere Halstücher. Ebenso die Cowboys - die sich auch als Pioniere sahen, weil sie sich in Amerika eine neue Heimat eroberten. In Templin kommt nun beides zusammen. Ab Sonnabend, 10 Uhr, hat der Wilde Westen eine neue Heimat im ruhigen Osten - im ehemaligen Pionierferienlager "Marschall Klement Woroschilow" öffnet ein Western-Freizeitpark. Obwohl die 70 000 Quadratmeter große Westernstadt direkt am Röddelinsee liegt, trägt sie den passenderen Namen "Silver Lake City".
TEMPLIN. Manchmal sorgt die Historie für Zufälle, die passen. Zu DDR-Zeiten trugen die Jungpioniere Halstücher. Ebenso die Cowboys - die sich auch als Pioniere sahen, weil sie sich in Amerika eine neue Heimat eroberten. In Templin kommt nun beides zusammen. Ab Sonnabend, 10 Uhr, hat der Wilde Westen eine neue Heimat im ruhigen Osten - im ehemaligen Pionierferienlager "Marschall Klement Woroschilow" öffnet ein Western-Freizeitpark. Obwohl die 70 000 Quadratmeter große Westernstadt direkt am Röddelinsee liegt, trägt sie den passenderen Namen "Silver Lake City".
vabanque - am Samstag, 31. Juli 2004, 16:57 - Rubrik: Theater
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In der Süddeutschen Zeitung (31.7.2004) findet sich heute eine Reportage über die die Ein-Mann-Bank von Gammesfeld
Kampf der Raffeisenkasse
Die Essenz des Bankwesens: Einer hat Geld, der bringt es zur Bank. Einer braucht welches, der holt es sich ab. So und nicht anders operiert der einzige antikapitalistische Bankdirektor Deutschlands - sehr erfolgreich übrigens und ohne neumodischen Schnickschnack wie Fax oder Computer.
(...)
Fritz Vogt hatte ebenfalls Scherereien mit der Bundesrepublik. Ein Wandkalender erinnert daran. Den schenkte ihm seine Frau vor 14 Jahren, zum 60. Geburtstag, damals, als es so aussah, als müsste Vogt ins Gefängnis. Frau Vogt schrieb ihm Sinnsprüche auf, von Adenauer bis Albert Schweitzer. Am besten gefiel Vogt ein Satz von Brecht, der seither wie eine Überschrift über seiner Erika hängt: ¸¸Dass du dich wehren musst, wenn du nicht untergehen willst, wirst du doch einsehen." Vogt hat sich gewehrt.
(...)
Und so wurde der einzige bekennende Antikapitalist unter Deutschlands Bankdirektoren zum Faktotum und Medienstar. Beckmann lud ihn ein. Wiltrud Baier und Sigrun Köhler drehten den wunderbaren Dokumentarfilm ¸¸Schotter wie Heu" über ihn (der im August im Münchner Werkstattkino zu sehen ist). Maischberger fragte in ihrer Sendung, ob sie ihn als Bankdirektor begrüßen dürfe. ¸¸Sie würden mich beleidigen. Ich bin Genossenschafter. Ein Direktor muss möglichst viel für sich und sein Unternehmen behalten. Friedrich Wilhelm Raiffeisen hat für seine Tätigkeit keinen Pfennig genommen." - Da ist er, der wichtigste Name im Leben von Fritz Vogt.
(...)
In ¸¸Schotter wie Heu", der im Herbst 2001 gefilmt wurde, wird Vogt von der aufgeregten Raiffeisen-Zentrale in Stuttgart angerufen: Nach dem 11. September habe man ihm doch einen Brief geschickt, mit der Aufforderung, zu prüfen, ob Taliban-Konten bei ihm eröffnet worden seien. Vogt sagt, er habe den Brief weggeschmissen. Die Empörung ist groß: Er solle sofort per Fax antworten, ob es unter seinen Kunden Taliban gebe. Vogt provozierend ruhig: ¸¸Ich hab" kein Fax." Dann eben per Mail. ¸¸Wenn ich kein Fax hab", hab ich doch erst recht kein Mail."
Taliban gab es keine. Dafür aber ein Einbrechertrio, das ihm kurz nach dem 11. September den Safe leer räumte. Die drei wurden erwischt und sitzen jetzt im Gefängnis. ¸¸Aber wissen Sie", sagt der Brechtleser Fritz Vogt, ¸¸was ist schon ein Bankräuber gegen einen Bankdirektor." Vogt wird bald 74. Er würde sich gerne zur Ruhe setzen. Aber es gibt so viel zu tun: Momentan liegt er mit dem Bundesamt für Finanzdienstleistungen im Clinch. Früher musste jede Bank jährlich 0,07 Prozent ihrer Bilanzsumme als Mitgliedsbeitrag zahlen. Das war schmerzhaft für die großen Institute. Vogt musste für seine kleinste deutsche Bank 111 Euro überweisen. Im vergangenen Jahr wurden die Gebühren um 3000 Prozent erhöht: Künftig muss jede Bank, ganz egal wie viel sie umsetzt, einen Grundbetrag von 4000 Euro zahlen. Das kommt den Großen zugute. Vogt weigert sich. Es wird wieder zum Prozess kommen. Gegen den Einwand, die Prozesskosten würden sicher höher ausfallen als das, was er eventuell einspare, sagt Vogt: ¸¸Egal. Es geht ums Prinzip."
Der ganze Text in der SZ (31.7.2004)
Kampf der Raffeisenkasse
Die Essenz des Bankwesens: Einer hat Geld, der bringt es zur Bank. Einer braucht welches, der holt es sich ab. So und nicht anders operiert der einzige antikapitalistische Bankdirektor Deutschlands - sehr erfolgreich übrigens und ohne neumodischen Schnickschnack wie Fax oder Computer.
(...)
Fritz Vogt hatte ebenfalls Scherereien mit der Bundesrepublik. Ein Wandkalender erinnert daran. Den schenkte ihm seine Frau vor 14 Jahren, zum 60. Geburtstag, damals, als es so aussah, als müsste Vogt ins Gefängnis. Frau Vogt schrieb ihm Sinnsprüche auf, von Adenauer bis Albert Schweitzer. Am besten gefiel Vogt ein Satz von Brecht, der seither wie eine Überschrift über seiner Erika hängt: ¸¸Dass du dich wehren musst, wenn du nicht untergehen willst, wirst du doch einsehen." Vogt hat sich gewehrt.
(...)
Und so wurde der einzige bekennende Antikapitalist unter Deutschlands Bankdirektoren zum Faktotum und Medienstar. Beckmann lud ihn ein. Wiltrud Baier und Sigrun Köhler drehten den wunderbaren Dokumentarfilm ¸¸Schotter wie Heu" über ihn (der im August im Münchner Werkstattkino zu sehen ist). Maischberger fragte in ihrer Sendung, ob sie ihn als Bankdirektor begrüßen dürfe. ¸¸Sie würden mich beleidigen. Ich bin Genossenschafter. Ein Direktor muss möglichst viel für sich und sein Unternehmen behalten. Friedrich Wilhelm Raiffeisen hat für seine Tätigkeit keinen Pfennig genommen." - Da ist er, der wichtigste Name im Leben von Fritz Vogt.
(...)
In ¸¸Schotter wie Heu", der im Herbst 2001 gefilmt wurde, wird Vogt von der aufgeregten Raiffeisen-Zentrale in Stuttgart angerufen: Nach dem 11. September habe man ihm doch einen Brief geschickt, mit der Aufforderung, zu prüfen, ob Taliban-Konten bei ihm eröffnet worden seien. Vogt sagt, er habe den Brief weggeschmissen. Die Empörung ist groß: Er solle sofort per Fax antworten, ob es unter seinen Kunden Taliban gebe. Vogt provozierend ruhig: ¸¸Ich hab" kein Fax." Dann eben per Mail. ¸¸Wenn ich kein Fax hab", hab ich doch erst recht kein Mail."
Taliban gab es keine. Dafür aber ein Einbrechertrio, das ihm kurz nach dem 11. September den Safe leer räumte. Die drei wurden erwischt und sitzen jetzt im Gefängnis. ¸¸Aber wissen Sie", sagt der Brechtleser Fritz Vogt, ¸¸was ist schon ein Bankräuber gegen einen Bankdirektor." Vogt wird bald 74. Er würde sich gerne zur Ruhe setzen. Aber es gibt so viel zu tun: Momentan liegt er mit dem Bundesamt für Finanzdienstleistungen im Clinch. Früher musste jede Bank jährlich 0,07 Prozent ihrer Bilanzsumme als Mitgliedsbeitrag zahlen. Das war schmerzhaft für die großen Institute. Vogt musste für seine kleinste deutsche Bank 111 Euro überweisen. Im vergangenen Jahr wurden die Gebühren um 3000 Prozent erhöht: Künftig muss jede Bank, ganz egal wie viel sie umsetzt, einen Grundbetrag von 4000 Euro zahlen. Das kommt den Großen zugute. Vogt weigert sich. Es wird wieder zum Prozess kommen. Gegen den Einwand, die Prozesskosten würden sicher höher ausfallen als das, was er eventuell einspare, sagt Vogt: ¸¸Egal. Es geht ums Prinzip."
Der ganze Text in der SZ (31.7.2004)
contributor - am Samstag, 31. Juli 2004, 15:24 - Rubrik: Ueber Banken
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Verbraucherschützer: «Politik macht sich
beim Arbeitslosengeld II unglaubwürdig»
Netzzeitung (28. Juli 2004)
"Die Einführung des Arbeitslosengeldes II sei «kontraproduktiv», sagte VZBV-Chefin Müller der Netzeitung. Einerseits rate die Politik zu vermehrter Altersvorsorge, andererseits gehe sie Langzeitarbeitslosen ans Ersparte.
(....)
Wenn ich eine Gesellschaft will, die sich selber um ihre Sicherung im Alter kümmert, muss ich erst einmal dafür sorgen, dass die Politik die Rahmenbedingungen mit Blick auf die Nachfrageseite gestaltet. Genau wie beim Strom- und Gasmarkt glauben viele Politiker noch immer, der Volkswirtschaft etwas Gutes zu tun, wenn sie dafür sorgen, dass es der Versicherungswirtschaft und den Banken gut geht. Wie die Bedingungen auf der Nachfrageseite zu gestalten sind, damit es gesamtwirtschaftlich zu einer positiven Entwicklung kommt, wird komplett ausgeblendet.
(...)
Das zweite ist die Transparenz der Informationen von Versicherungen oder Banken. Zum Beispiel weisen einige Banken auf den Kontoauszügen zwei verschiedene Daten bei Geldeingang aus: ein Buchungsdatum und ein Wertstellungsdatum. Unter dem Strich stehen dann etwa 500 Euro auf dem Konto. Die 500 Euro beziehen sich aber auf das Buchungsdatum. Jetzt kann es passieren, dass die 500 Euro noch gar nicht auf dem Konto gutgeschrieben sind. Und wenn man dann das Geld abhebt oder überweist, zahlt man einen hohen Überziehungszins – nur, weil das ganze für den Einzelnen gar nicht transparent ist. Für die Banken ist es natürlich unheimlich lukrativ, dass die Leute ins Minus geraten.
Das gesamte Klage-Instrumentarium müsste im Sinne einer vorsorgenden Wirkung effizienter gemacht werden.
Auch in die zivilrechtlichen Gesetze müsste man stärkere ökonomische Sanktionsinstrumente einbauen, zum Beispiele im Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG). Fälle, in denen gegen das UWG verstoßen wurde, waren bislang eine einzige Sisyphus-Arbeit mit dem Schwerpunkt Abmahnung. Unser UWG lässt sich zurzeit mit der folgenden Geschichte vergleichen: Ein Bankräuber überfällt eine Bank und erbeutet einen Sack Geld. Er wird ertappt und man sagt ihm: Mach das nie wieder, man darf keine Bank ausrauben – aber das Geld darf er behalten."
beim Arbeitslosengeld II unglaubwürdig»
Netzzeitung (28. Juli 2004)
"Die Einführung des Arbeitslosengeldes II sei «kontraproduktiv», sagte VZBV-Chefin Müller der Netzeitung. Einerseits rate die Politik zu vermehrter Altersvorsorge, andererseits gehe sie Langzeitarbeitslosen ans Ersparte.
(....)
Wenn ich eine Gesellschaft will, die sich selber um ihre Sicherung im Alter kümmert, muss ich erst einmal dafür sorgen, dass die Politik die Rahmenbedingungen mit Blick auf die Nachfrageseite gestaltet. Genau wie beim Strom- und Gasmarkt glauben viele Politiker noch immer, der Volkswirtschaft etwas Gutes zu tun, wenn sie dafür sorgen, dass es der Versicherungswirtschaft und den Banken gut geht. Wie die Bedingungen auf der Nachfrageseite zu gestalten sind, damit es gesamtwirtschaftlich zu einer positiven Entwicklung kommt, wird komplett ausgeblendet.
(...)
Das zweite ist die Transparenz der Informationen von Versicherungen oder Banken. Zum Beispiel weisen einige Banken auf den Kontoauszügen zwei verschiedene Daten bei Geldeingang aus: ein Buchungsdatum und ein Wertstellungsdatum. Unter dem Strich stehen dann etwa 500 Euro auf dem Konto. Die 500 Euro beziehen sich aber auf das Buchungsdatum. Jetzt kann es passieren, dass die 500 Euro noch gar nicht auf dem Konto gutgeschrieben sind. Und wenn man dann das Geld abhebt oder überweist, zahlt man einen hohen Überziehungszins – nur, weil das ganze für den Einzelnen gar nicht transparent ist. Für die Banken ist es natürlich unheimlich lukrativ, dass die Leute ins Minus geraten.
Das gesamte Klage-Instrumentarium müsste im Sinne einer vorsorgenden Wirkung effizienter gemacht werden.
Auch in die zivilrechtlichen Gesetze müsste man stärkere ökonomische Sanktionsinstrumente einbauen, zum Beispiele im Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG). Fälle, in denen gegen das UWG verstoßen wurde, waren bislang eine einzige Sisyphus-Arbeit mit dem Schwerpunkt Abmahnung. Unser UWG lässt sich zurzeit mit der folgenden Geschichte vergleichen: Ein Bankräuber überfällt eine Bank und erbeutet einen Sack Geld. Er wird ertappt und man sagt ihm: Mach das nie wieder, man darf keine Bank ausrauben – aber das Geld darf er behalten."
vabanque - am Mittwoch, 28. Juli 2004, 23:50 - Rubrik: Ueber Banken
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Dominik Graf
Von French Connection bis Tatort
Denn sie wissen, wie alles zusammenhängt
Einsam sein und dennoch Teil des Ganzen: Keine andere Filmgattung gibt uns so sehr das Gefühl, bei der Arbeit zu Hause und gleichzeitig auf Entdeckungsreise zu sein. Eine Ermittlung im Genre des Polizeifilms.
Weiterlesen in der Süddeutschen Zeitung , 22.7.2004
Von French Connection bis Tatort
Denn sie wissen, wie alles zusammenhängt
Einsam sein und dennoch Teil des Ganzen: Keine andere Filmgattung gibt uns so sehr das Gefühl, bei der Arbeit zu Hause und gleichzeitig auf Entdeckungsreise zu sein. Eine Ermittlung im Genre des Polizeifilms.
Weiterlesen in der Süddeutschen Zeitung , 22.7.2004
contributor - am Mittwoch, 28. Juli 2004, 10:30 - Rubrik: Bankraub in Film und Fernsehen
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ANNIKA JOERES kommentiert in der ruhr-taz (26.7. 2004) das überaus milde Urteil in einem Vergewaltigungsprozess eines Polizisten:
"Das milde Urteil des Duisburger Landgerichts für den vergewaltigenden Polizisten ist ein Skandal. Für eine Vergewaltigung nicht einen Tag in den Knast zu kommen, ist eine nachträgliche Ohrfeige für das Opfer. Statt sich am Leid der Geschundenen zu orientieren, hat das Gericht Mitleid mit dem Vergewaltiger. Der hat doch tatsächlich - wie gemein - seinen Job verloren und auch während der Gerichtsverhandlung war er gar nicht gut drauf, der Arme.
Dass die Frau allerdings ein Leben lang traumatisiert ist und ihren Job als Polizistin vielleicht ebenfalls nicht mehr ausüben kann, spielte offenbar keine Rolle. Woher kommt das Mitleid mit dem Täter? Niemand käme bei einem Mord oder Banküberfall auf die Idee, die TäterInnen freizusprechen, nur weil sie ihren Beruf verlieren und geständig sind. Deshalb zeigt auch dieser Prozess leider allzu deutlich, dass Sexualstraftaten als kleine Delikte angesehen werden, quasi als Unfall. Er zeigt aber auch, dass speziell Polizisten vor Gericht keine hohen Strafen fürchten müssen."
Weiter im Kommentar
"Das milde Urteil des Duisburger Landgerichts für den vergewaltigenden Polizisten ist ein Skandal. Für eine Vergewaltigung nicht einen Tag in den Knast zu kommen, ist eine nachträgliche Ohrfeige für das Opfer. Statt sich am Leid der Geschundenen zu orientieren, hat das Gericht Mitleid mit dem Vergewaltiger. Der hat doch tatsächlich - wie gemein - seinen Job verloren und auch während der Gerichtsverhandlung war er gar nicht gut drauf, der Arme.
Dass die Frau allerdings ein Leben lang traumatisiert ist und ihren Job als Polizistin vielleicht ebenfalls nicht mehr ausüben kann, spielte offenbar keine Rolle. Woher kommt das Mitleid mit dem Täter? Niemand käme bei einem Mord oder Banküberfall auf die Idee, die TäterInnen freizusprechen, nur weil sie ihren Beruf verlieren und geständig sind. Deshalb zeigt auch dieser Prozess leider allzu deutlich, dass Sexualstraftaten als kleine Delikte angesehen werden, quasi als Unfall. Er zeigt aber auch, dass speziell Polizisten vor Gericht keine hohen Strafen fürchten müssen."
Weiter im Kommentar
contributor - am Montag, 26. Juli 2004, 10:24 - Rubrik: Buergerliches Recht
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