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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
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Rekordverdächtig ist der Coup, den offensichtlich einige Bankräuber in Nordirland zustandegebracht haben. Aber es zeigt sich auch, dass zu so etwas offensichtlich Insiderkenntnisse, eine erhebliche Logistik, professionelles Handeln aber auch fragwürdige brutale Methoden notwendig sind.

Tja und dann wird schon jemand unterwegs sein, der sich die Exklusiv- und Filmrechte zu sichern versuchen wird.

Belfast (AP) Beim bislang größten Bankraub in der Geschichte Nordirlands haben Diebe mehr als 20 Millionen Pfund (rund 30 Millionen Euro) entwendet. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, besetzten die Täter am Sonntag die Wohnhäuser von zwei ranghohen Angestellten der Belfaster Northern Bank und nahmen die Familienangehörigen als Geiseln. Dann zwangen sie die Manager, ihnen nach Geschäftsschluss am Montag den zentralen Tresor aufzuschließen.

Die Behörden wurden nach eigenen Angaben erst sechs Stunden nach vollendeter Tat informiert, nachdem alle Geiseln in Sicherheit waren. Einige von ihnen seien allerdings traumatisiert, erklärte Polizeichef Sam Kincaid. Die Beute fiel deshalb so reichhaltig aus, weil in dem geplünderten Tresor Gelder deponiert waren, die rechtzeitig vor Weihnachten an alle 95 Filialen der Northern Bank verteilt werden sollten. Kincaid sprach von einer beachtlichen Summe, die vermutlich mehr als 20 Millionen Pfund betragen könnte.

Zu möglichen Tätern wollte sich die Polizei zunächst nicht äußern. Es sei viel zu früh festzustellen, ob sie im Milieu der gewöhnlichen Kriminellen oder bei den paramilitärischen Gruppen der britischen Provinz zu suchen seien, erklärte Kincaid. In der Vergangenheit hat vor allem die anti-britische Untergrundorganisation Irisch-Republikanische Armee (IRA) mehrfach Banküberfälle verübt.

Am 21.12. 2004 via Yahoo

Beim Handelsblatt (21.12.2004) erfahren wir noch etwas mehr und es wird eine historische Einordnung vorgenommen. Tenor: Ein Spitzenplatz, aber kein neuer Rekord:

"Die unbekannten Geldknacker befanden sich nach Angaben der Polizei am Dienstag auf der Flucht. Weder die Bank noch die Ermittler wollten die genaue Höhe der Beute bekannt geben, sondern nannten die Summe nur „bedeutend“ und erheblich“. Die Schätzungen lagen aber zwischen etwa 28 und 42 Millionen Euro. Die Northern Bank hat mit ihren 95 Filialen einen Marktanteil von 30 Prozent in Nordirland.

Um den bedeutendsten Raub in Großbritannien handelt es sich allerdings bei weitem nicht, selbst wenn sich die höchste Schätzzahl bewahrheiten sollte. Zwar waren es beim großen Postzug-Raub von 1963 nach heutiger Umrechnung „nur“ 14,8 Millionen Euro. Im Jahr 1982 fielen Kriminellen jedoch mehrere 100 Millionen Euro in die Hände, als sie in London Schließfacher ausräumten. Und 1990 wurde der bisherige „Spitzenwert“ für das Vereinigte Königreich erreicht, als Gangster in London Wertpapiere für 413 Millionen Euro stahlen."

300 % Steigerung in der Slowakei

Es sei noch ein Interview mit Herwig Haidinger, Direktor des österreichischen Bundeskriminalamtes, über Prävention, Strategien und mehr Überwachung in der "Die Presse" (22.11.2004) nachgetragen:

"Die Presse: In Wien wurde in den vergangenen Tagen beinahe täglich eine Bank ausgeraubt. Die Zahl der Überfälle wird heuer wieder einen negativen Höhepunkt erreichen. Gibt es eine schlüssige Erklärung dafür, dass gerade in Wien Bankräuber so leichtes Spiel haben?

Herwig Haidinger: Es ist wie so vieles in Österreich: Die zentrale geografische Lage unseres Landes, die uns einerseits sehr viele Vorteile bringt, uns anderseits aber auch zum Ziel für kriminell organisierte Banden aus dem Osten macht. Die Situation Österreichs ist eine andere als in jenen Staaten, die weiter von der EU-Außengrenze entfernt sind. Vergleicht man beispielsweise die Situation mit der Slowakei, ist festzustellen, dass dort die Banküberfälle heuer im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 300 % zugenommen haben.

Haidinger: Das Bundeskriminalamt hat die Banküberfälle der letzten 30 Jahre - insgesamt 2042 einzelne Delikte - ausgewertet und analysiert. Dabei haben wir konkrete Ähnlichkeiten beim Vorgehen der Bankräuber und Häufungspunkte sowie Häufigkeitszeiten herausgefiltert. Diese Ergebnisse sind die Basis für unsere Bekämpfungsstrategien.

Die Presse: Banken in Wien werden oft von drei-, vier- oder mehrköpfigen Banden überfallen: Wie kann man diesen Profis - meist aus Südamerika oder Osteuropa - zu Leibe rücken?

Haidinger: Grundsätzlich überwiegen bei Banküberfällen die Einzeltäter, aber es gibt auch organisierte Banden. Bei jener südamerikanischen Tätergruppe, die Überfälle begangen hat, ist es dem Kriminalamt in Wien gelungen, die Identität der Verdächtigen zu ermitteln; eine weltweite Interpol-Fahndung ist eingeleitet. Bei Einzeltätern handelt es sich zumeist um Menschen, die in ihrer Verzweiflung einen Banküberfall als einzige Möglichkeit sehen, an Geld zu kommen. Die Raubbeute ist gering.

Haidinger: Das Bundeskriminalamt erstellt seit Juni 2003 gemeinsam mit den Sicherheitsverantwortlichen aller Bundesländer gezielte regionale Strategien zur Bekämpfung der Kriminalität. (...) Während wir zu Beginn dieses Jahres Zuwächse bei der Kriminalität im zweistelligen Prozentbereich gehabt haben, sehen wir durch die jüngste Auswertung, dass die Kriminalität allgemein zurückgegangen ist.

Die Presse: Aber nicht bei Banküberfällen . . .

Haidinger: Das trifft für Banküberfälle nicht zu, deshalb habe ich hier konkrete Maßnahmen eingefordert.

Neigt der Delmenhorster Faschingsprinz zu Bankräubern?

"Bleibt die Frage, was denn die „neue Faschingsprinzessin“ und ihr Prinz im Februar für ein Kostüm tragen werden. „Kein Wort“, gibt sich die Prinzessin verschlossen, während Prinz Thomas angeblich noch zwischen „Bankräuber“ und „Werder-Trikot“ wählen will."

Die ganze Narretei im Delmenhorster Kreisblatt (18.12.2004)

Glück auf!

Bankraub für Fußballer "eher ungewöhnlich"?

Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ, 17.12.2004) hält den Bankraub eines Fußballer für eher ungewöhnlich. Wir kennen allerdings eine Häufung für Fußball- und Eishockeytorwarte.

Nach Bankraub des Sohnes gesteht Vater im eigenen Prozess

"Seinem Sohn, dem wegen versuchten Bankraubs inhaftierten Ex-Torwart des Oberligisten TSG Sprockhövel, wollte er helfen. Deshalb legte Peter Kurz (42) im eigenen Prozess vor der XVII. Essener Strafkammer ein Geständnis ab. So sorgte er für ein schnelles Ende im Verfahren gegen ein auf Autodiebstahl spezialisiertes Trio.

"Schreiben Sie ruhig, ich fühle mich schuldig für den Jungen", sagte Peter Kurz gestern zur Hattinger Zeitung, nachdem er zu drei Jahren Haft verurteilt worden war. Er selbst war im Juni verhaftet worden, weil er laut Anklage gemeinsam mit dem Marler Heinrich B. (52) und dem Bochumer Frank M. (34) mehrere neuwertige Autos gestohlen und mit neuer Fahrgestellnummer weiterverkauft hatte.
(...)
Einen Tag vor Prozessauftakt war aber der Sohn von Peter Kurz nach einem gescheiterten Banküberfall in Reken ebenfalls in Untersuchungshaft gekommen. Dabei stand der 21-jährige Pascal Kurz vor einer hoffnungsvollen Karriere als Fußballprofi. Bei Rot-Weiß Essen war er der dritte Torwart, als die Mannschaft noch in der Regionalliga spielte. Jetzt stand er beim Viertligisten Sprockhövel zwischen den Pfosten, hatte noch alle Chancen auf Fortsetzung seiner Karriere.

Den für einen Fußballer eher ungewöhnlichen Banküberfall begründete der Verteidiger von Pascal Kurz mit einer Kurzschlussreaktion, weil der Papa plötzlich arbeitsunfähig geworden sei. So falsch lag er mit dieser Formulierung nicht angesichts der U-Haft für den Vater ab Juni 04."

Arbeitskreis für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Historischen
Kommission für Niedersachsen und Bremen,

Sitzung am Samstag, 12. März 2005, in Hannover: "Soziale Praxis des Kredits"

Deadline: 15.01.2005

Es mangelt nicht an Untersuchungen zur Geschichte von Kreditinstituten unterschiedlicher Art. Diese Sitzung soll weniger der Institutionengeschichte als den Praktiken des Kredits gewidmet sein.

Auch bleibt der Blick nicht auf spezialisierte Kreditunternehmen beschränkt, sondern es werden alltäglichere Kreditgeber und -nehmer einbezogen. Ausserdem geht es darum, den Kredit nicht ausschliesslich in einer i.e.S. wirtschaftsgeschichtlichen Perspektive zu betrachten, sondern die sozialen und kulturellen Kontexte zu berücksichtigen: "Kredit" beruhte in früheren Jahrhunderten weithin auf persönlichem Vertrauen und war eingebettet in familial-verwandtschaftliche, klientelistische oder religiöse Netze.

Erwünscht sind Beiträge – in Form von Kurzreferaten – zu verschiedenen Perioden, vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. Vorwiegend sollen Niedersachsen und Bremen behandelt werden. Darüber hinaus sind einzelne Beiträge zu grundsätzlichen und methodischen Fragen oder zu benachbarten Regionen willkommen.

Angebote für Kurzreferate mit Arbeitstitel und abstract (nicht mehr als eine halbe Seite) schicken Sie bitte bis zum 15. Januar 2005 an

Prof. Dr. Jürgen Schlumbohm
Max-Planck-Institut für Geschichte
Postfach 2833
37018 Göttingen
Fax: 0551-4956170
e-mail: schlumbohm@mpi-g.gwdg.de
Homepage

Das Hamburger Abendblatt (15.12. 2004) weiss zu berichten:

Nach Rekord-Ansturm der Lottospieler: Jackpot geknackt?

"Münster - Deutschland einig Lottoland. Noch nie haben die Tipper so viel Geld eingesetzt wie an diesem Sonnabend: 113 Millionen Euro! Damit hat der Jackpot wie erwartet die zehn Jahre alte Rekord-Marke überboten und ist mit mindestens 21,6 Millionen Euro gefüllt. Das bestätigte WestLotto-Sprecher Elmar Bamfaste.

Die genaue Gewinnsumme stand gestern aber noch nicht fest. Ob der Jackpot geknackt wurde, erfahren die Lottospieler heute vormittag. Über das Gedränge in vielen Lottoläden sagte Bamfaste: "Solch einen Ansturm haben wir seit Jahren nicht erlebt. Vor den Terminals standen lange Schlangen."


Jetzt wissen wir es wieder:
Es gibt in Deutschland mehr Lottospieler als Bankräuber

Interessant ist allerdings die sprachliche Anleihe, die das Rennen um den Jackpot symbolisch im Bankraub-Kontext ansiedelt. Das Hamburger Abendblatt weiss aber auch, wie aussichtslos das ganze Unterfangen ist:

"Die Wahrscheinlichkeit, wenigstens die sechs Richtigen zu treffen, liegt bei etwa 1 zu 14 Millionen. Noch unwahrscheinlicher wird ein Volltreffer mit sechs Richtigen und der Superzahl: Hier stehen die Chancen sogar nur bei 1 zu 140 Millionen. Zum Vergleich: Von einem Blitz getroffen zu werden, ist 20mal wahrscheinlicher, Fünflinge zu bekommen, ist 56mal wahrscheinlicher und einen Flugzeugabsturz zu überleben, ist 63mal wahrscheinlicher."

Die Invasion der greisen Ganoven

"Alarmierende Statistik des LKA: Zahl der Tatverdächtigen nahm in neun Jahren um 48,2 Prozent zu"

so titelt der Kölner Express (7.12.2004)

Dann werden die sattsamm bekannten Oma- und Opa-Überfälle erwähnt und schließlich behauptet: "Die „greisen Ganoven“ sind auf dem Vormarsch." Dann liefert das LKA NRW die benötigten Zahlen zur Schlagzeile zur "Seniorenkriminalität", die sich aber zumeist auf andere als auf Bankraub-Delikte bezieht:

"Beim Landeskriminalamt hat man die Seniorenkriminalität untersucht und ist zu erschreckenden Ergebnissen gekommen: „Die Anzahl der Tatverdächtigen ab 60 Jahren stieg im Zeitraum 1994 bis 2003 von 20 281 auf 30 048 – also um 48,2 Prozent“, heißt es in der Untersuchung.

Die Taten sind meist weniger spektakulär als bei den Bankräubern: „Die Tatverdächtigen über 60 treten meist mit Diebstahlsdelikten in Erscheinung – 2003 waren es landesweit 14 452“, hat das LKA festgestellt.

„Beträchtliche Anstiege wurden bei Vermögens- und Fälschungsdelikten (1994: 1834; 2003: 4059) sowie Körperverletzungen (1994: 1481; 2003: 4021) verzeichnet.“

(...)

Wie ist der enorme Anstieg der Seniorenkriminalität zu erklären? „Bei den Eigentumsdelikten hat es sicher nur zum Teil damit zu tun, dass es den Rentnern heute finanziell nicht so gut geht“, meint Diplompsychologin Suzan Ergün.

„Sicher spielt auch die zunehmende Vereinsamung der alten Menschen eine Rolle. Und bei Altersdemenz wird auch häufig Hemmungslosigkeit bis hin zu asozialem Verhalten beobachtet."


Wie wäre es denn mit asozialen gesellschaftlichen Existenzbedingungen ...

17_20_bi_bankraubDas Deutsche Strumpfmuseum widmet sich des männlichen Umgangs mit weiblichen Feinstrumpfhosen:

"Bis Ende der 1990er Jahre dienten Feinstrumpfhosen Männern allenfalls zum Bankraub."

Bild:
Die beiden Geschäftsführer (Jörg Bahner und Karl-Heinz Noack) des Lauinger Feinstrumpfherstellers Bi werben als Bankräuber-Models für ihr Produkt.

Weitere Abbildungen beim Online-Auftritt des Museums

Banküberfälle:
"Kunden wollen Sicherheit"
meint Die Wiener Tageszeitung, Die Presse (30.11.2004) und konstatiert einen "schwierigen Spagat", wonach sich immer mehr Banken Wachdienste leisten, aber keinesweg den Anschein, ein Hochsicherheitsbunker zu sein, vermitteln wollen. Außerdem rechnet die Wiener Polizei "in den nächsten Wochen mit weiteren Überfällen: 'Vorweihnachtszeit, Stress für Bankräuber'".

"Private Wachdienste stehen derzeit im Vorweihnachts-Stress: Sie werden immer öfter von Banken zur Sicherung angefordert. Erste, Bank Austria und Raiffeisen setzen in den Wochen vor Weihnachten verstärkt auf die sichtbare Präsenz von Sicherheitsdiensten. "Auftraggeber aus dem Bankenbereich strapazieren uns derzeit extrem stark", bestätigt Securitas-Geschäftsführer Martin Wiesinger. Group 4 Falck-Vorstand Stephan Landrock: "Die Nachfrage von Banken an unseren Dienstleistungen ist zur Zeit hoch.

Allerdings gilt es hier, einen Spagat zu schaffen: Zu martialisch darf das Ganze nicht aussehen. "Wir wollen den Leuten ja nicht suggerieren, dass in der Filiale gleich ein Armageddon bevorsteht. Unsere Kunden wollen Sicherheit, aber keine Festung", meint Dieter Pietschmann von der Raiffeisenlandesbank Wien-Niederösterreich.

Landrock berichtet, dass manche Auftraggeber daher Wert darauf legen, dass ihr Sicherheitspersonal die Bank in Zivilkleidung überwacht. Für den Kunden soll der Anschein eines Hochsicherheitsbunkers vermieden werden. Securitas-Vorstand Wiesinger erklärt, seine Mitarbeiter stehen in Uniformen in den Banken: "Unsere Kleidung ist sehr dezent, von einem Kampfanzug weit entfernt."

Was sowohl Wiesinger als auch Landrock feststellen: Der Wunsch der Banken nach privatem Überwachungspersonal komme meist nach einer Überfallserie oder in der Vorweihnachtszeit. "Das ist natürlich auch eine Kostenfrage, aber jede Filiale von der Öffnung bis zur Schließung überwachen zu lassen, ist nicht unsere Philosophie", meint Pietschmann.

Sicherheitsschleusen, wie sie in Geldinstituten in Italien aber auch Spanien üblich sind, werden übrigens von den Banken einhellig abgelehnt: "Zu martialisch, zu abschreckend für den Kunden", heißt es dazu etwa beim Sparkassenverband.

Räuber nach wilder Verfolgung geschnappt

"Fast kein Tag ohne Banküberfall: Auch am Montagmorgen wurde in Wien eine Bank überfallen. Drei Täter schlugen einen Kassierer nieder und flüchteten mit einer sehr hohen Geldmenge. Nach einer wilden Verfolgungsjagd wurden die Männer geschnappt, ihr Wagen und die Beute sichergestellt."
Weiter in der Kronenzeitung (29.11.2004), die die Verhaftung der Täter photographisch dokumentiert.

Nach Bankraub 61 Privater Wächter vor Bank im Pressezentrum

Nach dem 61., überaus spektakulären, Banküberfall in Wien hofft die Polizei nun über das Fluchtauto eine heiße Spur zu den vier skrupellosen Verbrechern zu finden. Und das Bankinstitut setzt mittlerweile auf private Sicherheitskräfte: seit dem Raub überwacht ein „Security-Mann“ die Filiale im Pressezentrum.
Bei den vier flüchtigen Bankräubern, die - wie berichtet - mit Postile und Messer die Angestellten und Kunden in Schach hielten, dürfte es sich um Russen handeln. Jetzt setzt man auf die Fotos aus der Alarmkamera und auf den Fluchtwagen. Denn vermutlich handelt es sich bei dem gesuchten Pkw um einen bordeauxroten Fiat Croma, der in der Nacht zum Mittwoch im 11. Wieder Bezirk gestohlen wurde.


Die Kronenzeitung beklagt am 28.11. 2004:
"Die geschockten Opfer des 61. (!) Bankraubs in diesem Jahr müssen schon wieder ihren Dienst versehen. Und können über die dummen Scherze mancher Kunden, die über den Überfall witzeln, gar nicht lachen."

"Fast kein Tag ohne Banküberfall: Auch am Montagmorgen wurde in Wien eine Bank überfallen. Drei Täter schlugen einen Kassierer nieder und flüchteten mit einer sehr hohen Geldmenge. Nach einer wilden Verfolgungsjagd wurden die Männer geschnappt, ihr Wagen und die Beute sichergestellt."
Kronenzeitung (25.11. 2004)

Westfälische Forschungen 54 (2004)
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Themenschwerpunkt (hg. von Barbara Krug-Richter und Herbert Reinke):
Von rechten und unrechten Taten. Zur Kriminalitätsgeschichte Westfalens von der Frühen Neuzeit bis zum 20. Jahrhundert


Die Historische Kriminalitätsforschung zählt seit den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts zu den boomenden Themenbereichen der sozial- und kulturhistorischen Forschung in Deutschland. Historische Kriminalitätsforschung untersucht abweichendes Verhalten im Spannungsfeld von Normen, Instanzen und Medien sozialer Kontrolle. Im Unterschied zu älteren rechtsgeschichtlichen Forschungen rücken in der modernen historischen Kriminalitätsforschung auch die gesellschaftlichen Konstruktionsprozesse von Devianz und Kriminalität in ihren historischen und kulturellen Bezügen ins Blickfeld. Kriminalitätsgeschichte fungiert somit zugleich als Sonde, die es erlaubt, gesellschaftliche und politische Verhältnisse zu analysieren. Der von Barbara Krug-Richter und Herbert Reinke betreute Themenschwerpunkt setzt sich zum Ziel, die Geschichte der Kriminalität in Westfalen von der Frühen Neuzeit bis in die 1970er Jahre - auch - als Geschichte der gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse zu deuten. Neben Beiträgen zur Delinquenz einzelner gesellschaftlicher Gruppen (u.a. Studenten, Adel, Bauern und
ländliche Unterschichten, Rocker) stehen solche, die bestimmte Delikte in den Blick nehmen (Gewalt, Diebstahl, Sexualdelikte, Schmuggel etc.).

Barbara Krug-Richter:
Von rechten und unrechten Taten: Eine Einführung, S. 1-17

Erika Münster-Schröer:
„Vort sullen wir roiff ind brandt ... weren mit unser gantzer macht“ - Brand und Mordbrand: Regionale Befunde und Überlegungen zur Deutung, S. 19-37

Margarete Wittke:
Vollzug und Androhung von Geldstrafen - Die pekuniäre Strafpraxis in der Stadt Warendorf und im Kirchspiel Füchtorf um 1600, S. 39-55

Arnold Beuke:
Diebe im Münsterland. Pferdediebstahl und andere
Beschaffungskriminalität vor und während des Dreißigjährigen Krieges, S. 57-98

Christine Schmidt:
„Sind Christ und Jude eher Christ und Jude, als Mensch?“ - Jüdische
Delinquenz im Fürstbistum Münster während der Frühen Neuzeit, S. 99-120

Barbara Krug-Richter:
„Mordsache“ Canstein 1677 - Formen und Kontexte adliger Konfliktkultur im frühneuzeitlichen Westfalen, S. 121-143

Marian Füssel:
Devianz als Norm? Studentische Gewalt und akademische Freiheit in Köln im 17. und 18. Jahrhundert, S. 145-166

Jutta Nowosadtko:
Der Militärdienst als Räuberschule? Anmerkungen zu einer verbreiteten Argumentationsfigur der historischen Kriminalitätsforschung, S. 167-175

Urte Evert:
Fußspuren, Blut und Samenflecken. Polizeiliche Ermittlungsarbeit am
Beispiel eines Sexualmordes im Münsterland des späten 19. Jahrhunderts, S. 177-207

Uwe Fraunholz:
Verkehrssünder, Attentäter und Denunzianten. Anti-automobile Gewalt und polizeiliche Aufsicht über den Straßenverkehr in Westfalen während des Kaiserreichs, S. 209-226

Gerburg Harenbrock:
„... vielleicht etwas illegal, aber eigentlich machten das alle“:
Kriminalität in Münster nach 1945, S. 227-263

Klaus Weinhauer:
Jugendsubkulturen und Polizei in Ostwestfalen in den 1960/70er Jahren, S. 265-277



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Westfälische Forschungen. Münster: Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung. ISBN 3-402-09233-6; ISSN 3-402

Geschäftsführende Redaktion:
Thomas Küster

Dr. Thomas Küster
Westfälisches Institut für Regionalgeschichte
Warendorfer Str. 14
D-48145 Münster
Tel. 0251-591 5703
Fax 0251-591 3282

Homepage <http://www.wir-muenster.de>

Weitere Informationen zu dieser Zeitschrift
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/zeitschriften/id=200>

Ein gegenüber dem anekdotischen Artikel über "Che und das Geld" substantielles Interview findet sich im Neuen Deutschland (27.11.2004) mit Burkhard Schröder über „Die Ränder – ein Symptom für die Mitte“, indem der Journalist, der seit Jahren die Neonazi-Szene beobachtet, sich über jenen Diskurs auslässt, der nirgends geführt wird. Nämlich dass eigentlich nicht die Nazis das Problem sind, sondern jene politische Mitte, die im hegemonialen politischen Diskurs das Gute repräsentiert. Dabei gelingt ihm in wenigen Sätzen und unter Rekurs auf den hier schon häufiger verhandelten Brechtspruch zum Bankeinbruch eine erhellende Analyse gesellschaftlicher Diskursverhältnisse.

„Die Ränder sind ein Symptom der Mitte, und man sollte sich nicht über den Spiegel aufregen, der einem etwas Hässliches zeigt, sondern über sich selbst. Deshalb sage ich auch: Zum Glück haben wir die NPD, die uns zeigt, wie die Mitte ist. Der demokratische Konsens der Mitte ist brüchig, die Ränder bröckeln ab. Der diskursive Mainstream der Gesellschaft weigert sich, die eigentlichen Probleme anzusprechen. Das sind nicht die wirtschaftlichen Probleme, nicht Hartz IV! Die Kernfrage ist: Wie gehen wir mit Einwanderern um? Wie verändern die unsere Gesellschaft, und wer ist Teil der deutschen Nation? Und wenn ich – boshaft wie ich bin – mit Schönbohm darüber redete und das Kleingedruckt bei ihm zu Vorschein käme, dann ist der Unterschied zur NPD nur noch marginal.“

In diesem Zusammenhang äußert er sich auch über den Gewaltdiskurs im Hinblick auf linke Gegenkulturen, wonach im Osten die Pfaffen die Diskussion dominieren. Dabei äußert er sich im wesentlichen positiv über das „Räuber- und Gendarm-Antifa“-Spiel; sieht es aber im wesentlichen als politischen Initiationsritus und damit kann man übereinstimmen. Bloss sollte das jemand den Kids auch ab und an sagen. Dann kommt aber jene Argumentation, die ihn als jemanden ausweist, der im Gegensatz zu diesem vorherschenden Betroffenheitsgestus wirklich zu denken in der Lage ist, wenn er den Gewaltdiskurs im Habitus der Mittelklasse verortet (und wir erlauben uns dabei ganz im Sinne von Burks Schröder auch auf Bourdieu zu verweisen, der im Zusammenhang mit Fußballfans darauf hingewiesen hat, in welcher Weise die angebliche Abscheu vor Gewalt einem Klassenhabitus entspricht, der im übrigen ganz ähnlich argumentiert):

Und dann sind wir auch bei dem Thema angelangt, warum das Interview in diesem Blog verhandelt wird:

„Der Gewaltdiskurs ist typisch für die Mittelschichten. Sie haben den sozialen Aufstieg erreicht, weil sie die Regeln und Konventionen der Gesellschaft verinnerlicht haben. Die botschaft der sozialen Aufsteiger an die Herrschenden war immer: Bitte haltet Euch an die Regeln, die uns unsere kleinen Privilegien sichern. Und denen, die von unten drängeln. Akzeptiert die Regeln, sonstn könnten wir absteigen. Wer wirklich Macht hat, interessiert sich für den 'Keine Gewalt'-Diskurs überhaupt nicht. Da zitiere ich Bertolt Brecht: Was ist der Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank? Und wenn die Bundeswehr am Hindukuswch die Demokratie verteidigt, dann muss ich fragen, was hat das jetzt mit 'keine Gewalt' zu tun?. Es geht immer darum, dass ich definieren darf, wer die Bösen sind und dann schlage ich drauf.“

Insofern zeigt auch diese Verwendung des Brechtspruchs, in welcher Weise die Definition von kriminellem Handeln und Devianz von Macht und Hegemonie abhängig ist.

Etwas zweites ist dann allerdings, inwiefern sich diese Militanzrituale gerade im Kontext dieses ideologischen und habituellen Gemengelages auf dem politischen Feld nicht tatsächlich ein Faktor des hegemonialen Diskurses darstellt, der den Initiationsritus zwar nicht entwertet, in realiter aber dennoch kontraproduktiv erscheinen lässt. Wobei es nicht darum geht, dass linke Subkulturen – gerade im Osten - sich nicht wehren dürfen oder müssen, sondern nur darum immer wieder darauf einzuwirken, dass erkannt werden kann, dass das Notwehr ist und kein Selbstzweck und auch keine politische Strategie sein kann.


Glückwunsch zu diesem Interview, Burks!

„Ein Banker, der den Mammon verachtete“

che_sign_klein„Che und das Geld – Vor 45 Jahren wurde Ernesto Guevara Präsident der Nationalbank von Kuba:

Im einstigen SED-Organ und heutiger PDS-Parteizeitung „Neues Deutschland“ (27.11.2004) finden wir in der Samstagsausgabe einen Artikel von Hans-Volkmar Gaitzsch über Che Guevaras Zeit als Präsident der Nationalbank von Kuba, zu dem er am 26.11. 1959 ernannt wurde. Um die Ernennung herum gibt es eine Anekdote, die vor allem auf die Zufälligkeit derselben verweisen soll, von der aber auch niemand wirklich sagen kann, ob sie sich so zugetragen hat. Der Beitrag des Historikers und Numismatikers, der bereits eine Broschüre über „Das Geld des Che“ publizierte und von dem ein Buchmanuskript in Arbeit ist, thematisiert die Widersprüche einer Revolution bzw. eines Revolutionärs, der eigentlich das Geld abschaffen will und nunmehr in die Situation geraten ist, dasselbe zu verwalten. Der Artikel ist aber auch angereichert mit all jenen Geschichten, wie Che die Bankverwaltung umkrempelte und natürlich über seinen unbeugsamen Arbeitswillen und seine naiven Vorstellungen über den neuen Menschen, der von seinem Idealismus auf den anderer schloss. Inwiefern das denunziatorisch gemeint ist bzw. denunziatorisch wirkt, kann hier nicht diskutiert werden.

„Wie Sie alle wissen, bin ich gebürtiger Argentiner, von Beruf Arzt, zur Zeit jedoch in Ausübunge meiner revolutionären Pflicht Präsident der Nationalbank Kubas.“ (Che Guevara, Januar 1960)

Das eigentlich interessierende Thema, in welcher Weise Ernesto Che Guevara seine widersprüchliche Lage versuchte zu meistern, wird nicht thematisiert. Ist es doch in der Tat ein Problem für jedes Projekt gesellschaftlicher Umwälzung mit den Zwängen der von der früheren Gesellschaft übernommenen Rahmenbedingungen zu umzugehen. Das alles bleibt anekdotisch und thematisiert allenfalls seine Versuche, etwas in selbstironischer Weise und auf symbolische Weise Veränderungen zu inszenieren. Substantielle Möglichkeiten bestanden vermutlich auch nur wenige und so wird das Thema auf dieser Ebene verhandelt. Vielleicht waren eben diese Formen der Revolution mit militärischer Machteroberung schon 1950/60 schon damals ein Anachronismus und spätestens zu diesem Zeitpunkt wurden die Akteure mit dieser Widersprüchlichkeit konfrontiert. Das Geldsystem konnte eben auch diesem Wege nicht wirklich revolutioniert werden. Aber dieser Streit mit den Parteikommunisten ist ja schon etwas älter und vom "Neuen Deutschland" ist nicht wirklich zu erwarten gewesen zu weiterführenden Einsichten beizutragen.

Auf der Webpage von Vabanque findet sich ein Artikel aus der taz (9.11.2000)
von TOBIAS NAGL ("Zürich im Herbst"). Darin heißt es u.a.

"Die Hamburger Filmemacherin Margit Czenki
wurde in der Schweiz verhaftet

Im April 1971 überfiel Margit Czenki zusammen
mit Rolf Heißler, Roland Otto und Karl-Heinz
Roth die Münchner Hypotheken- und
Wechselbank."


Ein genauer aufmerksamer Leser machte uns darauf aufmerksam:
Es war aber nicht Karl-Heinz Roth, der bekanntermaßen auch mit Otto und Heißler in Verbindung war und bei einer Schießerei am 9.5.75 schwer verwundet wurde, sondern Karl-Heinz Kuhn, wie sich an anderer Stelle im Buch "Va Banque" selbst nachlesen lässt.

DALLAS. Der als "ältester Bankräuber der USA" bekannt gewordene J. L. Hunter "Red" Rountree ist tot. Er starb bereits am 12. Oktober im Alter von 92 Jahren, wie ein Sprecher eines Krankenhauses für Häftlinge in Springfield im US-Staat Missouri bestätigte. Rountree sei dort kurz nach seiner Verurteilung im Januar wegen eines Bankraubs in Abilene, Texas, eingeliefert worden. Rountree hatte erst mit 86 Jahren die erste Bank überfallen. In einem Interview sagte er, der Kassierer bei dem Überfall in Abilene habe ihn gefragt: "Soll das ein Witz sein?" Er habe aber dennoch die Anweisungen befolgt. Rountree wurde später verhaftet und zu zwölfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. "Sie wollen wissen, warum ich Banken überfalle?", fragte Rountree in dem Interview. "Es macht Spaß. Ich fühle mich gut dabei, furchtbar gut."
taz, 26.11. 2004

Der Rest der AP-Meldung findet sich bei Yahoo (23.11. 2004):
"Geboren am 11. Dezember 1911 bei Brownsville in Texas machte er zunächst ein Vermögen mit der in Houston gegründeten Firma Rountree Machinery. Etwa ein Jahr nach dem Tod seiner Frau 1986 heiratete der damals 76-Jährige eine 31-jährige Frau. Er gab nach eigenen Angaben eine halbe Million Dollar für Drogenentzugsprogramme für seine junge Frau aus. 1998 überfiel er dann in Biloxi, Missouri, seine erste Bank, wurde verhaftet und zu drei Jahren auf Bewährung verurteilt. Ein Jahr später überfiel er eine Bank in Pensacola, Florida. Diesmal wurde er zu drei Jahren ohne Bewährung verurteilt. 2002 wurde er aus der Haft entlassen und im August 2003 überfiel er die Bank in Abilene.

Rountree wurde nach Angaben eines Gefängnissprechers auf einem Friedhof bei Springfield beerdigt."

Pacal Kurz, der Torwart des Oberliga-Fußballvereins TSG Sprockhövel wird des Bankraubs verdächtigt:


"Kurz, der in Marl wohnt, wird ein versuchter Banküberfall im Kreis Borken zur Last gelegt. Nach einem Bericht der Polizei hatte ein 21-Jähriger aus Marl am 10. November maskiert mit einer Stoffmaske mit Sehschlitzen und einer Pistole im Anschlag die Sparkasse Westmünsterland betreten und Geld verlangt. Da die bedrohten beiden Sparkassenangestellten jedoch in den hinteren Bereich der Bank flüchten konnten, zog der Täter ohne Beute wieder ab."


Offensichtlich kann so ein gescheiterter Banküberfall leistungsfördernd sein:

"Dem Torwart, der zwischen Tat und Festnahme beim 1:0 gegen Schermbeck eines seiner besten Spiele für die TSG absolviert hat, drohen nun mehrere Jahre Haft."
(Westfälische Rundschau, 25.11. 2004)

Na ja, und dann das übliche. Kein Mensch kann es fassen, was ja nur mal wieder die Erkenntnis bestätigt: Verdächtig sind wir alle!

"Leumund und Lebensdaten des 21-Jährigen aus Marl passen so gar nicht zur Geschichte, mit der der Torwart den Ermittlern der Kriminalpolizei jetzt ins Netz gegangen ist. Der Vorsitzende der TSG-Fußballabteilung nennt ihn einen "sympathischen Kerl", der Trainer schwärmt von ihm als "Super-Torwart", die Mitspieler sind sprachlos."
(Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 25.11. 2004)

Und jetzt:
"Die Oberliga-Fußballer der TSG Sprockhövel müssen zurzeit einiges wegstecken - während der Woche den Wirbel um Ex-Torwart Pascal Kurz und am gestrigen Sonntag die 0:2-Niederlage gegen SF Lotte."

So langsam fällt die Affinität zwischen Torhütern und Bankraub doch ins Auge. Wir erinnern uns: Auch René Vignal stand im Fußballtor und avancierte zum Bankräuber.
Der Eishockey-Torwart Attila Ambrus (32) vom Drittligisten Ujpest Budapest hat bei 20 Bank- und Postüberfällen binnen sechs Jahren (1993 und 1999) umgerechnet rund eine Million Mark erbeutet.

"Auf gut Deutsch: Coup
Was ist ein Coup? Da sprechen die Lexika von einem kühn bis geradezu frech angelegten, überraschend durchgeführten und jedenfalls erfolgreichen Unternehmen: Ein Coup, der fehlschlägt, ist ein Coup gewesen. Der Gott des grossen Coups ist der so ingeniös diebische wie ingeniös erfinderische Hermes: Ein Banküberfall mit Millionenbeute ist ein Coup so gut wie eine Bankenfusion mit Millionengewinn. Aber was reden wir da von Millionen? Eigentlich ist ein Coup eine Ohrfeige."


meint jedenfalls Klaus Bartels. Die Kolumne ist gleichermaßen abgedruckt in: «Internet à la Scipio. Neue Streiflichter aus der Antike»:

Klappentext: "Über drei Jahrzehnte hinweg, seit 1972, ist die Rubrik "Streiflichter aus der Antike" regelmäßig vierzehntäglich in der "Neuen Zürcher Zeitung" erschienen. Diese jüngste, fünfte Sammlung vereinigt wiederum siebzig ausgewählte Kolumnen zu einem lebensvollen, farbenreichen Spektrum."

Ganovenglück:
Beim größten Raub, den Großbritannien je erlebt hat, erbeuten sechs Männer in einer Lagerhalle in London Heathrow 6.800 Goldbarren im Wert von mehr als 104 Millionen Mark und entkommen zunächst unerkannt.

"Brutaler Banküberfall: ein Täter tot"

Polizist mit Bauchdurchschuss im Krankenhaus

Zwei als Weihnachtsmänner verkleidete Bankräuber haben sich in Ratingen bei Düsseldorf eine Schießerei mit der Polizei geliefert. Einer der mehrfach vorbestraften Gewaltverbrecher starb noch am Tatort, der zweite lag am Freitag mit mehreren Schusswunden in einem künstlichen Koma. Ein zunächst durch einen Bauchschuss lebensgefährlich verletzter Polizist konnte mit einer Notoperation gerettet werden. Sein Zustand war am Freitag stabil, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft.
(...)
Die Lebensgefährtin des verletzten Bankräubers will von den kriminellen Plänen ihres Freundes nichts gewusst haben. Sie habe die beiden Männer in dem Glauben nach Ratingen gebracht, dass sie in ihren roten Kostümen für einen Auftritt bei einer Weihnachtsfeier gebucht gewesen seien."

Soweit die Meldung bei N24 (27.11.2004)
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Der Stern (26.11. 2004) berichtet auf der Grundlage derselben dpa-Meldung noch etwas ausführlicher über den :

Banküberfall:
"Weihnachtsmänner" in Wild-West-Manier
Tödliche Schießerei in Ratingen: "besondere Brutalität der Gangster"

Zufällig beobachteten zwei Polizisten in Ratingen "Weihnachtsmänner" beim Banküberfall. Als die Räuber aus der Filiale stürmen, eröffnet einer das Feuer und verletzt einen Beamten schwer. Der schafft es noch zurückzuschießen.


Angesichts dieser Blutlachen und Opfer fragt man sich dann doch, ob es nicht besser gewesen wäre, an diesem Tag nicht das Gesetz durchzusetzen. Aber sowas gibt es in Deutschland ja nicht ...

Anscheinend verdichten sich die Indizien und Beweise laut SWR, so dass der Bäcker von Siegelsbach demnächst angeklagt werden wird.

Hamburg galt bis vor kurzem noch als die Hauptstadt des Bankraubs in Deutschland (Vgl. a. Vabanque). Jetzt ist auch hier die Zahl rückgängig, wie "Die Welt am Sonntag" (21.11. 2004) berichtet:

Weniger Banküberfälle in Hamburg
Polizei meldet Rückgang bei Raubkriminalität

Die Zahl der Banküberfälle wird 2004 voraussichtlich einen neuen Tiefststand in Hamburg erreichen. Damit hält ein jahrelanger Trend an. Auch in anderen Bereichen der Raubkriminalität geht die Zahl der Straftaten zurück. Die Polizei verzeichnete bislang weit weniger Überfälle auf Geldboten, Geschäfte, Spielhallen oder Restaurants als noch im Vorjahr.

Insgesamt 15 Banken und Sparkassen wurden nach Angaben der Polizei in diesem Jahr in Hamburg überfallen. In 13 Fällen traf es Filialen der Haspa. In einem Fall war es die Vereinsbank, in einem anderen Fall die Sparda-Bank, die Ziel von Überfällen wurden. Auffallend ist, daß sich die Banküberfälle zu einem großen Teil Anfang des Jahres ballten. Zwölf der Taten ereigneten sich im ersten Quartal. Im Juli, August und Oktober wurde in Hamburg kein Geldinstitut überfallen.

Im vergangenen Jahr hatte es noch 19 Raubtaten zum Nachteil von Banken oder Sparkasse gegeben. 2002 waren es 30, im Jahr davor sogar 38 Fälle gewesen. Für den Rückgang dürften mehrere Gründe ausschlaggebend sein. So haben die Kreditinstitute in den vergangenen Jahren zahlreiche zusätzliche Sicherungsmaßnahmen eingeführt. "Wir haben in diesem Bereich viel getan", sagt Haspa-Sprecher Ulrich Baumert. "Wichtiger ist aber noch die gute Zusammenarbeit mit den Behörden."

 

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