das jedenfalls meinte ein Kripomann gegenüber dem Stern (6.6. 2005), der in einem ausführlichen Artikel und vor dem Hintergrund des Falles Wüppesahl die Nähe zwischen Kriminalität und Kriminalitätsbekämpfung erörtert:
" Es stimme schon, sinnierte der Kripomann im Gespräch mit stern.de am Telefon, Polizisten seien "potentielle Verbrecher". Viele Ordnungshüter kämen aus der "Mittelschicht". "Macht, Geld und Prestige" seien für sie "enorm wichtig". Verführerische Gründe, um die Seiten zu wechseln. Außerdem: "Nach ein paar Dienstjahren kennt man ja auch die Tricks".
(...)
Abgesehen von diesem spektakulären Prozess - dessen Ausgang noch völlig offen ist - es ist keineswegs selten, dass Polizisten kriminell werden. Beinahe jeden Monat sorgt ein neuer Fall für Aufsehen:"
Dann folgt eine ganze Latten von Verfahren gegen Polizisten sowie einige "Experten"-Meinungen in Sachen polizeilicher Kriminalität.
Der Artikel betont schließlich den Unterschied zwischen kriminellen Polizisten und anderen Berufsgruppen:
"Um so schockierender ist es, wenn Polizisten als Totschläger, Kinderschänder, Räuber, Vergewaltiger, Dealer, Zuhälter oder Betrüger Schlagzeilen machen. Schwarze Schafe gibt es überall, winken Polizeipräsidenten und Innenminister in solchen Fällen gerne ab, betonen, dass die Polizei eben auch nur ein "Spiegelbild der Gesellschaft" sei.
Beschwichtigungsversuche, die darüber hinweg täuschen sollen, dass es ein besonderes Problem ist, wenn Polizisten, deren Job es ist, Gesetze zu hüten, kriminell werden. Zwar gibt es auch Lehrer, Bäcker oder Fleischer, die Verbrechen begehen. Doch anders als diese Berufsgruppen kennen Polizisten das Strafgesetzbuch nicht nur viel genauer und haben täglich vor Augen, was Recht und Unrecht ist. Polizisten sind eine der wichtigsten Säulen des Rechtsstaates. Gesetzeshüter, die zu Verbrechern werden, gefährden das Rechtssystem. Deshalb ist ein Polizist, der Dealer festnimmt, aber selbst Drogen verkauft, eine viel schlimmere Bedrohung für das Gemeinwohl als ein kiffender Journalist oder eine klauende Verkäuferin. "Polizisten sind nicht per se die besseren Menschen", sagt Polizeiforscher Rafael Behr ("Cop Culture Alltag des Gewaltmonopols") von der Universität Frankfurt."
Schließlich wird darüber räsonniert, warum im Gegensatz zu den USA, die kriminelle Energie deutscher Polizisten keinerlei wissenschaftlicher Erforschung findet.
" Es stimme schon, sinnierte der Kripomann im Gespräch mit stern.de am Telefon, Polizisten seien "potentielle Verbrecher". Viele Ordnungshüter kämen aus der "Mittelschicht". "Macht, Geld und Prestige" seien für sie "enorm wichtig". Verführerische Gründe, um die Seiten zu wechseln. Außerdem: "Nach ein paar Dienstjahren kennt man ja auch die Tricks".
(...)
Abgesehen von diesem spektakulären Prozess - dessen Ausgang noch völlig offen ist - es ist keineswegs selten, dass Polizisten kriminell werden. Beinahe jeden Monat sorgt ein neuer Fall für Aufsehen:"
Dann folgt eine ganze Latten von Verfahren gegen Polizisten sowie einige "Experten"-Meinungen in Sachen polizeilicher Kriminalität.
Der Artikel betont schließlich den Unterschied zwischen kriminellen Polizisten und anderen Berufsgruppen:
"Um so schockierender ist es, wenn Polizisten als Totschläger, Kinderschänder, Räuber, Vergewaltiger, Dealer, Zuhälter oder Betrüger Schlagzeilen machen. Schwarze Schafe gibt es überall, winken Polizeipräsidenten und Innenminister in solchen Fällen gerne ab, betonen, dass die Polizei eben auch nur ein "Spiegelbild der Gesellschaft" sei.
Beschwichtigungsversuche, die darüber hinweg täuschen sollen, dass es ein besonderes Problem ist, wenn Polizisten, deren Job es ist, Gesetze zu hüten, kriminell werden. Zwar gibt es auch Lehrer, Bäcker oder Fleischer, die Verbrechen begehen. Doch anders als diese Berufsgruppen kennen Polizisten das Strafgesetzbuch nicht nur viel genauer und haben täglich vor Augen, was Recht und Unrecht ist. Polizisten sind eine der wichtigsten Säulen des Rechtsstaates. Gesetzeshüter, die zu Verbrechern werden, gefährden das Rechtssystem. Deshalb ist ein Polizist, der Dealer festnimmt, aber selbst Drogen verkauft, eine viel schlimmere Bedrohung für das Gemeinwohl als ein kiffender Journalist oder eine klauende Verkäuferin. "Polizisten sind nicht per se die besseren Menschen", sagt Polizeiforscher Rafael Behr ("Cop Culture Alltag des Gewaltmonopols") von der Universität Frankfurt."
Schließlich wird darüber räsonniert, warum im Gegensatz zu den USA, die kriminelle Energie deutscher Polizisten keinerlei wissenschaftlicher Erforschung findet.
vabanque - am Dienstag, 28. Juni 2005, 12:27 - Rubrik: BankerInnen und PolizistInnen
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Die Nordausgabe der taz (24.6.2005) berichtet über die Aussagen Wüppesahls vor Gericht. Demnach habe er sich nur auf diese Geschichte eingelassen, da er eine Spitzelverdacht gegen seinen Freund hegte:
Vom Köder zur Falle
Prozess gegen Thomas Wüppesahl: Gericht glaubt dem Kritischen Polizisten die Angst vor V-Mann
Im Prozess gegen den Kritischen Polizisten Thomas Wüppesahl war gestern vor dem Landgericht der Tag der Verteidigung: Es ging um die Frage, ob Wüppesahl die Planung des Raubmordes tatsächlich nur inszeniert hat, um seinen Freund Andreas Sch. als "V-Mann" zu enttarnen und skandalöse Ermittlungsmethoden bei der Polizei aufzudecken. Den Spitzel-Verdacht hegte er, nachdem während seines Urlaubes 2001 in sein Haus eingebrochen wurde und überwiegend Unterlagen verschwanden. Zudem wollte ein Nachbar damals Wüppesahls Auto gesehen haben, das dieser an Sch. verliehen hatte. (...)
Der ganze Text hier
Ein weiterer taz-Artikel ("Mobbing in drei Akten": 17.6. 2005), in dem der Tenor sich gegen Wüppesahl richtet.
Die Hamburger MoPo (16.6.2005)
Vom Köder zur Falle
Prozess gegen Thomas Wüppesahl: Gericht glaubt dem Kritischen Polizisten die Angst vor V-Mann
Im Prozess gegen den Kritischen Polizisten Thomas Wüppesahl war gestern vor dem Landgericht der Tag der Verteidigung: Es ging um die Frage, ob Wüppesahl die Planung des Raubmordes tatsächlich nur inszeniert hat, um seinen Freund Andreas Sch. als "V-Mann" zu enttarnen und skandalöse Ermittlungsmethoden bei der Polizei aufzudecken. Den Spitzel-Verdacht hegte er, nachdem während seines Urlaubes 2001 in sein Haus eingebrochen wurde und überwiegend Unterlagen verschwanden. Zudem wollte ein Nachbar damals Wüppesahls Auto gesehen haben, das dieser an Sch. verliehen hatte. (...)
Der ganze Text hier
Ein weiterer taz-Artikel ("Mobbing in drei Akten": 17.6. 2005), in dem der Tenor sich gegen Wüppesahl richtet.
Die Hamburger MoPo (16.6.2005)
vabanque - am Dienstag, 28. Juni 2005, 11:55 - Rubrik: BankerInnen und PolizistInnen
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Etwas informativer im Hinblick auf die Durchführung des Berliner Tunnelraubes anno 1995 als das taz-Interview (s.u.), ist der Jubiläumsartikel der Berliner Morgenpost (26.6.2005), der zudem unter der Rubrik "Heimatgeschichte" firmiert.
Darüber hinaus heisst in der MoPo der verantwortliche Kriminaldirektor und Chef der 60köpfigen Sonderkommission im übrigen Detlef Büttner. Zudem verweist die MoPo darauf, dass nach wie vor nicht alles geklärt ist:
"Mit den Tätern verschwand eine Millionenbeute aus der Bank, und ein Teil des Geldes konnte bis heute nicht wiederbeschafft werden. Das Verbrechen der Tunnelgangster ist einer der spektakulärsten Fälle der Berliner Kriminalgeschichte. Obwohl die Täter schnell überführt wurden, sind längst nicht alle Fragen zu dem Fall geklärt.
(...)
So wird voraussichtlich offenbleiben, ob die Gangster entscheidende Hinweise aus Kreisen des Personals erhalten hatten.
(...)
Christine Rother war die Polizeisprecherin, die am 28. Juni mit dieser Botschaft an die Öffentlichkeit gehen mußte. Den Journalisten sagte sie kryptisch: "Nach dem Eindringen in das Gebäude ist es bisher zu keinem Täterkontakt gekommen." Sie erinnert sich: "Speziell diese Formulierung hatte man mir eingebleut, und mehr durfte ich nicht sagen." Weil trotzdem immer weiter nach den Geiselnehmern gefragt wurde, platzte sie schließlich damit heraus: "Mensch, die sind weg."
(...)
Erst nach und nach stellte sich heraus, was wirklich geschehen war: Die vier Räuber, die durch die Eingangstür hereingekommen waren, hatten schnell Verstärkung erhalten. Zwei weitere Bandenmitglieder hatten bereits im Tunnel auf sie gewartet und von unten ein Loch in die Kellersohle gebohrt. Am Bohrloch durchbrachen die Täter aus der Bank von oben den Fußboden und stellten so die Verbindung zum Tunnel her. Man war nun zu sechst. Mit schwerem Werkzeug machten sich die Kriminellen im Tresorraum über die Kundenschließfächer her. Anschließend transportierten sie die Beute durch den Stollen ab. Hier kamen Skateboards als Tunnelloren zum Einsatz. Auf demselben Weg verschwanden auch die Gangster im Schutz der Nacht. Ihr Bauwerk endete nach 170 Metern in einer Garage auf einem Grundstück neben der Matterhornstraße. Obwohl die Garage noch im Bereich der Absperrungen lag, konnten die Männer heimlich durch den Polizeikordon schlüpfen.
Es folgen etliche Details zu Fahndung, Haftstraßen, Erschütterung des Gentleman-Images der Geiselnehmer usw. Und auch zur Beute:
Es bleibt die Frage nach dem Geld. Sie drängte sich besonders mit der Euro-Einführung im Jahr 2002 noch einmal auf. Denn wie tauscht man größere Summen, ohne dabei aufzufallen? Bis zum Frühjahr 1996 konnten die Fahnder 5,3 Millionen Mark in Brandenburg, Niedersachsen und Damaskus sicherstellen. Bei den ursprünglich 5,6 Millionen Mark, die von SEK-Beamten übergeben worden waren, wäre damit kaum noch etwas von der Beute übriggewesen. Doch aus 206 privaten Schließfächern im Keller der Bank hatten die Verbrecher nach groben Schätzungen weitere zehn Millionen Mark geholt. Konkrete Summen wurden nie genannt, und Experten zweifeln, ob tatsächlich alle Schließfach-Besitzer wahrheitsgemäß angegeben hatten, welche Beträge in der Bank deponiert waren. "Die in der Ecke nicht", hatte einer der Tunnelgangster beim Aufbrechen der Kleintresore seinen Komplizen zugeraunt. Woher hatte er dieses Wissen? Und woher kannten die Kriminellen den Schwachpunkt der Bank, nämlich die dünne Kellersohle? Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen gegen Unbekannt ein, doch ohne Ergebnis. Heute sind die Akten zum Tunnelgangster-Fall geschlossen. Auch der Euro und die drohenden Wertlosigkeit der Beute führten nicht dazu, daß größere Beträge aus dem Verbrechen auftauchten. Wo der Rest versteckt liegt, bleibt ein Geheimnis."
Am Ende auch hier noch ein Respekt vom damaligen SEK-Einsatzleiter:
Mit dem Abstand von zehn Jahren zieht Martin Textor sein persönliches Fazit: "Die Tunnelgangster waren die ausgebufftesten Profis, die mir in meiner Laufbahn untergekommen sind. Sie waren in der Lage, das Handeln der Polizei vorauszudenken und daraus ihre Vorteile zu ziehen, auch wenn es ihnen am Ende nichts genützt hat."
Darüber hinaus heisst in der MoPo der verantwortliche Kriminaldirektor und Chef der 60köpfigen Sonderkommission im übrigen Detlef Büttner. Zudem verweist die MoPo darauf, dass nach wie vor nicht alles geklärt ist:
"Mit den Tätern verschwand eine Millionenbeute aus der Bank, und ein Teil des Geldes konnte bis heute nicht wiederbeschafft werden. Das Verbrechen der Tunnelgangster ist einer der spektakulärsten Fälle der Berliner Kriminalgeschichte. Obwohl die Täter schnell überführt wurden, sind längst nicht alle Fragen zu dem Fall geklärt.
(...)
So wird voraussichtlich offenbleiben, ob die Gangster entscheidende Hinweise aus Kreisen des Personals erhalten hatten.
(...)
Christine Rother war die Polizeisprecherin, die am 28. Juni mit dieser Botschaft an die Öffentlichkeit gehen mußte. Den Journalisten sagte sie kryptisch: "Nach dem Eindringen in das Gebäude ist es bisher zu keinem Täterkontakt gekommen." Sie erinnert sich: "Speziell diese Formulierung hatte man mir eingebleut, und mehr durfte ich nicht sagen." Weil trotzdem immer weiter nach den Geiselnehmern gefragt wurde, platzte sie schließlich damit heraus: "Mensch, die sind weg."
(...)
Erst nach und nach stellte sich heraus, was wirklich geschehen war: Die vier Räuber, die durch die Eingangstür hereingekommen waren, hatten schnell Verstärkung erhalten. Zwei weitere Bandenmitglieder hatten bereits im Tunnel auf sie gewartet und von unten ein Loch in die Kellersohle gebohrt. Am Bohrloch durchbrachen die Täter aus der Bank von oben den Fußboden und stellten so die Verbindung zum Tunnel her. Man war nun zu sechst. Mit schwerem Werkzeug machten sich die Kriminellen im Tresorraum über die Kundenschließfächer her. Anschließend transportierten sie die Beute durch den Stollen ab. Hier kamen Skateboards als Tunnelloren zum Einsatz. Auf demselben Weg verschwanden auch die Gangster im Schutz der Nacht. Ihr Bauwerk endete nach 170 Metern in einer Garage auf einem Grundstück neben der Matterhornstraße. Obwohl die Garage noch im Bereich der Absperrungen lag, konnten die Männer heimlich durch den Polizeikordon schlüpfen.
Es folgen etliche Details zu Fahndung, Haftstraßen, Erschütterung des Gentleman-Images der Geiselnehmer usw. Und auch zur Beute:
Es bleibt die Frage nach dem Geld. Sie drängte sich besonders mit der Euro-Einführung im Jahr 2002 noch einmal auf. Denn wie tauscht man größere Summen, ohne dabei aufzufallen? Bis zum Frühjahr 1996 konnten die Fahnder 5,3 Millionen Mark in Brandenburg, Niedersachsen und Damaskus sicherstellen. Bei den ursprünglich 5,6 Millionen Mark, die von SEK-Beamten übergeben worden waren, wäre damit kaum noch etwas von der Beute übriggewesen. Doch aus 206 privaten Schließfächern im Keller der Bank hatten die Verbrecher nach groben Schätzungen weitere zehn Millionen Mark geholt. Konkrete Summen wurden nie genannt, und Experten zweifeln, ob tatsächlich alle Schließfach-Besitzer wahrheitsgemäß angegeben hatten, welche Beträge in der Bank deponiert waren. "Die in der Ecke nicht", hatte einer der Tunnelgangster beim Aufbrechen der Kleintresore seinen Komplizen zugeraunt. Woher hatte er dieses Wissen? Und woher kannten die Kriminellen den Schwachpunkt der Bank, nämlich die dünne Kellersohle? Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen gegen Unbekannt ein, doch ohne Ergebnis. Heute sind die Akten zum Tunnelgangster-Fall geschlossen. Auch der Euro und die drohenden Wertlosigkeit der Beute führten nicht dazu, daß größere Beträge aus dem Verbrechen auftauchten. Wo der Rest versteckt liegt, bleibt ein Geheimnis."
Am Ende auch hier noch ein Respekt vom damaligen SEK-Einsatzleiter:
Mit dem Abstand von zehn Jahren zieht Martin Textor sein persönliches Fazit: "Die Tunnelgangster waren die ausgebufftesten Profis, die mir in meiner Laufbahn untergekommen sind. Sie waren in der Lage, das Handeln der Polizei vorauszudenken und daraus ihre Vorteile zu ziehen, auch wenn es ihnen am Ende nichts genützt hat."
vabanque - am Montag, 27. Juni 2005, 11:02 - Rubrik: Millionencoup
10 Jahre Tunnelraub
Im Montagsinterview der Berliner Lokalausgabe der taz (27.6.2005) feiert die taz nochmals den Berliner Tunnelraub sowie den Fahndungserfolg der Berliner Polizei von vor zehn Jahren. So haben wir es gern: Alle sind Sieger. Selbst der zuständige Kommissar zollt dem Tunnelteam Respekt:
"Es ist der Jahrhundertfall, der größte Coup der deutschen Kriminalgeschichte: Heute vor zehn Jahren - am 27. Juni 1995 - stürmten Maskierte die Commerzbank Schlachtensee. Sie nehmen 16 Kunden und Angestellte als Geiseln und fordern 17 Millionen Mark Lösegeld, einen Hubschrauber und einen Fluchtwagen. Die Bankräuber entkommen durch einen zuvor gegrabenen Tunnel. Selten hat sich die Polizei so blamiert. Aber Kriminalhauptkommissar Arnold Fischer (60) und seine Leute machen die Schlappe wieder wett. Fünf Wochen später nehmen sie die sechs Tunnelgangster fest. "Es war uns eine Genugtuung", sagt der pensionierte Kommissar."
Das taz-Interview wird von einer PLUTONIA PLARRE geführt, bei der zumindest der Name wie aus einem Erika-Fuchs-Panzerknacker-Epos entnommen scheint. Na ja, vielleicht ist auch das ganze Interview ein Fake, jedenfalls möglich erscheint uns heutzutag schließlich vieles. Entscheiden Sie selbst:
"taz: Herr Fischer, die Tunnelgangster, was sagt ihnen das noch?
Arnold Fischer: Das war ja mindestens ein Jahrhundertfall und der absolute Höhepunkt meiner beruflichen Laufbahn. So was hat es auf der ganzen Welt nicht noch mal gegeben. Logistik, Planung und Tatausführung waren schon genial. (...)
taz: Als die Täter flüchteten, war die Bank von Spezialeinheiten und Scharfschützen umstellt. Die Polizei hat sich selten so blamiert.
Das haben die Medien so dargestellt. Aber so einfach war das nicht. Dass da unten noch ein Tunnel war, war überhaupt nicht absehbar. (...)
JournalistInnen interessieren sich für Details. Besonders das Graben und Schaufeln, aber auch der Tunnel an sich, hat etwas phantastisches, das die Imagination beflügelt:
taz: Wer ist als Erster in den Tunnel rein?
In den 100 Meter langen Regenwasserkanal haben wir erst einen Roboter von den Wasserwerken reingeschickt. Mit Kamera. Ganz vorsichtig. Wir wussten ja nicht, ob da drinnen vielleicht Fallen eingebaut sind. Das waren hochprofessionelle Täter. Man musste mit jeder Schweinerei rechnen. War aber nicht. Die waren wohl froh, mit dem Geld zu entkommen. Im restlichen Teil des Tunnels, den die eigenhändig gegraben hatten, mussten meine Leute krauchen.
taz: Der Schacht hatte einen Durchmesser von einem Meter - nichts für Klaustrophobiker. Wie war der Tunnel von innen gesichert?
Der Stollen war gut gemacht. Wände und Decken waren mit Holzbohlen abgestützt. Aber man musste damit rechnen, dass was einstürzt. Die Täter hatten ja selber zweimal eine Panne, wie wir später erfahren haben.
taz: Was war passiert?
Einmal ist Sand nachgerutscht. Dabei ist einer fast erstickt. Ein anderes Mal ist Regenwasser eingedrungen. Einer ist fast ertrunken. (...)
Immerhin findet sich eine professionelle Berufsauffassung, die genau weiss, wer für was zuständig ist:
taz: Was war mit der Beute?
Dafür hat sich die Presse immer besonders interessiert. Uns ging es in erster Linie darum, die Straftat aufzuklären. Die Wiederbeschaffung der Beute ist eigentlich Sache der Versicherung. (...)
Sportlich, uneigennützig und fair zeigt sich der ehemalige Berliner Kriminalkommissar; kann er auch. Hat schließlich die "Ehre" der Berliner Polizei "wieder hergestellt":
taz: Sind Sie nach der Aufklärung des Falls befördert worden?
Meinen höchsten Dienstgrad hatte ich schon 1985 erreicht. Weiter als bis zum Ersten Kriminalhauptkommissar ging es für mich nicht mehr. Aber für meine Leute und mich war es eine persönliche Genugtuung. Wir haben es unseren hochintelligenten Gegnern gezeigt. Die Täter waren super, aber wir waren noch besser. Und wir haben einen Beitrag zur Wiederherstellung des Ansehens der Berliner Polizei geleistet, über die so viel Häme ausgegossen worden ist."
Im Montagsinterview der Berliner Lokalausgabe der taz (27.6.2005) feiert die taz nochmals den Berliner Tunnelraub sowie den Fahndungserfolg der Berliner Polizei von vor zehn Jahren. So haben wir es gern: Alle sind Sieger. Selbst der zuständige Kommissar zollt dem Tunnelteam Respekt:
"Es ist der Jahrhundertfall, der größte Coup der deutschen Kriminalgeschichte: Heute vor zehn Jahren - am 27. Juni 1995 - stürmten Maskierte die Commerzbank Schlachtensee. Sie nehmen 16 Kunden und Angestellte als Geiseln und fordern 17 Millionen Mark Lösegeld, einen Hubschrauber und einen Fluchtwagen. Die Bankräuber entkommen durch einen zuvor gegrabenen Tunnel. Selten hat sich die Polizei so blamiert. Aber Kriminalhauptkommissar Arnold Fischer (60) und seine Leute machen die Schlappe wieder wett. Fünf Wochen später nehmen sie die sechs Tunnelgangster fest. "Es war uns eine Genugtuung", sagt der pensionierte Kommissar."
Das taz-Interview wird von einer PLUTONIA PLARRE geführt, bei der zumindest der Name wie aus einem Erika-Fuchs-Panzerknacker-Epos entnommen scheint. Na ja, vielleicht ist auch das ganze Interview ein Fake, jedenfalls möglich erscheint uns heutzutag schließlich vieles. Entscheiden Sie selbst:
"taz: Herr Fischer, die Tunnelgangster, was sagt ihnen das noch?
Arnold Fischer: Das war ja mindestens ein Jahrhundertfall und der absolute Höhepunkt meiner beruflichen Laufbahn. So was hat es auf der ganzen Welt nicht noch mal gegeben. Logistik, Planung und Tatausführung waren schon genial. (...)
taz: Als die Täter flüchteten, war die Bank von Spezialeinheiten und Scharfschützen umstellt. Die Polizei hat sich selten so blamiert.
Das haben die Medien so dargestellt. Aber so einfach war das nicht. Dass da unten noch ein Tunnel war, war überhaupt nicht absehbar. (...)
JournalistInnen interessieren sich für Details. Besonders das Graben und Schaufeln, aber auch der Tunnel an sich, hat etwas phantastisches, das die Imagination beflügelt:
taz: Wer ist als Erster in den Tunnel rein?
In den 100 Meter langen Regenwasserkanal haben wir erst einen Roboter von den Wasserwerken reingeschickt. Mit Kamera. Ganz vorsichtig. Wir wussten ja nicht, ob da drinnen vielleicht Fallen eingebaut sind. Das waren hochprofessionelle Täter. Man musste mit jeder Schweinerei rechnen. War aber nicht. Die waren wohl froh, mit dem Geld zu entkommen. Im restlichen Teil des Tunnels, den die eigenhändig gegraben hatten, mussten meine Leute krauchen.
taz: Der Schacht hatte einen Durchmesser von einem Meter - nichts für Klaustrophobiker. Wie war der Tunnel von innen gesichert?
Der Stollen war gut gemacht. Wände und Decken waren mit Holzbohlen abgestützt. Aber man musste damit rechnen, dass was einstürzt. Die Täter hatten ja selber zweimal eine Panne, wie wir später erfahren haben.
taz: Was war passiert?
Einmal ist Sand nachgerutscht. Dabei ist einer fast erstickt. Ein anderes Mal ist Regenwasser eingedrungen. Einer ist fast ertrunken. (...)
Immerhin findet sich eine professionelle Berufsauffassung, die genau weiss, wer für was zuständig ist:
taz: Was war mit der Beute?
Dafür hat sich die Presse immer besonders interessiert. Uns ging es in erster Linie darum, die Straftat aufzuklären. Die Wiederbeschaffung der Beute ist eigentlich Sache der Versicherung. (...)
Sportlich, uneigennützig und fair zeigt sich der ehemalige Berliner Kriminalkommissar; kann er auch. Hat schließlich die "Ehre" der Berliner Polizei "wieder hergestellt":
taz: Sind Sie nach der Aufklärung des Falls befördert worden?
Meinen höchsten Dienstgrad hatte ich schon 1985 erreicht. Weiter als bis zum Ersten Kriminalhauptkommissar ging es für mich nicht mehr. Aber für meine Leute und mich war es eine persönliche Genugtuung. Wir haben es unseren hochintelligenten Gegnern gezeigt. Die Täter waren super, aber wir waren noch besser. Und wir haben einen Beitrag zur Wiederherstellung des Ansehens der Berliner Polizei geleistet, über die so viel Häme ausgegossen worden ist."
vabanque - am Montag, 27. Juni 2005, 09:52 - Rubrik: Millionencoup
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Die Kronenzeitung (20.6.2005), verdiente Chronistin des Bankraubs, hält uns auf dem Laufenden:
"Bankraub Nr. 25
Bankräuber lässt sich mit Kleingeld abspeisen
Die Serie von Banküberfällen in Wien geht weiter, bei Überfall Nummer 25 war die Beute allerdings recht gering. Ein mit Pistole bewaffneter Mann flüchtete mit einem Sack Kleingeld, als ein Bankangestellter auf die computergesteuerte Zeitverzögerung für die größeren Beträge hinwies.
Mit Skihaube und -brille maskiert stürmte der Unbekannte in die Filiale der Bank Austria/Creditanstalt in der Thaliastraße 128 im 16. Wiener Gemeindebezirk. Mit vorgehaltener Pistole bedrohte er einen Kassierer und forderte Geld. Der Mitarbeiter hatte jedoch nur Zugriff auf Kleingeld, das der Räuber auch sofort einsackte."
"Bankraub Nr. 25
Bankräuber lässt sich mit Kleingeld abspeisen
Die Serie von Banküberfällen in Wien geht weiter, bei Überfall Nummer 25 war die Beute allerdings recht gering. Ein mit Pistole bewaffneter Mann flüchtete mit einem Sack Kleingeld, als ein Bankangestellter auf die computergesteuerte Zeitverzögerung für die größeren Beträge hinwies.
Mit Skihaube und -brille maskiert stürmte der Unbekannte in die Filiale der Bank Austria/Creditanstalt in der Thaliastraße 128 im 16. Wiener Gemeindebezirk. Mit vorgehaltener Pistole bedrohte er einen Kassierer und forderte Geld. Der Mitarbeiter hatte jedoch nur Zugriff auf Kleingeld, das der Räuber auch sofort einsackte."
contributor - am Mittwoch, 22. Juni 2005, 19:08 - Rubrik: Wien 2005
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Die Wiener Kronenzeitung (14.6. 2005)
Diebe lauerten Beamten schon in der Bank auf
Da hatten Bankangestellte keine Chance: Als zwei Frauen und eine Mann Dienstagmorgen ihren Arbeitsplatz betraten, warteten bereits zwei Räuber auf sie. Die Beamten wurden bedroht und gefesselt, die Täter flüchteten mit einer hohen Beute.
Diebe lauerten Beamten schon in der Bank auf
Da hatten Bankangestellte keine Chance: Als zwei Frauen und eine Mann Dienstagmorgen ihren Arbeitsplatz betraten, warteten bereits zwei Räuber auf sie. Die Beamten wurden bedroht und gefesselt, die Täter flüchteten mit einer hohen Beute.

Da sind sie durch ....
contributor - am Mittwoch, 15. Juni 2005, 16:01 - Rubrik: Wien 2005
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In den Berliner Sophiensaelen kann man sich im Juni 2005 mit Werten und Visionen des Alters befassen, unter anderem mit unorthodoxen Möglichkeiten der Altersvorsorge bei leeren Rentenkassen.
Sandra Strunz versucht nämlich, in ihrem Stück "Vabanque" Rentnern von morgen den Banküberfall als Alternative zur Altersarmut nahe zu bringen. So jedenfalls stellt es die taz dar.
Das Theater selbst wirbt folgendermaßen:
16.-19. & 23.-26.06.2005
Sandra Strunz › Vabanque
"Während sich heute alte Menschen den Vorwurf gefallen lassen müssen, Zeit und Geld im Überfluss zu besitzen, rumoren die „Alten von morgen“ im Bewusstsein der Gesellschaft: Viel Zeit werden sie haben, aber wenig Geld. In Vabanque greifen acht Senioren zur magischen Abkürzung und sichern sich ihre Zukunft mit einem
Bankraub. Vabanque spitzt die Fragen nach dem Wert und Visionen des Alters zu. Das Stück basiert auf einer Interviewrecherche mit Menschen zwischen 4 und 98 Jahren und Texten der Autoren Olga Tokarczuk und Raphael Urweider."
Regie › Sandra Strunz,
Dramaturgie › Viola Hasselberg,
Texte u.a. › Olga Tokarczuk & Raphael Urweider,
Eine Koproduktion von Sophiensaele, schauspielhannover, Teatr Nowy im.Tadeusza Lomnickiego Poznan und DepArtment.
Ursprünglich wurde das Stück in Hannover entwickelt und deren Beschreibung verweist in den verwendeten Begriffen auf das gleichnamige Buch:
"Vabanque
Ein Stück mit polnischen und deutschen Darstellern ab 70
Auf der Bank lagert im Übermaß, was vielen von uns zu mangeln scheint: Geld. Geld zählt als Maßeinheit für Glück, mit Geld lassen sich glücklich machende Güter bezahlen. Nur Zeit kann man nicht mit Geld kaufen. Während sich heute alte Menschen den neidvollen Vorwurf gefallen lassen müssen, beides, Zeit und Geld, im Überfluss zu besitzen, und damit die Räuber der Ressourcen und Reserven der Zukunft zu sein, rumoren die Alten von morgen im kollektiven Bewusstsein der Gesellschaft: zu viel Zeit werden sie haben, aber wahrscheinlich eher wenig Geld. In unserem Stück greifen acht Senioren zur "magischen Abkürzung", um in ihrem Leben zum vielleicht letztmöglichen Zeitpunkt den Traum vom neuen Anfang in die Tat umzusetzen. "Take the money and run" - acht Mal zeigt "Vabanque" Banküberfälle von Senioren. Die Darsteller, Laien und professionelle Schauspieler jenseits der siebzig, kommen aus den Nachbarstaaten Polen und Deutschland, die ein immer noch belastetes, exemplarisches ost-west-europäisches "Familienverhältnis" miteinander pflegen. Warum haben wir im Gegensatz zu Mythen der Jugend keine Vorstellungen mehr vom Alter? Was ersetzt Weisheit und Würde? Die letzte lebende Generation Deutscher und Polen, die sich als Kriegsgegner gegenüberstanden, wird in "Vabanque" zu Akteuren des gemeinsamen Raubs."
Aus einer Rezension von dpa (10.6.2005):
"Regisseurin Sandra Strunz und Dramaturgin Viola Hasselberg spielen mit den Gegensätzen zwischen dem erwarteten Verhalten der Alten und dem Ausbrechen aus diesen Rollenklischees. Das Planen eines Bankraubs wird für die Senioren zu einem revolutionären Akt - sie wollen sich nicht abfinden mit der ihnen zugedachten und zugewiesenen Rolle. Häufig wirkt das komisch. Ungelenk schreiten die Rentner in die Bank, mühen sich, Verfallserscheinungen zu verbergen. Ein Gewehr ist als Krückstock getarnt. Die Zuschauer quittieren solche Szenen am Premierenabend mit viel Gelächter und Szenenapplaus. Am Ende gibt es minutenlangen Beifall."
Vgl. a. Cellesche Zeitung, 10.6.2005
Sandra Strunz versucht nämlich, in ihrem Stück "Vabanque" Rentnern von morgen den Banküberfall als Alternative zur Altersarmut nahe zu bringen. So jedenfalls stellt es die taz dar.

16.-19. & 23.-26.06.2005
Sandra Strunz › Vabanque
"Während sich heute alte Menschen den Vorwurf gefallen lassen müssen, Zeit und Geld im Überfluss zu besitzen, rumoren die „Alten von morgen“ im Bewusstsein der Gesellschaft: Viel Zeit werden sie haben, aber wenig Geld. In Vabanque greifen acht Senioren zur magischen Abkürzung und sichern sich ihre Zukunft mit einem
Bankraub. Vabanque spitzt die Fragen nach dem Wert und Visionen des Alters zu. Das Stück basiert auf einer Interviewrecherche mit Menschen zwischen 4 und 98 Jahren und Texten der Autoren Olga Tokarczuk und Raphael Urweider."
Regie › Sandra Strunz,
Dramaturgie › Viola Hasselberg,
Texte u.a. › Olga Tokarczuk & Raphael Urweider,
Eine Koproduktion von Sophiensaele, schauspielhannover, Teatr Nowy im.Tadeusza Lomnickiego Poznan und DepArtment.
Ursprünglich wurde das Stück in Hannover entwickelt und deren Beschreibung verweist in den verwendeten Begriffen auf das gleichnamige Buch:
"Vabanque
Ein Stück mit polnischen und deutschen Darstellern ab 70
Auf der Bank lagert im Übermaß, was vielen von uns zu mangeln scheint: Geld. Geld zählt als Maßeinheit für Glück, mit Geld lassen sich glücklich machende Güter bezahlen. Nur Zeit kann man nicht mit Geld kaufen. Während sich heute alte Menschen den neidvollen Vorwurf gefallen lassen müssen, beides, Zeit und Geld, im Überfluss zu besitzen, und damit die Räuber der Ressourcen und Reserven der Zukunft zu sein, rumoren die Alten von morgen im kollektiven Bewusstsein der Gesellschaft: zu viel Zeit werden sie haben, aber wahrscheinlich eher wenig Geld. In unserem Stück greifen acht Senioren zur "magischen Abkürzung", um in ihrem Leben zum vielleicht letztmöglichen Zeitpunkt den Traum vom neuen Anfang in die Tat umzusetzen. "Take the money and run" - acht Mal zeigt "Vabanque" Banküberfälle von Senioren. Die Darsteller, Laien und professionelle Schauspieler jenseits der siebzig, kommen aus den Nachbarstaaten Polen und Deutschland, die ein immer noch belastetes, exemplarisches ost-west-europäisches "Familienverhältnis" miteinander pflegen. Warum haben wir im Gegensatz zu Mythen der Jugend keine Vorstellungen mehr vom Alter? Was ersetzt Weisheit und Würde? Die letzte lebende Generation Deutscher und Polen, die sich als Kriegsgegner gegenüberstanden, wird in "Vabanque" zu Akteuren des gemeinsamen Raubs."
Aus einer Rezension von dpa (10.6.2005):
"Regisseurin Sandra Strunz und Dramaturgin Viola Hasselberg spielen mit den Gegensätzen zwischen dem erwarteten Verhalten der Alten und dem Ausbrechen aus diesen Rollenklischees. Das Planen eines Bankraubs wird für die Senioren zu einem revolutionären Akt - sie wollen sich nicht abfinden mit der ihnen zugedachten und zugewiesenen Rolle. Häufig wirkt das komisch. Ungelenk schreiten die Rentner in die Bank, mühen sich, Verfallserscheinungen zu verbergen. Ein Gewehr ist als Krückstock getarnt. Die Zuschauer quittieren solche Szenen am Premierenabend mit viel Gelächter und Szenenapplaus. Am Ende gibt es minutenlangen Beifall."
Vgl. a. Cellesche Zeitung, 10.6.2005
vabanque - am Mittwoch, 15. Juni 2005, 11:29 - Rubrik: Theater
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In schönem Reportagen-Speech phantasieren die Lübecker Nachrichten (10.6.2005) über die tags zuvor stattgefundene nächtliche Sprengung eines Geldautomaten in Breitenfeld (nahe Mölln). In einer Art verbalen Re-Enactements beschreibt das Blatt, wie es sich zugetragen haben könnte:
"Mindestens 10 000 Euro haben Räuber gestern Morgen aus einem Geldautomaten in Breitenfelde erbeutet. Sie zündeten eine Sprengladung.
Breitenfelde - Als es knallt am frühen Morgen, ist es etwa 2.50 Uhr - und noch dunkel. Der Automat der Raiffeisenbank unmittelbar neben der Bundesstraße 207 wird aufgerissen. Die Täter schnappen sich eine Kassette. Geldscheine wirbeln durch die Luft, sie bleiben liegen, bis zu 20 Meter verstreut um die Bank herum. Aber mindestens 10 000 Euro in der Kassette haben die Täter erbeutet, als sie davon rasen. Die Bundesstraße 207 ist ein schneller Fluchtweg."
Eine spannende Frage ist die nach dem Sinn der Dramatisierung seitens der Polizei. Neben dem Neuigkeitsaspekt wäre zu fragen, ob die staatlichen Verfolgungsbehörden nicht den Ausnahmezustand qua Selbstverständnis benötigen:
"Meines Wissens hat es einen solchen Bankraub in Schleswig-Holstein noch nicht gegeben", sagt Jürgen Willenbrecht, Sprecher des Landeskriminalamtes. Und es ist nicht der erste Überfall auf diese Bankfiliale. Schon einmal kamen Bankräuber. "Das war vor zehn oder 15 Jahren", erinnert sich Direktor Köster. Aber diese Tat jetzt habe eine neue Qualität: "Die sind mit schockierender Brutalität vorgegangen."
Jedenfall ist interessant, dass diese Form von aufrüstender "Abrüstung" im Bankraub, die Gewalt gegen Menschen nicht in Betracht zieht, in dieser Weise dramatisiert wird. Vor allem der Vergleich mit dem Jahre zuvor stattgefundenen klassischen Bankraub spricht Bände.
Aus der Sicht des Zuschauers könnte allenfalls beklagt werden, dass die Zeit der filigranen Tresorknacker und Einbrecher offensichtlich vorbei ist. Die Häufung solcher rabiaten Methoden verweist darauf, dass die Verbreitung von Sprengstoff oder der Zugang zu schwerem Gerät eine neue Form von "Hit-and-Run"-Bankraub hervorgebracht hat. An das große Geld kommt man so nicht. Was auch schon Aussagen über die soziale Basis der Akteure macht und der Behauptung von der Dominanz der Wissensgesellschaft Hohn spricht.
"Mindestens 10 000 Euro haben Räuber gestern Morgen aus einem Geldautomaten in Breitenfelde erbeutet. Sie zündeten eine Sprengladung.
Breitenfelde - Als es knallt am frühen Morgen, ist es etwa 2.50 Uhr - und noch dunkel. Der Automat der Raiffeisenbank unmittelbar neben der Bundesstraße 207 wird aufgerissen. Die Täter schnappen sich eine Kassette. Geldscheine wirbeln durch die Luft, sie bleiben liegen, bis zu 20 Meter verstreut um die Bank herum. Aber mindestens 10 000 Euro in der Kassette haben die Täter erbeutet, als sie davon rasen. Die Bundesstraße 207 ist ein schneller Fluchtweg."
Eine spannende Frage ist die nach dem Sinn der Dramatisierung seitens der Polizei. Neben dem Neuigkeitsaspekt wäre zu fragen, ob die staatlichen Verfolgungsbehörden nicht den Ausnahmezustand qua Selbstverständnis benötigen:
"Meines Wissens hat es einen solchen Bankraub in Schleswig-Holstein noch nicht gegeben", sagt Jürgen Willenbrecht, Sprecher des Landeskriminalamtes. Und es ist nicht der erste Überfall auf diese Bankfiliale. Schon einmal kamen Bankräuber. "Das war vor zehn oder 15 Jahren", erinnert sich Direktor Köster. Aber diese Tat jetzt habe eine neue Qualität: "Die sind mit schockierender Brutalität vorgegangen."
Jedenfall ist interessant, dass diese Form von aufrüstender "Abrüstung" im Bankraub, die Gewalt gegen Menschen nicht in Betracht zieht, in dieser Weise dramatisiert wird. Vor allem der Vergleich mit dem Jahre zuvor stattgefundenen klassischen Bankraub spricht Bände.
Aus der Sicht des Zuschauers könnte allenfalls beklagt werden, dass die Zeit der filigranen Tresorknacker und Einbrecher offensichtlich vorbei ist. Die Häufung solcher rabiaten Methoden verweist darauf, dass die Verbreitung von Sprengstoff oder der Zugang zu schwerem Gerät eine neue Form von "Hit-and-Run"-Bankraub hervorgebracht hat. An das große Geld kommt man so nicht. Was auch schon Aussagen über die soziale Basis der Akteure macht und der Behauptung von der Dominanz der Wissensgesellschaft Hohn spricht.
vabanque - am Freitag, 10. Juni 2005, 09:14 - Rubrik: Tresore und Schraenker
jedenfalls wenn es um die "kleinen Leute" geht, die von der "Neuen Mitte" derzeit auf die hinteren Ränge verwiesen werden. Aber so ganz will sich aus einer Theaterkritik von BARBARA PETSCH in der "Presse" (10.06.2005) über eine Inszenierung von Schorsch Kamerun (ja, der von den "Goldenen Zitronen", Hamburg) der Uraufführung eines Stückes ("draußen tobt die dunkelziffer") von Katrin Röggla (Salzburg) im Wiener Volkstheater die Überschrift
"Vielleicht ein Bankraub?"
nicht erschließen. Jedenfalls folgt nach der Unterüberschrift
"'draußen tobt die dunkelziffer', drinnen schnappt die Schuldenfalle" keinerlei Auflösung, warum ein solch kriminelles Unterfangen in Erwägung gezogen werden könnte. Aber befinden uns ja in Wien und da hat dieses Handlungsmuster schließlich Konjunktur. Immerhin erfahren wir dass Rögglas Stück einem "Totentanz" gleiche: "Über dem Mittelstand kreist der Pleitegeier, während die Löcher in den sozialen Netzen immer größer werden."
Wir erfahren darüber hinaus, dass das Stück von Kamerun "eingewienert" und von ihm unzulässigerweise mit allerlei deutschen Österreich-Klischees versehen wurde ("Peinlich").
Aber dass die Verfasserin angesichts des Sujets (der scheiternde Kleinbürger in den Krallen der neoliberalen Deregulierung) zuvorderst "Bankraub" assoziiert, das ist jedenfalls kein Klischee, sonder offensichtlich Realität. Vor allem in Österreich ...
"Vielleicht ein Bankraub?"
nicht erschließen. Jedenfalls folgt nach der Unterüberschrift
"'draußen tobt die dunkelziffer', drinnen schnappt die Schuldenfalle" keinerlei Auflösung, warum ein solch kriminelles Unterfangen in Erwägung gezogen werden könnte. Aber befinden uns ja in Wien und da hat dieses Handlungsmuster schließlich Konjunktur. Immerhin erfahren wir dass Rögglas Stück einem "Totentanz" gleiche: "Über dem Mittelstand kreist der Pleitegeier, während die Löcher in den sozialen Netzen immer größer werden."
Wir erfahren darüber hinaus, dass das Stück von Kamerun "eingewienert" und von ihm unzulässigerweise mit allerlei deutschen Österreich-Klischees versehen wurde ("Peinlich").
Aber dass die Verfasserin angesichts des Sujets (der scheiternde Kleinbürger in den Krallen der neoliberalen Deregulierung) zuvorderst "Bankraub" assoziiert, das ist jedenfalls kein Klischee, sonder offensichtlich Realität. Vor allem in Österreich ...
vabanque - am Freitag, 10. Juni 2005, 08:52 - Rubrik: Wien 2005
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Das St. Galler Tagblatt (7.6. 2005) berichtete über einen "falschen" Banküberfall. Der Überfall auf den Filialleiter der Bregenzer Deniz-Bank, der gerade 145 000 Euro bei der Raika einzahlen wollte, war - wie sich Im Zuge der Ermittlungen herausstellte - nämlich nur vorgetäuscht, das Geld in Wirklichkeit vom Angestellten veruntreut worden:
"Weil ihn der Chef ärgerte, hat ein Filialleiter einer Bregenzer Bank einen Überfall inszeniert. (...) Der 33-Jährige hatte die Tasche mit den Geldbündeln längst seinem Freund übergeben, als er sich selbst Reizgas ins Gesicht sprühte und in die Raiffeisenlandesbank torkelte. Doch alle glaubten zunächst die Geschichte vom Überfall. Eine Grossfahndung wurde eingeleitet. Der Filialleiter muss sich nicht mehr wegen des getürkten Überfalls vor Gericht verantworten. Er war bereits damals schwer krank und verstarb Anfang Mai. Doch sein 34-jähriger Freund stand gestern wegen Hehlerei vor Gericht. Ihm hatte der frustrierte Filialleiter zuvor erzählt, er werde Gelder abzweigen, weil er in letzter Zeit nur noch Ärger mit den Vorgesetzten habe. Von 150 000 Euro war konkret die Rede. Dennoch stritt der Angeklagte ab, etwas von dem getürkten Raubüber- fall seines Freundes gewusst zu haben."
"Weil ihn der Chef ärgerte, hat ein Filialleiter einer Bregenzer Bank einen Überfall inszeniert. (...) Der 33-Jährige hatte die Tasche mit den Geldbündeln längst seinem Freund übergeben, als er sich selbst Reizgas ins Gesicht sprühte und in die Raiffeisenlandesbank torkelte. Doch alle glaubten zunächst die Geschichte vom Überfall. Eine Grossfahndung wurde eingeleitet. Der Filialleiter muss sich nicht mehr wegen des getürkten Überfalls vor Gericht verantworten. Er war bereits damals schwer krank und verstarb Anfang Mai. Doch sein 34-jähriger Freund stand gestern wegen Hehlerei vor Gericht. Ihm hatte der frustrierte Filialleiter zuvor erzählt, er werde Gelder abzweigen, weil er in letzter Zeit nur noch Ärger mit den Vorgesetzten habe. Von 150 000 Euro war konkret die Rede. Dennoch stritt der Angeklagte ab, etwas von dem getürkten Raubüber- fall seines Freundes gewusst zu haben."
sparkassenkunde - am Dienstag, 7. Juni 2005, 17:32 - Rubrik: BankerInnen und PolizistInnen
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Der FAZ (6.6. 2005) bleibt es vorbehalten, den Medienrummel um die
„Opa-Bande”, die dieser Tage vor Gericht stehen, zurecht zu rücken. Unter der Überschrift "Die Methusalem-Komplizen" betreibt die FAZ-Autorin Claudia Lehnen ein regelrechtes Stück "Aufklärung". Angesichts der medialen Aufrüstung in Sachen "Seniorenkriminalität.
Ein paar Kernsätze aus ihrem Artikel:
"Dies wird keine Geschichte, die angst macht. Auch wenn alles zunächst ganz danach aussieht. Die Zahl straffälliger Männer über 60 Jahre ist in der vergangenen Dekade laut BKA um mehr als ein Viertel gestiegen. Kamen 1994 knapp zehn ältere Halunken auf eine Million ihrer unbescholtenen Altersgenossen, so sind es heute zwölfeinhalb. Fünf Prozent aller Tatverdächtigen sind über 60 Jahre alt. Die Zahlen hören sich alarmierend an. Vorstellbar, daß beim Altennachmittag der Pfarrei nicht nur harmlose Rentner, sondern auch Bankräuber, Mörder und Totschläger den Sandkuchen in den Kaffee tunken?
(...)
Hysterie um Altenkriminalität unbegründet
Doch auch wenn es in Einzelfällen selbst unter den Senioren "böse Buben" gebe, zu einer Hysterie um Altenkriminalität sieht Christian Pfeiffer, Leiter des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen, keinen Anlaß. Mehr Senioren-Schurken verzeichne die Statistik vor allem deshalb, weil das Risiko, erwischt zu werden, stetig steige: "Die Polizei wird besser. Die Alten sind weniger trickreich."
Außerdem ist das Trio, das sich in Hagen für seine Taten verantworten muß, eher ein spektakulärer Einzelfall. Auch die "alten Monster, die irgendwelche Leute zusammenschlagen, sind die absolute Ausnahme", sagt Frieder Dünkel, Professor am Kriminologischen Institut der Uni Greifswald. Finden sich doch unter den über 50 Jahre alten Bösewichtern - sie machen laut BKA 9,5 Prozent aller Strafgefangenen Deutschlands aus - hauptsächlich Menschen, die wegen "Bagatellkriminalität" wie Ladendiebstahl oder Verkehrsdelikten einsitzen."
„Opa-Bande”, die dieser Tage vor Gericht stehen, zurecht zu rücken. Unter der Überschrift "Die Methusalem-Komplizen" betreibt die FAZ-Autorin Claudia Lehnen ein regelrechtes Stück "Aufklärung". Angesichts der medialen Aufrüstung in Sachen "Seniorenkriminalität.
Ein paar Kernsätze aus ihrem Artikel:
"Dies wird keine Geschichte, die angst macht. Auch wenn alles zunächst ganz danach aussieht. Die Zahl straffälliger Männer über 60 Jahre ist in der vergangenen Dekade laut BKA um mehr als ein Viertel gestiegen. Kamen 1994 knapp zehn ältere Halunken auf eine Million ihrer unbescholtenen Altersgenossen, so sind es heute zwölfeinhalb. Fünf Prozent aller Tatverdächtigen sind über 60 Jahre alt. Die Zahlen hören sich alarmierend an. Vorstellbar, daß beim Altennachmittag der Pfarrei nicht nur harmlose Rentner, sondern auch Bankräuber, Mörder und Totschläger den Sandkuchen in den Kaffee tunken?
(...)
Hysterie um Altenkriminalität unbegründet
Doch auch wenn es in Einzelfällen selbst unter den Senioren "böse Buben" gebe, zu einer Hysterie um Altenkriminalität sieht Christian Pfeiffer, Leiter des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen, keinen Anlaß. Mehr Senioren-Schurken verzeichne die Statistik vor allem deshalb, weil das Risiko, erwischt zu werden, stetig steige: "Die Polizei wird besser. Die Alten sind weniger trickreich."
Außerdem ist das Trio, das sich in Hagen für seine Taten verantworten muß, eher ein spektakulärer Einzelfall. Auch die "alten Monster, die irgendwelche Leute zusammenschlagen, sind die absolute Ausnahme", sagt Frieder Dünkel, Professor am Kriminologischen Institut der Uni Greifswald. Finden sich doch unter den über 50 Jahre alten Bösewichtern - sie machen laut BKA 9,5 Prozent aller Strafgefangenen Deutschlands aus - hauptsächlich Menschen, die wegen "Bagatellkriminalität" wie Ladendiebstahl oder Verkehrsdelikten einsitzen."
vabanque - am Montag, 6. Juni 2005, 19:01 - Rubrik: Senioritaet
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Eine weitere Verfilmung ist anzuzeigen:
Mit Filmen wie "Kleine Morde unter Freunden", "Trainspotting" und "28 Days Later" hat sich Regisseur Danny Boyle in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht.
Am 25. August kommt sein nächtes Werk ("Millions") in die Kinos.

"Millions" ist die Verfilmung eines Romans von Frank Cottrell Boyce, der hierzulande als Kinderbuch firmiert und 2004 mit einem "Luchs" ausgezeichnet wurde.
Der Roman erzählt die Geschichte zweier kleiner Brüder, die plötzlich zu Millionären werden. Sie finden mehr als 22 Millionen britische Pfund - die Beute aus einem Banküberfall kurz vor der Euro-Umstellung - die die Bankräuberr auf ihrer Flucht verloren haben. Es bleibt nicht mehr viel Zeit das Geld auszugeben.
Zur Webpage des Verlags
Mit Filmen wie "Kleine Morde unter Freunden", "Trainspotting" und "28 Days Later" hat sich Regisseur Danny Boyle in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht.
Am 25. August kommt sein nächtes Werk ("Millions") in die Kinos.

"Millions" ist die Verfilmung eines Romans von Frank Cottrell Boyce, der hierzulande als Kinderbuch firmiert und 2004 mit einem "Luchs" ausgezeichnet wurde.
Der Roman erzählt die Geschichte zweier kleiner Brüder, die plötzlich zu Millionären werden. Sie finden mehr als 22 Millionen britische Pfund - die Beute aus einem Banküberfall kurz vor der Euro-Umstellung - die die Bankräuberr auf ihrer Flucht verloren haben. Es bleibt nicht mehr viel Zeit das Geld auszugeben.
Zur Webpage des Verlags
vabanque - am Montag, 6. Juni 2005, 18:51 - Rubrik: Literatur und Bankraub
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Unter der Überschrift "Führerschein von Kriminellen in Gefahr" macht sich das Online-Portal "autopresse.de" (30.5. 2005) Sorgen um den Führerschein von Bankräubern. Offensichtlich findet es der Bundesgerichtshof jetzt rechtens, wenn ein Kraftfahrzeug mit einer entsprechenden Fahrweise vom Tatort "entfernt" hat:
"Die Fahrerlaubnis kann entzogen werden, wenn der Fahrer zur Ausführung einer Straftat ein Kraftfahrzeug benutzt hat. Das hat jetzt der Bundesgerichtshof entschieden. Für den Entzug des Führerscheines muss allerdings klar aus dem jeweils zu beurteilenden Fall hervorgehen, ob der Täter auch zukünftig bereit sei, die Sicherheit des Straßenverkehrs seinen eigenen kriminellen Interessen unterzuordnen.
Demnach kann beispielsweise einem Bankräuber die Fahrerlaubnis entzogen werden, wenn er nach einem Überfall mit dem Pkw geflohen ist und aufgrund seiner Fahrweise die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer gefährdet hat. Denn das könnte sich wiederholen. Anders liegt der Fall, wenn etwa ein Schmuggler bei einer Routinekontrolle beim Transport von Drogen mittels eines Kraftfahrzeuges erwischt wurde, sich aber im Straßenverkehr unauffällig beziehungsweise nicht gefährlich verhalten hat. Die endgültige Entscheidung darüber, ob ein Entzug zulässig ist oder nicht, liegt beim Richter des jeweiligen Falles."
"Die Fahrerlaubnis kann entzogen werden, wenn der Fahrer zur Ausführung einer Straftat ein Kraftfahrzeug benutzt hat. Das hat jetzt der Bundesgerichtshof entschieden. Für den Entzug des Führerscheines muss allerdings klar aus dem jeweils zu beurteilenden Fall hervorgehen, ob der Täter auch zukünftig bereit sei, die Sicherheit des Straßenverkehrs seinen eigenen kriminellen Interessen unterzuordnen.
Demnach kann beispielsweise einem Bankräuber die Fahrerlaubnis entzogen werden, wenn er nach einem Überfall mit dem Pkw geflohen ist und aufgrund seiner Fahrweise die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer gefährdet hat. Denn das könnte sich wiederholen. Anders liegt der Fall, wenn etwa ein Schmuggler bei einer Routinekontrolle beim Transport von Drogen mittels eines Kraftfahrzeuges erwischt wurde, sich aber im Straßenverkehr unauffällig beziehungsweise nicht gefährlich verhalten hat. Die endgültige Entscheidung darüber, ob ein Entzug zulässig ist oder nicht, liegt beim Richter des jeweiligen Falles."
sparkassenkunde - am Dienstag, 31. Mai 2005, 12:21 - Rubrik: Fluchttechniken
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Hamburger Staatsanwaltschaft und Polizei bemühten sich aktiv um die Bearbeitung des "Fall"es Wüppesahl. Taz-Bericht (26.5. 2005) aus dem Gerichtssaal unterstreicht die aktive Rolle der Behörden:
"Die entscheidende Frage blieb unbeantwortet. "Warum, Herr Wüppesahl, haben Sie die Pistole eingesteckt?", fragte der Vorsitzende Richter der Schwurgerichtskammer, nachdem diese gestern das polizeiliche Video der Festnahme von Thomas Wüppesahl gesehen hatte. Darauf ist zu sehen, wie der vermeintliche Mittäter Andreas Sch. in seinem Wohnzimmer dem früheren Grünen-Bundestagsabgeordneten eine Waffe samt Munition überreicht, jener sie einsteckt - und von Polizisten festgenommen wird.
(...)
Zuvor hatte eine Polizistin vor Gericht bekannt, dass die Hamburger Staatsanwaltschaft sich vorigen Herbst aktiv darum bemüht habe, den Fall Wüppesahl bearbeiten zu können: Zunächst lagen die Akten bei den Ermittlern in Lübeck - weswegen die Polizei Andreas Sch. bat, das nächste Treffen in Hamburg zu arrangieren, um die eigene Zuständigkeit zu begründen.
"Die entscheidende Frage blieb unbeantwortet. "Warum, Herr Wüppesahl, haben Sie die Pistole eingesteckt?", fragte der Vorsitzende Richter der Schwurgerichtskammer, nachdem diese gestern das polizeiliche Video der Festnahme von Thomas Wüppesahl gesehen hatte. Darauf ist zu sehen, wie der vermeintliche Mittäter Andreas Sch. in seinem Wohnzimmer dem früheren Grünen-Bundestagsabgeordneten eine Waffe samt Munition überreicht, jener sie einsteckt - und von Polizisten festgenommen wird.
(...)
Zuvor hatte eine Polizistin vor Gericht bekannt, dass die Hamburger Staatsanwaltschaft sich vorigen Herbst aktiv darum bemüht habe, den Fall Wüppesahl bearbeiten zu können: Zunächst lagen die Akten bei den Ermittlern in Lübeck - weswegen die Polizei Andreas Sch. bat, das nächste Treffen in Hamburg zu arrangieren, um die eigene Zuständigkeit zu begründen.
contributor - am Montag, 30. Mai 2005, 22:21 - Rubrik: BankerInnen und PolizistInnen
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Irgendwie erscheint diese ganze Geschichte überaus mysteriös:
Ein Kronzeuge in der Mangel (taz-hh, 9.5. 2005)
Der Prozess gegen den "kritischen Polizisten" Thomas Wüppesahl, der einen Raubmord vorbereitet haben soll, geht in eine längere Verhandlungspause. Trotz mehrwöchiger Beweisaufnahme wirft er noch mehr Fragen auf, als er beantworten kann
Allerdings wird Wüppesahl in taz-Berichterstattung wenig symphatisch gezeichnet. Doch selbst wenn sie recht hat, klingt das alles dennoch ziemlich nach Räuberpistole:
"Dabei wird Wüppesahl kaum noch leugnen können, selbst den Anstoß zu der Tat gegeben zu haben, welche die Anklage ihm vorwirft: Der 49-Jährige, heißt es in der Anklageschrift, hat einen Raubmord vorbereitet. In Berlin-Friedrichshain wollte er einen Geldtransporter überfallen, den Boten erschießen und ihm mit einem Beil den Arm abhacken (taz berichtete). Außer der Aussage des vermeintlichen Mittäters Andreas Sch. hat die Staatsanwaltschaft Mitschnitte von Gesprächen der beiden, in denen Wüppesahl seine Idee ausführt. "Ich muss ganz nah ran, um in den Hinterkopf schießen zu können", heißt es dort. "Da ist meine Lockerheit gefragt."
(...)
Dennoch präsentiert Wüppesahl sich siegesgewiss. Der selbst ernannte Mobbing-Experte inszeniert sich als Opfer eines Komplotts - wie so oft in der Vergangenheit. Wüppesahl hat über Jahre sein berufliches und privates Umfeld mit Anzeigen und Beschuldigungen überzogen, weil er ständig Intrigen gegen sich vermutete. Nun wittert er einen "weiteren Versuch der Staatsanwaltschaft, mich als politische Person aus- und abzuschalten", wie er aus der Untersuchungshaft heraus verlauten ließ. (...)"
"
Womöglich gibt es beides. Den Plan und das Komplott:
"Doch nicht nur der brutale und dilettantisch daherkommende Tatplan gibt vor Gericht Rätsel auf. Offen ist auch die Frage, was Andreas Sch. veranlasst hat, seinen Freund hinter Gitter zu bringen. Er selbst sagt, dass er mit seiner Anzeige "ein schlimmes Verbrechen verhindern wollte". Das aber hätte er einfacher haben können. Er hätte dem Freund gehörig den Kopf waschen können, als der ihm von seinem brutalen Plan erzählte. Stattdessen ist er zur Polizei gegangen - und zwar sofort. Schon beim zweiten Treffen mit Wüppesahl, in einem Café in Bergedorf, hört die Polizei mit."
Die Verteidigung vermutet hinter dem Hauptbelastungszeugen einen aktiven Lockspitzel:
"Die Verteidigung deutet mit ihren Fragen an, dass der Kronzeuge sich womöglich einen finanziellen Vorteil davon versprochen habe, sich der Polizei zur Verfügung zu stellen. Auf der anderen Seite gilt Geldnot auch als mögliches Tatmotiv für Wüppesahl. Der ist regelmäßig ins Casino gegangen. "Teilweise waren um die 10.000 Euro im Spiel", beschreibt Andreas Sch. die Spielbankbesuche, bei denen er manchmal dabei war - auf Rechnung von Wüppesahl."
Nun das klingt alles nach einem ziemlich schlechten Film und es steht zu befürchten, dass sich darin alle von ihrer schlechtesten Seite entpuppen werden. Der Polizeiapparat, dem ja auch Wüppesahl entstammt, macht vermutlich keine Fehler, sondern ist der Fehler ....
Weitere Eintragung zum "Fall" Wüppesahl:
http://vabanque.twoday.net/stories/394266/
http://vabanque.twoday.net/stories/385370/
http://vabanque.twoday.net/stories/380692/
http://vabanque.twoday.net/stories/380688/
Ein Kronzeuge in der Mangel (taz-hh, 9.5. 2005)
Der Prozess gegen den "kritischen Polizisten" Thomas Wüppesahl, der einen Raubmord vorbereitet haben soll, geht in eine längere Verhandlungspause. Trotz mehrwöchiger Beweisaufnahme wirft er noch mehr Fragen auf, als er beantworten kann
Allerdings wird Wüppesahl in taz-Berichterstattung wenig symphatisch gezeichnet. Doch selbst wenn sie recht hat, klingt das alles dennoch ziemlich nach Räuberpistole:
"Dabei wird Wüppesahl kaum noch leugnen können, selbst den Anstoß zu der Tat gegeben zu haben, welche die Anklage ihm vorwirft: Der 49-Jährige, heißt es in der Anklageschrift, hat einen Raubmord vorbereitet. In Berlin-Friedrichshain wollte er einen Geldtransporter überfallen, den Boten erschießen und ihm mit einem Beil den Arm abhacken (taz berichtete). Außer der Aussage des vermeintlichen Mittäters Andreas Sch. hat die Staatsanwaltschaft Mitschnitte von Gesprächen der beiden, in denen Wüppesahl seine Idee ausführt. "Ich muss ganz nah ran, um in den Hinterkopf schießen zu können", heißt es dort. "Da ist meine Lockerheit gefragt."
(...)
Dennoch präsentiert Wüppesahl sich siegesgewiss. Der selbst ernannte Mobbing-Experte inszeniert sich als Opfer eines Komplotts - wie so oft in der Vergangenheit. Wüppesahl hat über Jahre sein berufliches und privates Umfeld mit Anzeigen und Beschuldigungen überzogen, weil er ständig Intrigen gegen sich vermutete. Nun wittert er einen "weiteren Versuch der Staatsanwaltschaft, mich als politische Person aus- und abzuschalten", wie er aus der Untersuchungshaft heraus verlauten ließ. (...)"
"
Womöglich gibt es beides. Den Plan und das Komplott:
"Doch nicht nur der brutale und dilettantisch daherkommende Tatplan gibt vor Gericht Rätsel auf. Offen ist auch die Frage, was Andreas Sch. veranlasst hat, seinen Freund hinter Gitter zu bringen. Er selbst sagt, dass er mit seiner Anzeige "ein schlimmes Verbrechen verhindern wollte". Das aber hätte er einfacher haben können. Er hätte dem Freund gehörig den Kopf waschen können, als der ihm von seinem brutalen Plan erzählte. Stattdessen ist er zur Polizei gegangen - und zwar sofort. Schon beim zweiten Treffen mit Wüppesahl, in einem Café in Bergedorf, hört die Polizei mit."
Die Verteidigung vermutet hinter dem Hauptbelastungszeugen einen aktiven Lockspitzel:
"Die Verteidigung deutet mit ihren Fragen an, dass der Kronzeuge sich womöglich einen finanziellen Vorteil davon versprochen habe, sich der Polizei zur Verfügung zu stellen. Auf der anderen Seite gilt Geldnot auch als mögliches Tatmotiv für Wüppesahl. Der ist regelmäßig ins Casino gegangen. "Teilweise waren um die 10.000 Euro im Spiel", beschreibt Andreas Sch. die Spielbankbesuche, bei denen er manchmal dabei war - auf Rechnung von Wüppesahl."
Nun das klingt alles nach einem ziemlich schlechten Film und es steht zu befürchten, dass sich darin alle von ihrer schlechtesten Seite entpuppen werden. Der Polizeiapparat, dem ja auch Wüppesahl entstammt, macht vermutlich keine Fehler, sondern ist der Fehler ....
Weitere Eintragung zum "Fall" Wüppesahl:
http://vabanque.twoday.net/stories/394266/
http://vabanque.twoday.net/stories/385370/
http://vabanque.twoday.net/stories/380692/
http://vabanque.twoday.net/stories/380688/
contributor - am Montag, 30. Mai 2005, 22:15 - Rubrik: BankerInnen und PolizistInnen
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MAX, "der monatliche Leser-Scout rund um People, News & Lebensstil"
bringt in der Juni-Ausgabe einen Artikel über Weblogs von Alain Bieber. In einem Kasten, der einige Weblogs aufführt, ist auch unser Blog erwähnt.
Yeah werte Max-LeserInnen, hier wird Dir gezeigt "Where the money is .. "!
Max über sich selbst:
Lesen Sie in MAX: Menschen hautnah, ungewöhnliche Reportagen, spektakuläre Portraits, meinungsstarke Interviews, atemberaubende Fotografie. Themen, die bewegen. Themen, über die man spricht und die man lebt.
Außerdem: der News-Scout mit praktischen Tipps, kompakten und wissenswerten Informationen. MAX ist der moderne Scout, der Hintergründe aufspürt, über Trends informiert und die schönen Dinge des Lebens aufzeigt. Lebenskultur und Lifestyle at it´s best!
bringt in der Juni-Ausgabe einen Artikel über Weblogs von Alain Bieber. In einem Kasten, der einige Weblogs aufführt, ist auch unser Blog erwähnt.
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Max über sich selbst:
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vabanque - am Montag, 30. Mai 2005, 12:00 - Rubrik: Lotto und Bankraubphantasien
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„Bonnie & Clyde“ – Ab in den Knast
Gangsterpärchen von Hildesheim muss für lange Zeit sitzen
titelte der Kölner Express (27.5.2005)
"Bonnie & Clyde, das Gangsterpärchen von Hildesheim, das eine Bank ausraubte und dann in einer Stretch-Limousine mit Chauffeur nach Köln flüchtete und festgenommen wurde , wurde am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt. "
Das ist so recht nach dem Geschmack des Boulevards. Bankräuber die dumm und luxoriös daherkommen: Pärchen, Luxusauto und Luxusleben.
"Rund 250 Kilometer fuhr das Gangsterpärchen in der weißen Stretch-Limousine bis nach Köln. Nach dem Banküberfall letzten Montag in Hildesheim, bei dem der 35-jährige Frank E. rund 200 000 Euro erbeutete, lebte das Paar in einem Luxushotel in Saus und Braus.
Der Champagner floss an der Hotelbar in Strömen. Dann bestellte sich das Paar eine neun Meter lange Stretch-Limousine mit Chauffeur – wie jetzt bekannt wurde, für 125 Euro die Stunde."
Aber was das wiederum mit Bonnie&Clyde zu tun haben soll, das erklärt sich wohl nur aus der Phantasie dieser Sorte von Journalisten und ihrer Chefredaktionen.
Gangsterpärchen von Hildesheim muss für lange Zeit sitzen
titelte der Kölner Express (27.5.2005)
"Bonnie & Clyde, das Gangsterpärchen von Hildesheim, das eine Bank ausraubte und dann in einer Stretch-Limousine mit Chauffeur nach Köln flüchtete und festgenommen wurde , wurde am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt. "
Das ist so recht nach dem Geschmack des Boulevards. Bankräuber die dumm und luxoriös daherkommen: Pärchen, Luxusauto und Luxusleben.
"Rund 250 Kilometer fuhr das Gangsterpärchen in der weißen Stretch-Limousine bis nach Köln. Nach dem Banküberfall letzten Montag in Hildesheim, bei dem der 35-jährige Frank E. rund 200 000 Euro erbeutete, lebte das Paar in einem Luxushotel in Saus und Braus.
Der Champagner floss an der Hotelbar in Strömen. Dann bestellte sich das Paar eine neun Meter lange Stretch-Limousine mit Chauffeur – wie jetzt bekannt wurde, für 125 Euro die Stunde."
Aber was das wiederum mit Bonnie&Clyde zu tun haben soll, das erklärt sich wohl nur aus der Phantasie dieser Sorte von Journalisten und ihrer Chefredaktionen.
sparkassenkunde - am Montag, 30. Mai 2005, 11:54 - Rubrik: Lotto und Bankraubphantasien
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"Lasso-Tricks und schöne Ladies"
Die Märkische Oderzeitung (MOZ) berichtet am 31.5. 2005 aus Werneuchen ..
"Banküberfall, ein schießender Sheriff und flüchtende Diebe: In Werneuchen flogen am Samstag die Kugeln durch die Luft - glücklicherweise nur in der Show der ersten mobilen Westernstadt Deutschlands. Die Akteure des Familienunternehmens wollten auf ihrer Tournee sowieso Station in Werneuchen machen und da gleichzeitig das Sommerfest des Countryclubs "The Flying Hawks" steigen sollte, wurden sie einfach auf das Domizil-Gelände an der B 158 umgeleitet.
Am frühen Nachmittag, die Sonne brannte unbarmherzig vom Himmel herunter, sind die Cowboys und Ladies noch mit den Vorbereitungen für das Fest beschäftigt. "Es ist einfach zu heiß", stöhnt Marina Gillmann, die Chefin der "Hawks". Sie hat aber kaum Zweifel daran, dass in den nächsten Stunden noch viele Country-Fans kommen werden. Einen Höhepunkt können die Gäste wenig später live erleben. Toni Tränkler und seine Familie präsentieren in zünftiger Kulisse einige Szenen aus dem wilden, wilden Westen. Und natürlich darf dabei der Banküberfall auch nicht fehlen. Ein Messerwerfer zeigt sein Können, es gibt Vorführungen mit dem Lasso und Proben eines Kunstschützen."
Wer jetzt noch nicht genug hat kann hier weiterlesen und sich fragen, warum diese Nostaligie eigentlich immer mit rassistischen Emblamtik der Südstaatenflagge daherkommt.
Die Märkische Oderzeitung (MOZ) berichtet am 31.5. 2005 aus Werneuchen ..
"Banküberfall, ein schießender Sheriff und flüchtende Diebe: In Werneuchen flogen am Samstag die Kugeln durch die Luft - glücklicherweise nur in der Show der ersten mobilen Westernstadt Deutschlands. Die Akteure des Familienunternehmens wollten auf ihrer Tournee sowieso Station in Werneuchen machen und da gleichzeitig das Sommerfest des Countryclubs "The Flying Hawks" steigen sollte, wurden sie einfach auf das Domizil-Gelände an der B 158 umgeleitet.
Am frühen Nachmittag, die Sonne brannte unbarmherzig vom Himmel herunter, sind die Cowboys und Ladies noch mit den Vorbereitungen für das Fest beschäftigt. "Es ist einfach zu heiß", stöhnt Marina Gillmann, die Chefin der "Hawks". Sie hat aber kaum Zweifel daran, dass in den nächsten Stunden noch viele Country-Fans kommen werden. Einen Höhepunkt können die Gäste wenig später live erleben. Toni Tränkler und seine Familie präsentieren in zünftiger Kulisse einige Szenen aus dem wilden, wilden Westen. Und natürlich darf dabei der Banküberfall auch nicht fehlen. Ein Messerwerfer zeigt sein Können, es gibt Vorführungen mit dem Lasso und Proben eines Kunstschützen."
Wer jetzt noch nicht genug hat kann hier weiterlesen und sich fragen, warum diese Nostaligie eigentlich immer mit rassistischen Emblamtik der Südstaatenflagge daherkommt.
sparkassenkunde - am Montag, 30. Mai 2005, 11:42 - Rubrik: Theater
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Am vergangenen Samstag lief im Bayerischen Rundfunk mal wieder ein Klassiker:
Den letzten beissen die Hunde
Originaltitel: Thunderbolt and Lightfoot (USA, 1973); Regie:
Michael Cimino: Darsteller: Clint Eastwood, Jeff Bridges, Geoffrey Lewis. Länge: 109 Min.
Auf der Flucht vor zwei Komplizen, die sich von ihm um die Beute aus einem Bankraub betrogen glauben, freundet sich der Ganove Thunderbolt mit dem jungen Autodieb Lightfoot an.
"Die letzten beißen die Hunde" aus dem Jahr 1973 ist "eine Mischung aus Vagabundenkomödie, Gangsterpersiflage und Actionfilm, gediegen verschachtelt und vorzüglich fotografiert (Frank Stanley)", schreibt das "Lexikon des Internationalen Films" zu Michael Ciminos Regiedebüt. "Der Film ist lebendig, gut geschrieben, witzig, hart und superb besetzt, mit vielen Facetten, in stimmige Details aufgefächert, und mit reich entwickelten Charakteren", meint der "Motion Picture Guide". Für die Rolle des Lightfoot wählte man den jungen Jeff Bridges, der zwei Jahre zuvor durch Bogdanovichs "The Last Picture Show" bekannt geworden war. Für seine außerordentliche Leistung als Lightfoot wurde er für den Oscar als bester Nebendarsteller nominiert.
Ja das ist der Film, in dem die Beute in der Tafel einer Schule versteckt worden ist und dieselbe abgerissen und wieder an einem anderen Ort aufgebaut wurde.
Den letzten beissen die Hunde
Originaltitel: Thunderbolt and Lightfoot (USA, 1973); Regie:
Michael Cimino: Darsteller: Clint Eastwood, Jeff Bridges, Geoffrey Lewis. Länge: 109 Min.
Auf der Flucht vor zwei Komplizen, die sich von ihm um die Beute aus einem Bankraub betrogen glauben, freundet sich der Ganove Thunderbolt mit dem jungen Autodieb Lightfoot an.
"Die letzten beißen die Hunde" aus dem Jahr 1973 ist "eine Mischung aus Vagabundenkomödie, Gangsterpersiflage und Actionfilm, gediegen verschachtelt und vorzüglich fotografiert (Frank Stanley)", schreibt das "Lexikon des Internationalen Films" zu Michael Ciminos Regiedebüt. "Der Film ist lebendig, gut geschrieben, witzig, hart und superb besetzt, mit vielen Facetten, in stimmige Details aufgefächert, und mit reich entwickelten Charakteren", meint der "Motion Picture Guide". Für die Rolle des Lightfoot wählte man den jungen Jeff Bridges, der zwei Jahre zuvor durch Bogdanovichs "The Last Picture Show" bekannt geworden war. Für seine außerordentliche Leistung als Lightfoot wurde er für den Oscar als bester Nebendarsteller nominiert.
Ja das ist der Film, in dem die Beute in der Tafel einer Schule versteckt worden ist und dieselbe abgerissen und wieder an einem anderen Ort aufgebaut wurde.
sparkassenkunde - am Montag, 30. Mai 2005, 11:35 - Rubrik: Bankraub in Film und Fernsehen
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Ab und an finden sich in den Ablagen immer noch einige Bonmots durchaus älteren Datums, die den LeserInnen nicht vorenthalten werden sollen, insbesondere nicht Thomas Edlinger und Fritz Ostermeyer, die sich am letzten 1. Mai unbedingt zu Bankräubern ausbilden lassen wollten, weil sie der Lohnarbeit bei FM4 im ORF überdrüssig sind:
Ernest Bornemann, prominenter marxistischer Sexualwissenschaftler vekündete 1990 anläßlich seines 75. Geburtstages, daß ihn seine Arbeit an wissenschaftlichen Büchern befriedige: "Ich empfinde Arbeit als Lust."
Ob damit seine Skepsis gegenüber anderen Lustformen begründbar ist, muß dahingestellt bleiben: "Wir leben nun einmal in einer bürgerlichen Gesellschaft. Da sehe ich keine Gründe, wieso ich mir die Vorteile dieser bürgerlichen Gesellschaft nicht aneignen sollte, beispielsweise mein Kapital zu verzinsen. (...) Es gibt keine andere Möglichkeit zu überleben. Die einzige Alternative wäre, wie bei der RAF, Bankraub. Bankraub erscheint mir noch weniger überzeugend. Was also die heutige Überlebenspolitik anbelangt, vermag ich nicht mehr an eine zental organisierte Gesellschaft von morgen zu glauben." Quelle: Interview mit Ernest Bornemann, taz (12.4. 1990)
Ernest Bornemann, prominenter marxistischer Sexualwissenschaftler vekündete 1990 anläßlich seines 75. Geburtstages, daß ihn seine Arbeit an wissenschaftlichen Büchern befriedige: "Ich empfinde Arbeit als Lust."
Ob damit seine Skepsis gegenüber anderen Lustformen begründbar ist, muß dahingestellt bleiben: "Wir leben nun einmal in einer bürgerlichen Gesellschaft. Da sehe ich keine Gründe, wieso ich mir die Vorteile dieser bürgerlichen Gesellschaft nicht aneignen sollte, beispielsweise mein Kapital zu verzinsen. (...) Es gibt keine andere Möglichkeit zu überleben. Die einzige Alternative wäre, wie bei der RAF, Bankraub. Bankraub erscheint mir noch weniger überzeugend. Was also die heutige Überlebenspolitik anbelangt, vermag ich nicht mehr an eine zental organisierte Gesellschaft von morgen zu glauben." Quelle: Interview mit Ernest Bornemann, taz (12.4. 1990)
sparkassenkunde - am Mittwoch, 25. Mai 2005, 09:07 - Rubrik: Lotto und Bankraubphantasien
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