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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
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«Ich will keine Menschen, die unter den Brücken leben»

16. März 2007, Neue Zürcher Zeitung

Anläßliche der Eidgenössische Abstimmung am 17. Juni zur Revision der Invalidenversicherung und zur Unsicherheit der Menschen finden wir folgendes Wortgeplänkel zwischen NZZ und Bundesrat Couchepin:

"Im Juni steht die Abstimmung über die 5. Revision der Invalidenversicherung (IV) an. Bundesrat Pascal Couchepin erachtet diese als dringend notwendig. Nur bei einem Ja zur Revision könne die hochverschuldete Sozialversicherung mit zusätzlichen Mitteln finanziert werden. (...)

NZZ: Vorlagen, die mit dem Schlagwort «Sozialabbau» betitelt werden, haben oft einen schwierigen Stand in einer Abstimmung. Was geschieht, falls die Revision abgelehnt wird?

Pascal Couchepin: Es findet kein Sozialabbau statt. Die Revision ist ausgewogen. Und ich denke, dass wir die Abstimmung gewinnen. Kritik kommt von links und von rechts. Doch in der Sozialpolitik ist die Mitte der richtige Weg. Falls die Vorlage abgelehnt wird, gibt es eine Katastrophe; dann wäre die Finanzierung der IV und damit auch der AHV nicht mehr gesichert.

NZZ: Man müsste doch auch bei einem Nein zur Revision die IV zusätzlich finanzieren.

Pascal Couchepin: Wie wollen Sie das machen? Mit einem Bankraub?

NZZ: Man kann die Mehrwertsteuer befristet erhöhen.

Der band Millionaire aus Belgiën macht nicht nur gute Musik aber hat auch ein sehr schöner video bei dem song "Champagne" gemacht. Thema Bankraub. Und die rechtfertigung dafür...(ähnlich wie bei Carter McCoy in "Thank you, see ya!")

Das video ist an zu schauen bei Youtube.


Lego und Bankraub, das schließt sich keineswegs aus, wie treue LeserInnen dieses Blogs wissen (ans Ende scrollen - da finden sich die Links). Nun, das der Übergang zwischen Spiel und Ernst, Virtual World und Real World, Fiktion und Wirklichkeit durchaus fließend sind, darauf weist uns ein Artikel aus der gestrigen Wiener Zeitung (9.3.2007) über den Wiener Bildhauer Manfred Erjautz:

"Sein "zweiter Legofrühling" ist damals beim Bruno Gironcoli an der Akademie ausgebrochen, in der Meisterschule für Bildhauerei. "Du liegst zu Hause vorm Fernseher, und dann, stott irgendwelche Chips zu essen oder so, hob i herumgspüt." Das klingt jetzt schlüpfriger, als es wahrscheinlich gewesen ist. Obwohl: Schusswaffen (und eine solche, konkret: die Kopie der Handfeuerwaffe von den New Yorker Polizistinnen, war das Erstlingswerk dieses neuerlichen "Lego-Erwachens") gelten ja gemeinhin als Metaphern der erektilen, projektilen (schießwütigen) Männlichkeit. James Bond leidet, so gesehen, an Priapismus.

"Zweck woa eigentlich dieser Oabeit, an Banküberfall verübm zu können." Ungläubig frag ich lieber nach, ob ich mich nicht eh verhört hab: Wie? Noch amal. – "Einen BANKÜBERFALL verübm zu können." – Äh . . . DAMIT?! – "Ja." - Und Sie ham das dann tatsächlich . . . nein, Sie hams NICHT gmacht. - "Doch." Hobbypsychologen werden ihm nun einen Peter-Pan-ich-will-einfach-nicht-erwachsen-werden-Komplex attestieren. Mit einem Hauch von Charles Bronson: Ein Mann sieht Lego (und da sind ja auch ROTE Steine darunter).


Bankraub mit Legopuffn

Im Endeffekt wurde es dann doch nix mit der Bank (zwecks Drehens eines Videos aus der Sicht der Überwachungskamera). Weil der befreundete "Komplize" abgesprungen ist. "Jedenfois is der Bankangestellte dann tatsächlich überfallen worden bzw. woa VERWICKELT in eine Geschichte und WOLLTE dann aus verständlichen Gründen nimma." Also hat der Erjautz eine SELBSTGEBASTELTE Bankfiliale ausgeraubt. "Zum Beispü dieser Streifmvorhang do hintn, diese Lamellentrennwände, des san Klopapierstreifm."

Der Erjautz stürmt mit der Legopuffn zum Schalter, mit einem leeren Lego-Sackerl, und kriegt ein volles retour. Ist wie das Ausleben einer Verzweiflungsfantasie. Beschaffungskriminalität. Um sich die Legospielsucht zu finanzieren. Diese Steine können schließlich sauteuer sein – Legosteine sind trotzdem nicht "a girls best friend".

Und die Firma Lego im dänischen Billund war auch nicht gerade kooperativ. Hat gemeint, diese bedenkliche Waffenproduktion zu unterstützen, wäre nicht mit der Firmenphilosophie vereinbar. Und das, obwohl der Erjautz fließend Legosteinisch spricht: "Also des is a Einserstein. Weil er ein Nopperl hat. Da gibts a spezielle Sprache." Triumphierend hält mir der Erjautz jetzt brisantes Fotomaterial hin. Wo ein Lego-Gründervater mit eindeutigem Handzeichen drei Smith & Wesson bestellt? Schlimmer: Neben einer alten Spielzeugpistole liegt Munition mit der kompromittierenden Aufschrift "Lego". Na bumm.

"Bumm!" macht seine erste echt gefährliche, wahrhaft ballistische Krachen auch. Die "TK 1". Ein richtiger Schießprügel, den er gemeinsam mit seinem Bruder Thomas Köhler, einem Büchsenmacher, entwickelt hat. Dagegen gilt für seinen elektrischen Stuhl ( "Der is in ana Vitrine. Damit ma si NED draufsetzt" ) ja geradezu die Unschuldsvermutung. Die "TK 1": "Im hinteren Bereich hat sie einen Batteriekastn, der liefert Strom zu an klan Motor, dieser kleine Motor bewegt ein Schneckengetriebe, und dieses Schneckengetriebe stößt auf a Kohlensäurepatrone. Des haaßt, auf a Gas eigentlich. Diese Patrone verwendet ma für Schlagobers zum Beispü. Und die beschleunigt diesen klanen Legostein." Folglich: Peng! (Oder: Plop!)"


Weitere Links zum Thema Lego und Banküberfall in diesem Blog:

LEGO 1352 Studios: Banküberfall mit Explosion

Kino im Klötzchenformat

PLAYMOBIL: SuperSet Spurensicherung

Eine ganze andere Art von Geiselnahme erlebte jüngst eine Wiener Bank.
(die-news 09.03.2007 schilder den Sachverhalt wie folgt:

"Kein glückliches Händchen hatte jetzt ein Bankräuber aus Österreich. Der Mann stürmte eine Filiale in Wien und forderte mit vorgehaltener Waffe Geld. Laut Presseberichten war allerdings nur Minuten später die Polizei vor Ort und umstellte die Bank. Ganze fünf Stunden harrte der Bankräuber in der Filiale aus. Wohl weil ihm langweilig wurde, ging der Mann aber plötzlich ans Telefon und beantwortete Fragen von Kunden. Er soll mit manchen sogar über einen Kredit verhandelt haben."

Woanders haben wir aber darüber noch nichts gefunden ...

Dass man hier bei den Konditionen den eigentlichen Bankraub durchführen könnte, da muss man auch erst mal drauf kommen ...

Den Verlauf des Wiener Banküberfalls in der Mariahilfer Straße mit Geiselnahme wird im ZEIT-Blog von Peter Hörmanseder ("Ba-Ba-Banküberfall") zugleich zur Österreich- bzw. Wien-Folkore genutzt. Mindestens genauso lesenswert sind unter diesem Aspekt die Kommentare:
"Schönen Tag noch und was wäre, wenn die Wiener nicht für unsere Unterhaltung sorgen würden…"

Die BILD-Zeitung behauptet., dass der einstige HSV-Spieler Peter Rohrschneider wegen 16-fachem Bankraub nunmehr in U-Haft säße. rponline (2.3.2007) und BILD machen aus ihm gleich einen "Bundesliga-Star" bzw. "Ex-HSV-Star" und die MoPo (3.3. 2007) zum "Ex-HSV-Star". (Siehe auch die Anmerkungen im Bundesliga-Blog) Laut n-tv (2.3.2007) bestritt der Mittelfeldspieler 27 Bundesligaspiele und erzielte gerade mal ein Tor. Zuletzt habe er die Herren- und die A-Jugendmannschaft eines Hamburger Amateurklubs betreut:


"Ein ehemaliger Bundesliga-Profi raubte in den 90er Jahren 16 Banken aus.

Einst spielte er neben Uwe Seeler in der Bundesliga-Mannschaft des Hamburger SV. Die nächste Zeit muss Peter Rohrschneider aber voraussichtlich hinter Gitterstäben verbringen. Der ehemalige Fußball-Profi sitzt wegen 16-fachen Bankraubs in Untersuchungs-Haft.

Nach über 16 Jahren sind die kriminellen Machenschaften des mittlerweile 60-Jährigen aufgeflogen. Zwischen 1991 und 1992 soll er insgesamt 16 Geldinstitute ausgeraubt und gemeinsam mit seinem Komplizen Jozef S. 430.000 Mark erbeutet haben. Das berichtet die "Bild"-Zeitung."


Dieses Umstand verdanke er seinem ehemaligen Komplizen, der
vor einigen Wochen wegen anderer Straftaten festgenommen worden sei:

"Die Kriminalpolizei fand bei der Durchsuchung von Rohrschneiders Wohnung Beweismaterial, der Ex-Profi wurde festgenommen. Neben den Banküberfällen wurde Rohrschneider schon einmal auffällig. Weil er einen 13-Jährigen sexuell belästigt hatte, wurde er 1968 zu sieben Monaten auf Bewährung verurteilt."

Wenn das zutreffen sollte, dann zählt der Verhaftete zu den mehr oder weniger promimenten Fußballspielern, die sich auf nicht gerade spielerische Art ihr Geld besorgt haben.

Im "Trainer-Baade"-Blog philosphiert der Betreiber ("Der Baade ist rund"), von dem ich auch noch nie was gehört habe, über Bekanntheitsgrad und die Verdienstmöglichkeiten in den 60er Jahren als Fußballprofi. In der Kommentarspalte meldet sich ein Zögling des Verdächtigen zu Wort:

"Herr rohrschneider trainierte zu letzt die Herren und die A-jugend mannschaft des HTB’s. Ich, ein A-Jugend Spieler habe Hernn rohrschneider sehr gemocht und sowohl als trainer und als auch mensch war er sehr lehrreich für uns.
Diese nachricht hat mich jedoch geschockt!


Beim Strafblog erfahren wir von RA Rainer Pohlen endlich, dass was wir schon die ganze Zeit wissen wollten:
"Gemäß § 78 Absatz 3 Ziff. 2 StGB verjähren Straftaten, die im Höchstmaß mit Freiheitsstrafe von mehr als 10 Jahren bedroht sind, erst nach 20 Jahren. Hierzu gehören auch Raubüberfälle. Die Höchststrafe hierfür liegt bei 15 Jahren."

Auch SpiegelOnline (2.3. 2007) ("TELEFONAT MIT EINEM BANKRÄUBER - "Willst du eine Geisel sprechen?") versucht sich am Wiener Banküberfall mit Geiselnahme. Hier wird in Sachen Erste Allgemeine Verunsicherung die Wiener Zeitung "Österreich" ("Revolverblatt") zitiert, die aufgrund eines Telefonats eines ihrer Redakteure mit dem Geiselnehmer ziemlich unter Beschuss geraten ist:

"So einen Banküberfall gab es noch nie: Die Geiseln bangten um ihr Leben, aus den Fenstern der Nachbarn schallte "Ba-Ba-Banküberfall". Noch skurriler: Am Telefon beschwerte sich der Geiselnehmer bei einem Journalisten über zugesperrte Toiletten und fehlende Zigaretten.

Hamburg - Günther B. ist in Rage - er muss aufs Klo: "Jetzt passen Sie mal auf, Sie Märchenprinz. Ich habe weder Zigaretten bekommen noch sonst irgendwas. Und jetzt muss ich noch einmal anrufen, damit wir endlich aufs Klo gehen können. Das Klo ist nämlich abgeschlossen." So lauten die Worte, die B. mit einem Journalisten austauscht - während er eine Wiener Filiale der BAWAG-Bank überfällt.

Geiselnehmer Günther B.: "Woher haben Sie überhaupt die Nummer?"
Doch das Szenario der Geiselnahme ist noch viel absurder. Die Nachbarn des in einer belebten Wiener Einkaufsstraße gelegenen Gebäudes sorgen für Soundtrack des Verbrechens: Bis die Polizei interveniert, stellen sie die Boxen ihrer Stereoanlage laut der Zeitung "Österreich" ins Fenster und spielen einen der größten Hits der aus Österreich stammenden "Ersten Allgemeinen Verunsicherung": "Ba- Ba- Banküberfall".

Auf gesteigertes Interesse trifft die Geiselnahme laut der Zeitung auch bei einer Delegation des russischen Innenministeriums. Die Beamtengruppe soll demnach auf Einladung des österreichischen Innenministeriums bei einem Geisel-"Trockentraining" in Oberösterreich teilnehmen. Da nun aber zufällig in der Nachbarschaft eine reale Geiselnahme stattfindet, bleiben die Russen gleich vor Ort und verzichten auf die Fahrt nach Oberösterreich."



Das "Revolverblatt " Österreich hat sich die Reaktionen vor Ort angeschaut:

"Wien, 27. Februar 2007
Hunderte Zuschauer, ein Geisel-Gangster, der sich anpinkelt, Anrainer spielen "Ba Ba Banküberfall". So irre war die Geiselnahme von Wien.

Stell dir vor es ist Geiselnahme - und eine ganze Stadt spielt verrückt.

Hunderte Schaulustige mit Wurstsemmeln, von einer Wohnungen schallt „Ba Ba Banküberfall“ herab. Dazu ein Geisel-Gangster, der mit einem Plastikrevolver bewaffnet ist, vor einem versperrten Klo steht, sich anpinkelt und dann schockiert aufgibt. Vorher aber noch einem Reporter von ÖSTERREICH ein Telefon-Interview gibt. Was sich Dienstag rund um die Geiselnahme in Wien abspielte, ist wohl in keiner anderen Stadt der Welt möglich. Das gibt es nur in Wien.

Es ist der 27. Februar, genau eine Woche nach Faschingsdienstag.
Der Villacher Fasching – er spielte an diesem Dienstag vor der Bawag-Filiale in der Wiener Mariahilferstraße 22. Gegen 11 Uhr betritt ein vierschrötiger Mann die Bank-Filiale, bedroht Angestellte und Kunden. Die Polizei sagt später, er hätte die Geiselnahme geplant gehabt. Die Komödie nimmt ihren Lauf.

Nach wenigen Minuten ist die Polizei da, sperrt alles ab. Der Geisel-Gangster lässt sich Pizza und Coca Cola vor die Tür stellen bzw. durch den Nachttresor schieben, die ersten Geiseln kommen frei.

Auf der Straße inzwischen: Volksfest-Stimmung.

Hunderte stehen und schauen, viele nutzen die Mittagspause, um Geiselnahme schauen zu gehen. Plötzlich erschallt die Mariahilferstraße unter den Klängen von „Ba Ba Banküberfall“. In einer Wohnung gegenüber der Bawag-Filiale hat jemand seine Stereoanlage ins Fenster gestellt und den Hit der „Ersten Allgemeinen Verunsicherung“ auf volle Lautstärke gedreht. Die Polizei findet das nicht witzig und beendet die Show.

Russische Delegation wittert Action

In der Zwischenzeit hat sich die Geiselnahme herum gesprochen. Auf der Westautobahn macht ein unauffälliges Auto kehrt und nimmt Kurs zurück auf Wien. Im Wagen: eine Spezialeinheit des russischen Innenministeriums, die sich zu einem Besuch in Österreich aufhält. Die Delegation sollte eigentlich in Oberösterreich einer Übung beiwohnen. Als sie erfahren, dass es in Wien Action live gibt, ziehen sie die Bundeshauptstadt vor.

Die Russen sind nicht die einzigen, die unterwegs zur Bank sind. Auch BAWAG-Generaldirektor Ewald Nowotny und ÖGB-Chef Rudolf Hundsdorfer schauen sich die Vorgänge in „ihrem“ Institut live vor Ort an.

Hunderte filmen und fotografieren
Die Fenster in der Umgebung der Bank sind inzwischen gut besucht. Fotografen und Kameramänner filmen, was es nicht zu sehen gibt. In den Redaktionen der Tageszeitungen melden sich im Minutentakt Augenzeugen, die Film- und Fotoaufnahmen zum Kauf anbieten.

Skurrile Postings
In den Postings von oe24.at steht Spaß am Tagesplan. „Der Täter sagt, er hätte nichts zu verlieren, weil er ohnehin ins Gefängnis müsse, ist nicht übertrieben aggressiv und offensichtlich ein unerfahrener Verbrecher, weil ihm die Flucht nicht geglückt ist. ich tippe auf Fritz Verzetnitsch“, schreibt ein User!

Gangster pinkelt sich an
Der Geisel-Ganster steht inzwischen vor dem größten Dilemma seines Leben – er hat kein Klo. Besser gesagt, die Toilette der Bank ist verschlossen. Das Cola zeigt seine Wirkung, der Täter kommt buchstäblich unter Druck.

In dieser Sekunde läutet das Telefon. Ein ÖSTERREICH-Reporter hat die Festnetz-Nummer der Bawag gewählt (warum die Polizei die Nummer für Außenstehende nicht sperrte, bleibt ein Rätsel). Der Reporter hat Glück. Er kann erst mit einer Geisel sprechen („Sie möchten mit dem Geiselnehmer sprechen“? – ich verbinde), dann hat er den Täter direkt am Apparat.

"Wüllst a Geisel sprechen?"
Es entspinnt sich ein Slapstick-Dialog in "Roland Düringer"-Manier. Der Mann beklagt sich, dass er nicht auf die Toilette kann, der Anrufer keinen österreichischen Familiennamen hat, bietet plötzlich an: „Wüllst a Geisel sprechen?“ Dann legt er auf.

Jetzt schlägt das Schicksal unerbittlich zu. Der Geiselnehmer kann die Blase nicht mehr halten und pinkelt sich an. Offenkundig geschockt, gibt er auf. Als er draußen vor der Tür mit erhobenen Armen an einer Hausmauer lehnt, werfen sich gefühlte 20 Polizisten auf ihn. Die letzte Geisel, die an seiner Seite steht, wird weggeschubst, als störe sie in dieser Inszenierung.

Die Geiselnahme ist zu Ende. „Klar“, sagt einer der Umstehenden. „Es ist ja jetzt 16 Uhr. Da macht die Bank ja zu“. "


Fehlt eben nur die eigene Durchgeknalltheit, der Telefonanruf in der Bank durch einen Mitarbeiter von "Österreich".

Die BILD-Zeitung hat sich bei diesem Fall laut BILD-BLOG ("Bild"-Überschrift ging in die Hose") offenbar auch selbst 'angepisst'.

Unter der Zwischenüberschrift "Bürger auf die Patrouille" berichtet SpiegelOnline über eine MySpace-Seite für einen us-amerikanischen Serienbankräuber (Der Artikel behandelt insgesamt das gespannte Verhältnis der US-Polizei zu YouTube).

"Inzwischen ist sogar die Homepage-Community MySpace zur Fahndungsplattform geworden. Polizist Jarrard Copeland aus dem US-Staat Arkansas hat in dem Angebot eine Profilseite gebastelt - nicht für sich selbst oder die Polizei, sondern für einen dringend gesuchten Serien-Bankräuber.

Der Bildhintergrund ist mit Dollarnoten gepflastert, und wenn man das Profil des Gangsters öffnet, ertönt ein Song: "Citizens on Patrol". Das Titellied des vierten "Police Acadamy"-Films. Das Profilbild zeigt einen Mann um die 60 mit Sonnenbrille, Baseballkappe und einer Regenjacke mit der Aufschrift "FBI".

Das Bild stammt von der Überwachungskamera einer Bank - einer von inzwischen vier Bankfilialen in Arkansas, die der Mann seit dem 8. Januar überfallen hat. Die Selbstbeschreibung des Profils mit der Überschrift "Do You Know Me???" ("Kennst du mich?") enthält Sätze wie "Ich benutze immer eine Kleinkaliberpistole", "Ich habe sehr auffällige Narben an Hals und Unterkiefer" und "Ich lebe wahrscheinlich in Arkansas, Oklahoma oder Missouri, könnte aber auch anderswo wohnen".

Am Ende der höflichen Vorstellung werden die Besucher der Seite aufgefordert, sich bei der Polizei zu melden, falls sie Informationen über den Mann haben. "Die Bilder sind gut genug. Man sieht genügend von seinem Gesicht, so dass jemand, der ihn kennt, ihn auf jeden Fall identifizieren könnte. Und dann wird derjenige hoffentlich die Polizei anrufen", sagt Sergeant Copeland.

Die Fotosammlung mit Schnappschüssen verschiedener Überwachungskameras hat er mit launigen Kommentaren versehen: "Hier raube ich die Bank in Fort Smith aus... Ich bin so cool!" Sein Ziel sei es nicht, den Täter zu ärgern, sondern einen Fahndungserfolg zu erzielen, sagt Copeland. Aber "wenn ihn das genügend aufregt, bringt es ihn vielleicht dazu, einen Fehler zu machen, so dass wir ihn schnappen können".

Bislang ist der Serienbankräuber noch flüchtig - sein Profil aber hat bei MySpace schon an die 700 Freunde angesammelt. MySpace-Nutzer überschlagen sich mit Lob, finden das Täterprofil "so cool", wünschen viel Glück bei der Bankräuberhatz. Andere sind so begeistert, dass sie schon eigene Fahndungsaufrufe weiterreichen, ob sie aus Arkansas kommen oder nicht. TFH Church Mouse zum Beispiel schreibt: "Ich lasse alle, die ich in New York kenne, nach dem Mann suchen. Er kann sich nirgends verstecken.""


Auf der Profilseite mit dem sinnigen Titel "Bankrobber2007" heißt es:

"Do You Know Me???'s Blurbs
About me:
I am around 60 years old, I robbed a bank in North Little Rock, AR on January 8th, one in Fort Smith, AR on January 24, one in Van Buren, AR on February 12, and one in Alma, AR on February 22. I always use a small caliber handgun to commit these robberies and I haven't been caught yet. Nobody seems to be able to identify me and there is a sizable reward for information leading to my arrest but so far, I am going undetected. I am average height and weight but I have very noticable scaring on my neck and lower jaw. These scars were likely caused by acne earlier in life but there's no hiding it. I also have a small bald spot on the crown of my head and my hair is mostly gray. I most likely live in Arkansas, Oklahoma or Missouri but could live somewhere else. If you know me, call your local law enforcement agency and tell them who I am or you can just call Crime Stoppers at 479-782-7463 and remain anonymous. I NEED TO BE STOPPED BEFORE SOMEBODY GETS HURT!!! MySpace Layouts @ HOTFreeLayouts.com MyHotComments
9,000 MySpace Layouts at HotFreeLayouts.com

HotFreeLayouts
Who I'd like to meet:
More bank tellers so that I can continue my crime spree!!!"


Wie heisst es doch bei den Chicks on Speed: "My Space, your space, who`s space is it?"

Beim Standard auf der Photostrecke:

Die Blume, 28.02.2007 07:57
Die coolste PUMA Werbung die ich je gesehen habe....

Was sich die Werbeagenturen alles einfallen lassen, ich werde schnellstens Puma Aktien kaufen, wette dass sie steigen werden...



Panikmacher, 28.02.2007 08:32
Re: Die coolste PUMA Werbung die ich je gesehen habe....
also ich kauf bawag und polizei-aktien.



terribly, 27.02.2007 22:09
zu den Postings a la "wie im Film"...:
natürlich werden bei (professionellen) Produktionen "technische Berater" (der Bekannteste ist wohl der aus dem US-Militär stammende Dale Dye) engagiert, die wissen wie bestimmte Aktionen korrekt ausgeführt werden, also sollte es nicht verwundern, wenn man in der Wirklichkeit solche "filmischen" Manöver präsentiert bekommt


ralf_w, 27.02.2007 19:42
sichtlich...
... war die Polizei begeistert, mal all ihr schweres Gerät herzeigen zu können (Panzer! Schilde! E-Schocker! Ganzkörperkondome!).
Und dann noch die "Behandlung" des Täters wie in den Hollywood-Schinken mit Massenmördern - echt super, ein österreichisches Provinzspektakel erster Klasse.



Edita von Attersee, 27.02.2007 19:01

PEINLICH UNSERE POLIZEI DANACH
also wie die polizei, den geiselnehmer den mann nach der aufgabe zu boden werfen und zu dritt dann fesseln ist mehr als peinlich, unsere polizisten sind wieder glücklich, daß sie so erfolgreich arbeiten durften


und noch viele Wortmeldungen pro & contra ....


Die Zahl der Banküberfälle hat sich in Wien in den ersten beiden Monaten des Jahres verdoppelt
Schon 2006 war ein Rekordjahr. Mit modernerer Technik, mehr Streifen und architektonisch-psychologischen Tricks versuchen Banken und Polizei gegenzusteuern.

heißt es im Standard (28.2. 2007):

"Wie ernst die Lage auf dem Sicherheitssektor ist, zeigt sich daran, dass schon Seminare angeboten werden, um Bankangestellte darauf vorzubereiten: 2000 Euro pro Tag kostet beispielsweise ein "Sicherheitstraining", das auch Gedächtnistraining für bessere Täterbeschreibungen und einen simulierten Überfall in einer Bankfiliale beinhaltet. 14-mal hat sich in den bisherigen 58 Tagen des Jahres 2007 diese Übungsannahme in Wien schon in den Ernstfall verwandelt, durchschnittlich alle vier Tage erschien somit in der Bundeshauptstadt ein Räuber vor dem Geldschalter.

Wobei dieses Sprachbild nicht mehr ganz stimmig ist, gehen die Geldinstitute doch mehr und mehr dazu über, die Schalter abzuschaffen – auch aus Sicherheitsgründen. Stattdessen setzen einige Konzerne auf eine offene Foyergestaltung mit "Beratertischen", um Täter zu verwirren. Tatsächlich gab es Fälle, wo Verdächtige einen derart offenen Raum betraten, sich umsahen und offenbar verunsichert wurden, weil sie nicht erkennen konnten, wo das Geld zu holen ist. Die Folge: Sie verließen die Bank wieder.

Solche bauliche Maßnahmen liegen im Ermessen der einzelnen Bankgruppen und werden im Rahmen ohnehin geplanter Umbauten durchgeführt. Andere Sicherheitsmaßnahmen werden rascher umgesetzt und auch von der Polizei immer wieder propagiert. Die in Wien keinen ganz leichten Stand hat: Seit 2004 stagniert die Zahl der Delikte mit jährlich mehr als 65 Fällen auf hohem Niveau – und die ersten beiden Monate des Jahres brachten eine neuerliche Verdoppelung. Über die Hälfte aller österreichischen Bank- und Postamtsüberfälle spielen sich in Wien ab."

Über die vergeblichen Sicherungsmaßnahmen gibt's hier noch ein paar Informationen

Interessant ist dabei die lokale Wiener Entwicklung, die seit 2004 nachhaltig zu nennen ist und 2006 einen neuen Höhepunkt erreicht hat.

Über den Beitrag von Anwohnern während des heutigen Banküberfalls mit Geiselnahme in der Wiener Mariahilfer Str. erfahren wir aus der Kronenzeitung (27.02. 2007):

"Ba, Ba, Banküberfall"
Allzu fröhliche Anrainer untermalten das Geschehen musikalisch: Bewohnern eines Hauses gegenüber der Bawag-Filiale wurde polizeilich verboten, durch das offene Fenster während der Geiselnahme laut den EAV-Hit "Ba, Ba, Banküberfall" zu spielen.


Wie überhaupt offensichtlich das Publikum regen Anteil nahm:

"Es war wie im Fernsehen"
Filmreife Szenen haben sich am Dienstagvormittag in der Wiener Mariahilfer Straße abgespielt. "Es war wie im Fernsehen", schilderte eine Angestellte des Cafés "Segafredo" das Eintreffen der Einsatzkräfte nach dem Überfall auf eine Bawag-Filiale: Einsatzkräfte rannten die Einkaufsstraße entlang, immer mehr Polizeiautos fuhren vor, Absperrungen wurden errichtet, Wega-Beamte bezogen Stellung.

Auch Scharfschützen sind eingetroffen. "Eine unserer Kundinnen war fix und fertig", erzählte eine Verkäuferin. Die Dame habe sich sogar nach "Geheimverstecken" erkundigt, wo sie sich verschanzen könnte.

Café geräumt
Das nahe der Bank liegende Café "Segafredo" wurde von der Polizei geräumt. "Zu gefährlich" sei es dort laut Einsatzkräften, erzählten die Mitarbeiter. Zuvor waren Besucher und Angestellte noch wie gebannt am Fenster gesessen und hatten die Polizisten beobachtet. "Jeder hat mit Angehörigen und Freunden telefoniert und erzählt, was da passiert", so eine Kellnerin.

Freuen konnten sich die Mobilfunk-Anbieter, denn nicht wenige Passanten haben ihre Handys gezückt. Viele von ihnen teilen Freunden oder Bekannten mit, dass ihr Weg abgesperrt ist und sie nicht zum vereinbarten Zeitpunkt am vereinbarten Platz sein können, andere wollen einfach nur die aufregende Neuigkeit weiter geben.

(Kronenzeitung, 27.2. 2007)

Auch der Geiselnehmer verfolgte die mediale Darstellung seiner Aktion via Internet:

Während der Geiselnahme verfolgte der Täter die Berichterstattung im Internet und beschwerte sich bei der Polizei darüber, als "Täter", "Räuber" und "Geiselnehmer" bezeichnet zu werden. Auf Bitte der Polizei wurden daraufhin derartige Vokabeln in der Live-Berichterstattung auf Krone.at vermieden.
(Kronenzeitung 27.02. 2007)

Derzeit findet in Wien der 14. Banküberfall des Jahres noch statt. Offenbar mit Geiselnahme:

NZZ online (27.2. 2007)

"Ein Bankräuber hat am Dienstagmittag im Zentrum Wiens mehrere Geiseln genommen und später drei Geiseln wieder freigelassen. Bisher hat der Täter noch keine Forderungen gestellt. Laut Polizei verschanzte sich der Mann nach dem Überfall auf die Bank in der Wiener Innenstadt mit mehreren Angestellten in dem Gebäude. (...)
Möglicherweise handle es sich um eine Kurzschlussreaktion des Räubers, der eine Faustfeuerwaffe bei sich hatte. Die wegen des Überfalls alarmierten Polizeikräfte waren offenbar zur Stelle, ehe der Mann die Flucht ergreifen konnte. Der Geiselnehmer habe zunächst keine Forderungen gestellt und auch nicht mit Gewaltanwendung gedroht. Er verlangte lediglich Zigaretten, die ihm die Polizei gewährte."


Der Standard (27.2. 2007) liefert "Hintergrundinformationen" und titelt: "Geiselnahmen in österreichischen Kreditinstituten selten - Sicherheit von Kunden und Angestellten oberstes Gebot":

"Bei dem BAWAG-Überfall mit Geiselnahme heute, Dienstag, in Wien-Neubau handelte es sich um den 14. Bankraub in diesem Jahr in der Bundeshauptstadt. 2006 waren es zu diesem Zeitpunkt nur etwa halb so viele. Dass sich Täter mit Kunden und Angestellten in einem Kreditinstitut verschanzen, ist in Österreich "eher selten", wie Hannes Scherz, interimistischer Leiter der kriminalpolizeilichen Abteilung, der APA sagte.

"Die Sicherheit von Kunden und Angestellten ist oberstes Gebot", umschrieb der Polizeijurist die Philosophie in Österreich. Darum sind hier zu Lande die Institute - im Gegensatz zu jenen z.B. in Italien - keine Hochsicherheitstrakte, sondern "eher offen". Die Zahl der Banküberfälle mag hoch sein, Personen kamen in den vergangenen Jahren aber kaum zu Schaden. "Geiselnahmen sind Ausnahmefälle", so der Experte. "Und sie dauern in der Regel eher kurz.""


So und nun geht es um psychologische Kriegsführung:

"In der Kriminaldirektion 1 gibt es Fachleute, die auf Verhandlungen mit Geiselnehmern spezialisiert sind. Die Mitglieder der so genannte Verhandlungsgruppe haben entsprechende Schulungen, die auch auf internationalen Erkenntnissen beruhen. Im Normalfall versucht ein Beamter mit dem Täter Kontakt aufzunehmen und ein Vertrauensverhältnis aufzubauen."

In einem weiteren Beitrag des Standards (27.2. 2007) findet sich eine Liste der österreichischen Banküberfälle mit Geiselnahmen:

Spektakulärster Fall bisher im Juni 1993: Bankräuber verschanzte sich in Döblinger Kindermodengeschäft

Innsbruck/Wien - Nicht zum ersten Mal hält ein Banküberfall mit Geiselnahme die Öffentlichkeit in Atem. Einer der spektakulärsten Fälle war jener in Wien-Döbling im Jahr 1993, als sich der Täter nach dem Coup mit Geiseln in einem Kindermodengeschäft verschanzte und im Kugelhagel der Polizei schließlich selbst erschoss. Es folgt ein chronologisch gereihter Überblick der Aufsehen erregendsten Fälle der vergangenen Jahre.

# 2. August 1988: In Wien-Favoriten überfällt ein Bankräuber eine Filiale der Ersten Österreichischen Sparcasse in der Laxenburgerstraße. Der 50-Jährige nimmt eine Geisel und zwingt die Kassierin zur Herausgabe von mehr als einer halben Million Schilling (72.673 Euro). Als die Exekutive eintrifft, erkennt der Verbrecher die Ausweglosigkeit seiner Lage und erschießt sich selbst.

# 6. Oktober 1988: In Salzburg-Anif überfällt ein 19-jähriger Niederösterreicher mit einer Pistolenattrappe die Raiffeisenkasse, nimmt eine Kundin als Geisel und erbeutet rund 300.000 Schilling (21.802 Euro). Wenige Stunden später wird der Täter festgenommen.

# 30. November 1988: Bei einem Überfall auf eine Filiale der Creditanstalt in Wien-Innere Stadt erbeuten drei bewaffnete Täter rund fünf Millionen Schilling (363.364 Euro). Die maskierten Männer lauern vor Geschäftsbeginn am Hintereingang der Bank und nehmen die nach und nach eintreffenden zehn Angestellten als Geiseln.

# 24. Okotber 1990: Bei einem bereits in seinen Anfängen gescheiterten Überfall auf die Filiale der Ersten Österreichischen Sparcasse in der Gumpendorfer Straße 96 in Wien-Mariahilf wird der 41-jährige Filialleiter Willi W. niedergeschossen und schwer verletzt. Ein Täter feuert zwei Mal auf den Mann, der eine Angestellte vor den drei Gangstern warnen will, und trifft ihn in den Bauch. Die Täter flüchten zu Fuß.

# 23. Dezember 1992: Ein Räuber erbeutet bei einem Überfall auf die Raika-Filiale in der Kärnter Straße 51 in der Wiener Innenstadt knapp 150.000 Schilling (10.901 Euro) und nimmt eine Kundin als Geisel.

# 14. Juni 1993: Eine Bank Austria in der Gatterburggasse in Wien-Döbling wird überfallen. Der Täter erschießt auf der Flucht einen Polizisten und verschanzt sich mit zunächst vier Geiseln in einem "Mary"-Kindermodengeschäft auf der Döblinger Hauptstraße. Nach stundenlangem Nervenkrieg feuert der Verbrecher auf den Unterhändler der Polizei, Oberst Friedrich Maringer. Dessen Handy in der Brusttasche verhindert das Schlimmste. Während des nachfolgenden Kugelhagels der Polizei stirbt der Täter - er richtet sich selbst.

# 20. Juli 1993: Bei einem Überfall auf die Raika in Zwölfaxing (Bezirk Wien-Umgebung) wird einer der beiden Täter von einem Gendarmen erschossen. Sein Komplize nimmt kurzfristig die Kassierin als Geisel, ehe er mit einem gestohlenen Pkw flüchtet.

# 3. Oktober 1994: Schauplatz eines "atypischen Banküberfalls" ist die Volksbank-Filiale in der Feldkellergasse 16 in Wien-Hietzing. Ein bewaffneter Täter spaziert in der Mittagspause in das Geldinstitut, sperrt die Angestellten in den Keller und räumt den Tresor aus.

# 25. April 1995: Die Bank Austria auf dem Wallensteinplatz 2a in Wien-Brigittenau ist Tatort eines spektakulären Überfalls. Der Gangster nimmt die Frau des Filialleiters kurz vor 10.00 Uhr als Geisel und bugsiert diese in das Geldinstitut.

# 4. April 1996: Bei einem Überfall auf eine Filiale der Ersten Österreichischen Sparcasse in der Hainburger Straße ist nichts so, wie es zunächst scheint. Die beiden männlichen Täter entpuppen sich als eine Frau, die angeblich als Geiseln genommenen Angestellten waren vorsorglich geflüchtet. Die Stürmung des Gebäudes durch die Exekutive verläuft schließlich reibungslos.

# 30. September 1998: Ein brutaler Banküberfall mit anschließender Geiselnahme endet in der Innsbrucker Innenstadt blutig: Ein Täter wird von der Polizei erschossen, zwei Passanten werden verletzt. Ein weiterer Räuber wird gestellt.

# 11. April 2001: Ein 18-jähriger Banklehrling wird zur Geisel dreier Bankräuber: Die mit Faschingsmasken getarnten Männer bringen den Jugendlichen in ihre Gewalt und erzwingen so die Öffnung des Tresorraums. Als die Räuber die Bank verlassen, löst sich ein Schuss, der einen Täter in den Oberschenkel trifft. Ein älterer Kunde stößt mit den Räubern zusammen und erleidet einen Schambeinbruch.

# 9. Mai 2003: Nur knapp geht ein Banküberfall in Linz an einer Tragödie vorbei: Ein 37-Jähriger bringt 16 Geiseln in seine Gewalt, die er nach und nach gehen lässt. Um ein Haar wäre es zu einer Bluttat gekommen. Der Geiselnehmer setzt einem 15-jährigen Lehrmädchen die Pistole an die Brust und drückt zwei Mal ab. Wie sich später herausstellt, war der Schlagbolzen gebrochen.

# 8. Februar 2006: In Innsbruck bringt ein Bosnier seine drei Personen vorübergehend in seine Gewalt. Zunächst bringt er einen Autofahrer in seine Gewalt und fordert ihn auf, zur Bank zu fahren. Der Fahrer flüchtet, woraufhin der Täter ein zweites Auto kapert. Beim Geldinstitut nimmt er die beiden Insassen mit. Mit Beute und einem Mann in seiner Gewalt flüchtet er schließlich. Als ihn die Polizei findet, ergibt er sich ohne Widerstand.

# 25. Jänner 2007: Eine 63-Jährige wird Donnerstagmittag bei einem Banküberfall in Innermanzing (Bezirk St. Pölten) kurzfristig als Geisel genommen. Ein unbekannter Täter hält ihr ein etwa 30 Zentimeter langes Messer an die Kehle und erzwingt so die Herausgabe von Bargeld. Anschließend flüchtet er mit einem Pkw.

Der Guardian veröffentlichte jüngst einen ziemlich interessanten Observer-Artikel am 11.2. 2007 von Paul Harris (New York), der über ein Revival des Typus des großen amerikanischen Bankräubers räsonnierte und der sich für ihn mit Namen wie Machin Gun Kelly, Panama Jack und Harray Caray Bandit verbindet:

"The names may have changed, but the grand tradition of American bank robbers like Machine Gun Kelly, John Dillinger and Baby Face Nelson is alive and well and enjoying a revival. Now meet the Paparazzi Bandit, Panama Jack and the Harry Caray Bandit, who robs banks dressed as a much-loved American sports announcer. The British equivalent would be in a John Motson costume."

Demnach ist der Bankraub als Delikt wieder zurück, insbesondere in L.A.:

"But the criminals are no laughing matter. New statistics reveal that America is suffering a wave of bank robberies, as many other crimes have fallen in number over the past decade. Many large cities reported a huge spike in bank robberies last year: Los Angeles has been dubbed the 'bank robbery capital of America', with 470 in 2006. Chicago had 284 heists, up from 2005's previous record of 240. One Chicago bank was robbed twice on the same day. Dallas and Washington DC both saw bank robberies double last year."

Die Kriminaler vom FBI sind vom Außmaß offenbar überrascht und vermuten in der räumlichen Umorganisation des Schalterbetriebs die Ursache:


"The crime wave has left the Federal Bureau of Investigation and city police departments baffled. One theory is that the proliferation of bank branches in store-front chains has created easy targets for wannabe criminals.

'It could be that the opportunity is much greater than it once was. More banks equal more bank robbers,' said a Chicago police spokesman."


Dann wird der erste Bankraub in den USA auf 1798 datiert. Wir erinnern uns. Lawrence Kirchner, datiert denselben auf 1833.

Certainly banks have always presented a tempting target for America's criminals. The first bank robbery on US soil is thought to have been in Philadelphia in 1798, when a team of thieves hit the Bank of Pennsylvania and made off with cash worth $1.8m in today's terms. Since then, bank robbers have never looked back. Through Wild West gunmen such as Jesse James to the violent 1930s heyday of Bonnie and Clyde, bank robberies have become part of modern American folklore. They have been celebrated in lurid newspaper stories and Hollywood myths, often with the bank robber portrayed as a hero.

Schade, Herr Harris, Sie sind nicht wirklich informiert. Sonst hätten sie nicht den alten Popkulturmythos um Bonnie&Clyde fortgeschrieben ...

Und dann gibt's da eine Reihe von neuen "Spezialisten "...

"That might explain the strange cast of colourful characters that have hit US banks over the past year. Aside from the Harry Caray Bandit, there was the Los Angeles-based Paparazzi Bandit, who took pictures of the bank tellers he robbed. Then there was the chatty and friendly Hallmark Bandit, famed for asking bank staff how their Mother's Day or Father's Day had been."

Und die Tracht, insbesondere die Kopfbedeckung macht ebenfalls "Fortschritte" ...

It is not just a craze among young robbers either. The Granma Bandit tried to rob a Chicago bank with a toy gun while wearing shades and a sun visor that read 'Princess'. She turned out to be Melvena Cooke, 79.

One thing many of the modern bank robbers have in common is their unusual headgear. While it allows them to hide their faces from security cameras, it also gives them a gimmick to help identify them. So in the past year America has seen Panama Jack (who wore a Panama hat on heists), the Hardhat Bandit (a construction worker's hat), the Goofy Hat Bandit (a black fedora) and the Clown Bandit (mask, red wig and red nose). The latter was caught fleeing a hold-up on a bicycle in full costume which caught the eye of a passing off-duty policeman.


Aber die Polizei ist auch nicht auf den Kopf gefallen und versucht die Bankräuber in die Falle zu locken:

But behind the funny names lies a serious police tactic. FBI offices have a deliberate policy of naming bank robbers to generate media interest and leads. The FBI's Seattle branch has won a national reputation for the inventiveness and effectiveness of its naming policy for robbers. 'We've got hundreds of names for them,' said a Seattle FBI spokeswoman.


Die Macht über die eigene Corporate Identity liegt immer noch woanders:

One of the most famous was the 'Can You Hear Me Now?' Bandit, who robbed 11 Seattle banks while talking in an irritating manner on his mobile. Another Seattle nickname was the Grumpy Bandit, whom tellers described as being in a bad mood. The publicising of his nickname in Seattle newspapers evidently unsettled the man. When a suspect was finally arrested, he told cops: 'I robbed the bank. But I'm not grumpy.'

Und die Gefährlichsten werden immer noch mit Belohnung gesucht:

But bank robbery is a serious problem, carried out by dangerous men. One of Chicago's most wanted is the Wheaton Bandit. He robs at gunpoint, terrifying staff and customers and threatening to shoot them if they raise the alarm. Police believe he is either ex-military or an ex-cop, because of the ruthless efficiency with which he carried out 16 bank raids, and fear he will eventually kill. There is a $45,000 reward for his arrest.

Die Strafen in den USA sind drakonisch:

And so the reality is grimmer than the gimmicky names. Bank robbery carries a 25-year prison sentence and most heists do not net much cash. Though 284 banks were robbed in Chicago last year, the total haul was $4m - just $14,000 a robbery. Even the feared Wheaton Bandit has stolen only $150,000 in five years in a very high-risk profession. That means he earns the equivalent of a $30,000 annual salary (but without healthcare and with a dramatically lowered life expectancy).

It seems that in modern America bank robbing is a crime that does pay. But not very much

Die südostbayrische Theatergruppe Törring des Trachtenvereins Heulandler zeigt dieser Tage in diversen "Nichtraucheraufführungen" (das muss da wohl explizit verordnet werden, wowh) ein neues Theaterstück. Nämlich "Millionen im Heu", wie wir der Südostbayerischen Rundschau (19.2. 2007) entnehmen können. Und das geht so:

Alois Brenner (Helmut Poller) hat seinen Hof direkt neben der Autobahn und lebt dort mit Frau und Tochter Monika (Alexandra Schmidt). Jedes Jahr einige Male erleben sie den Stau auf derselben, wenn die Ferienzeit beginnt. Seine Frau Resi (Barbara Straßberger), die am Hof das Regiment führt, kommt auf die Idee, dass sich ihr Mann als Knecht und sie sich als Wirtschafterin ausgibt. Sie will von den Urlaubern, welche vom Stau kurzfristig auf den nahe gelegenen Hof kommen, für die verlangten Gefälligkeiten Geld kassieren können.

Alois bewährt sich als praktischer Helfer bei allerlei kleinen Autopannen und gerät dabei der attraktiven Urlauberin Rosita (Margot Stief) und deren Anhang Egon (Sepp Helminger) ins Netz. Die Urlauberin Helene Meier (Daniela Strobl) findet auf der Flucht vor ihrem zornigen Ehemann Erich (Thomas Langer) eine zufällig in der Scheune des Hofes versteckte Beute eines Bankraubs. Es ergeben sich nun eine Reihe von Verwicklungen. Wird der Bankraub von der Kriminalpolizei (Franz und Martin Poller) aufgeklärt? Das können die Zuschauer erfahren bei den Aufführungen im Saal beim Wirt z`Törring.

Spieltermine sind am Samstag, 24. Februar, 20 Uhr, Nichtraucheraufführung (ausverkauft), Samstag, 3. März, 20 Uhr, Nichtraucheraufführung (ausverkauft), Sonntag, 4. März, 13.30 Uhr, Nichtraucheraufführung (ausverkauft), Sonntag, 4. März, 20 Uhr, Nichtraucheraufführung, Freitag, 9. März, 20 Uhr, Samstag, 10. März, 20 Uhr (ausverkauft), Donnerstag, 15. März, 20 Uhr, Freitag, 16. März, 20 Uhr.

Kartenvorverkauf bei Christa und Max Danzl unter Telefon 08687/666 oder Fax 08687/985860.

 

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