Gefunden bei im ZVAB - Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Bücher (Order Antiquarian Books Online)
"WALSER, Martin, deutscher Schriftsteller, geb. 1927, Friedenspreis d. dt. Buchhandels 1998. Eigenhändiges Manuskript "Zweite Begegnung", nachträglich signiert, über den Bankräuber-Künstler Bernhard Kimmel.
O.O. u. D. (IV. 2000). 7 1/2 Seiten Folio. Mit eigenhändigen Korrekturen und Streichungen. Auf Makulaturpapier. -
<Bestellnr. C317541>
CHF 900,-"
900 Schweizer Fränkli!
Wegen Kimmel oder Walser?
Rede über den berüchtigten "Al Capone von der Pfalz" Bernhard Kimmel, der wegen zahlloser Bankeinbrüche und Tötung eines Polizisten zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Walser setzt sich für eine Begnadigung des 64jährigen ein, wie auch der vorliegende Text belegt bei dem es sich wohl um die Rede handelt, die Walser am 3. April 2000 anlässlich einer Ausstellungseröffnung Kimmels in Pforzheim hielt. Auf den ersten fünf Seiten beschreibt Walser in einfühlsamer Weise verschiedene ausgestellte Objekte, von deren letztem, "Übermächtig" er zu einem ergreifenden Appell für den gefangenen Künstler überleitet.
"... 'Übermächtig' ... ist auch die Darstellung einer Sehnsucht, der
Sehnsucht nämlich, daß das Übermächtige auch das Schützende sei. Die Entenmutter hat mit ihren zwei Jungen auf dem Leib des Adlers Platz genommen. Die jungen Enten sind auf die Mutter konzentriert, die Mutter ist im strengsten Blickkontakt mit dem übermächtigen Adlerkopf. Weil du mich töten könntest, mußt du mich schützen. Schützen vor dir. Vor deiner Übermacht. Das hat man bisher als Utopie bezeichnet. Ins Deutsche übersetzt heißt das: Schön wär's. Aber schön ist es doch schon, als Plastik, als Ausdruck. Es darf einem dazu einfallen, daß Bernhard Kimmel dieses Schutzbegehren an uns alle richtet. Wir sollten ihn jetzt erleben, wie er jetzt ist. Er hat in seinen friedenssüchtigen Figurationen ausgedrückt, daß er von uns aufgenommen werden möchte. Er liefert sich uns aus. Unserem Verständnis. Vielleicht sogar unserer Teilnahme. Wer sind wir, daß wir sie ihm verweigern dürften! ..."
Da fragt man sich, was schwülstiger ist und wer nun wirklich im Knast war?
Vorschlag zur Güte: Lasst den Kimmel raus! Und sperrt den Walser dafür ein!
Nun zum Geschäftlichen:
"Beiliegend eine signierte Originalphotographie Walsers mit Katze (7, 3 : 9, 5). Versandkostenfreie Lieferung nach Deutschland, Oesterreich und in die Schweiz, lediglich nach Deutschland wird eine anteilige Verzollungsgebühr von CHF 3,- bis max. CHF 10,- berechnet. [SW: Deutsche Literatur / German Literature]
Found in the catalogue: Varia (2545 further titles)
Vendor: Erasmushaus - Haus der Bücher AG [CH-4051 Basel]
Vendor offers free delivery at Surface Mail to G E R M A N Y for order values from EUR 0.00. Price: EUR 584.42
Shipping (surface): EUR 0.00
Total: EUR 584.42"
"WALSER, Martin, deutscher Schriftsteller, geb. 1927, Friedenspreis d. dt. Buchhandels 1998. Eigenhändiges Manuskript "Zweite Begegnung", nachträglich signiert, über den Bankräuber-Künstler Bernhard Kimmel.
O.O. u. D. (IV. 2000). 7 1/2 Seiten Folio. Mit eigenhändigen Korrekturen und Streichungen. Auf Makulaturpapier. -
<Bestellnr. C317541>
CHF 900,-"
900 Schweizer Fränkli!
Wegen Kimmel oder Walser?
Rede über den berüchtigten "Al Capone von der Pfalz" Bernhard Kimmel, der wegen zahlloser Bankeinbrüche und Tötung eines Polizisten zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Walser setzt sich für eine Begnadigung des 64jährigen ein, wie auch der vorliegende Text belegt bei dem es sich wohl um die Rede handelt, die Walser am 3. April 2000 anlässlich einer Ausstellungseröffnung Kimmels in Pforzheim hielt. Auf den ersten fünf Seiten beschreibt Walser in einfühlsamer Weise verschiedene ausgestellte Objekte, von deren letztem, "Übermächtig" er zu einem ergreifenden Appell für den gefangenen Künstler überleitet.
"... 'Übermächtig' ... ist auch die Darstellung einer Sehnsucht, der
Sehnsucht nämlich, daß das Übermächtige auch das Schützende sei. Die Entenmutter hat mit ihren zwei Jungen auf dem Leib des Adlers Platz genommen. Die jungen Enten sind auf die Mutter konzentriert, die Mutter ist im strengsten Blickkontakt mit dem übermächtigen Adlerkopf. Weil du mich töten könntest, mußt du mich schützen. Schützen vor dir. Vor deiner Übermacht. Das hat man bisher als Utopie bezeichnet. Ins Deutsche übersetzt heißt das: Schön wär's. Aber schön ist es doch schon, als Plastik, als Ausdruck. Es darf einem dazu einfallen, daß Bernhard Kimmel dieses Schutzbegehren an uns alle richtet. Wir sollten ihn jetzt erleben, wie er jetzt ist. Er hat in seinen friedenssüchtigen Figurationen ausgedrückt, daß er von uns aufgenommen werden möchte. Er liefert sich uns aus. Unserem Verständnis. Vielleicht sogar unserer Teilnahme. Wer sind wir, daß wir sie ihm verweigern dürften! ..."
Da fragt man sich, was schwülstiger ist und wer nun wirklich im Knast war?
Vorschlag zur Güte: Lasst den Kimmel raus! Und sperrt den Walser dafür ein!
Nun zum Geschäftlichen:
"Beiliegend eine signierte Originalphotographie Walsers mit Katze (7, 3 : 9, 5). Versandkostenfreie Lieferung nach Deutschland, Oesterreich und in die Schweiz, lediglich nach Deutschland wird eine anteilige Verzollungsgebühr von CHF 3,- bis max. CHF 10,- berechnet. [SW: Deutsche Literatur / German Literature]
Found in the catalogue: Varia (2545 further titles)
Vendor: Erasmushaus - Haus der Bücher AG [CH-4051 Basel]
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vabanque - am Montag, 9. Februar 2004, 09:49 - Rubrik: Biographien des Bankraubs