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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
Morgen, 21 Uhr, geht es weiter in der ARD-Re-Enactement-Dokureihe zum Thema Bankraub. Verschiedentlich gab es schon kritische Auseinandersetzungen (taz) mit der Serie (vgl. a. FAZ), aber es wird nichts helfen, wir erleben eben zum x-ten Mal eine weitere Mystifikation des Themas und die Kritik daran ist Teil des Problems. Morgen wird uns aber auch noch die Visage vom Chefredakteurs- und Journalisten-Darsteller Helmut Markwort von der Glotze belästigen. Es geht um die Münchner Geiselnahme von 1971. Als Lektüre-Tip möchte ich dann doch den Beitrag von Markus Mohr in Vabanque empfehlen. Der weiss auch formal die Dramatik des Ereignisses einzufangen.
Zu Dimitri Todorov, einem der Hauptbeteiligten gibt es in diesem Blog eine Menge Informationen. Am besten mal hier starten. Ein Interview lässt sich hier herunterladen.

Aus der ARD-Pressemappen zu dieser Folge:

"Geld her - Der Todesschuss von München
Ein Film von Tom Ockers
Sendetermin: Montag, 25. Juni, 21.00 Uhr, Das Erste


Am 4. August 1971 ist die Prinzregentenstraße in München
Schauplatz eines Banküberfalls, der in einer noch nie da
gewesenen Eskalation enden wird. Zwei Täter haben an jenem
Morgen eine Filiale der Deutschen Bank überfallen. Doch statt mit
Geld zu flüchten, nehmen sie 18 Personen als Geiseln. Das ist das
erste Mal, dass in Deutschland bei einem Bankraub Menschen mit
Gewalt festgehalten werden. Die Polizei ist völlig unvorbereitet, es
gibt kein Konzept für diesen Fall. Zudem sind die Kriminalbeamten
angesichts der neuen Gefahr des Linksterrorismus extrem nervös.
Der Tag wird in einer Katastrophe enden und eine Kontroverse
um das Vorgehen der Polizei auslösen.
Die beiden Täter, der 31-jährige Georg Rammelmayr und der 24-
jährige gebürtige Grazer Dimitri Todorov, halten sich für Profis.
Todorov ist bereits mit 17 auf die schiefe Bahn geraten; er ist
schwul und versucht durch Kriminalität den harten Mann zu
mimen. Das Vorbild ist ein Bankraub in Toulouse, bei dem die
Bankräuber Geiseln nahmen und daraufhin freies Geleit durch
die Polizei erhielten.
Die Münchner, die zufällig in der Prinzregentenstraße
vorbeikommen, scheinen gar nicht so recht zu kapieren, was da
eigentlich vorgeht. Sie bleiben in Scharen stehen, schauen zu, es
herrscht Partystimmung. Gegenüber der Bank im Restaurant Käfer
drücken sich Menschen die Nasen an den Scheiben platt, unter
den Zuschauern befindet sich auch CSU-Chef Franz Josef Strauß.
Eine der Geiseln erinnert sich, wie sie nach ihrer Freilassung in die
Einsatzzentrale gebracht wird und Strauß sagen hört „... ich geh
heim und hol mir meinen Revolver und die knall ich nieder.“
Stunden um Stunden dauert das Tauziehen zwischen Polizei und
Geiselnehmern. Staatsanwalt Erich Sechser beordert „gute
Jäger“ aus den Reihen der Polizei in eine Kiesgrube und lässt sie
üben, bevor sie als vermeintliche „Präzisionsschützen“ am Tatort
Stellung beziehen.
Eine scheinbar herzkranke Frau lassen sie frei. Als kurz vor
Mitternacht das geforderte Fluchtauto bereit steht, wagt sich
Rammelmayr mit der 20-jährigen Angestellten Ingrid Reppel als
Geisel vor die Bank. Die Wochenschaukameras halten fest, wie in
Rammelmayr stirbt noch vor Ort, die Geisel in der Nacht im
Krankenhaus. Die Polizei, sie wartet rund 10 Minuten, bis sie die
Bank stürmt.
Todorov wird überwältigt. Die Einsatzkräfte schlagen auch eine
Geisel nieder, die bei der Stürmung die Polizei wüst beschimpft,
getreten und geschlagen hatte, und verletzen sie schwer.
Der Schießbefehl entfacht heftige Diskussionen in der
Öffentlichkeit. Ist Geld es wert, ein Menschenleben in Gefahr zu
bringen oder zu töten? Die Polizei verteidigt den Todesschuss:
Rammelmayr und Todorov wären zu allem fähig gewesen. Der
Fall ändert die Stimmung in der Öffentlichkeit.
Spezialeinsatzkommandos (SEK) der Polizei werden gegründet.
Todorov wird ein Jahr später in einem Aufsehen erregenden
Prozess wegen räuberischer Geiselnahme und fünffachem
Mordversuch zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe plus 15
Jahre verhaftet. 1994, nach 22 Jahren kommt er frei."
 

twoday.net AGB

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