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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 

Politischer Bankraub

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Thomas Meyer – Falk: 8 Jahre Isolationshaft – eine Zwischenbilanz

Im Oktober 1996 wurde ich von der Polizei nach einem Banküberfall vorläufig festgenommen und in Stuttgart – Stammheim in Isolationshaft gesteckt

Im Oktober 1996 wurde ich von der Polizei nach einem Banküberfall vorläufig festgenommen und in Stuttgart – Stammheim in Isolationshaft gesteckt. Auf Grund mehrerer Verurteilungen soll ich knapp 17 Jahre (exakt: 16 Jahre 9 Monate und 3 Wochen) Freiheitsstrafen verbüßen und im Anschluß daran (im Jahre 2013 ) nicht etwa freigelassen, sondern in Sicherungsverwahrung genommen werden (Details dazu was Sicherungsverwahrung ist: www.freedom-for- thomas.de). D.h. ich kann nach dem Willen der Justiz auf unabsehbare Dauer eingesperrt werden.

Ich bin ein so genannter Red – Skin (R.A.S.H. = Red and Anarchist Skin
Head) und ein Mensch deutlicher Worte, deshalb auch die weiteren oben erwähnten Verurteilungen. So war einem Gericht die Bezeichnung einer Richterkollegin als
“ Bilderbuchexemplar einer faschistoiden Richterin “ sieben Monate Freiheitsstrafe wert. Selbst die Frage nach der körperlichen Befindlichkeit wurde bestraft, da darin eine versteckte Morddrohung liege.

Weder vor den Gerichten noch im Gefängnis habe ich es für notwendig erachtet, falsche Reue zu heucheln, vielmehr vertrete ich meine persönlichen und politischen Ansichten unverändert und konsequent. Dazu zählt auch, unter keinen Umständen mit der Justiz zu “ kooperieren “. Vor einigen Jahren wurde mir von der Haftanstalt mitgeteilt, daß eine substantielle Abmilderung der Isolationshaftbedingungen nur dann in Frage käme, wenn ich zum einen vertrauensbildende Gespräche mit der Anstaltsleitung führen würde und zum anderen “ der Gewalt abschwören “ würde, insbesondere verspräche, weder Mitgefangene aufzuhetzen noch eine Meuterei oder einen Ausbruch zu planen.

Mittlerweile sitze ich bald acht Jahre unter Isolationshaftbedingungen im Gefängnis(lediglich 1998 wurden, als man mich kurzfristig nach Bayern deportierte, die Maßnahmen für kurze Zeit gelockert), das heißt: 24 Stunden am Tag alleine (einmal davon abgesehen, daß ich Wärter sehe, wenn das Essen gebracht wird oder die Post. In den letzten Jahren wird gelegentlich die eigentlich auch alleine zu absolvierende tägliche Stunde im Gefängnishof dadurch aufgelockert, daß ein weiterer Insasse, der in Isolation sitzt, mit in den Hof kann. Dahinter steckt aber weniger Menschenfreundlichkeit der Justiz, sondern ein Sachzwang: sitzen zu viele Gefangene in Isolation und bestehen alle auf ihre Hofstunde, muß die Anstalt Einzelhöfe zusammenlegen, um allen ihren Spaziergang zu ermöglichen.

Über die alltäglichen Schikanen möchte ich mich an dieser Stelle nicht auslassen, Details können auf meiner Homepage nachgelesen werden.

Wo stehe ich nun, nach knapp acht Jahren? Am meisten zu schaffen macht mir die Handlungsunfähigkeit, die situationsbedingt ist. Anstatt draußen in dieser Zeit des Umbruchs und der zunehmenden Repression mitkämpfen zu können, sitze ich hinter Gittern. Aber das was ich von draußen durch Briefe, Radio und Zeitungen mitbekomme, bestärkt auch darin, nicht nachzulassen in der Frontstellung gegenüber dem herrschenden System.

Darin liegt sicherlich auch ein Gefahrenpotential, letztlich zu verbittern, oder den Bezug zur Realität zu verlieren ; um so dankbarer bin ich auch, wenn es nicht immer leicht ist, wenn ich durch Kritik auf den Boden der Tatsachen geholt werde. In der praktizierten Solidarität durch Briefe von FreundInnen und SympathisantInnen, erlebe ich tagtäglich, daß ich nicht alleine, nicht vergessen bin. Da ich mit einigen Gefangenen in brieflichen Kontakt stehe kann ich sagen, die sehen es genau so: Diese Briefe von draußen sind ganz, ganz wichtig!

Aufmerksam verfolge ich die politischen Entwicklungen auf nationaler und internationaler Ebene und es ist immer wieder frustrierend, sich nicht einzumischen, z.B. nicht mal eben auf eine Demonstration gehen oder sich anderweitig engagieren zu können. Vieles was ich im Gefängnis als Alltag erlebe(Bespitzelung, Durchsuchung, permanente Kontrolle) wird sukzessive auch “ draußen “ eingeführt und ich frage mich, ob ich, wenn ich in Freiheit zurückkehre (wann das sein wird, sei einmal dahin gestellt), nicht von dem einen Gefängnis in ein viel Größeres wechsele. Um so wichtiger erscheint es mir Widerstand zu leisten, die Autonomie zu verteidigen, die repressiven Strukturen und ihre Vertreter in Politik, Justiz und Wirtschaft zu entlarven, sie zu benennen – und ihnen unseren Widerstand entgegen zu setzen, in dem wir für eine freie und gerechte Welt kämpfen!

Ich bin ein Frühaufsteher, meist bin ich schon um 4 Uhr morgens wach und spaziere im Halbdunkel der Zelle, durch die Scheinwerfer die das Gefängnisgelände beleuchten wird es nie ganz dunkel, nun ich spaziere im Halbdunkel auf und ab. Durch die Vergitterung des Fensters sehe ich ab und zu den Mond oder die funkelnde Venus, rieche bei geöffnetem Fenster die Kühle der Nacht. Freiheit besteht sicherlich nicht nur in der Möglichkeit, sich körperlich mehr oder weniger jederzeit frei und ungehindert an einen anderen Ort zu begeben zu können, sondern auch darin, seinen Geist, seine Phantasie nicht einsperren zu lassen.

Diese innere Freiheit vermag einem auch die Justiz nicht zu nehmen!


Thomas Meyer – Falk, c/o JVA – Z. 3117, Schönbornstr. 32, D – 76646 Bruchsal,
http://www.freedom-for-thomas.de

Weitere Texte und Stellnungnahmen von Thomas Meyer-Falk

Irgendwie brauchen die Medien solche Stories. Entweder sind tote "Terroristen" gute "Terroristen" oder die Masche Saulus Richtung Paulus wird abgekaspert. Der Bonner Generalanzeiger jedenfalls (21.9.2004)
hat da nun auch eine Story entdeckt, die schon lange (1999) bekannt ist. Die einstige RAF-Kombattantin Silke Maier-Witt engagiert sich inzwischen für das Bonner Forum Ziviler Friedensdienst im Kosovo.

Ihre politische Abwendung von der RAF begründet sie mit einem mißlungenen Banküberfall:

"Maier-Witt: Für meinen Ausstieg gab es schon einen konkreten Anlass: Ich bin ausgestiegen, nachdem eine unschuldige Frau 1979 in der Schweiz bei einem Banküberfall der RAF erschossen wurde. Aber damals habe ich die Politik der RAF noch nicht für völlig falsch gehalten. Erst später habe ich klargekriegt, dass da ein ganz grundsätzlicher Widerspruch besteht: Die Menschheit zu retten und Gewalt anzuwenden, das geht nicht."

Im Bonner Generalanzeiger heißt es dazu:
"Ihre Mitgliedschaft in der Terrorzelle währte zwei Jahre. 1979 verließ sie die Gruppe, nachdem eine Unbeteiligte bei einem Banküberfall in Zürich erschossen und ein Komplize gefasst worden war. "Das hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Schon damals interessierte mich das Schicksal der getöteten Frau mehr, als das des gefassten Komplizen. Das zeigt, dass ich mit der Politik der Gruppe zum damaligen Zeitpunkt nicht mehr einverstanden war."
(...)
1991 dann der Prozess vor dem Stuttgarter Oberlandesgericht: Wegen Vorbereitungen zur Entführung und Ermordung von Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer, wegen des gescheiterten Attentats auf NATO-Oberbefehlshaber Alexander Haig und wegen der Beteiligung am Banküberfall in Zürich wurde sie zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. 1995 entließ man sie wegen guter Führung."


Kurzbiographie

So wie diese Zeitung (Kurier, 21.9.2004) ist, ist auch der Artikel von Andrea Schurian über Patty Hearst und die Symbionese Liberation Army (SLA).

Unter der unfreiwillig passenden Überschrift "Schatten der Vergangenheit" wird hier über die Entführung von Hearst und den mit ihr durchgeführten Banküberfall berichtet. Der Artikel endet schliesslich derart moralinsauer -pathologisierend, dass man doch mal wieder zu fragen geneigt ist, warum die bürgerliche Klasse derartige Positionsbestimmungen nötig hat:

"Das privilegierte Kind einer privilegierten Familie endet als Überlebende einer unterprivilegierten Gruppe von verrückten Radikalen. "Es hat mich sehr beeinflusst, mit bösen Menschen zusammen zu sein – so sehr, dass ich manchmal anderen Menschen kaum trauen kann. Einerseits ist es schade, die Unschuld zu verlieren. Andererseits wird man stärker."

Glaubt man Gramsci, muss Hegemonie immer wieder von neuem hergestellt werden. Und darum geht es wohl auch hier. Weil gefragt danach hat sie eigentlich niemand.

Weitere Topcis in diesem Blog

Vermutlich um ihn zu denunzieren verweist die Wiener Sozialistische Jugend unter der Rubrik " Linke Biographien " auf die angeblichen Banküberfälle von Stalin. Ob das tatsächlich so zutrifft, ist jedoch umstritten. Und ausserdem ist das wohl das geringste Verbrechen, dass "Väterchen Stalin" anzukreiden ist. Etwas detaillierter ist der Artikel von Wladislaw Hedeler (Josef der Räuber - Revolutionärer Terror in Rußland) in Vabanque. Bankraub.Theorie.Praxis.Geschichte. Der Beitrag diskutiert diesen Sachverhalt ausführlichst.

17444_2Anläßlich 30 Jahre Live-TV-Berichterstattung anläßlich der Liquidierung von sechs Mitgliedern der Symbionese Liberation Army (SLA) berichtet Telepolis (17.05. 2004) über diese bewaffnete Gruppe in den USA, die dadurch bekannt wurde, dass sie Patty Hearst kidnappten. Schließlich beteiligte sich Hearst an einem legendär gewordenen Banküberfall ...

30 Jahre Live-TV-Berichterstattung: Kein Grund zum Feiern
"Die Allgegenwärtigkeit von Kameras, die sendefähiges Material liefern, ist eine Entwicklung, die sich bereits in den 60er Jahren anbahnte und am 17. Mai 1974 zur ersten veritablen Live-Übertragung der Fernsehgeschichte führte. Ein Jubiläum, das nur begrenzt Anlass gibt zur Freude. War doch der Auslöser eine Schießerei sondergleichen, bei der über 400 Polizisten stundenlang ein Versteck der Symbionese Liberation Army ( SLA] unter Beschuss nahmen. Rechtzeitig vor Ort waren die Kamerateams, weil sie – wie in den USA bis heute üblich – den Polizeifunk abhörten und mitbekamen, dass sich etwas zusammenbraute. Außerdem waren sie vorgewarnt: Bereits am Vortag war es in einem anderen Stadtteil von Los Angeles zu einer Schießerei gekommen, als Sicherheitskräfte zwei SLA-Mitglieder festnehmen wollten.
Weiter im Text

"Durch Geld ist alles zu haben! Auch Dynamit. Haben Revolutionäre Geld,so werden sie auch Dynamit bekommen. Ohne jenes können sie dieses weder machen, noch kaufen. Da der Ankauf von Dynamit leichter und billiger ist, als dessen Privat-Herstellung, so wird man es eben kaufen. Ergo lautet die Parole: Thut Geld in Euren Beutel! Null von Null geht nicht, werdet ihr sagen. Da wir nichts haben, müssen auch die Beutel leer bleiben. Das Geld befindet sich eben in den Beuteln anderer Leute. Wie es da heraus praktizirt werden kann, wird immer des Pudels Kern bleiben ..."

Aus: Johann Most: Revolutionäre Kriegswissenschaft. Ein Handbüchlein zur Anleitung betreffend Gebrauches und Herstellung von Nitro-Glycerin, Dynamit, Schießbaumwolle, Knallquecksilber, Bomben, Brandsätzen, Giften usw. Nachdruck nach der Ausgabe New York 1885 mit einer Auskunft über den Autor von H. M. Enzensberger. Rixdorfer Verlagsanstalt 1980, S. 10.

Zur Biographie des Augsburger Anarchisten Johannes Most

Schwäbisches Tagblatt, 24.3.2004viett

"Inge Viett war aktiv bei der „Bewegung 2. Juni“ und der RAF, wurde in den 70er Jahren als „Top-Terroristin“ gesucht, tauchte 1982 in der DDR unter und saß von 1990 an sieben Jahre im Gefängnis. Vor rund 90 Leuten las sie im Reutlinger Café Nepomuk aus ihrem Buch „Nie war ich furchtloser“ und stellte sich den Fragen aus dem Publikum.
(...)
Ihre erste Zeit im Untergrund beschrieb sie geradezu euphorisch: Sie sei von einem „stolzen Gefühl der Hingabe“ erfüllt gewesen. „Der übermächtige Imperialismus hatte seine Kraft verloren. Wir bekämpften alles – und vor allem die Banken“. Nach der Auflösung der “Bewegung 2. Juni“ schloss sie sich 1980 der RAF an."



Zur Biographie von Inge Viett

Ist Bankraub politisch?

Die Debatte über Bankraub, Einbruch in eine Bank und kleinbürgerliche Moral kehrt periodisch wieder, jedenfalls wenn auf Indymedia entsprechende Linksradikale aufeinandertreffen. Und mit "politisch" wird dabei zumeist eine höhere Moral oder jedenfalls etwas Bedeutendes verknüpft. Das sagt wenig über Bankraub, aber viel über das Bedürfnis auf der Seite der "Guten" stehen zu müssen, aus.

Die RAF hat diese Frage praktisch wie theoretisch für sich beantwortet.

Die Symbionese Liberation Army (SLA) und der legendäre Bankraub der Verlegerstochter Patty Hearst in einem neuen Dokumentarfilm
»Neverland – the Rise and Fall of the Symbionese Liberation Army«, Regie: Robert Stone, USA 2004, 89 Minuten,

"Der Dokumentarfilm von Robert Stone ist die erste Auseinandersetzung mit der bekanntesten und spektakulärsten terroristischen Vereinigung in der Geschichte der USA. In einer Mischung aus Black-Power-Radikalismus, ‘White Guilt’ und politischer Paranoia zog die SLA 1973 aus, um eine Revolution in Gang zu setzen. Mit der Entführung der Medienerbin Patty Hearst, die sich der Gruppierung später anschloss, löste die SLA einen ungeheuren Medienrummel aus. Jedes Detail des spiralförmigen Abstiegs ihrer Angehörigen in die surrealen Grenzbereiche des politischen Extremismus wurde publiziert. Dieses bizarre Spektakel nahm einige der schlimmsten Exzesse des modernen Fernsehjournalismus vorweg. Ein Vierteljahrhundert später gilt die zwei Jahre dauernde Verbrechensorgie der SLA noch immer als eines der wichtigsten Beispiele für den modernen, von den Medien angeheizten politischen Terrorismus. Robert Stone versteht es, mit großem Geschick die Stimmung der frühen 70er Jahre einzufangen, in der die SLA gegründet wurde, und die politischen und kulturellen Zusammenhänge zu veranschaulichen. Mit Neverland hat er ein eindrucksvolles Porträt jener Zeit geschaffen und die Entstehung der SLA aus dem Dunstkreis der Mythenbildung hervorgeholt."


HARALD FRICKE über den
»Radical Chick« der SLA
in: taz Berlin lokal Berlinale, 12.2.2004

“Terrorism sucks, celebrity rules: Robert Stones Dokumentarfilm "Neverland" erinnert im Forum der Berlinale an die US-Terror-Medienhysterie der Siebziger und die Entführung der Verlegertochter Patty Hearst

Kann es bessere Werbung geben? Als sein Dokumentarfilm auf dem Sundance-Festival lief, erklärte Robert Stone, dass er Parallelen sehe zwischen al-Qaida und der Medienhysterie um die Symbionese Liberation Army (SLA) in den Siebzigerjahren. Damit hatte der Regisseur einen Coup gelandet: Der Feind im Innern ist noch immer eine Vorstellung, bei der es Amerika schwer gruselt -terrorism sucks!”
Aus heutiger Sicht ist die Geschichte der SLA ein bisschen Bonnie&Clyde-Mythos und ein schrecklicher Niedergang von politischem Aktivismus. Die Gruppe hatte sich 1972 aus Wut über Nixons Wiederwahl gebildet. Dahinter standen naive Vorstellungen: 30 Jahre später erinnert sich Exmitglied Russ Little im Interview, dass er mit Robin Hood im Fernsehen aufgewachsen war und sich irgendwann selbst als einen solchen Kämpfer für Gerechtigkeit imaginiert hatte. Da passt auch der Titel von Stones Dokumentation: "Neverland" ist das Märchendomizil von Peter Pan, der nie erwachsen werden wollte.
(...)
Der nächste Erfolg kam, als sich Hearsts Tochter auf die Seite der Entführer stellte und unter dem Decknamen Tania bei Banküberfällen half. 1975 wurde ein Teil der SLA in Los Angeles bei einem Shootout getötet, das Amerika live am Bildschirm mitverfolgen konnte. In irren Sequenzen stolpern Kameramänner und Scharfschützen durcheinander: womöglich die Geburtsstunde des embedded journalism.

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"Live dabei"
Grit Lemke in der Jungen Welt (Feuilleton), 13.02.2004 über die 70er Jahre und wie sie in »Neverland« präsentiert werden:

In seiner genialen, stringent und rasant geschnittenen Montage aus Zeitzeugen-Interviews und teilweise unveröffentlichtem Archivmaterial, Trick- und Spielfilmszenen macht Stone aber auch deutlich, wie sehr die SLA-Mitglieder selbst Kinder ihrer Zeit und deren Kultur waren. Hollywood läßt grüßen, wenn die selbsternannten Rächer der Entrechteten als Lösegeld für die entführte Millionenerbin Patty Hearst Nahrungsmittel für die Armen forderten. Hearst selbst wurde mit einem der Entführer zu »Bonny and Clyde«, und als sie eine Bank ausraubten, taten sie das, wie ein Zeitzeuge später sagt, »so artistically«.
Der ganze Text …

DeutschlandRadio-Online
Deutschlandfunk: Politische Literatur
Manuskript vom: 27.11.2000 • 19:15
Autor: Willi Jasper
Redaktion: Hermann Theißen

"Unser Rezensent Volker Ullrich hat jetzt im Münchner C.H. Beck Verlag eine Biographie vorgelegt, die das Leben des Sozialrevolutionärs und Rebellen Karl Plättner erzählt."


"3. Juni 1921, Depositenkasse der Deutschen Bank in Dresden. Kurz nach 8 Uhr drangen sieben Männer mit gezogenen Revolvern in die Bank ein, während einer vor der Tür Wache hielt. Der Anführer rief: "Hände hoch! Leisten Sie keinen Widerstand!" und forderte den Bankvorsteher auf, das Geld gutwillig herauszugeben, da er es für revolutionäre Zwecke gebrauchen wolle. Während ein Kumpan mit geübten Griffen die Telefonkabel abriss, wurden die Bankbeamten an Händen und Füßen gefesselt, die weiblichen Angestellten in einen separaten Raum eingesperrt. Dem Kassierer blieb
nichts anderes übrig, als sich der Drohung zu beugen und den
Kassenschlüssel herauszugeben. Der Anführer und ein Begleiter entnahmen dem Tresor 249.700 Mark nebst 82o Tschechische Kronen und verstauten die Beute in Säcke. Die ganze Aktion dauerte nur eine Viertelstunde. Danach entfernten sich die Einbrecher rasch, der eine Teil zu Fuß, der andere mit dem Kraftwagen."


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