Räuber tarnen sich als Hexen
Offenbar den richtigen Tag ausgesucht hatten sich zwei Bankräuberinnen in Krefeld, wie die Westdeutsche Zeitung (1.3.2006) berichtet:
"Zwei Gangster mit abgesägten Schrotflinten erbeuten rund 200 000 Euro in der Sparkasse in Traar, nachdem sie zehn Angestellte und Azubis gefesselt hatten. Als die Mitarbeiter und Auszubildenden der Sparkassen-Geschäftsstelle Traar gestern zwischen 7.55 und 8.30 Uhr nacheinander in die Hexenfratze blickten, war ihnen sofort klar, dass hier keine Möhne den traditionellen Altweiberspaß am Veilchendienstag vorgezogen hatte.
Sie schauten nämlich auch in den Lauf einer abgesägten Schrotlinte und hörten immer wieder denselben Spruch in akzentfreiem Hochdeutsch: "Das ist ein Überfall. Verhalten Sie sich still, dann passiert nichts." Die Sparkassen-Zweigstelle an der Moerser Landstraße hatte gestern, am Monatsletzten, nicht nur viel Geld im Tresor, sondern auch viele "Mann an Bord". Zum Stammpersonal kamen mehrere Auszubildende.
(...)
Die Ringfahndung brachte die Erkenntnis, dass die Bankräuber mit ihrem unbekannten Fluchtfahrzeuge über die A 57 in Richtung Köln geflüchtet sein müssen. Denn am Ende der Autoauffahrt Gartenstadt hinter der rechten Leitplanke entdeckten Polizeibeamte die beiden blauen Overalls und zwei Paar schwarze Schuhe. Sie sind offenbar aus einem fahrenden Wagen geworfen worden. Die Masken sind nicht aufgetaucht."
Offenbar den richtigen Tag ausgesucht hatten sich zwei Bankräuberinnen in Krefeld, wie die Westdeutsche Zeitung (1.3.2006) berichtet:
"Zwei Gangster mit abgesägten Schrotflinten erbeuten rund 200 000 Euro in der Sparkasse in Traar, nachdem sie zehn Angestellte und Azubis gefesselt hatten. Als die Mitarbeiter und Auszubildenden der Sparkassen-Geschäftsstelle Traar gestern zwischen 7.55 und 8.30 Uhr nacheinander in die Hexenfratze blickten, war ihnen sofort klar, dass hier keine Möhne den traditionellen Altweiberspaß am Veilchendienstag vorgezogen hatte.
Sie schauten nämlich auch in den Lauf einer abgesägten Schrotlinte und hörten immer wieder denselben Spruch in akzentfreiem Hochdeutsch: "Das ist ein Überfall. Verhalten Sie sich still, dann passiert nichts." Die Sparkassen-Zweigstelle an der Moerser Landstraße hatte gestern, am Monatsletzten, nicht nur viel Geld im Tresor, sondern auch viele "Mann an Bord". Zum Stammpersonal kamen mehrere Auszubildende.
(...)
Die Ringfahndung brachte die Erkenntnis, dass die Bankräuber mit ihrem unbekannten Fluchtfahrzeuge über die A 57 in Richtung Köln geflüchtet sein müssen. Denn am Ende der Autoauffahrt Gartenstadt hinter der rechten Leitplanke entdeckten Polizeibeamte die beiden blauen Overalls und zwei Paar schwarze Schuhe. Sie sind offenbar aus einem fahrenden Wagen geworfen worden. Die Masken sind nicht aufgetaucht."
sparkassenkunde - am Mittwoch, 1. März 2006, 11:50 - Rubrik: Trachtenkunde des Bankraubs
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Das Geständnis eines Bankräubers in Halberstadt nutzt die Mitteldeutsche Zeitung (28.2. 2006) um die Entwicklung im Bundesland Sachsen-Anhalt für das Jahr 2005 zu referieren:
Reuige Täter, abgelieferte Beute: "Solche Fälle sind sehr selten", sagt Klaus-Peter Knobloch, Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) Sachsen-Anhalt. Mitunter hilft zwar Kommissar Zufall - wie im Dezember in Magdeburg, als zwei noch unschlüssige Räuber ihren Plan fallen ließen, auf der Flucht aber Personenschützern des LKA quasi in die Arme liefen. Meist dauern Ermittlungen nach Überfällen auf Geldinstitute oder Postfilialen jedoch lange. Fast ein Drittel der Fälle bleibt ungeklärt. "Im Durchschnitt haben wir eine Aufklärungsquote von 70 Prozent", so Knobloch. Dass sie 2005 mit 79,2 Prozent höher war, liegt auch an der Klärung von mehr als 50 Überfällen, die die "Schlapphutbande" bundesweit beging. Elf davon fielen seit 2002 auf Sachsen-Anhalt. Im vergangenen Jahr hat die Polizei insgesamt eine Steigerung derartiger Überfälle verzeichnet. 24 Fällen stehen 14 aus dem Vorjahr gegenüber. Von 2001 bis 2003 lag die Zahl zwischen 19 und 22.."
Reuige Täter, abgelieferte Beute: "Solche Fälle sind sehr selten", sagt Klaus-Peter Knobloch, Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) Sachsen-Anhalt. Mitunter hilft zwar Kommissar Zufall - wie im Dezember in Magdeburg, als zwei noch unschlüssige Räuber ihren Plan fallen ließen, auf der Flucht aber Personenschützern des LKA quasi in die Arme liefen. Meist dauern Ermittlungen nach Überfällen auf Geldinstitute oder Postfilialen jedoch lange. Fast ein Drittel der Fälle bleibt ungeklärt. "Im Durchschnitt haben wir eine Aufklärungsquote von 70 Prozent", so Knobloch. Dass sie 2005 mit 79,2 Prozent höher war, liegt auch an der Klärung von mehr als 50 Überfällen, die die "Schlapphutbande" bundesweit beging. Elf davon fielen seit 2002 auf Sachsen-Anhalt. Im vergangenen Jahr hat die Polizei insgesamt eine Steigerung derartiger Überfälle verzeichnet. 24 Fällen stehen 14 aus dem Vorjahr gegenüber. Von 2001 bis 2003 lag die Zahl zwischen 19 und 22.."
sparkassenkunde - am Mittwoch, 1. März 2006, 11:35 - Rubrik: Bankraub-Trends
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Die Jungle World (9/2006), die bereits anno 2001 Vabanque als Abo-Prämie "verschenkte", lässt Fabian Frenzel aus Sheffield zu Wort kommen und macht die LeserInnen dieser Zeitung einmal mehr mit ihrer eigenen Meinung bekannt:
"Manche Verbrechen sind nicht nur außerordentlich spektakulär, sondern erwecken auch noch große Sympathie beim Publikum. Es gibt eine Moral des »anständigen« Verbrechens und sie lautet, dass es kein unschuldiges Opfer geben darf, dafür aber smarte und letztlich gutherzige Verbrecher vorhanden sein müssen und Opfer, denen es nicht wirklich schadet und denen man es vor allem auch irgendwie gönnt, endlich mal bestohlen zu werden."
Es ist schon frappierend, in welcher Weise auch hier die populäre Kultur wie der Kinofilm als Maßstab der Bewertung eines Bankraubs herhalten muss:
"Die Bande, die in der vorigen Woche bis zu 50 Millionen Pfund aus einem Depot der privaten Geldtransportfirma Securitas in Tonbridge in der Grafschaft Kent in Südwestengland entwendete, qualifiziert sich in gewisser Hinsicht für diesen Status. Folgt man den bisher verfügbaren Informationen über den Tathergang, waren die Täter zwar weder mit Robin Hood noch mit Georg Clooneys Gruppe im Film »Ocean’s Eleven« zu vergleichen. Sie haben es aber geschafft, den vermutlich größten Bargeldraub der Geschichte Großbritanniens über die Bühne zu bringen, ohne einen Menschen zu verletzen. Ihre Methode war smart, allerdings auch nicht gerade die feine englische Art. "
Schließlich wird der Ablauf des Geldraubes beschrieben, um dann auf die vergleichsweise neue Form des "Tiger-Kidnapping" hinzuweisen:
"Eine Schlüsselfigur zu entführen, die wie Dixon im Sicherheitsbereich einer Bank oder eines Bargelddepots tätig ist, scheint zur bevorzugten Methode bei großen Raubüberfällen zu avancieren, um aufwändige und ausgefeilte Sicherheitstechniken zu überwinden. Diese Technik, die offiziell als »Tiger-Entführung« bezeichnet wird, wurde auch bei dem bisher nicht aufgeklärten Überfall auf die nordirische Nationalbank im Dezember 2004 angewendet. Damals erbeuteten die Räuber 26 Millionen Pfund. Die Medien spekulieren nach wie vor über die mögliche Beteiligung der Irish Republican Army (IRA), die auf eine lange Geschichte von Banküberfällen zurückblicken kann. Verhaftet und verurteilt wurden bisher lediglich drei Männer, die keinerlei Verbindungen zu der IRA haben. Allerdings war einer der Täter ein Mitarbeiter der Bank"
Na ja, spekuliert wurde im nordirischen Fall viel. Nach der bisherigen Sachlage gibt es keine Beweise für die IRA-Beteiligung. Das Zurücklassen eines Teils der Beute wird hier als kalkuliertes Handeln beschrieben:
Glaubt man den Aussagen der Polizei, könnte die Geldwäsche eines der größten Probleme der Täter werden. Bei der Beute handelt es sich zum Teil um frisch gedruckte Geldnoten, deren Seriennummern vermerkt sind. Sie dürften daher kaum mehr in Umlauf zu bringen sein. Die Täter scheinen dies bereits erkannt zu haben. Als am vergangenen Samstag einer der Transporter gefunden wurde, mit dem mutmaßlich der Raub durchgeführt wurde, fand man in ihm auch rund 1,3 Millionen Pfund in frisch gedruckten Banknoten. Die Täter hatten sie schlicht zurückgelassen.
Letzteres wurde hierzulande immer als Fahndungserfolg der Polizei verklärt. Und abschließend verweist der Autor noch auf die erwartbaren Reaktionen und einige mehr oder weniger richtig wiedergegebene Sentenzen:
"Die Tatsache, dass ein Teil des Geldes von der englischen Nationalbank stammt, löste auch eine Reihe von Leserkommentaren im Internetforum der BBC aus. »Was ist schon ein Raub von einigen Millionen Pfund gegen den ständigen Raub des Staates von seinen Bürgern«, ereiferte sich dort ein Leser. Und im Forum der Tageszeitung Guardian hagelte es klassenbewusste Literaturhinweise von Charles Dickens »Oliver Twist« bis zur »Dreigroschenoper« von Bertolt Brecht: »Was ist ein größeres Verbrechen, eine Bank auszurauben oder eine Bank zu besitzen?«"
Die Version des Brecht-Zitates kenne ich nun auch noch nicht. Man lernt nie aus.
"Manche Verbrechen sind nicht nur außerordentlich spektakulär, sondern erwecken auch noch große Sympathie beim Publikum. Es gibt eine Moral des »anständigen« Verbrechens und sie lautet, dass es kein unschuldiges Opfer geben darf, dafür aber smarte und letztlich gutherzige Verbrecher vorhanden sein müssen und Opfer, denen es nicht wirklich schadet und denen man es vor allem auch irgendwie gönnt, endlich mal bestohlen zu werden."
Es ist schon frappierend, in welcher Weise auch hier die populäre Kultur wie der Kinofilm als Maßstab der Bewertung eines Bankraubs herhalten muss:
"Die Bande, die in der vorigen Woche bis zu 50 Millionen Pfund aus einem Depot der privaten Geldtransportfirma Securitas in Tonbridge in der Grafschaft Kent in Südwestengland entwendete, qualifiziert sich in gewisser Hinsicht für diesen Status. Folgt man den bisher verfügbaren Informationen über den Tathergang, waren die Täter zwar weder mit Robin Hood noch mit Georg Clooneys Gruppe im Film »Ocean’s Eleven« zu vergleichen. Sie haben es aber geschafft, den vermutlich größten Bargeldraub der Geschichte Großbritanniens über die Bühne zu bringen, ohne einen Menschen zu verletzen. Ihre Methode war smart, allerdings auch nicht gerade die feine englische Art. "
Schließlich wird der Ablauf des Geldraubes beschrieben, um dann auf die vergleichsweise neue Form des "Tiger-Kidnapping" hinzuweisen:
"Eine Schlüsselfigur zu entführen, die wie Dixon im Sicherheitsbereich einer Bank oder eines Bargelddepots tätig ist, scheint zur bevorzugten Methode bei großen Raubüberfällen zu avancieren, um aufwändige und ausgefeilte Sicherheitstechniken zu überwinden. Diese Technik, die offiziell als »Tiger-Entführung« bezeichnet wird, wurde auch bei dem bisher nicht aufgeklärten Überfall auf die nordirische Nationalbank im Dezember 2004 angewendet. Damals erbeuteten die Räuber 26 Millionen Pfund. Die Medien spekulieren nach wie vor über die mögliche Beteiligung der Irish Republican Army (IRA), die auf eine lange Geschichte von Banküberfällen zurückblicken kann. Verhaftet und verurteilt wurden bisher lediglich drei Männer, die keinerlei Verbindungen zu der IRA haben. Allerdings war einer der Täter ein Mitarbeiter der Bank"
Na ja, spekuliert wurde im nordirischen Fall viel. Nach der bisherigen Sachlage gibt es keine Beweise für die IRA-Beteiligung. Das Zurücklassen eines Teils der Beute wird hier als kalkuliertes Handeln beschrieben:
Glaubt man den Aussagen der Polizei, könnte die Geldwäsche eines der größten Probleme der Täter werden. Bei der Beute handelt es sich zum Teil um frisch gedruckte Geldnoten, deren Seriennummern vermerkt sind. Sie dürften daher kaum mehr in Umlauf zu bringen sein. Die Täter scheinen dies bereits erkannt zu haben. Als am vergangenen Samstag einer der Transporter gefunden wurde, mit dem mutmaßlich der Raub durchgeführt wurde, fand man in ihm auch rund 1,3 Millionen Pfund in frisch gedruckten Banknoten. Die Täter hatten sie schlicht zurückgelassen.
Letzteres wurde hierzulande immer als Fahndungserfolg der Polizei verklärt. Und abschließend verweist der Autor noch auf die erwartbaren Reaktionen und einige mehr oder weniger richtig wiedergegebene Sentenzen:
"Die Tatsache, dass ein Teil des Geldes von der englischen Nationalbank stammt, löste auch eine Reihe von Leserkommentaren im Internetforum der BBC aus. »Was ist schon ein Raub von einigen Millionen Pfund gegen den ständigen Raub des Staates von seinen Bürgern«, ereiferte sich dort ein Leser. Und im Forum der Tageszeitung Guardian hagelte es klassenbewusste Literaturhinweise von Charles Dickens »Oliver Twist« bis zur »Dreigroschenoper« von Bertolt Brecht: »Was ist ein größeres Verbrechen, eine Bank auszurauben oder eine Bank zu besitzen?«"
Die Version des Brecht-Zitates kenne ich nun auch noch nicht. Man lernt nie aus.
vabanque - am Mittwoch, 1. März 2006, 11:24 - Rubrik: Millionencoup
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Die Steigerungsmöglichkeiten sind langsam ausgeschöpft. In Sachen Kent musste zunächst ein "Superhirn", das sich das alles ausgedacht hat, her. Ausserdem übersteigt die Summe von inzwischen amtlichen 78 Millionen Euro auch die bisherigen Phantasien der BILD-Zeitung. Und nun haben wir auch noch ein "Super-Kid":
"Englands Super-Kid: Achtjähriger befreit Geiseln
Fast eine Woche nach dem Millionenraub von England sind weitere Details des mehrstündigen Überfalls auf ein Bargeld- Lager bekannt geworden. Nach Informationen der Boulevardzeitung "Sun" (Dienstag) wurden die Geiseln vom achtjährigen Sohn des entführten Lager-Managers befreit. Der Junge konnte sich aus einem Stahlkäfig herausschlängeln, in den ihn die Täter zusammen mit seiner Mutter eingeschlossen hatten. Dann gelang es ihm, auch seine Mutter und die Angestellten aus den Käfigen herauszuholen." (n24.de )
Nun, nachdem die Polizei aufzuholen scheint, dreht sich auch der Medienwind. Nun, nachdem bald alle Details des Coups ausgebreitet wurden, geht es auf Verbrecherjagd: "Den Tätern auf der Spur - Fahndungserfolge bei britischem Millionenraub" oder „Wir ziehen das Netz immer enger“ (Welt, 26.2. 2006). Erste Anzeichen bestätigen schon, dass nun - sobald die ersten Fehler der Bande offensichtlich werden, auch die Häme der Medien nicht lange auf sich warten lassen wird: "Englische Millionenräuber machen Fehler" (Diverse Online-Zeitungen insbesondere aus der Schweiz), aber auch Süddeutsche Zeitung (27.2. 2006): "Auch Gangster machen Fehler."
Wie die BILD-Zeitung funktioniert zeigen drei Text- und Bildelemente eines Artikels (ca. 26.2. 2006):
(1) "Weitere Festnahmen nach Millionen-Raub"
(2) "Drahtzieher ist einer der Top-Verbrecher Englands"
und unter dem Bild eines Verdächtigen wird dann relativiert:
(3) "Soll hinter dem Millionen-Raub stecken: Clifford Michael Hobbs"
Zeile 1 steht über Zeile 2 und meint mitnichten den vermeintlichen "Drahtzieher", der einfach unter Verdacht geraten ist, weil er aus dem Knast abgehauen ist und bisher nicht mehr eingefangen wurde.
Zeile 2, die Hauptüberschrift über den Artikel suggeriert den Sachverhalt des Tatverdachts als gegeben und Zeile 3 (die Bildunterschrift) macht klar, dass das alles so eindeutig noch nicht ist. Sei's drum. Als ich mal einem dieser Schreiberknechte klar gemacht habe, dass ich für diese Art Journalismus keine Zuarbeit machen würde, war er ziemlich baff. Das sind sie nicht mehr gewohnt, wird Zeit dass sich das wieder ändert.
"Englands Super-Kid: Achtjähriger befreit Geiseln
Fast eine Woche nach dem Millionenraub von England sind weitere Details des mehrstündigen Überfalls auf ein Bargeld- Lager bekannt geworden. Nach Informationen der Boulevardzeitung "Sun" (Dienstag) wurden die Geiseln vom achtjährigen Sohn des entführten Lager-Managers befreit. Der Junge konnte sich aus einem Stahlkäfig herausschlängeln, in den ihn die Täter zusammen mit seiner Mutter eingeschlossen hatten. Dann gelang es ihm, auch seine Mutter und die Angestellten aus den Käfigen herauszuholen." (n24.de )
Nun, nachdem die Polizei aufzuholen scheint, dreht sich auch der Medienwind. Nun, nachdem bald alle Details des Coups ausgebreitet wurden, geht es auf Verbrecherjagd: "Den Tätern auf der Spur - Fahndungserfolge bei britischem Millionenraub" oder „Wir ziehen das Netz immer enger“ (Welt, 26.2. 2006). Erste Anzeichen bestätigen schon, dass nun - sobald die ersten Fehler der Bande offensichtlich werden, auch die Häme der Medien nicht lange auf sich warten lassen wird: "Englische Millionenräuber machen Fehler" (Diverse Online-Zeitungen insbesondere aus der Schweiz), aber auch Süddeutsche Zeitung (27.2. 2006): "Auch Gangster machen Fehler."
Wie die BILD-Zeitung funktioniert zeigen drei Text- und Bildelemente eines Artikels (ca. 26.2. 2006):
(1) "Weitere Festnahmen nach Millionen-Raub"
(2) "Drahtzieher ist einer der Top-Verbrecher Englands"
und unter dem Bild eines Verdächtigen wird dann relativiert:
(3) "Soll hinter dem Millionen-Raub stecken: Clifford Michael Hobbs"
Zeile 1 steht über Zeile 2 und meint mitnichten den vermeintlichen "Drahtzieher", der einfach unter Verdacht geraten ist, weil er aus dem Knast abgehauen ist und bisher nicht mehr eingefangen wurde.
Zeile 2, die Hauptüberschrift über den Artikel suggeriert den Sachverhalt des Tatverdachts als gegeben und Zeile 3 (die Bildunterschrift) macht klar, dass das alles so eindeutig noch nicht ist. Sei's drum. Als ich mal einem dieser Schreiberknechte klar gemacht habe, dass ich für diese Art Journalismus keine Zuarbeit machen würde, war er ziemlich baff. Das sind sie nicht mehr gewohnt, wird Zeit dass sich das wieder ändert.
vabanque - am Dienstag, 28. Februar 2006, 17:23 - Rubrik: Millionencoup
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Irgendwie haben es alle gerade mit dem Bankraub. Angesichts des Kenter Millionenraubes sind die Phantasien offenbar mal wieder beflügelt. Selbst in Beiträgen zu bestimmten Heilmethoden, sind die Assoziationen gerade ziemlich eng geführt. Etwa auch im Online-Portal der Rheinischen Post (28.2. 2006):
"Reiki ist aber kein Wundermittelchen, das Dir das Ding schon schaukelt, so wie DU es Dir vorstellst. Der perfekte Bankraub wird Dir damit genausowenig gelingen, wie ein 6-er im Lotto oder dasss privates Glück dir zufliegt. Du bist nicht Ruck-Zuck von schwerer Grippe und Schlimmerem geheilt, bloß weil Du Dir Reiki gibst oder es empfängst. "
"Reiki ist aber kein Wundermittelchen, das Dir das Ding schon schaukelt, so wie DU es Dir vorstellst. Der perfekte Bankraub wird Dir damit genausowenig gelingen, wie ein 6-er im Lotto oder dasss privates Glück dir zufliegt. Du bist nicht Ruck-Zuck von schwerer Grippe und Schlimmerem geheilt, bloß weil Du Dir Reiki gibst oder es empfängst. "
contributor - am Dienstag, 28. Februar 2006, 16:48 - Rubrik: Lotto und Bankraubphantasien
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Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat zum Thema Bankraub ein regelrechtes Dossier zusammengestellt (FAZ.NET-Spezial: Bankraub hat ein gutes Image).
Ausgehend von der bereits hier erwähnten Besprechung ("Als Bankraub noch romantisch war") der Frankfurter Ausstellung "Geld oder Leben" finden sich nun drei weitere Artikel auf den Netzseiten der FAZ, die offensichtlich auch in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (26.02. 2006) veröffentlicht wurden.
Die Themen im Einzelnen
Vgl. ganz ähnlich Planet Wissen vom WDR.
Tja die Sitten sind rauher geworden ....
Ansonsten ist es natürlich zu begrüßen, dass die FAZ sich nach so vielen Jahre endlich hat hinreißen lassen, das Thema Populäre Kultur und Bankraub zu würdigen. Zwar nicht ganz fair. Aber aller Anfang ist schwer.
Ausgehend von der bereits hier erwähnten Besprechung ("Als Bankraub noch romantisch war") der Frankfurter Ausstellung "Geld oder Leben" finden sich nun drei weitere Artikel auf den Netzseiten der FAZ, die offensichtlich auch in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (26.02. 2006) veröffentlicht wurden.
Die Themen im Einzelnen
- Krimis: Ohne eine Leiche geht es nicht (Carsten Germis)
- Comics: Blöde Panzerknacker (wobei es dann irreführenderweise im wesentlichen um die Daltons geht - das Material stammt aus dem Katalog zur Frankfurter Ausstellung - es wird kein Autor genannt- , die diesen Aspekt wohl in Abgrenzung zu Vabanque betont haben, wenn auch Carl Barks und die Beagle-Boys am Schluss thematisiert werden. )
- Kino: "Geld, Liebe und Pistolen" ist ebenfalls ohne Autor und die Informationen sind ebenfalls dem Katalogbeitrag von Peter W. Jansen entnommen.
Vgl. ganz ähnlich Planet Wissen vom WDR.
Tja die Sitten sind rauher geworden ....
Ansonsten ist es natürlich zu begrüßen, dass die FAZ sich nach so vielen Jahre endlich hat hinreißen lassen, das Thema Populäre Kultur und Bankraub zu würdigen. Zwar nicht ganz fair. Aber aller Anfang ist schwer.
vabanque - am Dienstag, 28. Februar 2006, 14:48 - Rubrik: Populaere Kultur Musik
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Der Bankraub wird auch als Vergleichsmatrix in der Bewertung von anderen Straftaten herangezogen. So auch von DORON RABINOVICI in der Wiener Zeitung Die Presse (25. Februar 2006). Anlässlich der Verurteilung des notorischen Holocaust-Leugners David Irving ("Märtyrer schauen anders aus") antwortet er dem Presse-Chefredakteur Michael Fleischhacker ("An den Grenzen der
Meinungsfreiheit", 22. 2. 2006):
Seit Monaten bemühen die Gegner des Verbotsgesetzes jedes noch so abstruse Argument, um gegen die gerichtliche Verfolgung von David Irving und das Wiederbetätigungsverbot in Österreich zu polemisieren. Das Verfahren gegen die britische Ikone der internationalen Nazi-Szene, lautete etwa einer der Einwände, bewirke bloß, dass er zum Märtyrer stilisiert werde. Deshalb sollte das Gesetz gleich abgeschafft werden. Mit derselben kruden Rabulistik könnte einer dafür plädieren, Bankräuber nicht mehr zu verurteilen, weil sie dann durch den Verkauf ihrer Geschichte an Hollywood Millionen scheffeln würden.
Nun ja. Ähem. Also, auch wenn ich der Meinung bin, dass das österreichische Verbotsgesetzt überhaupt nicht überflüssig ist (angesichts dessen - was hierzulande so alles öffentlich gesagt werden darf) und dass auch Irving seine drei Jahre verdient hat, erscheint mir dieser Vergleich nicht überzeugend zu sein. Vielleicht sollte man Meinungsdelikte nicht mit Raub-Delikten auf eine Ebene stellen.
Klar ist das hier nicht der Punkt. Interessant ist vielmehr, in welcher Weise der Bankraub immer wieder die Referenz für die Bewertung anderer Formen von Kriminalität darstellt.
Meinungsfreiheit", 22. 2. 2006):
Seit Monaten bemühen die Gegner des Verbotsgesetzes jedes noch so abstruse Argument, um gegen die gerichtliche Verfolgung von David Irving und das Wiederbetätigungsverbot in Österreich zu polemisieren. Das Verfahren gegen die britische Ikone der internationalen Nazi-Szene, lautete etwa einer der Einwände, bewirke bloß, dass er zum Märtyrer stilisiert werde. Deshalb sollte das Gesetz gleich abgeschafft werden. Mit derselben kruden Rabulistik könnte einer dafür plädieren, Bankräuber nicht mehr zu verurteilen, weil sie dann durch den Verkauf ihrer Geschichte an Hollywood Millionen scheffeln würden.
Nun ja. Ähem. Also, auch wenn ich der Meinung bin, dass das österreichische Verbotsgesetzt überhaupt nicht überflüssig ist (angesichts dessen - was hierzulande so alles öffentlich gesagt werden darf) und dass auch Irving seine drei Jahre verdient hat, erscheint mir dieser Vergleich nicht überzeugend zu sein. Vielleicht sollte man Meinungsdelikte nicht mit Raub-Delikten auf eine Ebene stellen.
Klar ist das hier nicht der Punkt. Interessant ist vielmehr, in welcher Weise der Bankraub immer wieder die Referenz für die Bewertung anderer Formen von Kriminalität darstellt.
vabanque - am Dienstag, 28. Februar 2006, 12:32 - Rubrik: Lotto und Bankraubphantasien
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meint jedenfalls Sicherheitstrainer, -berater, Extrem-Kampfsportler und Ex-Bankräuber (sowie österreichischer Bankraub-Chronist)
Karl Painer auf seinem T-Shirt, das er offensichtlich in der Barbara-Karlich-Show bei ORF 2 am kommenden Freitag, 3.3. 2006, 15:55 (zum Thema "Überfall") tragen wird. (Wiederholung der Talk-Show am 04.03.2006, 01:50)

Karl Painer gemeinsam mit Mag. Barbara Karlich
Hierzu passt auch der Artikel aus dem Standard (24.2.2006) über die "Die Kriminallegende" vom Posträuber Ronnie Biggs: Der Engländer erbeutete im August 1963 2,63 Millionen Pfund aus einem Postzug. Hier ist wenigstens nur die Gewichtung falsch, die Details stimmen im wesentlichen:
Der Raubüberfall in der Grafschaft Kent könnte von der Geldsumme her der größte sein. Aber mehr als 40 Jahre lang war der "Postraub" die große britische Kriminallegende. Entscheidend beigetragen hat dazu Ronald "Ronnie" Biggs. Der Zimmermann und Familienvater aus Redhill (Südengland) verbrachte seinen 34. Geburtstag (8. August 1963) damit, zusammen mit 14 anderen Männern den Postzug von Glasgow nach London mit Signaltricks zu stoppen und auszurauben; Beute: 2,63 Millionen Pfund. Die Bande wurde gefasst, doch Biggs konnte aus dem Gefängnis entkommen.
Schwerkrank
In weiterer Folge narrte "Ronnie" Detective Chief Superintendent Jack Slipper von Scotland Yard, der ihn verfolgte, mit immer neuen Fluchtwegen; bis nach Rio de Janeiro, wo sich der Posträuber 1974 niederließ. Eine Auslieferung war unmöglich, weil eine Stripperin ein Kind von ihm erwartete. Seinen Beuteanteil (rund 148.000 Pfund, (heute wären das der Kaufkraft nach mehr als vier Millionen Euro) brachte er bald durch, am 7. Mai 2001, mit 71 Jahren, nach 35 Jahren Flucht, 30 Jahren in Rio und zwei Schlaganfällen, kehrte Biggs nach England zurück. Er wurde sofort verhaftet, um die noch ausstehenden 28 Jahre seiner Haftstrafe zu verbüßen. 2005 stellten Ärzte bei ihm eine schwere Bakterienkrankheit fest, laut seinen Anwälten steht sein Tod kurz bevor.
Insofern gibt es nur die Devise: Free Ronnie Biggs!
Karl Painer auf seinem T-Shirt, das er offensichtlich in der Barbara-Karlich-Show bei ORF 2 am kommenden Freitag, 3.3. 2006, 15:55 (zum Thema "Überfall") tragen wird. (Wiederholung der Talk-Show am 04.03.2006, 01:50)

Karl Painer gemeinsam mit Mag. Barbara Karlich
Hierzu passt auch der Artikel aus dem Standard (24.2.2006) über die "Die Kriminallegende" vom Posträuber Ronnie Biggs: Der Engländer erbeutete im August 1963 2,63 Millionen Pfund aus einem Postzug. Hier ist wenigstens nur die Gewichtung falsch, die Details stimmen im wesentlichen:
Der Raubüberfall in der Grafschaft Kent könnte von der Geldsumme her der größte sein. Aber mehr als 40 Jahre lang war der "Postraub" die große britische Kriminallegende. Entscheidend beigetragen hat dazu Ronald "Ronnie" Biggs. Der Zimmermann und Familienvater aus Redhill (Südengland) verbrachte seinen 34. Geburtstag (8. August 1963) damit, zusammen mit 14 anderen Männern den Postzug von Glasgow nach London mit Signaltricks zu stoppen und auszurauben; Beute: 2,63 Millionen Pfund. Die Bande wurde gefasst, doch Biggs konnte aus dem Gefängnis entkommen.
Schwerkrank
In weiterer Folge narrte "Ronnie" Detective Chief Superintendent Jack Slipper von Scotland Yard, der ihn verfolgte, mit immer neuen Fluchtwegen; bis nach Rio de Janeiro, wo sich der Posträuber 1974 niederließ. Eine Auslieferung war unmöglich, weil eine Stripperin ein Kind von ihm erwartete. Seinen Beuteanteil (rund 148.000 Pfund, (heute wären das der Kaufkraft nach mehr als vier Millionen Euro) brachte er bald durch, am 7. Mai 2001, mit 71 Jahren, nach 35 Jahren Flucht, 30 Jahren in Rio und zwei Schlaganfällen, kehrte Biggs nach England zurück. Er wurde sofort verhaftet, um die noch ausstehenden 28 Jahre seiner Haftstrafe zu verbüßen. 2005 stellten Ärzte bei ihm eine schwere Bakterienkrankheit fest, laut seinen Anwälten steht sein Tod kurz bevor.
Insofern gibt es nur die Devise: Free Ronnie Biggs!
vabanque - am Dienstag, 28. Februar 2006, 10:26 - Rubrik: Populaere Kultur Musik
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melden die Medien (Berliner MoPo, 25.2. 2006) den ganzen Tag über mit Blick auf den Kenter "Millionenraub":
London - Im Fall des womöglich größten Raubüberfalls in der Geschichte Großbritanniens hat die Polizei zwei weitere Männer verhaftet. Die Verdächtigen im Alter von 33 und 55 Jahren seien in der Umgebung von Maidstone in der südostenglischen Grafschaft Kent festgenommen worden, teilte die Polizei mit.
Zuvor konnte ein Teil der Beute sichergestellt werden. Nach einem „heißen Tipp“ hatten Polizisten einen Minivan der Marke Ford vor einem Hotel unweit des Bahnhofs Ashford International an der Strecke des Eurostar-Schnellzugs von London nach Paris entdeckt. Wieviel sie fanden blieb zunächst unklar. Die Polizei sucht jetzt vor allem nach einem weißen Kleinlastwagen, mit dem der Hauptteil der Beute abtransportiert worden war.
Die Zürcher NZZ (24.2. 2006) kann ihre Anerkennung nicht verhehlen: "Ein sehr professioneller Millionenraub in Kent".
Und dann gibt es da noch eine Form von Stilisierung. Beispielhaft sei die Ulmer Wildwestpresse (24.2. 2006) herausgegriffen: "'Superhirn' plante Millionencoup." Die Formulierung "Superhirn" wurde am gestrigen Freitag in quasi allen Medien kolportiert. Diehaben offensichtlich alle einen Knall.
Es wird noch allermöglicher anderer Blödsinn dahergeredet. Und in Sachen Ronald Biggs schießt die Südwestpresse dann auch noch den Vogel ab: "Der Fall erinnert viele an den legendären Postraub von Ronnie Biggs und seine Bande."
1. erinnern vor allem die Medien ihre Kundschaft an den Postraub von 1963 und natürlich an Biggs.
2. Aber eben falsch. Es war nicht die Bande von Biggs, sondern, aber das spare ich mir jetzt, es wurde in den letzten Tagen hier schließlich oft genug betont ...
Auch die sogenannte Qualitätspresse kann sich den Verweis auf Biggs nicht verkneifen (Vgl. obigen NZZ-Artikel, aber auch die Süddeutsche Zeitung, 24.2. 2006, die sich gleichermaßen am Spiel mit der Historisierung beteiligt und zum einen Biggs groß ins Bild setzt, und zum anderen - wie zahlreiche andere Blätter auch - gleich mit einem Dossier mit vergleichbaren Fällen aufwartet).
London - Im Fall des womöglich größten Raubüberfalls in der Geschichte Großbritanniens hat die Polizei zwei weitere Männer verhaftet. Die Verdächtigen im Alter von 33 und 55 Jahren seien in der Umgebung von Maidstone in der südostenglischen Grafschaft Kent festgenommen worden, teilte die Polizei mit.
Zuvor konnte ein Teil der Beute sichergestellt werden. Nach einem „heißen Tipp“ hatten Polizisten einen Minivan der Marke Ford vor einem Hotel unweit des Bahnhofs Ashford International an der Strecke des Eurostar-Schnellzugs von London nach Paris entdeckt. Wieviel sie fanden blieb zunächst unklar. Die Polizei sucht jetzt vor allem nach einem weißen Kleinlastwagen, mit dem der Hauptteil der Beute abtransportiert worden war.
Die Zürcher NZZ (24.2. 2006) kann ihre Anerkennung nicht verhehlen: "Ein sehr professioneller Millionenraub in Kent".
Und dann gibt es da noch eine Form von Stilisierung. Beispielhaft sei die Ulmer Wildwestpresse (24.2. 2006) herausgegriffen: "'Superhirn' plante Millionencoup." Die Formulierung "Superhirn" wurde am gestrigen Freitag in quasi allen Medien kolportiert. Diehaben offensichtlich alle einen Knall.
Es wird noch allermöglicher anderer Blödsinn dahergeredet. Und in Sachen Ronald Biggs schießt die Südwestpresse dann auch noch den Vogel ab: "Der Fall erinnert viele an den legendären Postraub von Ronnie Biggs und seine Bande."
1. erinnern vor allem die Medien ihre Kundschaft an den Postraub von 1963 und natürlich an Biggs.
2. Aber eben falsch. Es war nicht die Bande von Biggs, sondern, aber das spare ich mir jetzt, es wurde in den letzten Tagen hier schließlich oft genug betont ...
Auch die sogenannte Qualitätspresse kann sich den Verweis auf Biggs nicht verkneifen (Vgl. obigen NZZ-Artikel, aber auch die Süddeutsche Zeitung, 24.2. 2006, die sich gleichermaßen am Spiel mit der Historisierung beteiligt und zum einen Biggs groß ins Bild setzt, und zum anderen - wie zahlreiche andere Blätter auch - gleich mit einem Dossier mit vergleichbaren Fällen aufwartet).
sparkassenkunde - am Samstag, 25. Februar 2006, 22:06 - Rubrik: Millionencoup
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Während die Schweizer Version der BILD-Zeitung, der BLICK heute, 24.02.2006, um 17:27:41: "Keine Spur von den Rekord-Räubern" meldet, gab es in den den bundesdeutschen Medien gegen 11 Uhr die erste Vollzugsmeldungen wie "Erste Täter festgenommen". Focus Online wusste aber auch nur spärliches zu berichten.
"Die beiden Verdächtigen – ein 29 Jahre alter Mann und eine 31- jährige Frau – wurden im Großraum London festgenommen. Die Polizei ließ offen, was ihnen zur Last gelegt wird."
Auch die BBC-News UK geben sich zurückhaltend ob der tatsächlichen Verwicklung der beiden Verhafteten. Es wird noch geprüft, ob sie tatsächlich in den Fall verwickelt sind.
Gegen Mittag wird auf BBC die Verhaftung einer dritten verdächtigten bekanntgegeben:
Third person held over £50m raid
A third person has been arrested by detectives investigating the raid on a Securitas depot in Kent in which armed robbers got away with up to £50m.
Bei so viel Geld werden Begehrlichkeiten geweckt. Die Medien spekulieren allenthalben über die Konsequenz der verdammt hohen Belohnung von zwei Millionen Euro.
Millionen für den Millionen-Tipp
LONDON – Bis zu 50 Millionen Pfund wurden der britischen Securitas geklaut – ganz schön viel. Deshalb bietet die Polizei auch einen netten «Finderlohn» – und meldet zwei Festnahmen.
Da könnte manch ein Tunichtgut schwach werden: Für den richtigen Hinweis, der zu den Millionen-Räubern führt, gibts satte 2 Millionen Pfund (4,56 Mio. Franken). Doch ob sich das räuberische Sextett so leicht ertappen lässt? Denn für den Polizeisprecher Adrian Leppard ist klar: «Dies ist organisiertes Verbrechen auf höchster Ebene.» Der Überfall sei mit «militärischer Präzision» geplant und durchgezogen worden.
Das mit der "militärischen Präzision" ist auch eine überall wiedergekäute Formulierung und ist Ausdruck von sprachlicher Verdummun g. Welche militärischen Schläge waren oder sind präzise? Wieso ging denn bitteschön der Begriff "Kollateralschaden" iin die Sprachgeschichte ein?
Via BBC News UK können wir erste Phantombilder anschauen und auch über die benutzten Fahrzeuge werden erste Hintergrundinformationen bekannt.
Die BBC stellt zudem ein richtiges Dossier mit Backgroundanalysen zur Verfügung:
"Die beiden Verdächtigen – ein 29 Jahre alter Mann und eine 31- jährige Frau – wurden im Großraum London festgenommen. Die Polizei ließ offen, was ihnen zur Last gelegt wird."
Auch die BBC-News UK geben sich zurückhaltend ob der tatsächlichen Verwicklung der beiden Verhafteten. Es wird noch geprüft, ob sie tatsächlich in den Fall verwickelt sind.
Gegen Mittag wird auf BBC die Verhaftung einer dritten verdächtigten bekanntgegeben:
Third person held over £50m raid
A third person has been arrested by detectives investigating the raid on a Securitas depot in Kent in which armed robbers got away with up to £50m.
Bei so viel Geld werden Begehrlichkeiten geweckt. Die Medien spekulieren allenthalben über die Konsequenz der verdammt hohen Belohnung von zwei Millionen Euro.
Millionen für den Millionen-Tipp
LONDON – Bis zu 50 Millionen Pfund wurden der britischen Securitas geklaut – ganz schön viel. Deshalb bietet die Polizei auch einen netten «Finderlohn» – und meldet zwei Festnahmen.
Da könnte manch ein Tunichtgut schwach werden: Für den richtigen Hinweis, der zu den Millionen-Räubern führt, gibts satte 2 Millionen Pfund (4,56 Mio. Franken). Doch ob sich das räuberische Sextett so leicht ertappen lässt? Denn für den Polizeisprecher Adrian Leppard ist klar: «Dies ist organisiertes Verbrechen auf höchster Ebene.» Der Überfall sei mit «militärischer Präzision» geplant und durchgezogen worden.
Das mit der "militärischen Präzision" ist auch eine überall wiedergekäute Formulierung und ist Ausdruck von sprachlicher Verdummun g. Welche militärischen Schläge waren oder sind präzise? Wieso ging denn bitteschön der Begriff "Kollateralschaden" iin die Sprachgeschichte ein?
Via BBC News UK können wir erste Phantombilder anschauen und auch über die benutzten Fahrzeuge werden erste Hintergrundinformationen bekannt.
Die BBC stellt zudem ein richtiges Dossier mit Backgroundanalysen zur Verfügung:
- Eine "Raid Timeline - How the Securitas robbery unfolded" plus Karten über die verschiedenen Orte des Geschehens
- Unvermeidlich: Britain's biggest robberies
- Eine Frage, die die Phantasien von Millionen umtreibt: Can the robbers launder the money?
sparkassenkunde - am Freitag, 24. Februar 2006, 17:52 - Rubrik: Millionencoup
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Der Tag, an dem …
… Ronnies Mythos bebt
meint der Tagesspiegel (24.2. 2006) behaupten zu müssen:
"Es ist kein guter Tag für Ronald Biggs. Liegt im Belmarsh-Gefängnis in London, gehen kann er nicht mehr, man ließe ihn auch nicht. Sprechen kann er auch nicht nach seinen Schlaganfällen. Eigentlich wollte er noch auf ein Bier in den Margate Pub vor dem großen Abgang, aber da lässt man ihn auch nicht hin. Und dann noch diese Nachricht: Bewaffnete Räuber haben in Tonbridge in Kent etwa 50 Millionen Euro erbeutet, es kann sogar ein bisschen mehr sein. Man zählt noch. Die Polizei spricht vom Coup eines Superhirns, sie spricht vom größten Geldraub Großbritanniens. Ja. Aber war nicht er, Ronnie Biggs, the man, König der Diebe, der legendärste aller 15 Postzugräuber, der Gentleman, der zur Kasse bat? Streng genommen käme Biggs 2029 raus, aber da wird wohl der große Abgang vor sein, 76 Jahre alt ist Biggs, und schwer krank."
Au weia - da liegt nicht nur ein Missverständnis vor - und es wird jede Menge Unfug verzapft.
1. Ronnie Biggs war nicht der legendäre Mister Posträuber, dazu haben ihn die Medien erhoben - er war eine ziemlich kleine Nummer ("he played a very minor part") und wurde als Mr. Ausbrecher berühmt - und desweiteren vor allem deshalb, weil man ihn nicht habhaft werden konnte (Vgl. Dirk Schindelbecks Beitrag in Vabanque)
2. Es wird sich sehr schnell zeigen, ob allein die Summe einen ähnlichen Mythos begründen wird, wie der der Posträuber von 1963.
3. Man muss nicht alles glauben, was die Polizei im Zuge von Fahndungshektik verbreitet.
"Das muss doch nicht sein, dass da ein paar Parvenüs daherkommen und Ronnie Biggs so kurz vor Toreschluss auch noch den Mythos rauben. Hätten die Herren nicht ein wenig warten können? Wo bleibt die Ganovenehre?"
Warum eigentlich auf schon Geschlagene nochmals drauftreten?
"(...) Es war etwas schief gelaufen, der Lokführer musste mit der Kohlenschaufel niedergeschlagen werden, aber das hat dem späteren Ruf als gute Gauner mit Berufsethos nicht geschadet.
Dergleichen bewunderte Diebe hat es immer gegeben, populäre Verbrecher, bei denen das Wort Verbrechen nicht so recht passen will. Auch die jetzigen Räuber sind ohne Gewalt ausgekommen. Da ist man dann schnell bereit, in ihnen ein bisschen Robin Hood zu sehen, Rififi und Thomas Crown ist nicht zu fassen. Fast neidet man ihnen ihren Job. Bei moralischen Bedenken hilft Bert Brecht: „Was ist ein Banküberfall gegen die Gründung einer Bank.“
Der Brecht-Spruch geht zwar auch anders - da ist nämlich vom "Einbruch in eine Bank" die Rede - denn Raubüberfälle nach amerikanischem Vorbild waren in Europa zu der Zeit noch weitgehend unbekannt - interessant ist allerdings, warum dieser Wechsel des Modus von Praxis in der Adaptierung des Satzes so merkwürdig folgenlos blieb.
[Also zum Brechtspruch meinen die meisten Quellen folgendes (Wikipedia):
"Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank? Was ist die Ermordung eines Mannes gegen die Anstellung eines Mannes?" - Die Dreigroschenoper, Druckfassung 1931, Szene 9; Textstelle ursprünglich aus dem Stück "Happy End" von Elisabeth Hauptmann, 1929.]
Den Rest sparen wir uns ...
… Ronnies Mythos bebt
meint der Tagesspiegel (24.2. 2006) behaupten zu müssen:
"Es ist kein guter Tag für Ronald Biggs. Liegt im Belmarsh-Gefängnis in London, gehen kann er nicht mehr, man ließe ihn auch nicht. Sprechen kann er auch nicht nach seinen Schlaganfällen. Eigentlich wollte er noch auf ein Bier in den Margate Pub vor dem großen Abgang, aber da lässt man ihn auch nicht hin. Und dann noch diese Nachricht: Bewaffnete Räuber haben in Tonbridge in Kent etwa 50 Millionen Euro erbeutet, es kann sogar ein bisschen mehr sein. Man zählt noch. Die Polizei spricht vom Coup eines Superhirns, sie spricht vom größten Geldraub Großbritanniens. Ja. Aber war nicht er, Ronnie Biggs, the man, König der Diebe, der legendärste aller 15 Postzugräuber, der Gentleman, der zur Kasse bat? Streng genommen käme Biggs 2029 raus, aber da wird wohl der große Abgang vor sein, 76 Jahre alt ist Biggs, und schwer krank."
Au weia - da liegt nicht nur ein Missverständnis vor - und es wird jede Menge Unfug verzapft.
1. Ronnie Biggs war nicht der legendäre Mister Posträuber, dazu haben ihn die Medien erhoben - er war eine ziemlich kleine Nummer ("he played a very minor part") und wurde als Mr. Ausbrecher berühmt - und desweiteren vor allem deshalb, weil man ihn nicht habhaft werden konnte (Vgl. Dirk Schindelbecks Beitrag in Vabanque)
2. Es wird sich sehr schnell zeigen, ob allein die Summe einen ähnlichen Mythos begründen wird, wie der der Posträuber von 1963.
3. Man muss nicht alles glauben, was die Polizei im Zuge von Fahndungshektik verbreitet.
"Das muss doch nicht sein, dass da ein paar Parvenüs daherkommen und Ronnie Biggs so kurz vor Toreschluss auch noch den Mythos rauben. Hätten die Herren nicht ein wenig warten können? Wo bleibt die Ganovenehre?"
Warum eigentlich auf schon Geschlagene nochmals drauftreten?
"(...) Es war etwas schief gelaufen, der Lokführer musste mit der Kohlenschaufel niedergeschlagen werden, aber das hat dem späteren Ruf als gute Gauner mit Berufsethos nicht geschadet.
Dergleichen bewunderte Diebe hat es immer gegeben, populäre Verbrecher, bei denen das Wort Verbrechen nicht so recht passen will. Auch die jetzigen Räuber sind ohne Gewalt ausgekommen. Da ist man dann schnell bereit, in ihnen ein bisschen Robin Hood zu sehen, Rififi und Thomas Crown ist nicht zu fassen. Fast neidet man ihnen ihren Job. Bei moralischen Bedenken hilft Bert Brecht: „Was ist ein Banküberfall gegen die Gründung einer Bank.“
Der Brecht-Spruch geht zwar auch anders - da ist nämlich vom "Einbruch in eine Bank" die Rede - denn Raubüberfälle nach amerikanischem Vorbild waren in Europa zu der Zeit noch weitgehend unbekannt - interessant ist allerdings, warum dieser Wechsel des Modus von Praxis in der Adaptierung des Satzes so merkwürdig folgenlos blieb.
[Also zum Brechtspruch meinen die meisten Quellen folgendes (Wikipedia):
"Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank? Was ist die Ermordung eines Mannes gegen die Anstellung eines Mannes?" - Die Dreigroschenoper, Druckfassung 1931, Szene 9; Textstelle ursprünglich aus dem Stück "Happy End" von Elisabeth Hauptmann, 1929.]
Den Rest sparen wir uns ...
vabanque - am Donnerstag, 23. Februar 2006, 21:55 - Rubrik: Biographien des Bankraubs
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Auf eine Art nochmals informativer ist der FAZ-Artikel vom 14.2. 2006 (Als Räuber noch romantisch waren" von Katharina Iskandar) über die Frankfurter Ausstellung "Geld oder Leben". Jedenfalls finden sich darin wiederum Informationen, die wir bisher den anderen Medien nicht entnehmen konnten:
"Für die Polizei war Karl Drägenstein „ein ebenso verwegener wie geschickter” Tresorknacker, Peter Pawlak gar „einer der gerissensten ,Schränker' alter Schule”. Ihre Fahndungsfotos, die die Männer nicht nur von vorn und von der Seite, sondern auch mit und ohne Zylinder zeigen, machten - ebenso wie ihr spektakulärer Geldraub - Geschichte.
Nun hängen ihre Porträts im Museum für Kommunikation als Zeugnis dafür, daß Bankräubern bis heute ein Mythos anhaftet. Mit der Ausstellung „Geld oder Leben! Vom Postkutschenüberfall zum virtuellen Datenraub” hat das Museum für Kommunikation ein Thema aufgegriffen, das hartgesottene Kriminologen und neugieriges Publikum gleichermaßen beeindrucken dürfte.
Viele der Exponate stammen aus polizeigeschichtlichen Sammlungen aus dem gesamten Bundesgebiet. So ist die Ausstellung nicht zuletzt eine Chronologie der deutschen Kriminalgeschichte, die sich auf den Geldraub fokussiert. Im Lauf des 18. Jahrhunderts mehrten sich die Fälle räuberischer Übergriffe auf Briefkuriere und Postwagen. Von 1920 an etablierte sich der Bankraub, der als neue Form des Überfalls aus Amerika nach Europa kam."
Im folgenden wird auf die Vermischung von Romantik und Brutalität abgehoben, die die Ausstellung vermeiden wolle. Die Überschrift des FAZ-Artikels suggeriert zudem, dass heute die Zeit der Romantisierung vorbei sei. Dass das mitunter nichts mit dem Grad der Brutalisierung zu tun haben muss, sei demgegenüber nochmals eigens betont.
"Für die Polizei war Karl Drägenstein „ein ebenso verwegener wie geschickter” Tresorknacker, Peter Pawlak gar „einer der gerissensten ,Schränker' alter Schule”. Ihre Fahndungsfotos, die die Männer nicht nur von vorn und von der Seite, sondern auch mit und ohne Zylinder zeigen, machten - ebenso wie ihr spektakulärer Geldraub - Geschichte.
Nun hängen ihre Porträts im Museum für Kommunikation als Zeugnis dafür, daß Bankräubern bis heute ein Mythos anhaftet. Mit der Ausstellung „Geld oder Leben! Vom Postkutschenüberfall zum virtuellen Datenraub” hat das Museum für Kommunikation ein Thema aufgegriffen, das hartgesottene Kriminologen und neugieriges Publikum gleichermaßen beeindrucken dürfte.
Viele der Exponate stammen aus polizeigeschichtlichen Sammlungen aus dem gesamten Bundesgebiet. So ist die Ausstellung nicht zuletzt eine Chronologie der deutschen Kriminalgeschichte, die sich auf den Geldraub fokussiert. Im Lauf des 18. Jahrhunderts mehrten sich die Fälle räuberischer Übergriffe auf Briefkuriere und Postwagen. Von 1920 an etablierte sich der Bankraub, der als neue Form des Überfalls aus Amerika nach Europa kam."
Im folgenden wird auf die Vermischung von Romantik und Brutalität abgehoben, die die Ausstellung vermeiden wolle. Die Überschrift des FAZ-Artikels suggeriert zudem, dass heute die Zeit der Romantisierung vorbei sei. Dass das mitunter nichts mit dem Grad der Brutalisierung zu tun haben muss, sei demgegenüber nochmals eigens betont.
vabanque - am Donnerstag, 23. Februar 2006, 21:03 - Rubrik: AusstellungenMuseum
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Bisher hielten BILD und Stern die Spitze, nun ist es die Mittelbayrische Zeitung (23.2. 2006), die den höchsten Betrag anbietet, der gestohlen worden sein soll: "England: Verkleidete Polizisten raubten fast 73 Millionen Euro". Spiegel Online beruft sich auf Guardian, Times und korrigiert die Zahl nach 40 Millionen nach oben.
Bisher sind im übrigen die angebotenen Bilder ziemlich mau - deshalb verzichten wir auf eine Abbildung.
Nun berichtet auch die FAZ in sehr ausführlicher Weise über den Kenter Banküberfall. Ein Video lässt sich auch abrufen.
Wichtigster Punkt: "Der Raub sei eindeutig lange im Detail vorbereitet worden. 'Irgend jemand muß Informationen haben, die uns weiterhelfen.'".
Audiovisuelles Material hält auch die ARD-Tageschau bereit:
Anerkennung meint man beim Beitrag der Welt (24.2. 2006) herauszuhören:
Bankraub mit militärischer Präzision
Mehr als 25 Millionen Pfund Beute bei Überfall auf eine Sicherheitsfirma in England
"Es ist das Gesprächsthema im Königreich, die Topstory sämtlicher britischer Nachrichten. Es ist möglicherweise der größte Raub in der britischen Geschichte, einer der größten weltweit sogar. Möglicherweise, denn noch ist unklar, wie viel Geld geraubt wurde aus dem Depot der Sicherheitsfirma Securitas in Tonbridge. 25 Millionen Pfund waren es mindestens - so viel hat die Bank von England reklamiert. Sie deponierte bei Securitas ihr Bargeld, so wie fast alle Unternehmen in der Grafschaft Kent. Möglicherweise waren sogar 40 Millionen Pfund in den Tresoren. Eine Beute zwischen 40 und 60 Millionen Euro. Für die Polizei ist klar: Die Täter müssen Insiderinformationen gehabt haben."
Und schließlich wieder der Rückgriff auf die eigene Kino-Erfahrung, sowie die Analogie zum Belfaster Banküberfall, der bezeichnenderweise immer noch als IRA-Überfall bezeichnet wird (was mehr über die Wahrnehmungsfähigkeit des Journalisten aussagt, denn über den tatsächlichen Sachverhalt):
Die Tat lief ab nach Art eines klassisches Drehbuches, aus einschlägigen Krimis bekannt - auch aus dem IRA-Überfall auf die Northern Bank in Belfast im Dezember 2004, mit 26,4 Millionen Pfund Beute: Depot- oder Bank-Manager wird entführt, die Familie zum Zwecke der Erpressung ebenfalls, womit die Verbrecher sich Einlaß verschaffen am hoch gesicherten Ort; die dort Arbeitenden werden gefesselt, das Geld aufgeladen, die Flucht ist ungestört. "Tiger Kidnapping" nennt man in Polizeikreisen (und in der Unterwelt) diese Technik, durch die Geiselnahme der Familie des "Schlüsselbewahrers" zum Ziel zu kommen.
Ein Überblick zu verschiedenen Entführungsarten
Bei Wikipedia :
"Tiger kidnapping is taking an innocent hostage to make a beloved do something, e.g. a child is taken hostage to force the shopkeeper to open the safe; the term originates from the usually long preceeding observation, like a tiger does on the prawl."
Bisher sind im übrigen die angebotenen Bilder ziemlich mau - deshalb verzichten wir auf eine Abbildung.
Nun berichtet auch die FAZ in sehr ausführlicher Weise über den Kenter Banküberfall. Ein Video lässt sich auch abrufen.
Wichtigster Punkt: "Der Raub sei eindeutig lange im Detail vorbereitet worden. 'Irgend jemand muß Informationen haben, die uns weiterhelfen.'".
Audiovisuelles Material hält auch die ARD-Tageschau bereit:
Anerkennung meint man beim Beitrag der Welt (24.2. 2006) herauszuhören:
Bankraub mit militärischer Präzision
Mehr als 25 Millionen Pfund Beute bei Überfall auf eine Sicherheitsfirma in England
"Es ist das Gesprächsthema im Königreich, die Topstory sämtlicher britischer Nachrichten. Es ist möglicherweise der größte Raub in der britischen Geschichte, einer der größten weltweit sogar. Möglicherweise, denn noch ist unklar, wie viel Geld geraubt wurde aus dem Depot der Sicherheitsfirma Securitas in Tonbridge. 25 Millionen Pfund waren es mindestens - so viel hat die Bank von England reklamiert. Sie deponierte bei Securitas ihr Bargeld, so wie fast alle Unternehmen in der Grafschaft Kent. Möglicherweise waren sogar 40 Millionen Pfund in den Tresoren. Eine Beute zwischen 40 und 60 Millionen Euro. Für die Polizei ist klar: Die Täter müssen Insiderinformationen gehabt haben."
Und schließlich wieder der Rückgriff auf die eigene Kino-Erfahrung, sowie die Analogie zum Belfaster Banküberfall, der bezeichnenderweise immer noch als IRA-Überfall bezeichnet wird (was mehr über die Wahrnehmungsfähigkeit des Journalisten aussagt, denn über den tatsächlichen Sachverhalt):
Die Tat lief ab nach Art eines klassisches Drehbuches, aus einschlägigen Krimis bekannt - auch aus dem IRA-Überfall auf die Northern Bank in Belfast im Dezember 2004, mit 26,4 Millionen Pfund Beute: Depot- oder Bank-Manager wird entführt, die Familie zum Zwecke der Erpressung ebenfalls, womit die Verbrecher sich Einlaß verschaffen am hoch gesicherten Ort; die dort Arbeitenden werden gefesselt, das Geld aufgeladen, die Flucht ist ungestört. "Tiger Kidnapping" nennt man in Polizeikreisen (und in der Unterwelt) diese Technik, durch die Geiselnahme der Familie des "Schlüsselbewahrers" zum Ziel zu kommen.
Ein Überblick zu verschiedenen Entführungsarten
Bei Wikipedia :
"Tiger kidnapping is taking an innocent hostage to make a beloved do something, e.g. a child is taken hostage to force the shopkeeper to open the safe; the term originates from the usually long preceeding observation, like a tiger does on the prawl."
sparkassenkunde - am Donnerstag, 23. Februar 2006, 20:22 - Rubrik: Millionencoup
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- Das ist ein dankbares Thema (Davon zeugen nicht zuletzt die zahlreichen Einträge unter Bankraub in Film und Fernsehen in diesem Blog).
Neuere Versuche von Göttler und Jansen
In Vabanque wurde das Thema vom Tübinger/Stuttgarter Filmkritiker Klaus-Peter Eichele (che )(Verbrechen mit menschlichem Antlitz - Kleine Typologie des Kino-Bankraubs) aufgegriffen.
Das Sujet wurde jüngst aber auch wieder von anderer Seite wieder aufgenommen.
Etwas überraschend tauchte das Thema "Geldraub Thema vieler Kino-Filme" auf Seite 2 (Themen des Tages) der gestrigen Süddeutschen Zeitung (22.2. 2006) auf. Unter dem Titel "Fasziniert vom Verbrechen" und mit einem Photo von Schauspieler Don Sutherland gibt SZ-Filmkritiker Fritz Göttler Einblick in die Geschichte des Kino-Bankraubs.
Zunächst diagnostiziert er den Zusammenhang von Inhalt (Überfall) und Technik des Kinos sui generis:
"Bewegungsbilder, motion picture, so wird das Kino gern definiert. Es gilt die Dinge in Bewegung zu halten, und alle jene Kräfte abzuwehren, die sie zum Innehalten zu zwingen versuchen. Aus diesen beiden widerstrebenden Rhythmen entsteht die Spannung des Kinos und am einfachsten und effektivsten wird das im filmischen Überall verwirklicht uaf Züge, Postkutschen und Autos."
Wie Klaus-Peter Eichele verweist Fritz Göttler darauf, dass das Erzählkino 1903 mit einem solchen Überfall begonnen hat : The Great Train Robbery, R. Edward S. Porter. Hierzu gehören
"das Hin und Her der verschiedenen Schauplätze, das Wechselspiel von Banditen und Verfolgern, die Konfrontation im Shootout. Immer wieder hat Hollywood in seinen Western Postkutschen- und Zugüberfälle kunstvoll inszeniert, und es sind wahre Meisterstücke dabei herausgekommen."
Die Inszenierung der Geschwindigkeit wird zum Markenzeichen solcher caper movies, die insbesondere in den 40er Jahren sich als Genre in Hollywood etablierten. Interessant ist, dass Göttler ganz andere Filme als Eichele erwähnt wie er überhaupt mehr auf die Machart als auf die Rezeption eingeht. Eichele widmet sich dem Sozialkonflikt Bankraub (Vabanque, S. 285) - etwa am Beispiel des nun via Dokumentarfilm (Based on a true story) wieder thematisierten Dog Day Afternoon mit Al Pacino. Göttler sieht im caper movie eine Feier auf den amerikanischen Professionalismus:
"Es ist einfach cool, wenn Profis ihre Arbeit exakt planen und dann mit Phantasie und Lust ausführen. Wenn ein paar Leute so großartig zusammenspielen, dass sie ihre Umgebung beherrschen und die Menschen dort. In der Präzisionsarbeit der Profis vor der Kamera spielgetl sich die der Profis hinter der Kamera."
Nach dem Abfeiern von Filmen wie The Killers und The Italian Job schließt Göttler dann doch noch mit der Moral des Genres und das löst auch auf, warum Sutherland abgebildet wird:
"Die Moral der Genres liefert Donald Sutherland, der alte Mann des Teams [in der Italian Job-Version von 2003]: 'Es gibt zwei Arten von Dieben', erklärt er: 'Die einen, die stehen, um ihr Leben zu bereichern, die anderen, die steheln, um ihr Leben zu definieren."
Ein tatsächlich informativer und aufschlussreicher Text, bloss was das mit dem Heros-Betrugsfall sui generis zu tun hat, das erschließt sich nach der Lektüre immer noch nicht, weil da geht es gerade nicht um einen Überfall, sondern um Unterschlagung.
Ein weiterer Versuch über das Genre unternahm ebenso unlängst Peter W. Jansen, der zu den "führenden Köpfen der deutschen Filmpublizistik" (Perlentaucher) gezählt wird,im Katalog der Ausstellung Geld oder Leben des Frankfurter Museums für Kommunikation. Unter dem Titel "Postraub & Posträuber im Kino" (S. 116-119.). Er zieht sein Thema über die Postzug- und Postkutschüberfälle in den Western auf, den er historisch auf das Jahr 1866 datiert:
"Dieser vermutlich erste Postraub-Zugüberfall der Geschichte erfreute sich sofort der Zustimmung weiter Bevölkerungskreise. So groß war der Hass auf den räuberischen Kapitalismus der Eisenbahngesellschaften, dass nicht nur weitere Zug- und Banküberfälle von der Mehrheit des Publikums gedeckt wurden, sondern dass man sich dergleich auch gern auf den Jahrmärkten ansah, wo das Kino inzwischen den Moritaten- und Bänkelsänger verdrängt hatte. Man zahlte locker einen Nickel für das risikolose Vergnügen, den Stellvertretern der eigenen anarchischen Gelüste zuszusehen."
Peter W. Jansen betont den "Kapitalismushass der kleinen Leute" as dem Hollywood "sofort und instinktiv (...) Kapital [zu] schlagen" weiss. Auch er verweist auf Edwin S. Porters Pionierfilm. Doch nähert er sich über inhaltliche Aspekte. Sein Augenmerk liegt vor allem auf den Train-Robbery-Filmen, die "kaum zu zählen sind":
"Das Publikum hat sich nie satt genug freuen können, wenn Institutionen wie Bahn, Post und Banken in ihrer Selbstsicherheit demoliert wurden."
Schließlich wendet sich Jansen auch dem Thema Postkutschenüberfälle zu (das im übrigen im Unterschied zu Vabanque einen erklecklichen Teil des Frankfurter Katalogs ausmacht).
Und dann kommt er etwas abrupt auf "das Gesetz und Selbstzensur". wonach "niemand im Publikum (...) nämlich glauben (soll), die Raubgeschichten seinen Erfolgsgeschichten", mit wem immer man sich auch zu identifizieren wagt: "Crime doesn't pay."
Damit ist der Schluss zahlreicher Filme angesprochen. Aber warum soll es im Kino anders sein, wie im wirklich Leben, wo auch "die da oben" bestimmen, was ein richtiges Leben ist?
Der Beitrag von Jansen zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er die Faszination des Themas für das Publikum und die Gründe hierfür anspricht. Nämlich soziale Ungleichheit.
Neuere Versuche von Göttler und Jansen
In Vabanque wurde das Thema vom Tübinger/Stuttgarter Filmkritiker Klaus-Peter Eichele (che )(Verbrechen mit menschlichem Antlitz - Kleine Typologie des Kino-Bankraubs) aufgegriffen.
Das Sujet wurde jüngst aber auch wieder von anderer Seite wieder aufgenommen.
Etwas überraschend tauchte das Thema "Geldraub Thema vieler Kino-Filme" auf Seite 2 (Themen des Tages) der gestrigen Süddeutschen Zeitung (22.2. 2006) auf. Unter dem Titel "Fasziniert vom Verbrechen" und mit einem Photo von Schauspieler Don Sutherland gibt SZ-Filmkritiker Fritz Göttler Einblick in die Geschichte des Kino-Bankraubs.
Zunächst diagnostiziert er den Zusammenhang von Inhalt (Überfall) und Technik des Kinos sui generis:
"Bewegungsbilder, motion picture, so wird das Kino gern definiert. Es gilt die Dinge in Bewegung zu halten, und alle jene Kräfte abzuwehren, die sie zum Innehalten zu zwingen versuchen. Aus diesen beiden widerstrebenden Rhythmen entsteht die Spannung des Kinos und am einfachsten und effektivsten wird das im filmischen Überall verwirklicht uaf Züge, Postkutschen und Autos."
Wie Klaus-Peter Eichele verweist Fritz Göttler darauf, dass das Erzählkino 1903 mit einem solchen Überfall begonnen hat : The Great Train Robbery, R. Edward S. Porter. Hierzu gehören
"das Hin und Her der verschiedenen Schauplätze, das Wechselspiel von Banditen und Verfolgern, die Konfrontation im Shootout. Immer wieder hat Hollywood in seinen Western Postkutschen- und Zugüberfälle kunstvoll inszeniert, und es sind wahre Meisterstücke dabei herausgekommen."
Die Inszenierung der Geschwindigkeit wird zum Markenzeichen solcher caper movies, die insbesondere in den 40er Jahren sich als Genre in Hollywood etablierten. Interessant ist, dass Göttler ganz andere Filme als Eichele erwähnt wie er überhaupt mehr auf die Machart als auf die Rezeption eingeht. Eichele widmet sich dem Sozialkonflikt Bankraub (Vabanque, S. 285) - etwa am Beispiel des nun via Dokumentarfilm (Based on a true story) wieder thematisierten Dog Day Afternoon mit Al Pacino. Göttler sieht im caper movie eine Feier auf den amerikanischen Professionalismus:
"Es ist einfach cool, wenn Profis ihre Arbeit exakt planen und dann mit Phantasie und Lust ausführen. Wenn ein paar Leute so großartig zusammenspielen, dass sie ihre Umgebung beherrschen und die Menschen dort. In der Präzisionsarbeit der Profis vor der Kamera spielgetl sich die der Profis hinter der Kamera."
Nach dem Abfeiern von Filmen wie The Killers und The Italian Job schließt Göttler dann doch noch mit der Moral des Genres und das löst auch auf, warum Sutherland abgebildet wird:
"Die Moral der Genres liefert Donald Sutherland, der alte Mann des Teams [in der Italian Job-Version von 2003]: 'Es gibt zwei Arten von Dieben', erklärt er: 'Die einen, die stehen, um ihr Leben zu bereichern, die anderen, die steheln, um ihr Leben zu definieren."
Ein tatsächlich informativer und aufschlussreicher Text, bloss was das mit dem Heros-Betrugsfall sui generis zu tun hat, das erschließt sich nach der Lektüre immer noch nicht, weil da geht es gerade nicht um einen Überfall, sondern um Unterschlagung.
Ein weiterer Versuch über das Genre unternahm ebenso unlängst Peter W. Jansen, der zu den "führenden Köpfen der deutschen Filmpublizistik" (Perlentaucher) gezählt wird,im Katalog der Ausstellung Geld oder Leben des Frankfurter Museums für Kommunikation. Unter dem Titel "Postraub & Posträuber im Kino" (S. 116-119.). Er zieht sein Thema über die Postzug- und Postkutschüberfälle in den Western auf, den er historisch auf das Jahr 1866 datiert:
"Dieser vermutlich erste Postraub-Zugüberfall der Geschichte erfreute sich sofort der Zustimmung weiter Bevölkerungskreise. So groß war der Hass auf den räuberischen Kapitalismus der Eisenbahngesellschaften, dass nicht nur weitere Zug- und Banküberfälle von der Mehrheit des Publikums gedeckt wurden, sondern dass man sich dergleich auch gern auf den Jahrmärkten ansah, wo das Kino inzwischen den Moritaten- und Bänkelsänger verdrängt hatte. Man zahlte locker einen Nickel für das risikolose Vergnügen, den Stellvertretern der eigenen anarchischen Gelüste zuszusehen."
Peter W. Jansen betont den "Kapitalismushass der kleinen Leute" as dem Hollywood "sofort und instinktiv (...) Kapital [zu] schlagen" weiss. Auch er verweist auf Edwin S. Porters Pionierfilm. Doch nähert er sich über inhaltliche Aspekte. Sein Augenmerk liegt vor allem auf den Train-Robbery-Filmen, die "kaum zu zählen sind":
"Das Publikum hat sich nie satt genug freuen können, wenn Institutionen wie Bahn, Post und Banken in ihrer Selbstsicherheit demoliert wurden."
Schließlich wendet sich Jansen auch dem Thema Postkutschenüberfälle zu (das im übrigen im Unterschied zu Vabanque einen erklecklichen Teil des Frankfurter Katalogs ausmacht).
Und dann kommt er etwas abrupt auf "das Gesetz und Selbstzensur". wonach "niemand im Publikum (...) nämlich glauben (soll), die Raubgeschichten seinen Erfolgsgeschichten", mit wem immer man sich auch zu identifizieren wagt: "Crime doesn't pay."
Damit ist der Schluss zahlreicher Filme angesprochen. Aber warum soll es im Kino anders sein, wie im wirklich Leben, wo auch "die da oben" bestimmen, was ein richtiges Leben ist?
Der Beitrag von Jansen zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er die Faszination des Themas für das Publikum und die Gründe hierfür anspricht. Nämlich soziale Ungleichheit.
vabanque - am Donnerstag, 23. Februar 2006, 09:52 - Rubrik: Bankraub in Film und Fernsehen
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Unter dem Titel "»Nordcash« kein System – nur dusslige Kunden" lässt sich das R-Archiv (Dienstag, 21 Februar 2006) über die "Selbstbedienung in Sachen Geld" durch/mittels/in der Firma Nordcash der Unternehmensgruppe Heros mittels des offensichtlich um sich gegriffenen Outsourcings von Tagesabrechnungen bei Supermärkten etc. aus. Dabei soll insgesamt die nicht unerkleckliche Summe von 300 Millionen Euro abhanden gekommen sein. Was wiederum mal wieder zeigt, dass das wirkliche Geld in oder zwischen den Banken bzw. Geldwaschanlagen verdient wird.

Interessant aus Sicht einer "Volkskunde des Bankraubs" ist zudem, dass von den Betrügern ein klassisches Erklärungsschema herangezogen wurde, um ihren plötzlichen Reichtum vor Dritten zu rechtfertigen: Der Lottogewinn. Im Kölner Stadtanzeiger (21.2. 2006) heisst es:
"Die Lebensgefährtin, mit der der Frechener seit etwas mehr als einem Jahr befreundet ist, zeigte sich, angesprochen auf die aktuellen Ereignisse, vollkommen überrascht. Ihr soll D. erzählt haben, durch einen Lottogewinn reich geworden zu sein. Seit vergangenen Freitag ist für den Karnevalsfreund erst mal Aschermittwoch."
Das R-Archiv (eine Webseite, die sich hauptsächlich mit Handelsrechts-Fragen beschäftigt) will ob dieser Einsicht nun Bertolt Brecht (dessen Namen sie zwar falsch buchstabiert und auch das Bonmot nicht wirklich richtig wiedergibt) vom Kopf auf die Füße stellen:
"Nun denn, (Eugen, Friedrich) Berthold Brecht irrte als er fragte – 'was ist ein Bankraub gegen die Gründung einer Bank?'
Richtig lautet der Satz – 'was ist eine Bank gegen die Gründung einer Geldbearbeitungsfirma?'
Das ist zwar sachlich falsch, weil die Umsätze von Banken um ein vielfaches höher sind als die hier unterschlagenen 300 Millionen, aber als kleiner Herrenwitz für die Branche mag das durchgehen ...

Interessant aus Sicht einer "Volkskunde des Bankraubs" ist zudem, dass von den Betrügern ein klassisches Erklärungsschema herangezogen wurde, um ihren plötzlichen Reichtum vor Dritten zu rechtfertigen: Der Lottogewinn. Im Kölner Stadtanzeiger (21.2. 2006) heisst es:
"Die Lebensgefährtin, mit der der Frechener seit etwas mehr als einem Jahr befreundet ist, zeigte sich, angesprochen auf die aktuellen Ereignisse, vollkommen überrascht. Ihr soll D. erzählt haben, durch einen Lottogewinn reich geworden zu sein. Seit vergangenen Freitag ist für den Karnevalsfreund erst mal Aschermittwoch."
Das R-Archiv (eine Webseite, die sich hauptsächlich mit Handelsrechts-Fragen beschäftigt) will ob dieser Einsicht nun Bertolt Brecht (dessen Namen sie zwar falsch buchstabiert und auch das Bonmot nicht wirklich richtig wiedergibt) vom Kopf auf die Füße stellen:
"Nun denn, (Eugen, Friedrich) Berthold Brecht irrte als er fragte – 'was ist ein Bankraub gegen die Gründung einer Bank?'
Richtig lautet der Satz – 'was ist eine Bank gegen die Gründung einer Geldbearbeitungsfirma?'
Das ist zwar sachlich falsch, weil die Umsätze von Banken um ein vielfaches höher sind als die hier unterschlagenen 300 Millionen, aber als kleiner Herrenwitz für die Branche mag das durchgehen ...
vabanque - am Donnerstag, 23. Februar 2006, 09:08 - Rubrik: Brecht-Zitat
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seien bei dem Bankraub in Kent gestern abhanden gekommen. Für die BILD-Zeitung (23.2. 2006) sind Zahlen natürlich Schall und Rauch. Jedenfalls bietet sie uns bisher die höchste Summe an. Aber nichts genaues weiss man nicht. Also schießen die Spekulationen in die Höhe.
Vgl. a.
Vgl. a.
- Bieler Tagblatt ("Fette Beute" = 25 Millionen Euro)
- Tagesspiegel (Räuber erbeuten mehr als 37 Millionen Euro)
- Die Steiermarker Kleine Zeitung verweist auf beide Zahlen 37 und 60 Millionen
vabanque - am Donnerstag, 23. Februar 2006, 08:56 - Rubrik: Millionencoup
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titelt die österreichische Kronenzeitung (23.2.2006) anlässlich eines neuerlichen Millionencoups auf der Insel.
"Spiegel Online" (22.2. 2006) bringt es auf den Punkt:
"Es ist eine schier unglaubliche Summe: Unbekannte haben bei einem Überfall auf ein Sicherheitsunternehmen in Südengland rund 25 Millionen britische Pfund in bar erbeutet. Die Männer sind auf der Flucht."
Na wenn das nicht wieder "filmreif" war und die Phantasien von Millionen anheizt?
Englische Bankräuber erbeuten 36 Millionen Euro
In Südengland haben Räuber von einer Sicherheitsfirma 25 Millionen Pfund (36,6 Mio. Euro) erbeutet. Ein Sprecher der Bank of England sagte am Mittwoch, das Geld sei in der vergangenen Nacht in Tonbridge in Kent geraubt worden. Die Polizei erklärte, an dem Raub seien mindestens sechs Männer beteiligt gewesen.
Sie hätten 15 Mitarbeiter der Sicherheitsfirma in ihre Gewalt gebracht und gefesselt. Die Räuber hätten sich mehr als eine Stunde in dem Gebäude aufgehalten.
Na, nach den Belfaster Erfahrungen werden sie wohl erstmals im Umfeld der Firma ermitteln, wo denn der Tipgeber stecken könnte.
Laut n-tv (22.2. 2006):
"Als Polizisten verkleidete Räuber haben in England umgerechnet mehr als 37 Millionen Euro (25 Millionen Pfund) Bargeld erbeutet. Die sechs bewaffneten Männer überfielen ein Depot für Wertgegenstände der Firma Securitas in der südostenglischen Grafschaft Kent, meldete der Sender BBC am Mittwochabend."
"Der Raub war offensichtlich sorgfältig geplant: Gestern Abend hätten als Polizisten getarnte Mitglieder der Bande den Manager des Unternehmens entführt, berichtet die BBC. Sie hätten diesen bei einer angeblichen Fahrzeugkontrolle in ihren Wagen gebeten, ihn mit Handschellen gefesselt und zum Umsteigen in einen weißen Kleinbus gezwungen. " (Spiegel Online)
Die Täter stellten zunächst bereits am Dienstagabend den Direktor des Securitas-Depots in dessen Wagen und entführten kurz darauf die Frau und das Kind des Mannes. Mit den Schlüsseln des Direktors, dessen Familie als Geiseln gehalten wurde, verschafften sie sich dann Zugang zu dem Sicherheitslagerhaus, wo sie 15 Mitarbeiter fesselten. "Dies war ganz klar ein von langer Hand geplanter Raub", erklärte Polizeisprecher Paul Gladstone. Niemand sei von den Räubern verletzt worden. Mitarbeiter des Lagers hätten sich später befreien und den Alarm auslösen können. " n-tv (22.2. 2006)
Noch mehr als in Belfast?
Medienberichten zufolge könnte sich die Beute sogar auf bis zu 40 Millionen Pfund (58,5 Mio. Euro) belaufen. In diesem Fall wäre der Überfall der größte Gelddiebstahl in der Geschichte Großbritanniens. Im Dezember 2004 waren bei dem bisher größten Bankraub in Großbritannien in einer Bank in Belfast 26,5 Millionen Pfund (38,8 Mio. Euro) gestohlen worden. (Kronenzeitung)
In der Tat "ein nettes Sümmchen" wie die Kronenzeitung sich ausdrückte .
"Spiegel Online" (22.2. 2006) bringt es auf den Punkt:
"Es ist eine schier unglaubliche Summe: Unbekannte haben bei einem Überfall auf ein Sicherheitsunternehmen in Südengland rund 25 Millionen britische Pfund in bar erbeutet. Die Männer sind auf der Flucht."
Na wenn das nicht wieder "filmreif" war und die Phantasien von Millionen anheizt?
Englische Bankräuber erbeuten 36 Millionen Euro
In Südengland haben Räuber von einer Sicherheitsfirma 25 Millionen Pfund (36,6 Mio. Euro) erbeutet. Ein Sprecher der Bank of England sagte am Mittwoch, das Geld sei in der vergangenen Nacht in Tonbridge in Kent geraubt worden. Die Polizei erklärte, an dem Raub seien mindestens sechs Männer beteiligt gewesen.
Sie hätten 15 Mitarbeiter der Sicherheitsfirma in ihre Gewalt gebracht und gefesselt. Die Räuber hätten sich mehr als eine Stunde in dem Gebäude aufgehalten.
Na, nach den Belfaster Erfahrungen werden sie wohl erstmals im Umfeld der Firma ermitteln, wo denn der Tipgeber stecken könnte.
Laut n-tv (22.2. 2006):
"Als Polizisten verkleidete Räuber haben in England umgerechnet mehr als 37 Millionen Euro (25 Millionen Pfund) Bargeld erbeutet. Die sechs bewaffneten Männer überfielen ein Depot für Wertgegenstände der Firma Securitas in der südostenglischen Grafschaft Kent, meldete der Sender BBC am Mittwochabend."
"Der Raub war offensichtlich sorgfältig geplant: Gestern Abend hätten als Polizisten getarnte Mitglieder der Bande den Manager des Unternehmens entführt, berichtet die BBC. Sie hätten diesen bei einer angeblichen Fahrzeugkontrolle in ihren Wagen gebeten, ihn mit Handschellen gefesselt und zum Umsteigen in einen weißen Kleinbus gezwungen. " (Spiegel Online)
![]() |
![]() 1: Security depot manager abducted near Stockbury
2: The man's wife and young son are taken from their home in the Herne Bay area
3: Armed and masked robbers raid the depot in Tonbridge
|
Die Täter stellten zunächst bereits am Dienstagabend den Direktor des Securitas-Depots in dessen Wagen und entführten kurz darauf die Frau und das Kind des Mannes. Mit den Schlüsseln des Direktors, dessen Familie als Geiseln gehalten wurde, verschafften sie sich dann Zugang zu dem Sicherheitslagerhaus, wo sie 15 Mitarbeiter fesselten. "Dies war ganz klar ein von langer Hand geplanter Raub", erklärte Polizeisprecher Paul Gladstone. Niemand sei von den Räubern verletzt worden. Mitarbeiter des Lagers hätten sich später befreien und den Alarm auslösen können. " n-tv (22.2. 2006)
Noch mehr als in Belfast?
Medienberichten zufolge könnte sich die Beute sogar auf bis zu 40 Millionen Pfund (58,5 Mio. Euro) belaufen. In diesem Fall wäre der Überfall der größte Gelddiebstahl in der Geschichte Großbritanniens. Im Dezember 2004 waren bei dem bisher größten Bankraub in Großbritannien in einer Bank in Belfast 26,5 Millionen Pfund (38,8 Mio. Euro) gestohlen worden. (Kronenzeitung)
In der Tat "ein nettes Sümmchen" wie die Kronenzeitung sich ausdrückte .
sparkassenkunde - am Mittwoch, 22. Februar 2006, 23:34 - Rubrik: Millionencoup
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Es wurde in diesem Blog sich ab und an schon mal über die Formulierung "filmreif" bei der medialen Beschreibung von Banküberfällen mokiert ("Bankraub wie im Kino"). In solchen Formulierungen zeigt sich, wie die 'Fiktion' die 'Wirklichkeit' vor sich herzutreiben vermag. Es ist schließlich eine der Quintessenzen von Vabanque, dass das Publikum den Bankraub mit Stil und Format fordere. Nicole Halbapfel, Bloggerin in Diensten der Süddeutschen Zeitung, reklamiert nun gleichernmaßen "Bitte keine Tränen - Wahre Gauner essen keine Kuchen". Zunächst lässt sie sich über die "guten Bösen" und "großartige Banditen", die ihrer Ansicht nach "nicht nur im Film existieren" (Als Beispiel führt sie den Hochstapler und Ausbrecher Juan Carlos Guzman - "von Beruf Gentleman-Räuber" - an, wobei Guzman eben kein Räuber, sondern Hochstapler, Einbrecher oder Dieb ist - aber so Details sind hier nicht wirklich wichtig). Unsere "Trabantin" macht durch ihr apologetisches Bekenntnis zu "Butch Cassidy and The Sundance Kid – Zwei Banditen" (USA 1968) unzweifelhaft klar, was sie von den Bankräubern erwartet: Stil und Eleganz ("Manos arriba. Esto es un robbo") und keinesfalls irgendwelches Gejammere aus der 'sozialen Hängematte':
"(...) Denn neuerdings mehren sich die Zeichen einer neuen Weinerlichkeit unter den echten Räubern"
Dann führt sie uns zwei Exemplare aus dieser schnöden 'Wirklichkeit ' vor und fordert auch noch das Verlieren mit Stil ("Verlieren können, gehört zum Job."). Tja, das Publikum weiss inzwischen was die 'Wirklichkeit' ihnen schuldig ist :
"Dass jedoch wahre Helden nie von der Leinwand ins wirkliche Leben wechseln dürfen, hat leider der - ansonsten unbenommen wunderbare - Schriftsteller Bruce Chatwin bewiesen. Mit seinen Recherchen hat er das grandiose Finale in dem Film "Butch Cassidy und the Sundance Kid" zerstört.
Auf Zelluloid sterben die beiden Helden, aber die Wirklichkeit ist angeblich wesentlich profaner. Chatwin hat Cassidys Schwester getroffen. Sie schwört, dass er in hohem Alter in den Kreis der Familie zurückgekehrt ist - und dort Blaubeertorte verzehrt hat.
Das kann doch nicht wahr sein!"
Genau. Denn wer schützt unsere Fiktion sonst vor der schnöden 'Wirklichkeit'. Und ich kann mir jezt überlegen, wie ich diesen Eintrag kategorisiere: Bankraub in Film und Fernsehen, Populäre Kultur oder Volksglaube?
Da zu sehr diesen Sozialklimbim betonen würde, um den es gerade nicht geht, diversifizieren wir weiter: "Stil und Etikette"
"(...) Denn neuerdings mehren sich die Zeichen einer neuen Weinerlichkeit unter den echten Räubern"
Dann führt sie uns zwei Exemplare aus dieser schnöden 'Wirklichkeit ' vor und fordert auch noch das Verlieren mit Stil ("Verlieren können, gehört zum Job."). Tja, das Publikum weiss inzwischen was die 'Wirklichkeit' ihnen schuldig ist :
"Dass jedoch wahre Helden nie von der Leinwand ins wirkliche Leben wechseln dürfen, hat leider der - ansonsten unbenommen wunderbare - Schriftsteller Bruce Chatwin bewiesen. Mit seinen Recherchen hat er das grandiose Finale in dem Film "Butch Cassidy und the Sundance Kid" zerstört.
Auf Zelluloid sterben die beiden Helden, aber die Wirklichkeit ist angeblich wesentlich profaner. Chatwin hat Cassidys Schwester getroffen. Sie schwört, dass er in hohem Alter in den Kreis der Familie zurückgekehrt ist - und dort Blaubeertorte verzehrt hat.
Das kann doch nicht wahr sein!"
Genau. Denn wer schützt unsere Fiktion sonst vor der schnöden 'Wirklichkeit'. Und ich kann mir jezt überlegen, wie ich diesen Eintrag kategorisiere: Bankraub in Film und Fernsehen, Populäre Kultur oder Volksglaube?
Da zu sehr diesen Sozialklimbim betonen würde, um den es gerade nicht geht, diversifizieren wir weiter: "Stil und Etikette"
sparkassenkunde - am Mittwoch, 22. Februar 2006, 09:17 - Rubrik: StilUndEtikette
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In Österreich wird Anfang März der Dokumentarfilm "BASED ON A TRUE STORY" von Walter Stokman (NL, 2004, 75 min) in verschiedenen Lichtspieltheatern gezeigt.
Um was es geht entnehmen wir der Docuzone-Webpage:
BASED ON A TRUE STORY ist ein spannender und überraschend komischer Dokumentarfilm über einen packenden Vorfall, der nach mehr als 30 Jahren betrachtet wird: An einem heißen Nachmittag im August 1972 überfällt John Wojtowicz eine Filiale der Chase Manhatten Bank in Brooklyn.
Vom raschen Polizeieinsatz in die Enge getrieben, nimmt Wojtowicz acht Geißeln. Als er bekannt macht, dass er die Bank überfällt, um seinem Geliebten die Geschlechtsangleichungs-Operation zu finanzieren, gerät eine Öffentlichkeits-Lawine ins Rollen: Medien, Kameras, hunderte ZuschauerInnen und ein massives Polizeiaufgebot machen Wojtowicz zum Stadtgespräch und zum Star vom Live-TV.
Der Überfall wird eine 14-stündige Belagerung und zum dramatischen Spektakel, das Sidney Lumet zum 1975 gedrehten Spielfilm „Dog Day Afternoon“ inspiriert.
FBI Agenten, die Polizei, AugenzeugInnen und John Wojtowicz berichten ihre Erinnerungen. Newsreels von 1972 und Filmausschnitte aus „Dog Day Afternoon“ mit Al Pacino in der Hauptrolle zeigen unterschiedliche mediale Perspektiven. Eine facettenreiche Erzählung bildet sich ab, aus möglichen Fakten und starken Gefühlen.
WALTER STOKMAN (1966), Fotografie- und Filmausbildung in den Niederlanden. Befasst sich als Dokumentarfilmemacher mit Themen, die unterschiedliche Aspekte von Medien und Öffentlichkeit beinhalten: 1994 zeigt er den amerikanischen Funk Pop Star der 70er Jahre Sly Stone in einem Roadmovie, 2003 portraitiert er User aus einem Selbstmordforum im Netz.
Pressevorführungen
Wien, Top Kino: Montag, 27.2., 14:00
Salzburg, Elmo Kino: Mittwoch, 01.3., 10:00
Kinostart ab 1.Mrz.
Wien TOP Kino
01. Mrz 19.00 / 02.-03. u 05.-09. 19.00
Graz Rechbauer Kino
01. Mrz 19:00 / 03.- 09. 16:00
Schubert Kino
01. Mrz 20.00 /02. 18.00
Eisenstadt Stadtkino
01. Mrz 20:15 / 08. 20:15
Dornbirn Spielboden
01. Mrz 20.30 / 08. 20.30
Salzburg Elmo Kino
03. Mrz 20.00 / 10.,17.,24.,31. 20.00
Krems Filmgalerie
01. Mrz 19.00 / keine weiteren Termine
Lambach Lichtspieltheater
01. Mrz 18:30,20.00 / 08. 18.30,20.00
Um was es geht entnehmen wir der Docuzone-Webpage:
BASED ON A TRUE STORY ist ein spannender und überraschend komischer Dokumentarfilm über einen packenden Vorfall, der nach mehr als 30 Jahren betrachtet wird: An einem heißen Nachmittag im August 1972 überfällt John Wojtowicz eine Filiale der Chase Manhatten Bank in Brooklyn.

Der Überfall wird eine 14-stündige Belagerung und zum dramatischen Spektakel, das Sidney Lumet zum 1975 gedrehten Spielfilm „Dog Day Afternoon“ inspiriert.
FBI Agenten, die Polizei, AugenzeugInnen und John Wojtowicz berichten ihre Erinnerungen. Newsreels von 1972 und Filmausschnitte aus „Dog Day Afternoon“ mit Al Pacino in der Hauptrolle zeigen unterschiedliche mediale Perspektiven. Eine facettenreiche Erzählung bildet sich ab, aus möglichen Fakten und starken Gefühlen.
WALTER STOKMAN (1966), Fotografie- und Filmausbildung in den Niederlanden. Befasst sich als Dokumentarfilmemacher mit Themen, die unterschiedliche Aspekte von Medien und Öffentlichkeit beinhalten: 1994 zeigt er den amerikanischen Funk Pop Star der 70er Jahre Sly Stone in einem Roadmovie, 2003 portraitiert er User aus einem Selbstmordforum im Netz.
Pressevorführungen
Wien, Top Kino: Montag, 27.2., 14:00
Salzburg, Elmo Kino: Mittwoch, 01.3., 10:00
Kinostart ab 1.Mrz.
Wien TOP Kino
01. Mrz 19.00 / 02.-03. u 05.-09. 19.00
Graz Rechbauer Kino
01. Mrz 19:00 / 03.- 09. 16:00
Schubert Kino
01. Mrz 20.00 /02. 18.00
Eisenstadt Stadtkino
01. Mrz 20:15 / 08. 20:15
Dornbirn Spielboden
01. Mrz 20.30 / 08. 20.30
Salzburg Elmo Kino
03. Mrz 20.00 / 10.,17.,24.,31. 20.00
Krems Filmgalerie
01. Mrz 19.00 / keine weiteren Termine
Lambach Lichtspieltheater
01. Mrz 18:30,20.00 / 08. 18.30,20.00
vabanque - am Mittwoch, 22. Februar 2006, 00:00 - Rubrik: Bankraub-Dokus - Themenabende usw.
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Beim Kauf eines Honda Handy-Stromerzeugers erhalten Sie bei teilnehmenden Händlern einen Tankgutschein bis 100€*!
so bewirbt Honda, seinen beninzbetriebenen Stromerzeuger und erläutert die hier zu sehenden Abbildung mit:
"Leiser als die Polizei erlaubt"
"Der Honda EU 20i, ein superleichter Stromerzeuger mit 2 kVA Spitzenleistung und bis zu 50% leichter als herkömmliche gekapselte Geräte. Also die ideale Stromquelle - auch für besonders sensible Anwendungsbereiche. Der Honda EU 20i bietet außerdem bis zu 10,5 Stunden Laufzeit mit einer Tankfüllung."
*Bei teilnehmenden Händlern bis zum 30.07.05 Höhe des Tankgutscheines modellabhängig.
Na logo!
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*Bei teilnehmenden Händlern bis zum 30.07.05 Höhe des Tankgutscheines modellabhängig.

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vabanque - am Dienstag, 21. Februar 2006, 12:12 - Rubrik: Werbung
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Im Berliner Lokalteil der taz (21.2. 2006) findet sich ein kurzer Text zur Verurteilung derjenigen 70jährigen Dame, die sich unlängst zu einem Banküberfall hinreißen ließ. Abgesehen mal davon, dass sich auch die taz an diesem Exotismus-Trip der übrigen Medien beteiligt, ist der folgende Text immerhin informativ, da er nochmals ein paar Fakten auf den Punkt bringt:
BANKRAUB GILT ALS MÄNNERDELIKT
Frau, 70 Jahre alt und dazu noch Alleintäterin - der Fall der Bankräuberin Regina L. ist in jeder Hinsicht besonders. Bankraub ist ein Männerdelikt. Wenn Frauen beteiligt sind, dann allenfalls als Mitläuferinnen. Und Bankräuber sind eher jung an Jahren, weil es von Vorteil ist, schnell rennen zu können. "Das eine 70-Jährige allein eine Bank überfällt, ist sehr, sehr ungewöhnlich", sagt der Leiter des Dezernats für Raubtaten im Landeskriminalamt, Manfred Schmandra.
Die meisten Überfälle erfolgen mit dem Auto.
"Die Zahl der Überfälle auf Banken, wozu auch Geld- und Postinstitute gehören, geht in Berlin seit Jahren kontinuierlich zurück. 2005 ist mit 15 Taten der absolute Tiefstand seit der Wende verzeichnet worden. Die hohen Sicherheitsvorkehrungen, die Einführung der automatischen Kassentresore und Geldautomaten lassen den Bankraub zu einem aussterbenden Gewerbe werden. "Es lohnt sich nicht mehr", sagt Schmandra. 1993 wurden noch 123 Taten registriert. Seither geht die Zahl stetig zurück. 2001 waren es nur noch 23 Taten. 2002 allerdings, als der Euro in Umlauf kam, ging die Kurve noch einmal steil nach oben - fast so, als sei in Ganovenkreisen auf die Geldumstellung gewartet worden.
Warten wir es einmal ab. In der Regel folgt die Entwicklung ähnlich wie die Rüstungsspirale. Aber weniger die Sicherheitsmaßnahmen, als vielmehr die zunehmende Tendenz zum bargeldlosen Verkehr dürften dem fordistischen Bankraub auf Dauer den Boden entziehen.
BANKRAUB GILT ALS MÄNNERDELIKT
Frau, 70 Jahre alt und dazu noch Alleintäterin - der Fall der Bankräuberin Regina L. ist in jeder Hinsicht besonders. Bankraub ist ein Männerdelikt. Wenn Frauen beteiligt sind, dann allenfalls als Mitläuferinnen. Und Bankräuber sind eher jung an Jahren, weil es von Vorteil ist, schnell rennen zu können. "Das eine 70-Jährige allein eine Bank überfällt, ist sehr, sehr ungewöhnlich", sagt der Leiter des Dezernats für Raubtaten im Landeskriminalamt, Manfred Schmandra.
Die meisten Überfälle erfolgen mit dem Auto.
"Die Zahl der Überfälle auf Banken, wozu auch Geld- und Postinstitute gehören, geht in Berlin seit Jahren kontinuierlich zurück. 2005 ist mit 15 Taten der absolute Tiefstand seit der Wende verzeichnet worden. Die hohen Sicherheitsvorkehrungen, die Einführung der automatischen Kassentresore und Geldautomaten lassen den Bankraub zu einem aussterbenden Gewerbe werden. "Es lohnt sich nicht mehr", sagt Schmandra. 1993 wurden noch 123 Taten registriert. Seither geht die Zahl stetig zurück. 2001 waren es nur noch 23 Taten. 2002 allerdings, als der Euro in Umlauf kam, ging die Kurve noch einmal steil nach oben - fast so, als sei in Ganovenkreisen auf die Geldumstellung gewartet worden.
Warten wir es einmal ab. In der Regel folgt die Entwicklung ähnlich wie die Rüstungsspirale. Aber weniger die Sicherheitsmaßnahmen, als vielmehr die zunehmende Tendenz zum bargeldlosen Verkehr dürften dem fordistischen Bankraub auf Dauer den Boden entziehen.
contributor - am Dienstag, 21. Februar 2006, 11:42 - Rubrik: Bankraub-Trends
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Gefunden im Katalog zur Frankfurter Ausstellung:
PLAYMOBIL®, 3136 Polizei SuperSet Spurensicherung,
UVP* EUR 15,99
beim Ottoversand nur EUR 14,99
Sie sparen EUR 1,00 (6%)
Mit Knetgummi für echte Spuren sowie Versteckmöglichkeiten für Gangster und Beute.
Such, Rex, such! Der Polizist ist mit seinem vierbeinigen Kollegen, dem Schäferhund, dem Bankräuber dicht auf den Fersen. Da, der Gangster hat auf der Flucht richtige Fußspuren auf dem Weg hinterlassen. Und hier, hinter dem Busch entdeckt der Hund eine Waffe, die der Ganove auf der Flucht in der Eile verloren hat!
Schnell sichert der Polizist die Fundstellen mit den mitgebrachten Markierungsschildern. Aufgepasst, hinter den Bäumen bewegt sich etwas! Tatsächlich, der Räuber hat sich dort unter den Felsen versteckt. Polizei, kommen Sie mit erhobenen Händen heraus! Puh, das ist noch einmal gutgegangen. Und die Beute, einen großen Koffer voller Geldbündel, konnte auch sichergestellt werden.
Nicht für Kinder unter 3 Jahren geeignet (enthält verschluckbare Kleinteile)!
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Such, Rex, such! Der Polizist ist mit seinem vierbeinigen Kollegen, dem Schäferhund, dem Bankräuber dicht auf den Fersen. Da, der Gangster hat auf der Flucht richtige Fußspuren auf dem Weg hinterlassen. Und hier, hinter dem Busch entdeckt der Hund eine Waffe, die der Ganove auf der Flucht in der Eile verloren hat!
Schnell sichert der Polizist die Fundstellen mit den mitgebrachten Markierungsschildern. Aufgepasst, hinter den Bäumen bewegt sich etwas! Tatsächlich, der Räuber hat sich dort unter den Felsen versteckt. Polizei, kommen Sie mit erhobenen Händen heraus! Puh, das ist noch einmal gutgegangen. Und die Beute, einen großen Koffer voller Geldbündel, konnte auch sichergestellt werden.
Nicht für Kinder unter 3 Jahren geeignet (enthält verschluckbare Kleinteile)!
sparkassenkunde - am Dienstag, 21. Februar 2006, 11:23 - Rubrik: Spielzeug
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Es gibt zur Frankfurter Ausstellung im Museum für Kommunikation auch einen Katalog (erschienen bei Edition Braus):
Der Teaser-Text des Verlages:

Geld oder Leben! Vom Postkutschenüberfall zum virtuellen Datenraub
Diebstahl und Raub gehören als unausrottbare Delikte seit alters her zur Menschheitsgechichte. Doch haben sie sich unter dem Vorzeichen zivilisatorischen Fortschritts gründlich verändert. Waren früher Postkutschen und seit dem 19. Jahrhundert Eisenbahnen das Ziel meist organisierter Raubzüge, so sind es heute die Banken selbst, die als Tatort für Schlagzeilen sorgen. Daneben bringt - noch weitgehend unbeachtet - das elektronische Zeitalter den "virtuellen Überfall" hervor, der nicht zuletzt Fragen der Netzsicherheit aufwirft. Postkutsche und Datennetz bilden die Eckpfeiler dieses breit gefächerten Katalogbandes, der die Kriminalgeschichte des Postraubes aufarbeitet und neben der Dokumentation einzelner Exponate, einschlägige Fachbeiträge enthält, etwa zu den Themen Postkutschenüberfall, Bankraub oder Datenklau.
Museum für Kommunikation, Frankfurt (Hg.): Geld oder Leben! Vom Postkutschenüberfall zum virtuellen Datenraub.
Mit Texten von: Margret Baumann, Klaus Beyrer, Carl Franz, Dorothea Friedrich, Lothar Fritsch, Helmut Gold, Peter W. Jansen, Thomas Krause, Christian Lüdke, Michael North, Gaby Sonnabend, Friedrich Schiller, Michael Schmidt, Johann Gottlob Schulz, Milos Vec, Eva Wiebel
Bibliographische Angaben:
160 Seiten, 210 x 275 mm, 400 Bilder, Hardcover
ISBN 3-89904-210-7, EUR 34.80, SFr 57.50
By the way, im Museum kostet der Spaß nur 14.80 EUR
Der Teaser-Text des Verlages:

Geld oder Leben! Vom Postkutschenüberfall zum virtuellen Datenraub
Diebstahl und Raub gehören als unausrottbare Delikte seit alters her zur Menschheitsgechichte. Doch haben sie sich unter dem Vorzeichen zivilisatorischen Fortschritts gründlich verändert. Waren früher Postkutschen und seit dem 19. Jahrhundert Eisenbahnen das Ziel meist organisierter Raubzüge, so sind es heute die Banken selbst, die als Tatort für Schlagzeilen sorgen. Daneben bringt - noch weitgehend unbeachtet - das elektronische Zeitalter den "virtuellen Überfall" hervor, der nicht zuletzt Fragen der Netzsicherheit aufwirft. Postkutsche und Datennetz bilden die Eckpfeiler dieses breit gefächerten Katalogbandes, der die Kriminalgeschichte des Postraubes aufarbeitet und neben der Dokumentation einzelner Exponate, einschlägige Fachbeiträge enthält, etwa zu den Themen Postkutschenüberfall, Bankraub oder Datenklau.
Museum für Kommunikation, Frankfurt (Hg.): Geld oder Leben! Vom Postkutschenüberfall zum virtuellen Datenraub.
Mit Texten von: Margret Baumann, Klaus Beyrer, Carl Franz, Dorothea Friedrich, Lothar Fritsch, Helmut Gold, Peter W. Jansen, Thomas Krause, Christian Lüdke, Michael North, Gaby Sonnabend, Friedrich Schiller, Michael Schmidt, Johann Gottlob Schulz, Milos Vec, Eva Wiebel
Bibliographische Angaben:
160 Seiten, 210 x 275 mm, 400 Bilder, Hardcover
ISBN 3-89904-210-7, EUR 34.80, SFr 57.50
By the way, im Museum kostet der Spaß nur 14.80 EUR
vabanque - am Samstag, 18. Februar 2006, 17:20 - Rubrik: Bibliographie der Volkskunde des Bankraubs
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"Wege aus dem Emmental"
Das Kulturmuster des Vereinsfestes samt entsprechenden musikalischen Darbietungen und dem Höhepunkt des Festes, eine Laientheater-Aufführung, lässt sich wieder einmal studieren am Beispiel des Emmentals bzw. Entlebuch. Die "WOCHEN-ZEITUNG FÜR DAS EMMENTAL UND ENTLEBUCH" (17.2. 2006) lässt uns worldwide teilhaben am Auftritt der örtlichen Gesangsvereine samt Theatergruppe:
OBERTHAL: Ein fideles Gaunertrio am Werk
Die Gesangsvereine Oberthal hatten zum jährlichen Konzert und Theater in den Saal der Wirtschaft Eintracht eingeladen. Die Theatergruppe spielte den amüsanten Dreiakter «Glehrt isch glehrt» von Gottfried Schenk. "
Die Horizonterweiterung des Dorflebens ist ein roter Faden dörflicher Kultur:
"Das Liederprogramm der Gesangsvereine Oberthal stand unter dem Motto «Us em Rucksack». Der Frauenchor, unter der Leitung von Karin Wolf, nahm die Zuhörer auf eine musikalische Wanderung mit. Zu jedem Ausflug gehört auch eine Erholungspause, und so bot der Männerchor mit zwei Trinkliedern die entsprechende Erfrischung an. Anschliessend ging es nach Amerika: Mit dem Medley «Golden Western Songs» zauberten die Frauen Westernstimmung in den Saal. Begleitet wurden sie von Banjo und Gitarre. Mittlerweilen hatten sich die Männer gestärkt und nahmen ihrerseits, unter Leitung von Rita Degiacomi, die Wanderung mit dem «Lied eines fahrenden Schülers» und hervorragend interpretierten «La Montanara» wieder auf. Den Abschluss des Konzerts machte der Gemischte Chor mit den Liedern «Jetzt reisen wir zum Tor hinaus» und «Londonderry Air»."
Na und von Londonderry ist es auch nicht so weit nach Belfast:
Nach der Pause waren die Schauspielrinnen und Schauspieler bereit für den Schwank «Glehrt isch glehrt» oder «Wie man eine Australienreise finanziert». Was macht ein pensionierter Zimmermeister, dem es langweilig ist und der nicht immer nur mit seinem Hund «Bobeli» spielen will? Er erinnert sich, zusammen mit einer Schulkameradin und einem Schulkameraden an die Jugendzeit zurück, an die vielen gemeinsamen Streiche. Und da war ja auch noch der Traum des Trios, einmal Ferien in Australien zu machen. Aber woher das Geld nehmen? Schliesslich wird die abenteuerlichste Variante der Geldbeschaffung gewählt: ein Banküberfall. Mit Fantasie und Unverfrorenheit wird dieses Vorhaben, unter Vortäuschung eines Brandes, vorläufig erfolgreich durchgeführt. Am Schluss sind es zwar nicht die erbeuteten drei Millionen, aber Otto hat sich genügend Geld unter den Nagel gerissen, um die Reise nach Australien zu finanzieren. Das Ensemble bot dem Publikum einen vergnüglichen Theatergenuss."
Das glauben wir auf's Wort, schließlich ermöglich das Theaterspielen den Laienschauspielern in andere Rollen zu schlüpfen und aus derm jeweiligen Alltag auszubrechen. Und wenn man die Kerle dann auch noch kennt, dann hat auch das Publikum seinen Spaß. Der Spaß hört aber da auf, wenn wir berücksichtigen, dass Bankraub immer mehr zu einem ländlichen Delikt wird (wegen geringerer Polizeidichte). Hier wäre doch auch mal nach der Nachahmungsgefahr zu fragen, zumal der überwiegende Teil der heutigen Bankräubersippschaft aus Laien besteht, die zuvor noch nie kriminell aufgefallen sind. ;-)
"Die letzten Vorstellungen: Freitag, 17. Februar (nur Theater) und Samstag, 18. Februar, je 20 Uhr in der Eintracht Oberthal."
Das Kulturmuster des Vereinsfestes samt entsprechenden musikalischen Darbietungen und dem Höhepunkt des Festes, eine Laientheater-Aufführung, lässt sich wieder einmal studieren am Beispiel des Emmentals bzw. Entlebuch. Die "WOCHEN-ZEITUNG FÜR DAS EMMENTAL UND ENTLEBUCH" (17.2. 2006) lässt uns worldwide teilhaben am Auftritt der örtlichen Gesangsvereine samt Theatergruppe:
OBERTHAL: Ein fideles Gaunertrio am Werk
Die Gesangsvereine Oberthal hatten zum jährlichen Konzert und Theater in den Saal der Wirtschaft Eintracht eingeladen. Die Theatergruppe spielte den amüsanten Dreiakter «Glehrt isch glehrt» von Gottfried Schenk. "
Die Horizonterweiterung des Dorflebens ist ein roter Faden dörflicher Kultur:
"Das Liederprogramm der Gesangsvereine Oberthal stand unter dem Motto «Us em Rucksack». Der Frauenchor, unter der Leitung von Karin Wolf, nahm die Zuhörer auf eine musikalische Wanderung mit. Zu jedem Ausflug gehört auch eine Erholungspause, und so bot der Männerchor mit zwei Trinkliedern die entsprechende Erfrischung an. Anschliessend ging es nach Amerika: Mit dem Medley «Golden Western Songs» zauberten die Frauen Westernstimmung in den Saal. Begleitet wurden sie von Banjo und Gitarre. Mittlerweilen hatten sich die Männer gestärkt und nahmen ihrerseits, unter Leitung von Rita Degiacomi, die Wanderung mit dem «Lied eines fahrenden Schülers» und hervorragend interpretierten «La Montanara» wieder auf. Den Abschluss des Konzerts machte der Gemischte Chor mit den Liedern «Jetzt reisen wir zum Tor hinaus» und «Londonderry Air»."
Na und von Londonderry ist es auch nicht so weit nach Belfast:
Nach der Pause waren die Schauspielrinnen und Schauspieler bereit für den Schwank «Glehrt isch glehrt» oder «Wie man eine Australienreise finanziert». Was macht ein pensionierter Zimmermeister, dem es langweilig ist und der nicht immer nur mit seinem Hund «Bobeli» spielen will? Er erinnert sich, zusammen mit einer Schulkameradin und einem Schulkameraden an die Jugendzeit zurück, an die vielen gemeinsamen Streiche. Und da war ja auch noch der Traum des Trios, einmal Ferien in Australien zu machen. Aber woher das Geld nehmen? Schliesslich wird die abenteuerlichste Variante der Geldbeschaffung gewählt: ein Banküberfall. Mit Fantasie und Unverfrorenheit wird dieses Vorhaben, unter Vortäuschung eines Brandes, vorläufig erfolgreich durchgeführt. Am Schluss sind es zwar nicht die erbeuteten drei Millionen, aber Otto hat sich genügend Geld unter den Nagel gerissen, um die Reise nach Australien zu finanzieren. Das Ensemble bot dem Publikum einen vergnüglichen Theatergenuss."
Das glauben wir auf's Wort, schließlich ermöglich das Theaterspielen den Laienschauspielern in andere Rollen zu schlüpfen und aus derm jeweiligen Alltag auszubrechen. Und wenn man die Kerle dann auch noch kennt, dann hat auch das Publikum seinen Spaß. Der Spaß hört aber da auf, wenn wir berücksichtigen, dass Bankraub immer mehr zu einem ländlichen Delikt wird (wegen geringerer Polizeidichte). Hier wäre doch auch mal nach der Nachahmungsgefahr zu fragen, zumal der überwiegende Teil der heutigen Bankräubersippschaft aus Laien besteht, die zuvor noch nie kriminell aufgefallen sind. ;-)
"Die letzten Vorstellungen: Freitag, 17. Februar (nur Theater) und Samstag, 18. Februar, je 20 Uhr in der Eintracht Oberthal."
sparkassenkunde - am Freitag, 17. Februar 2006, 18:16 - Rubrik: Theater
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nennt "Saarblogger" Andreas ("hard Bloggin Scientist") im Glückauf!-Weblog diese Veranstaltung hier. Immerhin: eine nette und zutreffende Umschreibung.
Anlass ist unser Hinweis auf die um die Nigeria-Connection sich entwickelnde Populärkultur im gleichnamigen afrikanischen Land. Er verweist zugleich auf die Versuche hierzulande und andernorts die "Nigeria-Spammer" lächerlich zu machen. Genau deshalb wurde hier darüber berichtet, wie sie sich in Nigeria mittels poplärer Kultur über diese dummen und geldgierigen Westler lustig machen.
Anlass ist unser Hinweis auf die um die Nigeria-Connection sich entwickelnde Populärkultur im gleichnamigen afrikanischen Land. Er verweist zugleich auf die Versuche hierzulande und andernorts die "Nigeria-Spammer" lächerlich zu machen. Genau deshalb wurde hier darüber berichtet, wie sie sich in Nigeria mittels poplärer Kultur über diese dummen und geldgierigen Westler lustig machen.
vabanque - am Freitag, 17. Februar 2006, 17:04 - Rubrik: Populaere Kultur Musik
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"Bankräuber, Einbrecher und andere Kriminelle – kaum ein Ganove kommt heute ohne Automobil aus. Ein Fleisch-Quartett der beliebtesten Fluchtautos."
"Auf der Flucht"
so führt das Wiener Fleischmagazin (an der Rechten Wienzeile beheimatet) im Juni 2005 ein Quartett ein, bei dem es die Kategorien Drogendelikte, Banküberfall, Schiesserei sowie Raub und Einbruch gibt.
Leider lassen sich die Karten hier nur unzureichend abbilden, aber sie sind wirklich sehr nett anzuschauen auf der Webseite der Zeitschrift, die es auch zu kaufen gibt.
Eine Frage an die Macher, in welcher Nummer der Printausgabe findet sich das hier?
"Auf der Flucht"
so führt das Wiener Fleischmagazin (an der Rechten Wienzeile beheimatet) im Juni 2005 ein Quartett ein, bei dem es die Kategorien Drogendelikte, Banküberfall, Schiesserei sowie Raub und Einbruch gibt.
Leider lassen sich die Karten hier nur unzureichend abbilden, aber sie sind wirklich sehr nett anzuschauen auf der Webseite der Zeitschrift, die es auch zu kaufen gibt.
Eine Frage an die Macher, in welcher Nummer der Printausgabe findet sich das hier?
sparkassenkunde - am Donnerstag, 16. Februar 2006, 19:21 - Rubrik: Fluchttechniken
Auf der Webseite des Deutschlandradios (Kultur: Fazit) findet sich ein Radiobeitrag zur Eröffnung der Frankfurter Ausstellung. Hier runterladen.
Der Beitrag vom 14.2. 2006 lässt sich aber auch einfach nachlesen. Nämlich hier:
Von Postkutschenräubern zu Internetbetrügern
Ausstellung "Geld oder Leben" zeigt Geschichte von Raub und Diebstahl
Von Gudula Geuther
"Mit einer Fülle von Exponaten zeigt das Frankfurter Museum für Kommunikation die Geschichte von Diebstahl und Räuberunwesen. Während sich die Methoden der Gangster im Lauf der Jahrhunderte änderten, blieb ihr Ziel stets das gleiche: Geld oder Leben. Den Internet-Kriminellen von heute geht es allerdings "nur" um ersteres.
Auf allzu genaue Darstellung martialischer Strafen verzichtet die Ausstellung. Auch das Original-Fallbeil, mit dem der Schinderhannes Johannes Bückler 1803 hingerichtet wurde, kommt ohne die Rekonstruktion einer Guillotine aus. Die Klanginstallation lässt allerdings genug erahnen. Und die Mauer aus Menschen, in schwarzen Umrissen um das Beil gruppiert, zwischen denen der Besucher hindurchgucken muss.
"Es war ein großes Spektakel, eine große Sensation, und um überhaupt zu sehen, was passiert, muss man sich erst mal zu den Pappfiguren stellen, die hier stehen, und muss denen erst mal über die Schulter schauen. Damit wird ein Stück weit dieser Voyeurismus erinnert, wie er damals möglicherweise auch schon vorhanden war. Wir sagen: Wir würden ja heute einer Hinrichtung niemals beiwohnen wollen. Vielleicht war das für die Menschen um 1800 noch ganz anders…"
So der Projektleiter Klaus Beyrer. Geändert haben sich vor allem die Taten selbst. Und so verändern sich auch die Exponate: Von Postkutschen zwischen Baumstämmen hin zu gesprengten Tresoren und ihren professionellen Knackern. Die - oft hochversiert - den Bankraub als Beruf sahen, sagt Gaby Sonnabend, die die Ausstellung mit erarbeitet hat.
"Die Banküberfälle haben sich zuerst in den USA entwickelt, schon Mitte des 19. Jahrhunderts, nach dem Ende des Bürgerkriegs, auch dadurch, dass Geldscheine immer stärker genutzt wurden. Also, man musste jetzt nicht mehr schwere Münzen rumschleppen, sondern es war auch einfach viel einfacher geworden, Banken zu überfallen und das Geld abzuschleppen. In Deutschland erst so ab den 20er Jahren richtig, mit der Etablierung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Richtig etabliert hat es sich nach dem Ende des Ersten Weltkrieges. Und dann kamen auch die Tresorknacker zum Zuge."
In Deutschland allen voran die Brüder Sass, die den neuen Schneidbrenner mit so viel Erfolg einsetzten, dass sie 1929 aus der Stahlkammer der Berliner Disconto-Gesellschaft wahrscheinlich über zwei Millionen Reichsmark mitgehen ließen. Eine Tat, die ihnen lange nicht nachgewiesen werden konnte.
Mit welchen Mitteln die Polizei versuchte, Tätern auf die Spur zu kommen, zeigt ein nachgestelltes Atelier, in dem das standardisierte Verbrecherfoto entstehen sollte. Die Anleitung, wie die Körper von Tätern vermessen werden sollten, in der oft falschen Hoffnung, so jede Person klar identifizieren zu können - kurz bevor sich der Fingerabdruck durchsetzte. Oder ein Bausatz für Phantombilder, der lange Zeit keine weiblichen Gesichtszüge kannte.

"Eine Museumsmitarbeiterin hält eine alte Polizeiregistrierungsnummer hoch vor einem Foto einer fotografischen Registrierung."
"Die Frau als Täter ist schon mal gar nicht mit eingeplant gewesen. Diese Kartei, die stammt aus den 60er Jahren. Und man legt ein Männer-Phantombild, soweit das eben überhaupt möglich ist, und dann legt man 'ne Folie rüber. Und dann wird das mit weißem Stift ein bißchen retouchiert, dann werden noch Frauenhaare hingemalt und dann hat man schon die Täterin."
Tatsächlich begehen diese schweren Delikte wie Raubüberfälle selten Frauen.
"In den Banden des 18. Jahrhunderts war der Frauenanteil recht hoch - bis zu 40 Prozent. Wobei man dann auch unterscheiden muss: Waren das dann wirklich die Köpfe der Bande oder waren das halt die Frauen. Es gab wohl beides."
Umso häufiger sind Frauen unter den Opfern, als Kassiererinnen. Die Sicht der Bankangestellten bekommt der Besucher über Kopfhörer vermittelt. Anonym schildert eine Frau ihre Todesangst, ihren ersten Zusammenbruch und die Folgen fürs Leben.
"Ich bin erst mal noch bis Ende des Jahres ganz normal arbeiten gegangen, hab aber gemerkt, dass ich überhaupt nicht schlafen kann. Konnte auch nicht mehr in dem gemeinsamen Schlafzimmer mit meinem Partner schlafen. Ich hab immer im Wohnzimmer, auf der Couch - bis heute - geschlafen. Das war mir alles zu eng. Und da konnt ich halt auch nicht kontrollieren - diese Fenster. Vom Kopf her weiß ich, dass das Quatsch ist, aber ich hatte halt das Gefühl, der will mir was antun."
Ein Kontrast zur Verklärung von Raub und Räubern. Dargestellt durch Filme, wie die verschiedenen Schinderhannes-Varianten. Oder der Straßenfeger von 1966 "Die Gentlemen bitten zur Kasse" über den englischen Postzug-Raub. Exponate wie der erste nicht mehr anonyme Druck von Schillers "Räubern". "Bonnie und Clyde"-Plakate, Spielfiguren für den kindlichen Banküberfall zum Selbst-Nachspielen. Umso wichtiger ist Klaus Beyrer die Stimme der Opfer.
"Die Ausstellung kann sich einer gewissen Romantisierung der Räuber und Räuberbanden nicht entziehen. Und wenn man in der Ausstellung Filme zu sehen bekommt, wie beispielsweise 'Die Gentlemen bitten zur Kasse', dann entwickelt sich eine gewisse Sympathie für die Täter. Und dazu soll es ein deutliches Gegengewicht geben."
Profis sind Bankräuber heute kaum noch. Zu risikoreich sei das Geschäft, zu ausgeklügelt die Sicherungssysteme der Banken. Die Profis sitzen heute am Computer. Am Bildschirm lernt der Ausstellungsbesucher, welche E-Mails verdächtig sind, oder woran er gefälschte Internetauftritte seiner Bank erkennt.
Und er kann am Geldautomaten der Zukunft spielen. Entwickelt an der Fachhochschule Gießen unter Leitung von Michael Behrens.
"Wir denken, dass die Geldautomaten der Zukunft uns eben nicht mehr zwingen werden, den PIN-Code auswendig zu lernen. Neben dem Fingerabdruck könnte das zum Beispiel auch über eine Gesichtserkennung, über eine Kamera laufen, oder über eine Iris-Erkennung, das ist dieser farbige Teil rund um die Pupille."
Das Ende des Automatenbetruges - oder der Beginn eines neuen Wettlaufes.
"Die Geschichte zeigt: Sobald es eine neue Sicherungstechnik gibt, dann denken sich diejenigen, die ans Geld wollen, ja auch immer wieder was Neues aus. Also es ist ein ewiger Wettlauf und ich denk, das wird nicht der Schlußstein sein, der Geldautomat.""
Ad Romantisierung:
Immer wieder wird im Kontext der Beschäftigung mit dem Thema Raub und Bankraub betont, dass man sich gegen die Romantisierung von Bankraub wenden wollen. Sozusagen ein volkspädagogisches Programm. Dieses Anliegen formuliert auch Klaus Beyrer, Vizedirektor des Museum für Kommunikation. Ein hehres Ziel, aber von der Idee her schon zum Scheitern verurteilt. Charmant wäre eine Haltung, die das reflektiert. Auch die Frankfurter Ausstellung wird dazu beitragen, was immer auch ihr erklärtes Ziel ist. Abgesehen von der Frage, warum eigentlich, gibt es gute Gründe für die Menschen dem Raub als solchem, aber insbesondere dem Bankraub im Besonderen, eine gewisse romantisierende Haltung entgegenzubringen.
Ad Frauen:
Vielleicht einfach auch nochmals bei Vabanque nachlesen, wo das Thema ja erstmals aufgegriffen wurde. Wir sind gespannt, in welcher Weise der Beitrag über die "Bankladies - Wenn Frauen zu sehr rauben" von Franziska Roller "Berücksichtigung" in der Darstellung gefunden hat.
Der Beitrag vom 14.2. 2006 lässt sich aber auch einfach nachlesen. Nämlich hier:
Von Postkutschenräubern zu Internetbetrügern
Ausstellung "Geld oder Leben" zeigt Geschichte von Raub und Diebstahl
Von Gudula Geuther
"Mit einer Fülle von Exponaten zeigt das Frankfurter Museum für Kommunikation die Geschichte von Diebstahl und Räuberunwesen. Während sich die Methoden der Gangster im Lauf der Jahrhunderte änderten, blieb ihr Ziel stets das gleiche: Geld oder Leben. Den Internet-Kriminellen von heute geht es allerdings "nur" um ersteres.
Auf allzu genaue Darstellung martialischer Strafen verzichtet die Ausstellung. Auch das Original-Fallbeil, mit dem der Schinderhannes Johannes Bückler 1803 hingerichtet wurde, kommt ohne die Rekonstruktion einer Guillotine aus. Die Klanginstallation lässt allerdings genug erahnen. Und die Mauer aus Menschen, in schwarzen Umrissen um das Beil gruppiert, zwischen denen der Besucher hindurchgucken muss.
"Es war ein großes Spektakel, eine große Sensation, und um überhaupt zu sehen, was passiert, muss man sich erst mal zu den Pappfiguren stellen, die hier stehen, und muss denen erst mal über die Schulter schauen. Damit wird ein Stück weit dieser Voyeurismus erinnert, wie er damals möglicherweise auch schon vorhanden war. Wir sagen: Wir würden ja heute einer Hinrichtung niemals beiwohnen wollen. Vielleicht war das für die Menschen um 1800 noch ganz anders…"
So der Projektleiter Klaus Beyrer. Geändert haben sich vor allem die Taten selbst. Und so verändern sich auch die Exponate: Von Postkutschen zwischen Baumstämmen hin zu gesprengten Tresoren und ihren professionellen Knackern. Die - oft hochversiert - den Bankraub als Beruf sahen, sagt Gaby Sonnabend, die die Ausstellung mit erarbeitet hat.
"Die Banküberfälle haben sich zuerst in den USA entwickelt, schon Mitte des 19. Jahrhunderts, nach dem Ende des Bürgerkriegs, auch dadurch, dass Geldscheine immer stärker genutzt wurden. Also, man musste jetzt nicht mehr schwere Münzen rumschleppen, sondern es war auch einfach viel einfacher geworden, Banken zu überfallen und das Geld abzuschleppen. In Deutschland erst so ab den 20er Jahren richtig, mit der Etablierung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Richtig etabliert hat es sich nach dem Ende des Ersten Weltkrieges. Und dann kamen auch die Tresorknacker zum Zuge."
In Deutschland allen voran die Brüder Sass, die den neuen Schneidbrenner mit so viel Erfolg einsetzten, dass sie 1929 aus der Stahlkammer der Berliner Disconto-Gesellschaft wahrscheinlich über zwei Millionen Reichsmark mitgehen ließen. Eine Tat, die ihnen lange nicht nachgewiesen werden konnte.
Mit welchen Mitteln die Polizei versuchte, Tätern auf die Spur zu kommen, zeigt ein nachgestelltes Atelier, in dem das standardisierte Verbrecherfoto entstehen sollte. Die Anleitung, wie die Körper von Tätern vermessen werden sollten, in der oft falschen Hoffnung, so jede Person klar identifizieren zu können - kurz bevor sich der Fingerabdruck durchsetzte. Oder ein Bausatz für Phantombilder, der lange Zeit keine weiblichen Gesichtszüge kannte.
"Eine Museumsmitarbeiterin hält eine alte Polizeiregistrierungsnummer hoch vor einem Foto einer fotografischen Registrierung."
"Die Frau als Täter ist schon mal gar nicht mit eingeplant gewesen. Diese Kartei, die stammt aus den 60er Jahren. Und man legt ein Männer-Phantombild, soweit das eben überhaupt möglich ist, und dann legt man 'ne Folie rüber. Und dann wird das mit weißem Stift ein bißchen retouchiert, dann werden noch Frauenhaare hingemalt und dann hat man schon die Täterin."
Tatsächlich begehen diese schweren Delikte wie Raubüberfälle selten Frauen.
"In den Banden des 18. Jahrhunderts war der Frauenanteil recht hoch - bis zu 40 Prozent. Wobei man dann auch unterscheiden muss: Waren das dann wirklich die Köpfe der Bande oder waren das halt die Frauen. Es gab wohl beides."
Umso häufiger sind Frauen unter den Opfern, als Kassiererinnen. Die Sicht der Bankangestellten bekommt der Besucher über Kopfhörer vermittelt. Anonym schildert eine Frau ihre Todesangst, ihren ersten Zusammenbruch und die Folgen fürs Leben.
"Ich bin erst mal noch bis Ende des Jahres ganz normal arbeiten gegangen, hab aber gemerkt, dass ich überhaupt nicht schlafen kann. Konnte auch nicht mehr in dem gemeinsamen Schlafzimmer mit meinem Partner schlafen. Ich hab immer im Wohnzimmer, auf der Couch - bis heute - geschlafen. Das war mir alles zu eng. Und da konnt ich halt auch nicht kontrollieren - diese Fenster. Vom Kopf her weiß ich, dass das Quatsch ist, aber ich hatte halt das Gefühl, der will mir was antun."
Ein Kontrast zur Verklärung von Raub und Räubern. Dargestellt durch Filme, wie die verschiedenen Schinderhannes-Varianten. Oder der Straßenfeger von 1966 "Die Gentlemen bitten zur Kasse" über den englischen Postzug-Raub. Exponate wie der erste nicht mehr anonyme Druck von Schillers "Räubern". "Bonnie und Clyde"-Plakate, Spielfiguren für den kindlichen Banküberfall zum Selbst-Nachspielen. Umso wichtiger ist Klaus Beyrer die Stimme der Opfer.
"Die Ausstellung kann sich einer gewissen Romantisierung der Räuber und Räuberbanden nicht entziehen. Und wenn man in der Ausstellung Filme zu sehen bekommt, wie beispielsweise 'Die Gentlemen bitten zur Kasse', dann entwickelt sich eine gewisse Sympathie für die Täter. Und dazu soll es ein deutliches Gegengewicht geben."
Profis sind Bankräuber heute kaum noch. Zu risikoreich sei das Geschäft, zu ausgeklügelt die Sicherungssysteme der Banken. Die Profis sitzen heute am Computer. Am Bildschirm lernt der Ausstellungsbesucher, welche E-Mails verdächtig sind, oder woran er gefälschte Internetauftritte seiner Bank erkennt.
Und er kann am Geldautomaten der Zukunft spielen. Entwickelt an der Fachhochschule Gießen unter Leitung von Michael Behrens.
"Wir denken, dass die Geldautomaten der Zukunft uns eben nicht mehr zwingen werden, den PIN-Code auswendig zu lernen. Neben dem Fingerabdruck könnte das zum Beispiel auch über eine Gesichtserkennung, über eine Kamera laufen, oder über eine Iris-Erkennung, das ist dieser farbige Teil rund um die Pupille."
Das Ende des Automatenbetruges - oder der Beginn eines neuen Wettlaufes.
"Die Geschichte zeigt: Sobald es eine neue Sicherungstechnik gibt, dann denken sich diejenigen, die ans Geld wollen, ja auch immer wieder was Neues aus. Also es ist ein ewiger Wettlauf und ich denk, das wird nicht der Schlußstein sein, der Geldautomat.""
Ad Romantisierung:
Immer wieder wird im Kontext der Beschäftigung mit dem Thema Raub und Bankraub betont, dass man sich gegen die Romantisierung von Bankraub wenden wollen. Sozusagen ein volkspädagogisches Programm. Dieses Anliegen formuliert auch Klaus Beyrer, Vizedirektor des Museum für Kommunikation. Ein hehres Ziel, aber von der Idee her schon zum Scheitern verurteilt. Charmant wäre eine Haltung, die das reflektiert. Auch die Frankfurter Ausstellung wird dazu beitragen, was immer auch ihr erklärtes Ziel ist. Abgesehen von der Frage, warum eigentlich, gibt es gute Gründe für die Menschen dem Raub als solchem, aber insbesondere dem Bankraub im Besonderen, eine gewisse romantisierende Haltung entgegenzubringen.
Ad Frauen:
Vielleicht einfach auch nochmals bei Vabanque nachlesen, wo das Thema ja erstmals aufgegriffen wurde. Wir sind gespannt, in welcher Weise der Beitrag über die "Bankladies - Wenn Frauen zu sehr rauben" von Franziska Roller "Berücksichtigung" in der Darstellung gefunden hat.
vabanque - am Donnerstag, 16. Februar 2006, 15:40 - Rubrik: AusstellungenMuseum
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Geld oder Leben!: Das Museum für Kommunikation erzählt die Geschichte des Raubs von der Postkutschenzeit bis heute
Die Online-Version des Darmstädter Echos (15.2. 2006) bespricht die Ausstellung im Frankfurter Museum für Kommunikation:
FRANKFURT. „Money, money, money“ singt es auf der Treppe nach oben: Die weltbekannte Musical-Hymne vom Geld, das alles bewegt auf der Welt, bringt noch vor dem ersten Ausstellungsobjekt auf den Punkt, was der Grund für jeden Raub ist. Die Räuber wollen haben, was ihnen nicht gehört. Vor Jahrhunderten haben sie den Postkutschen-Reisenden im dunklen Wald aufgelauert, vor hundert Jahren Panzerschränke geknackt, heute gehen sie mit Pistole und Maske zum Raubzug in die Bank, oder sie verschaffen sich am Geldautomaten die EC-Karte argloser Bankkunden, um deren Konto zu leeren. Wer sich als Krimineller auf seinen PC versteht, kann seine Opfer sogar via Web bestehlen.
Die Methoden der illegalen Bereicherung wechseln, doch das Motiv ist geblieben. „Geld oder Leben!“ heißt drum die neue Ausstellung im Frankfurter Museum für die Kommunikation, die eine Geschichte von Raub und Räuberunwesen seit der Postkutschenzeit aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt. Die Schau zeigt – auch mit vielen, vielen Dokumenten – , was Raub wirklich ist und wie anders die Öffentlichkeit es spätestens seit Schillers „Räubern“ vom Ende des 18. Jahrhunderts gerne wahrnimmt.
Da sind die Täter mit ihren wirklichen Taten, und da sind die Mythen. Romantisiert wurde schon immer der 1803 in Mainz öffentlich hingerichtete Schinderhannes, und bis unsere Tage setzt man ihm Denkmäler in Filmen (Käutners Epos mit Maria Schell und Curd Jürgens ist auszugsweise zu sehen), Literatur (wie beispielsweise Carl Zuckmayers Drama) oder Hunsrück-Weinmarken. Eigentümlicher Heldenruhm rankt sich aber auch um moderne Verbrecher wie den „Gentleman“-Räuber Ronald Biggs, der 1963 mit seinen Kumpanen beim Überfall auf den englischen Postzug Glasgow – London 2,6 Millionen Pfund erbeutete. Die ehrenwerten Bürger haben eben über solche kriminelle Persönlichkeiten immer wieder gestaunt – und sie auch ein wenig bewundert. Denn als gewitzt und sehr anpassungsfähig haben diese sich von jeher gezeigt. Den Postkutschenraub mit Mord und Totschlag, mit dem in Frankfurt alles beginnt, gab es schon seit dem 17. Jahrhundert. Doch erst im 18. Jahrhundert organisierten sich Banden von 30 bis 50 Personen (mit einem Frauenanteil von 40 Prozent!) und nutzten die Schutzlosigkeit ihrer Opfer abseits der Siedlungen. Sie holten die Kisten aus den Kutschen. In Frankfurt setzt drum einer der berühmten gelben Wagen mit mehreren Puppen, die mal schon tot, mal noch lebendig sein sollen, diesen Schrecken in eine gestellte Szene, während nebenbei in den Vitrinen die Bücher liegen, in denen beschrieben stand, wie es vielleicht doch möglich wäre, sich mit der ebenfalls gezeigten einläufigen Pistolen zu verteidigen.
Was den Bösen geschah, wenn man sie denn verhaftete, folgt gleich in der nächsten Abteilung. Dort hängen die Gerichtsurteile, da steht das Fallbeil, mit dem der Schinderhannes guillotiniert wurde, und man sieht auch das Rad zum Rädern anderer zum Tode Verurteilter. Schaurig, aber gerecht? Wegen der Raubzüge des frühen 20. Jahrhunderts kamen jedenfalls meist nur noch die Beraubten zu Tode. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sich sowohl die Schauplätze des Verbrechens geändert als auch die Ermittlungsmethoden. Man sieht: Schon um 1900 nahm man das Geld nicht mehr mit auf Reisen, sondern man gab es der Bank zur Verwahrung – die große Zeit der „Schränker“ brach an, und auch in dieser Zeit gab es wieder bewunderte Könner unter den Kriminellen wie die Brüder Sass.
Diese gruben lange Tunnel unter der Erde, um zum Safe zu gelangen, den sie dann mit modernem Gerät aufschweißten, das man genauso zeigt wie die verschiedenen Tresortypen, die derlei Handwerk wohl alle nicht standhalten konnten. Um der Räuber habhaft zu werden, setzte die Polizei ebenfalls seit etwa 1900 ihre neuen Möglichkeiten ein. Telefon und Telegraf machten die zur Fahndung nötige Kommunikation schneller und effektiver, und der Fingerabdruck erlaubte die eindeutige Identifikation der Täter. Ein besonders schönes Ausstellungsstück ist der Fotografiersteg mit Kamera und drehbarem Stuhl, auf den man die Räuber setzte, um sie für die Verbrecherkartei von vorne und von der Seite abzulichten. Diese Techniken revolutionierten die Kriminalistik – Fahndungsfoto, Phantombild und Fluchtauto, die man auch zeigt, wirken dagegen nur wie Fortentwicklungen.
Der Kreis von „Geld oder Leben!“ schließt sich deshalb gut mit dem Leid, das modernen Bankangestellten bei Raubüberfällen angetan wird, und mit den aktuellen Trickbetrügereien. Über Kopfhörer ist zu erfahren, wie die Opfer die Überfälle erlebt haben und wie es ihr Leben wegen bleibender Ängste auch in Folge dramatisch veränderte. Und an einem kleinen Bildschirm ist zu sehen, wie zwei Täter gemeinsame Sache machen, um einem Mann am Automaten seine EC-Card abzuluchsen.
Die Raubzüge sind somit wieder moderner geworden, zu verhindern sind sie nicht. Deshalb mag man als Ausstellungsbesucher auch nicht glauben, dass der elektronische Fingerabdruck unser Geld sicherer machen kann – auch wenn ein Geldautomat mit diesem „Karten“-Zugang am Schluss der Schau zum Spielen einlädt.
Die Ausstellung wird heute (15.) um 19 Uhr eröffnet. Sie ist bis 17. September dienstags bis freitags von 9 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 19 Uhr zu sehen. Der Katalog kostet in der Schau 14,80 Euro, im Buchhandel 34,80 Euro.
Die Frage ist, die sich immer mehr stellt. Lässt sich das alles in eine historische Line stellen? Werden da nicht sehr verschiedene Dinge verhandelt. Ist Raub = Raub und Einbruch = Raub? Das wäre zu diskutieren. Die Medien interessiert das nicht. Das Thema ist sexy und verkauft sich.
Die Online-Version des Darmstädter Echos (15.2. 2006) bespricht die Ausstellung im Frankfurter Museum für Kommunikation:
FRANKFURT. „Money, money, money“ singt es auf der Treppe nach oben: Die weltbekannte Musical-Hymne vom Geld, das alles bewegt auf der Welt, bringt noch vor dem ersten Ausstellungsobjekt auf den Punkt, was der Grund für jeden Raub ist. Die Räuber wollen haben, was ihnen nicht gehört. Vor Jahrhunderten haben sie den Postkutschen-Reisenden im dunklen Wald aufgelauert, vor hundert Jahren Panzerschränke geknackt, heute gehen sie mit Pistole und Maske zum Raubzug in die Bank, oder sie verschaffen sich am Geldautomaten die EC-Karte argloser Bankkunden, um deren Konto zu leeren. Wer sich als Krimineller auf seinen PC versteht, kann seine Opfer sogar via Web bestehlen.
Die Methoden der illegalen Bereicherung wechseln, doch das Motiv ist geblieben. „Geld oder Leben!“ heißt drum die neue Ausstellung im Frankfurter Museum für die Kommunikation, die eine Geschichte von Raub und Räuberunwesen seit der Postkutschenzeit aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt. Die Schau zeigt – auch mit vielen, vielen Dokumenten – , was Raub wirklich ist und wie anders die Öffentlichkeit es spätestens seit Schillers „Räubern“ vom Ende des 18. Jahrhunderts gerne wahrnimmt.
Da sind die Täter mit ihren wirklichen Taten, und da sind die Mythen. Romantisiert wurde schon immer der 1803 in Mainz öffentlich hingerichtete Schinderhannes, und bis unsere Tage setzt man ihm Denkmäler in Filmen (Käutners Epos mit Maria Schell und Curd Jürgens ist auszugsweise zu sehen), Literatur (wie beispielsweise Carl Zuckmayers Drama) oder Hunsrück-Weinmarken. Eigentümlicher Heldenruhm rankt sich aber auch um moderne Verbrecher wie den „Gentleman“-Räuber Ronald Biggs, der 1963 mit seinen Kumpanen beim Überfall auf den englischen Postzug Glasgow – London 2,6 Millionen Pfund erbeutete. Die ehrenwerten Bürger haben eben über solche kriminelle Persönlichkeiten immer wieder gestaunt – und sie auch ein wenig bewundert. Denn als gewitzt und sehr anpassungsfähig haben diese sich von jeher gezeigt. Den Postkutschenraub mit Mord und Totschlag, mit dem in Frankfurt alles beginnt, gab es schon seit dem 17. Jahrhundert. Doch erst im 18. Jahrhundert organisierten sich Banden von 30 bis 50 Personen (mit einem Frauenanteil von 40 Prozent!) und nutzten die Schutzlosigkeit ihrer Opfer abseits der Siedlungen. Sie holten die Kisten aus den Kutschen. In Frankfurt setzt drum einer der berühmten gelben Wagen mit mehreren Puppen, die mal schon tot, mal noch lebendig sein sollen, diesen Schrecken in eine gestellte Szene, während nebenbei in den Vitrinen die Bücher liegen, in denen beschrieben stand, wie es vielleicht doch möglich wäre, sich mit der ebenfalls gezeigten einläufigen Pistolen zu verteidigen.
Was den Bösen geschah, wenn man sie denn verhaftete, folgt gleich in der nächsten Abteilung. Dort hängen die Gerichtsurteile, da steht das Fallbeil, mit dem der Schinderhannes guillotiniert wurde, und man sieht auch das Rad zum Rädern anderer zum Tode Verurteilter. Schaurig, aber gerecht? Wegen der Raubzüge des frühen 20. Jahrhunderts kamen jedenfalls meist nur noch die Beraubten zu Tode. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sich sowohl die Schauplätze des Verbrechens geändert als auch die Ermittlungsmethoden. Man sieht: Schon um 1900 nahm man das Geld nicht mehr mit auf Reisen, sondern man gab es der Bank zur Verwahrung – die große Zeit der „Schränker“ brach an, und auch in dieser Zeit gab es wieder bewunderte Könner unter den Kriminellen wie die Brüder Sass.
Diese gruben lange Tunnel unter der Erde, um zum Safe zu gelangen, den sie dann mit modernem Gerät aufschweißten, das man genauso zeigt wie die verschiedenen Tresortypen, die derlei Handwerk wohl alle nicht standhalten konnten. Um der Räuber habhaft zu werden, setzte die Polizei ebenfalls seit etwa 1900 ihre neuen Möglichkeiten ein. Telefon und Telegraf machten die zur Fahndung nötige Kommunikation schneller und effektiver, und der Fingerabdruck erlaubte die eindeutige Identifikation der Täter. Ein besonders schönes Ausstellungsstück ist der Fotografiersteg mit Kamera und drehbarem Stuhl, auf den man die Räuber setzte, um sie für die Verbrecherkartei von vorne und von der Seite abzulichten. Diese Techniken revolutionierten die Kriminalistik – Fahndungsfoto, Phantombild und Fluchtauto, die man auch zeigt, wirken dagegen nur wie Fortentwicklungen.
Der Kreis von „Geld oder Leben!“ schließt sich deshalb gut mit dem Leid, das modernen Bankangestellten bei Raubüberfällen angetan wird, und mit den aktuellen Trickbetrügereien. Über Kopfhörer ist zu erfahren, wie die Opfer die Überfälle erlebt haben und wie es ihr Leben wegen bleibender Ängste auch in Folge dramatisch veränderte. Und an einem kleinen Bildschirm ist zu sehen, wie zwei Täter gemeinsame Sache machen, um einem Mann am Automaten seine EC-Card abzuluchsen.
Die Raubzüge sind somit wieder moderner geworden, zu verhindern sind sie nicht. Deshalb mag man als Ausstellungsbesucher auch nicht glauben, dass der elektronische Fingerabdruck unser Geld sicherer machen kann – auch wenn ein Geldautomat mit diesem „Karten“-Zugang am Schluss der Schau zum Spielen einlädt.
Die Ausstellung wird heute (15.) um 19 Uhr eröffnet. Sie ist bis 17. September dienstags bis freitags von 9 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 19 Uhr zu sehen. Der Katalog kostet in der Schau 14,80 Euro, im Buchhandel 34,80 Euro.
Die Frage ist, die sich immer mehr stellt. Lässt sich das alles in eine historische Line stellen? Werden da nicht sehr verschiedene Dinge verhandelt. Ist Raub = Raub und Einbruch = Raub? Das wäre zu diskutieren. Die Medien interessiert das nicht. Das Thema ist sexy und verkauft sich.
vabanque - am Donnerstag, 16. Februar 2006, 15:01 - Rubrik: AusstellungenMuseum
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